Wenn die AF Out zu hoch ist sehe ich das auch im Display am
Balken ?
Am Sender, prinzipiell ja. Ist halt doof zum ablesen.
Grundsätzlich:
Man muss hier unterscheiden zwischen
Quelle (Kapsel)
Vorverstärkung der Quelle im Sender
Modulationshub der Sendestrecke
Ausgangsverstärker am Empfänger
Wenn es irgendwo an einer stelle zerrt, dann ist das endgültige Ausgangssignal verzerrt. Das ist überall und bei jeder Signalübertragungskette gleich. Shit in = Shit out.
Quelle (Kapsel)
Die 835 ist halt eine Kapsel: Man hört das jemand spricht. Nix wirklich gut, nix wirklich voll daneben.
Um die Kapsel zu übersteuern braucht es aber schon ziemlich Input. Grenzschalldruckpegel finde ich nicht wirklich. Angaben im Netz bewegen sich von 137 dB bis 142 dB. Mit der menschlichen Stimme lassen sich diese Werte in der Regel nicht erreichen, also kann eine Verzerrung hier rein theoretisch nicht auftreten.
Vorverstärkung der Quelle im Sender
Diese lässt sich je nach Gerät manuell einstellen oder wird durch die Kapsel definiert. Bei der EW100 wird die interne Vorverstärkung durch die Kapselkodierung definiert und kann nicht verändert werden. Letztendlich ist dies was man am Pult über das Inputgain macht.
Modulationshub der Sendestrecke
Das ist das letzte Glied in der Signalkette des Senders und darüber schrieben die Kollegen hier; Die Sensitivity. Bisschen missverständlich finde ich.
Dazu muss man wissen wie das Signal übertragen wird. Die Modulation ist FM (frequenz modulation). Dabei wird die Trägerfrequenz um einen Modulationshub aus dessen Mittenfrequenz (Trägerfrequenz) verschoben. Diese Verschiebung stellt die Amplitude des Signals dar, d.h. je größer die Signalstärke, umso mehr wird die Trägerfrequenz aus deren Mitte verschoben. Ganz einfach mal ausgedrückt. Nun wird dieser Modulationshub natürlich begrenzt, meist auf +/- 50 kHz oder weniger.
Die Verstellung an der Sensitivity sorgt nun dafür, dass der Frequenzhub proportional dazu getriggert wird. Gibt man hier zuviel "Gas" dann übersteuert die Strecke, da der Frequenzhub eben nur bis max. +/- 50 kHz gehen kann im Beispiel. Alles was darüber liegt wird abgeschnitten und es kommt dann zu unschönen Verzerrungen.
Ausgangsverstärker am Empfänger
Im Empfänger wird das Funksignal wieder dekodiert und man erhält die Signalamplitude zurück. Diese wird dann je nach Gerät bearbeitet und am Ende sitzt dann der Ausgangsverstärker. Auch hier kann man dafür sorgen, dass das noch nicht verzerrte oder auch schon verzerrte Signal weiter verunstaltet wird.
Leider kann man oftmals nicht direkt erkennen, ob die Funkstrecke aufgrund des zu clippenden Frequenzhubes übersteuert oder ob der Ausgangsverstärker überfahren wird. Der SKM 100 zeigt zwar in seinem Mäusekino den Pegel am Ausgang des Senders an, doch wenn müsste zu zweit sein oder eine Kamera nutzen, um dieses Verhalten zu erkennen. Ob der Empfänger anzeigt ob es tatsächlich am zu großen Frequenzhub liegt weiß ich nicht. Es kann sein, dass dieses Mäusekino alles im grünen Bereich signalisiert obgleich es zerrt. Naja, man hat ja Ohren.
Der Hinweis die Sensitivity anzupassen ist also erstmal zielführend.
Ebenso der Hinweis: RTFM