Setup für Preci klappt nicht (Saitenlage, Halskrümung) - Hilfe!

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Avocadosashimi
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Hallo Leute,

kurz zur Vorgeschichte: Ich hatte einen Fender Preci made in Japan verliehen. Besagte Person hat dann ohne mein Wissen die Bridge des Instruments getauscht, und ich konnte die originale Brücke auch nicht mehr zurück bekommen.
Nun hat das arme Instrument eine richtig schlechte Saitenlage.

Bei der Einstellung bin ich wie folgt vorgegangen:
Ich habe die Reiter der Saiten an der Brücke weiter runter gelassen. Noch bevor ich am 12. Bund einen Abstand von 2,0 bis 1,5 mm zwischen den Saiten und dem Bundstäbchen hatte, waren die D- und A-Saite in den meisten Lagen stumm, wenn ich sie getriffen habe.
Da die Saiten in den tiefen Lagen eher noch Töne von sich gegeben haben, und das Scharren bzw. Stumm-sein in den höheren Lagen zugenommen hat, habe ich probeweise die Trossrod-Schaube entspannt, um dem Instrument mehr Halskrümmung zu erlauben. Daraufhin ist der Befund schlechter geworden.

Sollte ich die Trussrod-Schraube doch eher fester drehen, als sie ursprünglich war? Ich bin grade sehr unsicher, zumal ich gehört habe dass man damit ein Instrument auch zerstören kann. Kennt sich jemand gut genug mit der Materie aus, um aus meiner Beschreibung abzuleiten, ob ich tatsächlich den Hals grader, und die Saitenreiter wieder höher stellen sollte?
Da der Bass zudem die Schraube am Korpus-Ende hat, muss ich für jede Einstellung den Hals abschrauben...

Ich bin um jede Hilfestellung dankbar!

Viele Grüße,
Avocadosashimi
 
Ich hatte einen Fender Preci made in Japan verliehen.
Spätestens jetzt weisst Du: Man verleiht nix, außer man kennt den Entleiher wirklich gut und kann ihm vertrauen. War hier wohl eher nicht gegeben...
ich konnte die originale Brücke auch nicht mehr zurück bekommen
Dann kauf Dir 'ne neue Originalbridge und lass "den Umbauer" die Kosten dafür übernehmen. Sowas nennt man Schadensersatz...
eine richtig schlechte Saitenlage
Ich nehme mal an, es war zu hoch, wenn Du als erstes die Reiter absenkst und die Saiten tiefer legst. Wenn es nur an der Bridge läge, müsste damit ja alles geregelt sein.
Da genau das Deiner Beschreibung nach nicht der Fall ist, sondern weitere Probleme aufgetaucht sind, vermute ich, "der Umbauer" hat auch am Trussrod rumgewerkelt und "alles verstellt". Wenn Du das selbst nicht wieder hinbekommst, dann geh zu einem Gitarrenbauer und lass den an die Sache ran. Auch hier lautet das Zauberwort "Schadensersatz" (der Umbauer zahlt das, denn er hat's verhunzt).
 
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Hallo Hauself Zero,

was den Verleih von Instrumenten angeht, habe ich aus der Sache definitiv gelernt. Dummerweise ist es schon Jahre her, dass ich den Bass zurück bekommen habe - ich hatte ihn einfach lange auch nicht benutzt. Der "Umbauer" wird nicht mehr auffindbar sein.

Wenn die Saiten in den hohen Bünden keinen Ton mehr von sich geben, also die Saitenlage in den hohen Bünden zu tief ist, während die Saitenlage am 12. Bund immer noch nicht optimal ist, deutet das auf zu viel Halskrümmung hin?
 
Ich würde sagen, das kannst Du am besten selbst sehen, wenn Du die Saiten beim Niederdrücken anschaust.
Wenn die Saite beim Niederdrücken die höherliegenden Bünde berührt, dann kann sie nicht schwingen und somit paßt dann die Saitenhöhe nicht zur Halskrümmung.

Wie sieht denn der Hals aus, vom Kopf her betrachtet? Wenn eine Krümmung vorliegt, dann kann man die vom Kopf her schonmal grob sehen.
Deine Ausführungen legen mir nahe, daß Du am besten zu einem Musikladen gehst, um es dort anschauen zu lassen.

Und wenn das schon Jahre her ist, muß nicht die Brücke ursächlich sein. Desgleichen muß die Brücke nicht schlecht sein. Erstmal den Ball flach halten ;)
 
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basslife auf bassic.de schrieb:

Basshals perfekt einstellen​

Wie mache ich es, wie macht ihr es?

Um die Halskrümmung eines Fender Precision Basses (und auch für andere Bässe) optimal einzustellen gibt es im Netz einige verschiedene „Richtmaße“. Die meisten beziehen sich auf den Abstand der Saitenunterkante zur Oberkante des Bundstäbchens im 7. Bund und zwar, wenn man die Saite (Meist die E-Saite) im 1. und im letzten Bund herunterdrückt. Manche Anleitungen geben auch vor, dass die Saite hierbei im 1. Bund und dort, wo der Hals in den Korpus übergeht niedergedrückt werden soll. Auch die dann zwischen Saitenunterkante und Bundstäbchen (7. Bund) gemessenen Abstände variieren je Anleitung von 0,3mm bis zu 1,8mm (bei denen, die ich gelesen habe. Fender gibt lt. Manual ja 0,3mm – 0,35mm als Richtwert vor (Zitat Seite 17. Des Handbuches: Die Werksspezifikationen für eine korrekte Halskrümmung bei Fender® E-Bässen betragen 0,3 mm und 0,35 mm, gemessen zwischen der Unterseite der Saite und der Oberseite des 7. Bundes.). Natürlich kommt es auch auf die Spielweise und Vorliebe des Spielers an, wie stark die Krümmung eingestellt wird.

Ich gehe z.B. nach folgenden Kriterien vor:


Grundsätzliches:​

  • Der Hals (bei bundierten Bässen) muss in sich etwas "hohl", also "konkav" eingestellt werden.
  • Drehen im Uhrzeigersinn zieht die Schraube an, der Hals geht nach hinten (bzw. der Kopf geht nach hinten, der Hals bekommt eine Wölbung in Richtung Griffbrett), und die Saiten kommen näher an das Griffbrett.
  • Gegen den Uhrzeigersinn bewegen lockert die Schraube, und die Saiten kommen höher (bzw, der Kopf kommt nach vorne und das Griffbrett wölbt sich nach hinten).
  • Beim Messen muss der Bass gestimmt sein.
  • Nach dem Drehen des Halsstabes lasse ich den Bass mind. 20 min „ruhen“.

Vorgehensweise:​

  • Im ersten Bund bringe ich ein Kapodaster so an, dass das Kapodaster mit auf dem ersten Bundstäbchen liegt. So vermeide ich, dass sich die Saite „über“ das Bundstäbchen „wölbt“ (dies kann u.U. das Messergebnis um bis zu 0,2mm verfälschen).
  • Die Saite wird hinter dem letzten Bundstäbchen niedergedrückt und dann der Abstand der Saite zum Bundstäbchen (7. Bund) gemessen (Fühlerlehre) und auf einen Abstand von 0,3mm schrittweise!!! eingestellt.
  • Nach dem „Ruhen“ wir der Bass nochmals nachgestimmt und über alle Lagen hinweg auf allen Saiten in normaler Anschlagstärke gespielt. Hierbei wähle ich auch eine an der Brücke eine so niedrige Saitenlage, dass die Saiten irgendwo auf dem Hals auf jeden Fall schnarren!
  • Wenn die Saiten in den hohen Bünden (so ab 12. Bund) stärker schnarren als auf den tieferen Bünden, dann hat der Hals zu viel Durchbiegung (Halsstab ist zu locker). Hier ziehe ich die Halsschraube schrittweise (max. 60Grad pro schritt) an, bis sich das Schnarren gleichmäßig auf den Hals verteilt.
  • Schnarrt es in den unteren Bünden (1. - 5.), dann hat der Hals zu wenig Durchbiegung (Halsstab zu fest). Hier lockere ich die Halsschraube schrittweise (max. 60Grad pro schritt), bis sich das Schnarren gleichmäßig auf den Hals verteilt.
  • In der Regel ist der Hals nun für ein „normales“ Spielen aber zu gerade. Deswegen lockere ich dann den Halsstab noch um ca. 1/8 Drehung (~25Grad).
  • Nun stelle ich an der Brücke die Höhe der Saiten so ein, dass bei frei schwingender Saite der Abstand zwischen der Unterseite der jeweiligen Saite zur Oberkannte des Bundstäbchens im 17. Bund ca. 2mm beträgt (lt. Fender Standard=2,4mm). Das mache ich für jede Saite einzeln und Stimme immer regelmäßig den Bass dabei nach.
  • Zum Schluss wird nochmals mit starkem Anschlag gespielt. Schnarrt es noch irgendwo, dann wird der Saitenreiter der jeweiligen Saite etwas höher gedreht.

Bisher hat das immer gut funktioniert und die Saiteneinstellung war immer sehr niedrig. Dies setzt natürlich auch voraus, dass der Hals nicht in sich verdreht ist, die Bundstäbchen einigermaßen ausgerichtet sind und der Sattel gut passt (Der Sattel hat eine nicht zu vernachlässigende Auswirkung auf den Ton und die Bespielbarkeit in den tiefen Lagen (1.-3. Bund).

Und nun zur Frage:​


Wie stellt Ihr euren Basshals ein, welche Abstände (Bund - Saite) nutzt ihr? Mache ich aus eurer Sicht irgendwas falsch? Nützlich hierbei wäre natürlich auch zu wissen was für ein Bass es ist, eure Spielweise, Finger oder/und Pleck, 4, 5, oder Sechssaiter.

Meine „Anleitung“ bezieht sich auf einen Fender Precision Bass, 4-Saiter, gespielt zu 80% mit normalem Fingerstyle und 20% Pleck, Anschlagstärke ca. 7 (Bei Skala von 1-10 („supersoft“ – „das Tier“)
https://www.bassic.de/threads/basshals-perfekt-einstellen-meine-eure-methode.14858862/

oder kurz:
Ja richtig ist die Train "Methode"

T = tune / stimmen
R = relief / Halskrümmung
A = action / Saitenlage
I = intonation
N = noodle / rumdudeln
 
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Der "Umbauer" wird nicht mehr auffindbar sein.
suboptimal gelaufen...
Saitenlage in den hohen Bünden zu tief ist, während die Saitenlage am 12. Bund immer noch nicht optimal ist, deutet das auf zu viel Halskrümmung hin?
Hört sich so an, aber da könnten allenfalls ein paar Bildchen die Ferndieagnose erleichtern. Die anhand der bisherigen Infos möglichen Tipps haben @omnimusicus und @dubbel schon rausgelassen ...
 
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Hallo @Avocadosashimi
Ich schreib mal als Gelegenheitsbasser, der selbst nur rudimentäre Erfahrung beim Einstellen von Saiteninstrumenten hat. Wäre ich an deiner Stelle, würde ich mir den Luxus gönnen, das Teil zum Einstellen zu geben. Ich hatte vor einer Weile einen - angeblich - vom Gitarrenbauer perfekt eingestellten Bass gebraucht erworben. Nach dem ersten Saitenwechsel stimmte irgendwie nix mehr an den Einstellungen, und meine kläglichen Versuche, selbst was zu verbessern, liefen ähnlich wie bei dir. Das blöde war nur, ich brauchte den Bass kurzfristig für nen Job :(

Captains Guitar Lounge ist glücklicherweise nur ein paar Kilometer von mir entfernt, und so konnte ich den Hobel notfallmäßig hinbringen, um ihn am nächsten Tag eingestellt wieder abzuholen. Am Ergebnis und anhand der Erklärungen erkannte ich sofort, dass ich das beim besten Willen selbst nicht geschafft hätte. Mir fehlt da einfach komplett die Erfahrung und das weitergehende Know How. Mit einem kompetenten Menschen im Hintergrund (Bandkollegen, Lehrer o.ä.) sowie mehr Zeit hätte ich vielleicht mehr experimentiert und meine Erfahrungen gemacht. Ohne diese Hilfestellung lagen schon meine Beobachtungen so daneben, dass ich die falschen Schlüsse daraus zog.

Natürlich ginge mein Ehrgeiz dauerhaft auch in die Richtung, mir selbst helfen zu können. Auf Ferndiagnosen und Kochrezepte vertraue ich dabei aber nicht, sondern lasse mir die Herangehensweise lieber am "Corpus delicti" kompetent zeigen.
 
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Hallo Leute,

Danke erstmal für die ganzen Antworten! :)

Ich werde das Instrument tatsächlich im Laden einstellen lassen. Wenn ich dem Instrument weniger Halskrümmung gebe, klingen die höheren Bünde zwar wieder, aber dafür bekomme ich an den tiefen Bünden String Buzz - und das obwohl ich vorgehe, wie das in Tutorials beschrieben ist. Da muss jemand ran, der auch praktische Erfahrung mit der ganzen Geschichte hat 😅
 
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Hat dein Bass eine 4-Punkt oder eine 3-Punkt Verschraubung des Halses. Wenn es eine 3-Punkt Verschraubung ist, so wie bei meinem 85er JB MIJ dann sieht das in etwa so aus
1684495971376.png

Da gibt es noch diese kleine Wurmschraube mit der man die Neigung des Halses zum Korpus als ganzes verändern kann. Das ganze läuft unter dem Namen Micro-Tilt.
Wenn du so eine Verschraubung hast, dann solltest du mal prüfen, ob nicht diese Schraube komplett falsch eingestellt ist. Wenn z.B die alte Brücke von Haus aus eine höhere Auflage der Saiten auf den Reitern hatte, und die neue eher eine niedrigere, dann kann eventuell diese Halsneigung nicht mehr stimmen. Das solltest also kontrollieren. Denn wenn die falsch eingestellt ist, dann passt gar nichts mehr.
Da ich aber nur den 85er JB und auch noch einen fast baugleichen Marcus Miller Signature aus der selben Zeit habe, die mit dieser Halsbefestigung ausgestattet sind und beide eine ziemlich gute Saitenlage haben, habe ich mich auch nicht näher damit beschäftigt wie man diese Micro-Tilt Sache richtig einstellt.
 

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