Hi,
es gab ja mal eine Robby Krieger Signature SG, und da hat der gute Mann ja selbst bestimmt, was reinkommt. In dem Fall waren es Gibson '57 Classic:
http://www2.gibson.com/Products/Electric-Guitars/SG/Gibson-Custom/Robby-Krieger-SG.aspx
Die Classics sind warm klingende HB mit traditionellem Output. Klingen in vielen Gitarren sehr gut und kannst Du mit Sicherheit in einem gutsortierten Laden mal anchecken, zumindest in einer Les Paul (auch wenn das nicht ganz das gleiche ist). Ich hatte allerdings mal einen Classic Plus am Steg, der war sehr heiß ausgefallen und klang mir dann ein bisschen zu bedeckt, aber der war mit 9,7 KOhm wohl auch ein ziemlicher Ausreißer. Normalerweise ist der Plus nur ein klein wenig lauter, um die Position auszugleichen, und klingt sehr klassisch. Insgesamt sind das jedenfalls recht seidig und nicht so aggressiv klingende HB, was mir Robby Kriegers Sound auch durchaus zu entsprechen scheint. Blues und Jazz ist damit natürlich auch prima zu spielen, kein Wunder, dass die sich in fast allen Gibson-Jazz-Mamas und Semis befinden.
Willst Du es etwas transparenter und bissiger im Ton, würde ich selbst eher Burstbucker bevorzugen. Die Höhen etwas zurückdrehen ist ja auch leichter, als mit dem Amp welche produzieren, die die PUs nicht hergeben. Am Hals wäre in dem Fall jedenfalls wohl der Burstbucker #1 angesagt, am Steg die #2 oder #3-Version. Letztere unterscheiden sich vor allem in den Mitten, die beim 3er ausgeprägter sind, während der #2 da eher ein wenig "scooped" klingt. Das mag halt nicht jeder, aber eine SG hat ja von Haus aus eigentlich ausgeprägte Mitten, sodass das hier vielleicht nicht so falsch ist. Auch diese PUs kannst du in aktuellen Gibsons finden, also mach Dich vielleicht mal auf der Website schlau und spiel die entsprechenden Gitarren im Laden an. am besten ein paar verschiedene, um Dir einen Eindruck zu verschaffen, was typisch für den PU ist bzw. eher an der Gitarre liegt, in der sie sitzen.
Den 490R finde ich selbst übrigens auch nicht unbedingt toll, der matscht wirklich sehr leicht (auch wenn ich nicht die Ansicht teile, dass diese Eigenschaft "den typischen Les Paul Blues Sound" darstellt...
. Echte alte PAFs klingen meistens eigentlich eher erstaunlich dünn für unsere Ohren.).
Der SH-2 ist ziemlich transparent, manche finden ihn aber auch etwas steril, was vielleicht an den ebenfalls zurückgenommene Mitten und seinem recht ausgeprägten Attack liegt. Das alles lässt ihn in der Tat auch bei viel Distortion noch recht gut durchkommen, weshalb er trotz des Namens "Jazz" auch viel in der härteren Riege als HalsPU gespielt wrd. Für einen Doors-ähnlichen Sound wäre er von seiner Charakteristik her aber nicht meine erste Wahl.
Was ich mir allerdings auch gut vorstellen könnte (und was Dein Budget schonen würde), ware ein Pärchen Tonerider Humbucker. Gerade die AlNiCo IV Classics könnte ich mir sehr gut in Deiner SG vorstellen. Die bringen einen warmen, ausgeglichenen PAF-Ton, ohne zu matschen. Gerade clean klingen die sehr schön, wie ich finde. Blues und Jazz: kein Problem. Mir persönlich waren sie unter dem Strich etwas zu brav, aber ich komme halt mehr aus der Classic- bis Heavy-Rock-Ecke und brauchte etwas mehr Biss und Output (weshalb ich einen Dimarzio PAF Bridge DP223F am Steg und einen Pearly Gates Bridge am Hals spiele, aber das wäre Dir nach meinem Eindruck zu drahtig im Ton).
Gruß, bagotrix