Shure PSM 300 Einstellungen/Lautstärke/Gehörschutz,... ?

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Nyoa
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Hallo zusammen,
meine Band steigt gerade neu auf IEM um, ich habe mir dafür jetzt das Shure PSM 300 System (inkl. Kopfkörer) gekauft. Jetzt suche ich noch nach den richtigen Einstellungen um eben einseits "bestmöglichen" Sound zu haben und anderseits aber auch einen guten Gehörschutz gegen Feedback, oder was auch immer plötzlich direkt auf die Ohren ballern kann. das is tatsächlich eine recht große (berechtigte/unberechtigte?) Sorge von mir. Am Sender gibts eine Regler zum Einstellen, am Empfänger gibts ebenfalls einen Lautstärkerreger und zusätzlich gibts noch ne Limiter Funktion ( dämpft die maximale Ausgangslautstärke in 3dB-Schritten zwischen -3dB und -21dB). Außerdem kann ich den Mixer über Handyapp ansteuern und dort die einzelnen Instrumente extra für mich einstellen. Meine Frage ist also wie man da logischerweise bei den Einstellungen am besten vorgeht um noch möglichst lang Spaß am eigenen Gehör zu haben. Achja, aktuell ist es auch noch so dass ich das schlagzeug noch sehr stark von außen höre, da muss ich den Empfänger schon laut aufdrehen um da drüber zu kommen. Das ist aber vermutlich dann eher ein Problem mit den Kopfhörern nehme ich an? Das sind die Shure SE215CL, laut beschreibung Sound isolating, aber vieleicht erwarte ich da auch zu viel?

Danke schon mal die Antworten!
 
Servus!

Sitzen die In Ears denn ordentlich im Ohr, mit Stöpseln in passender Größe? Wenn das nicht ordentlich sitzt, funktioniert das System nicht und schließt nicht ab. Da reicht nur einer der zwei. Ich hatte die 215er auch lange und da musste ich mir auch auf kleinen Bühnen schon ordentlich Drums rein drehen.

Limiter kann nicht schaden, obwohl ich ihn in den letzten +-7 Jahren in denen ich In Ears spiele, nie gebraucht hätte. Würde ihn nicht allzu heftig anfahren, sonst haust du dir das Signal komplett zusammen. Es kommt dann natürlich auch darauf an, wie konsistent der Pegel ist, den du bekommst, aber allzu heftige Spitzen sollte der jedenfalls verhindern.
 
Ohne Abschottung -20 bis -26 dB nutzt IEM herzlich wenig.
 
InEar kann dazu verleiten, im Mix alles haben zu wollen. Das führt dann schnell dazu, dass man das für einen eigentliche wichtige Monitorsignal nicht mehr sauber hört. Statt jetzt dem Reflex nach "mehr von mir" nachzugeben, ist es oft sinnvoller, erst mal die anderen Signal zu reduzieren. Das ist auch im Hinblick auf den Gesamtpegel zielführender.
Die Lautstärkeeinstellung ist auf Grund der Vielzahl an Eingriffspunkten in der Tat kompliziert. Es gilt folgendes zu vermeiden:
  • Der Mixbus im Pult wird überfahren (clippt).
  • Der Eingang des Senders wird überfahren (clippt).
  • Das Rauschen ohne Signal am Ausgang des Empfängers ist zu laut.
  • Der Regelbereich des Empfängers lässt sich nicht sinnvoll nutzen (Regler im Normalbereich bereits voll auf oder zu sensibel im unteren Bereich).
An die beste Einstellung muss man sich rantasten. Um das Rauschen gering zu halten, ist eine vernünftige Aussteuerung des Mix-Buses und des Sender-Eingangs wichtig. Es sollte aber immer noch ein gewisser Headroom vorhanden sein. Wenn man den Empfänger voll aufdrehen muss, fehlt es meistens davor an Pegel. Das ist dann in der Regel auch mit erhöhtem Rauschen verbunden. Wenn man umgekehrt den Lautstärkeregler des Empfängers kaum anfassen kann, ohne dass einem die Ohren weg fliegen, ist der Pegel weiter vorne in der Kette zu hoch.
Warnzeichen sind für mich einzelne oder mehrere Send-Pegel deutlich über 0 dB im Pult bzw. ein Mixbus am Anschlag. Dann hilft es oft, die Pegel im Pult zu reduzieren und stattdessen am Empfänger weiter aufzudrehen.
Einen Limiter setze ich aktuell eher im Mixbus im Pult, nachdem alle Pegel stimmen.
 
InEar kann dazu verleiten, im Mix alles haben zu wollen.

Grundsätzlich hatte ich schon immer einen schönen Mix von allem mit ein bisschen mehr von mir.

Statt jetzt dem Reflex nach "mehr von mir" nachzugeben, ist es oft sinnvoller, erst mal die anderen Signal zu reduzieren.

Absolut richtig.

Es gilt folgendes zu vermeiden:
  • Der Mixbus im Pult wird überfahren (clippt).
  • Der Eingang des Senders wird überfahren (clippt).
  • Das Rauschen ohne Signal am Ausgang des Empfängers ist zu laut.
  • Der Regelbereich des Empfängers lässt sich nicht sinnvoll nutzen (Regler im Normalbereich bereits voll auf oder zu sensibel im unteren Bereich).

So ist es. Sobald man hier grundsätzlich mal die Hausaufgaben gemacht hat, kann man sich ran tasten. Bei mir hat es zwei oder drei Konzerte gedauert, dann war der Mix ideal um bei jedem Song alles sinnvoll zu hören. Den Mix sollte man über das gesamte Konzert beurteilen, wenn zB die Gitarre in einem Song etwas zu laut ist, nicht gleich nachregeln. Es werden immer wieder einzelne Dinge in einem Song etwas zu laut oder leise sein. Wichtig ist aber, dass man über das gesamte Konzert alles nötige gut hört. Perfekt gibts da nicht.

Wenn der grundsätzliche Mix dann passt, kann man sich noch die Reverbs mit rein nehmen. Das gibt dann noch den überhaupt nicht vorhandenen Raum im In Ear.

Einen Limiter setze ich aktuell eher im Mixbus im Pult, nachdem alle Pegel stimmen.

Mach ich auch so. Mehr Kontrolle.
 
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Ohne Abschottung -20 bis -26 dB nutzt IEM herzlich wenig.
Hab 6 verschiedene Aufsätze für die Kopfhörer ausprobiert die mitgeliefert wurden. Manache sind besser als andere. Aber da kommt immernoch ne Menge durch Hab auch den Eindruck dass die speziell im linken Ohr nicht gut sitzen. Wäre blöd wenn ich dafür noch ne teure Sonderanfertigung bräuchte.

Kann mir jemand nochmal die Funktion vom Limiter erklären? In meiner Vorstellung dachte ich jedenfalls dass der dafür sorgt dass eine spezielle Lautstärke nicht überschritten wird, und dadurch dann mein Gehör z.b. vor Feedbacks u.ä. geschützt wird? ist das falsch?

Danke jedenfalls für die Antworten, ich werde dann noch mal intensiv an den Einstellungen schrauben und ausprobieren.
 
Limiter begrenzen auf den Minuswert, auf den sie eingestellt werden.
 
Auf Bühnen mit konventioneller Backline kann man m.E. sämtliche 08/15-Aufsätze der Ohrhörer vergessen. Einzig die Schaumstoff-Aufsätze sind da besser, aber die versiffen halt schnell und dann ist's auch vorbei mit Abdichtung. Letztlich braucht's eine Otoplastik.
Die den Hörern beiliegenden Aufsätze dämpfen allesamt zu wenig ab und das führt dazu, daß man das IEM sehr laut betreiben muß und damit seinem Ohr mehr zumutet, als mit konventionellem Monitoring. Kenne genügend Leute, die sich aus diesem Grund oder fehlendem Körperempfinden der Lautstärke mit irren Pegeln die Lauscher weg blasen... also Vorsicht an dieser Stelle!

domg
 
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Mit den Schaumstoff Stöpseln bin ich immer gut klar gekommen. Das gute an In Ears ist ja, dass man eben sehr leise spielen kann. Kein Vergleich zu Wedges.
 
Um mit IEM leise spielen zu können, muß entweder die Bühne leise sein oder die Hörer gut sitzen/dämpfen. Das ist der Knackpunkt bei nicht singendem Volk. Bei Singenden wird's noch komplizierter...

Domg
 
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Kann mir jemand nochmal die Funktion vom Limiter erklären?
Ein Limiter begrenzt (in der Theorie) den Pegel (Spannung) eines Signals auf einen gewünschten Wert. In der Praxis gibt es leichte Unterschiede, ob es sich um einen Kompressor mit 1:unendlich Ratio, sowie endlichen Attack- und Release-Zeiten handelt oder einen Clipper, der tatsächlich jedes zu große Sample begrenzt.
Ein Spitzenpegel ist nicht direkt mit der subjektiv empfundenen Lautstärke gleich zu setzen. Musiksignale im Allgemeinen habe eine große Dynamik. Das führt dazu, dass die empfundene Lautstärke trotz hoher Peaks nicht besonders hoch sein muss. Ein Feedback hat eine sehr geringe Dynamik (quasi ein Sinus). Dasselbe Peak-Level wird als sehr viel lauter wahrgenommen. Daher kann ein Limiter zwar die vollständige Eskalation bei einem Feedback verhindern, (unangenehm) laut wird es aber trotzdem, sofern man den Limiter nicht so weit runter dreht, dass es schwierig wird, mit dem Musiksignal die gewünschte Lautstärke zu erzielen.

Mir persönlich hat bisher die Dämpfung der mitgelieferten Stöpsel bei meinen IE400 Pro gereicht. Ich musste da aber auch alle Optionen durchprobieren, bis ich die richtige gefunden hatte. Aber damit man impulsartige Signale wie z.B. die Kick deutlich gegenüber dem Natursound im Proberaum hört, braucht es in der Tat einiges an Pegel. Da braucht es dann die Disziplin sich mit dem zufrieden zu geben, was noch verträglich ist.
 
Wie realistisch ist das überhaupt das Schlagzeug durch die Kopfhörer zu dämpfen wenn man im Proberaum quasi direkt daneben steht? Vieleicht hab ich da auch einfach falsche Erwartungen die selbst mit hochpreisigen und speziell angefertigten Hörern gar nicht erreichtbar sind?
 
Ich nutze auch die Shure SE215, mittlerweile habe ich die Silikon-Nupsies drauf. Die dämpfen bei mir schon ziemlich gut ab. Hatte vorher lange die Foam-Nupsies, die sitzen etwas bequemer, lassen aber schon noch etwas mehr Geräusch durch.

Bei der Probe gestern waren beim ersten Stück (aus welchen Gründen auch immer...) die Mikros beim Schlagzeug gemutet. Wenn ich dem Drummer nicht beim Trommeln zugesehen hätte, hätte ich mich akustisch überhaupt nicht orientieren können - so gut dämpfen die bei mir schon. Und ich habe die Lautstärke im Hörer auf jeden Fall auf sehr moderater Lautstärke.
 
Hmm..ok. also die Silikon Dinger dämpfen bei mir deutlich weniger als die Schaumteile. Vielleicht mach ich auch einfach was falsch oder meine Ohreingänge sind tatsächlich komisch geformt.
 
Definitiv möglich, ich stehe oft sehr nah am Set. Es muss praktisch "luftdicht" sein, damit das System funktioniert. Eine kleine Drehung reicht da oft, damit die nicht mehr ordentlich sitzen. Vielleicht mal einen Hörer mit einem anderen System probieren.
 

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