SH-4/SH-2 gefallen nicht, Alternativen?

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Liebes Forum,

gut zehn Jahre nenne ich meine erste E-Gitarre, eine Epiphone Les Paul Studio, nun mein eigen.
Je mehr man sich mit der Materie befasst, desto größere Ansprüche kriegt man ja am Sound. An den Standard PUs hat mich immer mehr der Mumpf gestört.
Als ob die Tone-Potis nicht ganz aufgedreht wären, und auch von der Dynamik her haben die mir nicht gegeben, was ich brauche für Sound und Spielgefühl. Um es in Schlagworten auszudrücken fehlen mit Transparenz Brillanz. Der Sound ist okay, aber eben nicht allzu toll.

Da ich nur auf kleines Budget zurückgreifen kann und ich meine erste E-Gitarre weiterspielen möchte, suchte ich also neue Tonabnehmer und hab mich von den angepriesenen Seymour Duncan SH-2 und SH-4 verleiten lassen.
Sollen für Les Pauls ja hervorragend sein, wie man von allen Seiten hört. Also ich weiß nicht, was für Epiphone Les Pauls andere spielen, oder was sie für Geschmäcker haben, jedoch hauen mich die Duncans überhaupt nicht vom Hocker.
Es hört sich an, als wäre die komplette Seele der Gitarre ausgetauscht worden. Wo in einer Les Paul normalerweise Wärme ist, hört man jetzt Kälte. Wo normalerweise angenehme Bässe und weiche Höhen sind, befinden sich nun kaum Bässe und beißende Höhen. Die Gitarre geht mit diesen höhenreichen PUs ein bisschen in Richtung Single Coil Sound, das möchte ich aber nicht. Um ehrlich zu sein, gefallen mir da die Stock-PUs sogar besser, die sind für mich näher am klassischen Les Paul Sound.
Bevor Fragen aufkommen, eingebaut sind die richtig uns Fehlerquellen sind ausgeschlossen. Es sind die Tonabnehmer, die mir beide aufgrund derselben Gründe nicht gefallen.

Nun also meine Frage an euch. Ausgehend von der großen Enttäuschung der Duncans, welche PUs könnt ihr mir empfehlen die meiner Gitarre die Seele geben, die ich suche? Ich möchte schon nahe an den typischen Les Paul Sound kommen und mit der Gitarre soundmäßig flexibel sein. Der Steg soll schon ein wenig Dampf machen, der Hals einen schönen Cleansound hervorbringen. Ich halte mich aufgrund der Vergleichbarkeit gerne an namhafte Hersteller a la Duncan, Dimarzio, Gibson etc.

Grüße, Flo
 
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Hi,

da hast Du die selbe Erfahrung gemacht wie schon viele vor Dir - obwohl gerade der SH-4 einer der meistverkauften PUs überhaupt ist und oft sogar ab Werk eingebaut wird, hat er eigentlich einen eher speziellen Sound, der keineswegs jedermanns Sache ist. Mitten ohne Ende, untenrum eher nicht so viel los und luftige, echte Höhen sind auch nicht so vertreten.

Der Sound einer klassischen Les Paul ist allerdings durchaus nicht so bassig, wie man es oft hört. Gerade alte PAFs klingen eher brillant und oft sogar etwas nach Singlecoil, aber Du hast natürlich recht, dass die keine solchen beißenden Hochmitten haben wie ein JB. Wie mir scheint, willst Du durchaus eher einen warmen Sound, der aber nicht bedeckt klingen soll (wovon die Epi-HB schon etwas an sich haben).

Ich würde ja vorschlagen, mal in einen Laden zu gehen, der ein paar Gibson Les Pauls hat. Informiere Dich, welche Paula welche HB-Modelle drin hat. Ich könnte mir vorstellen, dass die "ganz normalen" '57 Classic gut zu Dir passen könnten, da die eher warm klingen, aber nicht matschig. Aggressiv klingen sie jedenfalls nicht, eher seidig. Zu hören in etlichen Gibsons und in der Epiphone Les Paul Tribute.

Burstbucker sind eigentlich noch näher am typischen "alten" PAF-Ton dran, sie haben mehr Biss und Transparenz, manchem kann es aber schon zu viel sein. Die findest Du vor allem in teuren Custom Shop Les Pauls. Aus dem Programm von Seymour Duncan würde ich nach Deiner Beschreibung am ehesten zum "AlNiCo Pro II" oder auch dem Slash-Modell raten. Beides sehr gute und auch im Set gut abgestimmte HB, die auch mit ordentlich Gain sehr gut klingen - tiefer gestimmter Metal ist nicht so ihre Spezialität, aber ansonsten rocken die schon richtig gut. Die Slash-Ausführung hat ein klein wenig mehr Dampf, ist aber immer noch einwandfrei auch für Cleansounds zu gebrauchen. In den entsprechenden Slash-LPs (auch von Epiphone) kann man sie jedenfalls mal ganz gut ausprobieren.

Mein persönlicher Liebling in einer Les Paul ist der Dimarzio 36th Anniversary PAF bzw. PAF Bridge. Für mich so ziemlich die vielseitigsten HB, die ich bisher ausprobiert habe (und das sind inzwischen eine ganze Menge...), weil sie alles von Clean bis HiGain mitmachen, genug Fundament und Druck mit viel Transparenz vereinen. Sie sind sehr "ehrlich" und geben den Charakter der Gitarre gut wieder. Ist die Grundlage gut, klingen sie auch toll. Taugt sie nix, wird man das allerdings auch hören.

Zu guter Letzt wie immer die Empfehlung, die Verdrahtung mal auf 50ies Wiring zu ändern und dann auch mal mit den Gitarrenpotis zu arbeiten, das lohnt sich bei einer Paula mMn immer.

Gruß, bagotrix
 
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Hi , ich verweise auch auf die viel zu sehr unterschätzten 490 - 498 von Gibson hin , aber wie bagotrix schon schrieb : 50ties Wiring und in Musikläden verschiedene Modelle mal antesten

gruss swen
 
Was für Musik machst Du denn?

Unabhängig davon, den sh4 und den sh2 habe ich noch nicht gespielt, meine aber dass das eher klassische Metall Teile sind? korrigiert mich gerne.

Für klassischen eher Blues / Rocksound bzw. klassischen Paula Sound sollte es wohl eher was in Richtung Paf mit weniger Output sein.

Evtl. Classic 57 von Gibson?

Hab in meiner FGN die outputstärkeren original PU's gegen DiMarzio 36th anniversary Pafs getauscht. Musste mich dran gewöhnen, auch weil ich logrithmische Potis und neue Kondensatoren drin hab.

Mittlerweile find ich den Sound gut, ist deutlich dynamicher als vorher, sprich man kann viel mehr mit der Intensität des Anschlags arbeiten.
 
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Ich kann die Suhr Doug Aldrich PU`s empfehlen. Haben etwas mehr Dampf als PAF aber lassen sich super regeln und am Hals PU matscht nichts. Das 50 wiring ist auch zu empfehlen.
 
Ich muß jetzt mal eine Lanze für den SH-4 brechen.
Hatte ihn jahrelang gemieden, weil ich mal in einer SG "schlechte" Erfahrung damit gemacht hatte.
Vor einem halben Jahr kam ich günstig an eine Vintage V100 PGM mit einem SH-1 an der Bridge (laut Verkäufer). Klang sagenhaft. Fett, Rockig und doch noch mit einem Hauch "Vintage".
Als ich die Elektrik modifiziert habe, mußte ich feststellen, das es kein SH-1 sondern der SH-4 war.
Mittlerweile hab ich in der zweiten V100 ebenfalls diesen PU drinnen.

Aber zurück zum eigentlichen Thema:
Was ich noch empfehlen könnte, wäre der SH-14. Für mich die richtige Mischung aus klassischem Paula Ton und modernem Rocksound.
Dazu hab ich am Hals den SH-1. Hervorragender warmer, weicher, singender Ton. SH-2 hatte ich auch schon versucht, aber der klang für mich kalt und geradeaus ohne Seele.
Zu den SH-4 in den beiden V100 hab ich einmal den Rockinger Alnico II am Hals (ähnlich wie der SH-1) und einmal den Gibson 490R (etwas moderner und "härter") als der SH-1.

Wenn es ganz klassisch sein soll bei geringem Budget: Tonerider Alnico IV! Dieses Set hab ich kürzlich User meikii in seine Tokai eingebaut und es hat uns beide umgehauen. PAF Ton vom Feinsten!
 
wie wäre es mit dem cream team set von rockinger
 
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten :)
Einige dieser Tonabnehmer hatte ich nicht auf dem Schirm. Ich tendiere stark zu den Dimarzio 36th PAFs. Die Marke hat mich bei anderen Gitarren schon überzeugt und die Soundsamples und Beschreibungen sprechen stark dafür.
Das mit dem 50ies Wiring mache ich dann vllt auch mal, erstmal werde ich aber schauen, wie sie allgemein so klingen und reagieren. Wenn ich sie habe werde ich dann voraussichtlich ein paar Vergleichssamples aufnehmen für so Suchende wie mich zur Hilfe ;)
 
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Für alle die es interessiert, ich hab jetzt die Dimarzio 36th Anniversary drinnen (Gruß an cschock) und bin hochzufrieden! Fast genau so habe ich mir den Sound vorgestellt. Schön transparent, ein ehrlicher Sound ohne Mumpf mit dem das spielen Spaß macht. Was mich etwas wundert, sind die Höhen, die deutlich da sind, sich aber so angenehm ins Klangbild einfügen. Nicht wie bei den Duncans, wo es fast schon wehtut. Von mir eine klare Empfehlung für alle, die ihre Epi aufwerten möchten. Bis auf High-Gain-Gedöns klingt alles mit diesen Tonabnehmern erste Sahne.
 

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