Seriell/Parallel mit Trimmpoti zum Lautstärkeangleich

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Hallo wertes Forum!

Für meinen kommenden Fretless habe ich mir etwas überlegt; der Bass bekommt einen Delano SBC in die Bridge-Position und ich würde diesen gerne mit einem Switch seriell und parallel schalten können. Der Lautstärkeunterschied zwischen den beiden Settings ist nicht unerheblich und genau diesen möchte ich durch ein Trimmpoti ausgleichen. Ich habe mich schon im Internet etwas über die Problematik eingelesen aber keine Beispielschaltung gefunden, die ich voll funktionsfähig umsetzen konnte.
Ich weiß das dafür ein DPDT-Switch nicht ausreicht, habe daher bereits einen DP3T-Switch besorgt, mir fehlt nur noch das Know-How. Bei meinem anderen Fretless saß ich gestern einige Stunden dran, hab es aber trotz Cadfaels Schaltungssammlung nicht hingekriegt und wäre für jeden Ratschlag dankbar der mich auf den richtigen Weg bringt!

Ich habe einen 50k Trimmpoti der genug Raum für eine optimale Einstellung bieten sollte (habe bei meinem Häussel MM durchgemessen wie weit ich den Volumenpoti für ungefähr gleiche Lautstärke runterdrehen muss). Einen 220pF Kondensator habe ich vorsichtshalber auch gekauft, da ja ein Trimmpoti Höhen schluckt und ich den Kondensator dann als Treble-Bleed nutzen könnte: Ob ich es dann brauche ist eine andere Sache... Das serielle Setting kann ruhig durch das Trimmpoti noch etwas wärmer sein, parallel dann eben für mehr Höhenglanz bei den Harmonics; das war jedenfalls mein Plan dahinter.


-Flo
 
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Hallo Flo,

dein Plan hört sich auf jeden Fall plausibel an, allerdings kann ich dir nicht weiterhelfen, weil ich das mit dem Trimmpoti noch nicht umgesetzt habe. Jedoch habe ich so etwas ähnliches bei einem Passiv-zu-Aktiv-Umschalter vor, weil mir jemand sagte, dass das Signal im Passivbetrieb leiser ist als im aktiven Betrieb (Preamp mit EQ für Höhen und Bässe).

Was ich aber schon Anfang diesen Monats gemacht habe, war einen Balance-Poti gegen einen 3x4 Drehwahlschalter zu ersetzen, um nun auch zusätzlich seriell schalten zu können und das mit dem Lautstärkeunterschied kann ich bestätigen! Mir ist das allerdings ganz recht, da ich jetzt nur noch im seriellen Modus spiele, weil's fett klingt und ich gar nicht so fest anschlagen brauche, um meinen Wunschsound hinzukriegen. :)

Woher hast du denn die Info, dass Trimmpotis Höhen schlucken? Das würde mich interessieren, weil ich eig. das Signal der Pickups passiv so unverfälscht wie möglich haben möchte.

Gruß,
bassophil
 
Hey bassophil,
das mit dem Höhenschlucken bei den Trimmpotis hab ich auf Talkbass gelesen. Diese Geschichte gibts aber auch bei Gitarren: Beim Runterdrehen des Volumenpotis gehen Höhen verloren, was aber durch einen zugeschalteten Kondensator ausgeglichen werden kann. Stichwort "Treble Bleed", gibt im Netz viele Informationen und Schaltungen darüber. Cadfael geht in seiner Schaltplansammlung auf Seite 434 (Kapitel 5.2.35) darauf ein. Ein leicht zugedrehter Trimmpoti ist eben nichts anderes wie ein leicht runtergedrehter Volume-Poti. Wie gesagt, auf Talkbass wurde auch schon über genau meine Idee geschrieben aber ohne konkret genug zu werden das ich es umsetzen konnte.

Es kommt natürlich auch darauf an wie extrem der Unterschied mit dem Delano-PU dann in Realität ist. Bei meinem 5er Fretless mit Häussel MM ist es wirklich ein deutlicher Sprung. Anschlagsstärke zu variieren wäre ansich nicht das Problem, da der Sound eines Fretless extrem stark von Spieltechnik und -Position abhängig ist. Ich versuche aber eher die Stärken und Schwächen jedes Settings durch meine Spieltechnik herauszuarbeiten um verschiedene Sounds hinzukriegen, daher kann ich da nicht soviel drehen. Im seriellen Modus spiele ich eher über dem Pickup mit mehr Attack um einen durchsetzungsfähigen, band-unterfütternden Sound hinzubekommen während ich parallel gerne nutze für ruhigere Parts und Harmonics, die von Haus aus schon eine ganz andere, deutlich seichtere Anschlagstechnik bedürfen. Geht mehr in Richtung Fingerpicking, deswegen ist der Output schon dadurch deutlich leiser.
Ich setz mich am WE nochmal dran, vielleicht kriege ichs ja doch noch irgendwie hin!

Grüße,
Flo
 
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Hey,

das mit dem Volume-Pot und Höhen habe ich mal gewusst, aber total verdrängt, weil ich schon lange nicht mehr an den Volume-Pots meiner Bässe herumgedreht habe :D. Die Schaltung aus Cadfaels "Schaltplan-Fibel" habe ich auch mal gesehen, war für mich nur nie relevant. Vlt. wird das Thema doch noch relevant, sobald ich mich an diesen P-/A-Switch heranwage. Ich bin auch gespannt, wie der reine Pickup-Sound ohne Poti klingt. Ich werde nämlich auch Trimmer für Höhen und Bässe des aktiven EQ benutzen und diese auf "Neutralstellung" im E-Fach verschwinden lassen, weil ich ich sie gar nicht benutze (benutze schon einen Preamp-EQ und den Amp-EQ). Anstelle des Tandem-Potis kommt ein einfaches 250er-Poti mit Kondensator hin. :)

Den Einbau solltest du hinbekommen, wenn du keine zwei linken Hände und Gefühl für Lötarbeiten hast. Ich weiß nicht, inwieweit Cadfael die Modifikationen selbst mal vorgenommen hat, die er in seiner Sammlung beschreibt, aber zumindest der Treble-Bleed sollte so richtig sein. Es gibt aber mehrere Varianten, a) nur Kondensator in Reihe, b) Kondensator mit Widerstand in Reihe und c) Widerstand und Kondensator parallelgeschaltet. Dies kann man hier auf englisch nachlesen:
http://www.ratcliffe.co.za/articles/volumepot2.shtml
 
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Löten ist nicht das Problem, hab ich schon bei allen meiner Bässe gemacht, auch diverse seriell/parallel/SC-Switches und auch ein paar andere ausgefallenere Sachen. Es geht nur darum das ich von der Theorie nicht ganz so viel Ahnung habe, weiß nicht genau wie ich was verkabeln muss für das gewünschte Ergebnis. Ein 3PDT-Switch ist nicht alltäglich so das mein bisheriger Plan von "Löten nach Zahlen" eben nicht ganz aufgeht. Ein Teil von der Verkabelung ist identisch mit nem DPDT-Switch, aber eben nicht ganz. Dann wachs ich halt mit meinen Aufgaben, oder versuche es zumindest :)
 
Hi Flo,

das ist im Prinzip nicht weiter schwer. Alles was du (meiner bescheidenen Ansicht nach... sollte ich Stuss erzählen, möge mich jemand korrigieren!) machen musst, ist den Schalter wie beim normalen DPDT seriell/parallel-Schalter verdrahten, und die zusätzliche Schaltebene benutzen um in der seriell-Stellung noch das Trimmpoti wie ein normales Volumenpoti vor dem "echten" Volumepoti anzuschließen, ggf. noch den Kondensator dran. (Ich selbst glaube nicht, dass du den Treblebleed brauchen wirst, aber jedem das Seine und Versuch macht kluch.)

Ich versuch mich mal an einer Löten-nach-Zahlen-Anleitung ;) Sorry wenns etwas umständlich wird, aber Du sollst ja wissen was ich meine.

Du hast den 3PDT Schalter. Der hat 9 Lötösen, die für gewöhnlich in einem Quadrat von 3x3 angeordnet sind. Bitte vor dem Löten durchmessen, in welcher Richtung die Schaltebenen liegen, sonst sind Wutanfälle vorprogrammiert :D

Ich bezeichne jetzt die Schaltpins folgendermaßen (ich weiß nicht ob das die offizielle Nomenklatur ist, oder ob es eine solche überhaupt gibt):
Die Schaltebenen benenn ich mit Zahlen 1, 2, 3, die Kontakte in den Schaltebenen mit m für Mitte (den Kontakt, der immer beschaltet ist, der Pin in der Mitte), + für die eine Schalterstellung und - für die andere.
Dh in der Stellung "Schalter oben" ist 1m auf 1+, 2m auf 2+ und 3m auf 3+ geschaltet, bei "Schalter unten" geht 1m auf 1-, 2m auf 2- und 3m auf 3-

Soweit zur - hoffentlich verständlichen - Begrifflichkeit. Jetzt gehts ans Löten: (Mach Dir ruhig vorher eine kleine Skizze)

Der Masseanschluss von Spule 1 kommt auf Masse. Der heiße Ausgang von Spule 1 kommt auf Pin 2m.
Der Masseanschluss von Spule 2 kommt auf Pin 1m. Die Pins 1- und 2- werden verbunden. Der Pin 1+ kommt auf Masse.
Soweit kennen wir das vom normalen seriell/parallel-Schalter. Weiter gehts:
Der heiße Ausgang von Spule 2 kommt auf Pin 3m. Die Pins 2+ und 3m werden verbunden. Der Pin 3+ kommt an den äußeren Pin von Deinem normalen Volumenpoti. Der Pin 3- kommt an einen äußeren Pin vom Trimmpoti. Der Schleifer vom Trimmpoti kommt auf den gleichen Pin vom Volumenpoti wie der Pin 3+. Der dritte Pin vom Trimmpoti kommt auf Masse. (Eventuell kann es besser sein, das Trimmpoti wie in der Jazzbassschaltung "rückwärts" anzuschließen, also Pin 3- auf den Schleifer und das Volumenpoti auf den äußeren Pin. Was das für Auswirkungen hat, weiß ich aber nicht.) Der Treblebleed-Kondensator kommt, wenn Du ihn brauchst,zwischen den äußeren Pin (den, an dem Pin 3- hängt) und den Schleifer vom Trimmpoti.

Fertig. :)
 
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Danke für die Beschreibung! Ich hab mich am Abend nochmal selbst drangesetzt und war kurz vor deinem Post fertig... Ärgerlich, mit deiner Anleitung hätte das sicher nicht 2 Stunden gedauert :D
Ich hab das jetzt folgendermassen gemacht:

3PDT_ser-par.jpg

Es funktioniert genau wie es soll. Den Kondensator habe ich erstmal weggelassen, klingt sehr gut soweit. Die Höhen sind nicht sonderlich stark beeinträchtigt. Der Unterschied zwischen beiden Settings ist aber nicht so groß wie ich erwartet habe, ein Großteil vom seriellen "Pfund" kommt eben durch den höheren Output und nicht durch den eher bassigeren Sound. Soundsamples sind in der Zip-Datei im Anhang, erst seriell, dann parallel. Seriell gefällt mir bei dem Bass deutlich besser, aber pauschalisieren kann man das nicht. Ein bundierter Bass reagiert nochmal anders auf die beiden Settings. Bei einem meiner Jazz-Bässe war seriell/parallel echt genial, von einem fetten Fingerstyle-Sound im seriellen Modus auf einen brillianteren Sound fürs Slapping zu wechseln ist echt nicht schlecht. Trotz Slapping war der parallele Modus leiser, diese paar Cent in einen Trimmpoti zu stecken schafft Abhilfe. Hilft auch bei P/J-Bässen super um den Output der beiden PUs etwas anzugleichen...

-Flo
 

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Schade Flo, hatte mich extra beeilt damit dus vor dem Wochenende vll noch liest :D

So wie Dus gemacht hast funktionert das nachweislich natürlich auch. Viel Spaß jedenfalls damit :)
 

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