Shining / Blackjazz / 2010 / CD

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Da hier im Forum noch nichts über diese Band steht, wollte ich hier mal ein kleines Review zu der neusten - und ersten Studioschreibe verfassen.
Seit gestern habe ich dieses Stück Musik in meiner Sammlung und bin ziemlich begeistert, dass immer wieder was neues entstehen kann.

Die Musikrichtung ist sehr schwer zu beschreiben. Blackjazz trifft es verdammt gut. Es ist eine Mixtur aus Jazz und Metal und trieft durch progressivität. Die Band entstand quasi im Jazz, und wurde mit der Zeit konsequent härter. Daher auch das immer wieder durchdringende Saxophon und viele Free-Jazz Parts.

Hier erstmal die Trackliste der CD Version (nicht wundern, ist wirklich so):
1. "The Madness and the Damage Done" – 5:20
2. "Fisheye" – 5:08
3. "Exit Sun" – 8:36
4. "Exit Sun" – 0:57
5. "HEALTER SKELTER" – 5:35
6. "The Madness and the Damage Done" – 3:24
7. "Blackjazz Deathtrance" – 10:52
8. "Omen" – 8:46
9. "21st Century Schizoid Man" – 8:41

Und das Cover. Nix besonderes, aber nicht schlecht.
blackjazz_cover.jpg


1. The Madness and the Damage Done
Ein sehr geiles Lied. Geht mit einem hartem Riff sehr groovig in an den Start. Zwischendrin gibt es Dresch-Parts, sehr Jazzig-Progressiv um letztendlich in einem fetten Finale zu enden. Gesang ist generell auf der Scheibe gewöhnungsbedürftig. Passt hier aber wie die Faust aufs Auge.
Das Meisterwerk meiner Meinung nach von dieser CD.
# 9/10 imaginären .s-Punkten
-> hier eine live Version auf YT - klick mich

2. Fisheye
Grooviges Intro, gefolgt vom sythigem Keyboard, dann wieder nettes, dickes Gitarrenriff. Ein sehr stimmiges Lied.
Bestimmt durch Dresch-Jazz-Parts zwischen den Main-Riff-Parts. Viel Jazz. Sehr abgedreht. Interessante Tempiwechsel. Bleibt aber toll.
# 8/10 imaginären .s-Punkten
-> hier eine live Version auf YT - klick mich

3. Exit Sun
Sehr Rock'n'Rollig anfangs im Gefühl. Geht gut nach vorne. Weniger, aber nicht fehlender Jazz. Gewohnt dickes Gitarrenriff im Main-Part. Wird dann eher Metallig. Wirkt durchdacht, aber der Faden ist nicht unbedingt immer greifbar.
# 7/10 imaginären .s-Punkten

4. Exit Sun
Wohl aus einem Jam entstanden. Schlagzeug und Bass und fuzzig-synthige Gitarre. Was soll der Track auf einer CD? Ich weiß es nicht...
# 2/10 imaginären .s-Punkten

5. HEALTER SKELTER
Da isser. Der Jazz. Sehr abgedrehtes Intro welches sich immer mehr verläuft und härter wird. Muss man mögen - mir gefällt es. Passt sehr gut an diese Position, um der CD die nötige tiefe zu verleiehen. Endet leider im Geschrammel, dennoch sehr rund.
# 6/10 imaginären .s-Punkten

6. The Madness and the Damage Done
Nochmal? Japs. Eine andere Version. Tragisches synthie und verzerrter-Bass Intro. Gegen späte Mitte des Liedes kommt das bekannte Hauptriff durch. Kurz vor Ende dann wieder einen gewohnten Part aus dem erstem Lied.
Schön, aber hätte nicht sein müssen.
# 5/10 imaginären .s-Punkten

7. Blackjazz Deathtrance
Wieder sehr viel Jazz und Geschrammel. Klingt wie eine Studio-Live Version. Da applaudierendes Publikum in Stadionmasse im Hintergrund permanent zu hören ist. Schade, nimmt dem Lied die Spannung. Dennoch schön zu hören. Wohl das Namensgeberlied für Album und Musikrichtung.
Sehr Rund. Ein weiteres persönliches Highlight.
# 8/10 imaginären .s-Punkten

8. Omen
Mit Gastmusiker Grutle Kjellson. Sänger und Basser von Enslaved, und Gastsänger bei Darkthrone. Relativ Noisig geht es am Anfang zu. Kurz vor der Mitte hört man dann den Gast "singen". Dann wieder Noisig-Jazzig. Kein Faden zu erkennen. Klingt teilweise wie ein zusammengestückeltes Lied, weil grade die Parts da waren. Wurde versucht durch gute Poduktion zu vertuschen, nicht sehr gut wie ich finde.
Dennoch hörenswert, da ich persönlich auf Noise stehe.
# 5/10 imaginären .s-Punkten

9. 21st Century Schizoid Man
Eine gewagte Interpretation des gleichnamigen King Krimson Songs. Wieder mit Gastmusiker Grutle Kjellson. Recht interessant gestaltet. Aber ohne den Namen hätte ich das Lied nicht auf Anhieb erkannt.
Trotzdem ein schönes Lied. Ein sehr guter Abschluss des Albums.
# 7/10 imaginären .s-Punkten

Wie ich finde, ein gutes Album. Manchmal driftet es mir zu sehr ab. Aber allein schon wegen der 4 Lieder, die wirklich herausragen, war es das Geld locker Wert.
Auf jeden Fall einen Blick wert, für alle, die auf etwas abgedrehten Metal stehen. Die Jazzvergangenheit kann die Band nicht verbergen, und die Noise-Parts reißen einen irgendwie aus dem Gesamtkunsterk ein wenig heraus.
Wer das abkann - kaufen!
Dem gesamten Album gebe ich 7/10 imaginären .s-Punkten.

Bin für Fragen und Kritik offen. Würde mich freuen, wenn sich jemand dazu äußern kann.

So far.... :)
 
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Sehr schönes Review, gute Sache! Ich kann da auch zu 90% zustimmen, mit Ausnahme weniger Punkte. Zum Beispiel find ich den Gesang nicht gewöhnungsbedürftig, sondern sehr geil! Den von Munkeby wohlgemerkt, der Gesang von dem Gastsänger bei den letzten beiden Tracks find ich nicht so toll.

Ein kleines bisschen enttäuscht bin ich von dem Album schon, denn es wirkt an zu vielen Stellen ganz einfach konstruiert. Zum Beispiel die zwei Songs, deren Namen zweimal auf der Tracklist auftauchen. Meistens wirkt auch der Sound, als hätte man einen Verzerrer über alle Instrumente und Gesang gleichzeitig gelegt, was zwar sehr fett kommt, aber teilweise den Sound auch matschig werden lässt. Und je weiter man an der Tracklist voranschreitet, desto mehr zehrt die Musik an meinen Nerven. Ich kann nicht von mir behaupten, das Album am Stück schonmal durchgehört zu haben. Bei den noisigeren Tracks - "HEALTER SKELTER" und "Blackjazz Deathtrance" zum Beispiel - ist es mir einerseits zu abgedreht um zu grooven und zu repetitiv um wirklich glaubhaft emotional zu sein. Eins muss ich den Künstlern aber lassen - die Musik macht mich jede Sekunde glauben, dass dieser verquere Eindruck, der vermittelt wird, 100% so gewollt ist. Deswegen halte ich es nicht für unwahrscheinlich, dieses Album nach intensiverem Hören irgendwann noch einmal lieben zu lernen ;)

Die beiden Popsongs am Anfang der CD höre fast täglich mehrmals :D . Extrem geniale Kompositionen, The Madness And The Damage Done eignet sich vom ersten Moment an perfekt zum (intelligenten) Abreagieren und Fisheye zaubert mir spätestens beim Groove-Part nach dem Saxophon-Solo ein Grinsen ins Gesicht. Einsame Spitze!

Sag mal, warst du auch bei einem ihrer Deutschland-Auftritte? Live ist die Band ja einfach mal unglaublich. Und der Frontmann ist einer, der diese Bezeichung auch zu Recht verdient hat. Solch eine Ausstrahlung hab ich, vor allem bei dieser Musikrichtung, selten gesehen.
 
Nein, ich kenne die Band noch nicht so lange. Vielleicht ein Jahr. Aber live wprde ich sie mir auf jeden Fall mal anschauen.
Wenn man live Videos auf Youtube schaut, glaubt man, das Publikum versteht nichts von der Musik, sondern lässt sich maximal voll-rauschen.

Aber schön jemanden hier zu finden, der das zumindest ähnlich sieht wie ich.
Wie gesagt, das Album habe ich erst seit gut einem Tag. Das waren erstmal "erste Eindrücke". Die späteren werden sicherlich noch kommen, da ich die Scheibe nicht im Schrank vergraben werde.

Endlich mal wieder ein guter quasi Blindkauf. Ich kannte nur das "The Madness And The Damage Done", und hab mir deswegen die CD bestellt. Hab es keine Sekunde bereut.

:)
 
Alter Schwede und ich dachte ich hätte alles gehört. Was ein dicker Klopper! Viel uneingängiger geht s wohl kaum. :D

The Madness and the Damage done ist großartig und der Rest muss erst noch zünden. Hab es bisher zweimal, circa, durchgehört. Darauf muss ich erstmal klar kommen. Sehr interessant was man da hört, aber auch sehr viel anstrengendes. Die Platte wird mich jetzt wohl noch länger beschäftigen. Das können ja aggressive nächste Wochen werden. :D
 
Grossartige Scheibe - bin auf die per Zufall, als alter Ensalved Fan, durchs King Crimson cover mit Grutle Gastbeitrag gestossen - genau meins!
 
Mir ist beim momentanem Durchhören mal wieder aufgefallen, wie erfrischend diese Band ist, so anders als alles (von mir) bisher gehörte. Finde das Geld immer besser investiert :)
 
Mir ist beim momentanem Durchhören mal wieder aufgefallen, wie erfrischend diese Band ist, so anders als alles (von mir) bisher gehörte. Finde das Geld immer besser investiert :)

So geht s mir mittlerweile auch. Ich brauchte mehrere Anläufe, aber mittlerweile finde ich es sehr gut, was die Norweger hier bieten. Als wirkliche Lieder kann ich aber nur Fisheye und The Damage and the Madness Done bezeichnen. Alles Andere ist für mich mehr ne Jam Session. ;)
 
Das seh ich ganz genauso. Die ersten beiden Tracks sind die beiden Songs des Albums, der Rest hat nicht so deutliche Strukturen. Ich finde die Tracklist immer noch sehr weird, vor allem dieses Exit Sun 2 und The Madness And The Damage Done 2. Abgesehen davon hat mir dieses Album beim Durchhören die nötige Kraft gegeben, einen Pyrenäen-Pass hochzustrampeln :cool::D
 
für mich eins der innovativsten Album seit Ewigkeiten...die Stilbeschreibung Jazz meets Metal passt aber meiner Meinung nach nur sehr bedingt, da ist noch einiges mehr drin (vor allem NIN-mäßiger Industrial, Noise und stellenweise Muse-artige Riffs).

Die ersten drei Songs würde ich alle drei mit der Höchstnote bewerten, danach bleibt's bis einschließlich Blackjazz Deathtrance zumindest sehr genial; Omen gefällt mir nicht mehr so gut, und beim KC-Cover wäre zwischendurch weniger mehr gewesen. ;)

Wer Gelegenheit hat, die Jungs Live zu sehen - HINGEHEN! Ich hab die vor 2 Wochen in Venlo gesehen - unfassbar gute, sympathische Musiker, die das Inferno auch wirklich live umsetzen können. Da ist das Publikum übrigens anders als bei den meisten Youtube-Videos sehr sehr gut abgegangen.
 
Ich kenne zwar nicht das ganze Album, habe aber bei Youtube schon in ein paar Sachen reingehört. Leider kann ich derartige Musik nicht immer hören, aber wenn, dann auch den ganzen Tag. Die beiden ersten Songs sind wohl die bekanntesten und gefallen mir beide auch sehr gut, wobei ich "The Madness..." noch am besten finde, das geht schon ganz schön ab. Allerdings mag ich "Blackjazz Deathtrance" auch sehr geil, allein wegen dem Titel. Gut, diese Trommel-und-Publikums-Gejohle Stellen sind etwas unnötig, aber dieser langsam beginnende und dann immer schneller werdende Synthie-Part in der Mitte ... ein Traum!
 
Jetzt nach erneutem Hören muss ich feststellen: Blackjazz ist eines der wenigen Alben, dem eine komplett andere Songreihenfolge viel besser zu Gesicht gestanden hätte. Ganz abgesehen davon, dass ich mit vielen Songs immer noch nix anfangen kann. *duck* Hier mein Vorschlag:

1. HEALTER SKELTER
2. The Madness and the Damage Done 2
3. The Madness and the Damage Done 1
4. Fisheye
5. 21st Century Schizoid Man

Bleibt nur noch zu sagen, dass HEALTER SKELTER hiermit einer der genialsten Lärmsongs aller Zeiten ist. :)
 

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