Ja toll, wenn du lange genug suchst findest du immer jemanden, der etwas grundsätzlich total anders macht, als der Rest und damit auch noch gute Ergebnisse erzielt. Allerdings muss halt auch die Annahme gestattet sein, dass etwas, was von vielen Leuten (Profis, keine Pappnasen) praktiziert wird, grundsätzlich ja so schlecht nicht sein kann.
Naja, ich kenne viele, die kein zweites mikro an der Snare nehmen/brauchen. Die sind halt nicht so prominent. Ich habe nur mal den George genannt, um mal richtig auf den Busch zu hauen. Mit guten OHs und einem anderen Mikro als dem SM57 fehlt mir nichts an Teppich auch ohne Teppich Mikro. Ich würde also nicht das Teppich Mikro als Standardmikrofonierung erklären.
Wenn man sich das als Hersteller alles so schön zurechtbiegen kann, warum veröffentlich AKG dann so einen Freuquenzgang für ein Bassdrum-Mic?
Weil man damit viele Leute beeindrucken kann. Eine Nahmessung im Bereich von 10 cm kann man nur bewerten, wenn genau beschrieben wird, wie die Messung entstanden ist. Du weißt ja selbst, wie extrem sich der Base Sound verändert, wenn ich von der Mittelachse nach außen gehe bei weniger als 10 cm Abstand. Mach das mal in 1 m Abstand, da sind die Klangunterschiede kaum noch da. Also, ein Frequenzgangschrieb in 10 cm Abstand gemessen ist witzlos. Ich kann je nach Positionierung zur Schallquelle fast jeden bliebigen Frequnzgangschrieb damit erreichen. Und als Hersteller nehme ich dann den, der den potentiellen Käufer am meisten beeindruckt.
Hat ja auch keiner behauptet. Trotzdem kann ich daran erkennen wohin die Reise mit welchem Mic geht. Oder wie erklärst du dir dann, dass sich der Freuquenzschrieb mit den Ohren üblicherweise bestätigt?
Es gibt genau so viele Beispiele, wo Mikrofone einen sehr ähnlichen Frequenzgang zeigen und total unterschiedlich klingen. Frequenzgang ist eine statische Messung. Übers genau so wichtige Zeitverhalten sagt das nichts. Ebenso wenig über Verzerrungen.
Das klingt auch sehr praxisnah für einen offensichtlichen Recording-Einsteiger.
Gerade als Einsteiger muss man sich solche Gedanken mal machen, sonst kommt man nie vorwärts und macht dann immer nur das, was andere machen ohne zu verstehen, warum es einmal klingt und dann wieder nicht.
Wenn ich mich nicht völlig täusche, lässt sich JEDES Signal in reine Sinustöne "umrechnen". Drehe ich von jeder dieser einzelnen Frequenzen die Phase, hab ich auch das Gesammtsignal in der Phase gedreht.
Es gibt einen Unterschied zwischen Phase und Polarität. Der Phasenumkehrschalter dreht eigentlich nur die Polarität. Wenn ich dagegen den Abstand des Teppich Mikros variiere, ergeben sich bezogen auf die Frequenz unterschiedliche Phasenlagen. Man erhält dadurch bei bestimmten Frequenzen zusammen mit dem Top Mikro Auslöschungen und Verstärkungen, die sich frequnzseitig verändern, wenn ich die Mikrofonposition verändere.
Gucken, ob in der DAW irgendwo ein Knopf ist, der die Phase dreht und ihn betätigen.
Einfach die Spur des Teppich-Mikros verschieben. 1 ms entspricht etwa 30 cm in der Mikrofonposition (Abstand zur Snare).