Sennheiser BF509 vs Shure Sm57 für Ampabnahme (Fender Deluxe Reverb BF)

NeVe
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Hallo zusammen,

ich könnte von einem Musikerkollegen ein BF509 von Sennheiser relativ günstig kaufen.

Ich nutze schon seit Jahren das Shure SM57 und merke wie es ab und zu etwas zu "spitz" sein kann. Bin jedoch grundsätzlich zufrieden.

Da das BF509 "Legendenstatus" hat laut seiner Aussage wollte ich mal nachfragen ob es für Live wirklich ein sinnvoller Kauf wäre von den technischen Daten oder ob ich beim Shure SM57 bleiben soll.


Home Recording mache ich so gut wie nie. Wäre also nur für den Proberaum für die Abnahme (da In Ear bzw. PA Nutzung) und eben für Live.

Was würdet Ihr machen bzw. sagt euch die Erfahrung?

Danke :)
 
"This was rebranded BF509 for the "Black Fire" series and was later rebranded e609 for the "evolution" series" (Zitat John Willett aus dem Link oben) So sehr ich John Willett und sein Wissen schätze, hier ist irgendwo der Wurm drin: Ein e609 ist kein BF509. Niemals. Nicht. Nada. Nixnix. Ich hatte Dutzende von MD409 / 509 / etc. auf der Werkbank um Service zu machen und z.B. den Schaumgummi auszutauschen. Das e609 hat eine komplett andere Kapsel.
Alle der erwähnten Mikrofone sind ohne weiteres in der Lage einen Gitarrenlautsprecher zu bewältigen, wobei manche Leute da Vorlieben haben.. und das (deutlich billiger und automatisierter gebaute Kapselding im 609 meist auf dem hintersten Platz der Rangliste landet.
Egal, das BF509 ist ein ordentliches Mikrofon*, wenn du es loswerden willst, schick mir ne P.M. Aber ne Menge Leute mögen es, weil es das Gitarrenlautsprecher Signal etwas vorformt: tiefe Bässe abrasieren, Fitzelhöhen dämpfen, fertig.

*schüttel es vorsichtig, falls es klappert ist es kurz vor dem Tode durch verklebende Schaumgummibrösel zwischen Membrane und Resonatorscheibe. Dann gehört der Schaumgummi ausgetauscht und die Membrane gereinigt oder du kannst es bald wegwerfen. Ich kann wenn gewünscht ein Foto der typischen Schäden raussuchen :) hab da öfters welche gemacht für vorher/nachher.
 
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Wenn der vom Lausprecher des Gitarrenamps abgenommene Sound 'zu spitz' ist:
1. das Mikro weiter an die Sicke/ den Rand des Speakers positionieren.
2. Ein Mikro verwenden, das eine weniger ausgeprägte und/oder weniger unstetige, gebirgige, nicht lineare Präsenzanhebung aufweist als das SM57. Das e906 hat dafür eine „weniger spitz“ Schalte, ist aber trotzdem recht präsent.
3. typische Vertreter für 'unten rum fetter, oben weniger spitz' sind Bändchen, wobei auch preiswerte Chinamodelle vorm Gitarrenamp gut funktionieren. Man kann sie auch mit dem 57 kombinieren, wenn man genug Kanäle am Pult hat.
4. Großmembrankondensatormikros, auch die preiswerten haben den Vorteil, im für die E-Gitarre relevanten Frequenzbereich sehr linear zu sein. Die typische Höhenanhebung dieser Gattung lässt sich mit einem einfachen Tiefpass wegnehmen, ohne viel herum zu EQen.
5. Die Benutzung des EQs gegen 'zu spitz' ist erlaubt aber bei dynamischen Mikros, die statt des „Präsenzgebirges“ des 57 eher ein „Präsenzplateau“ aufweisen, wie z.B. das MD421 deutlich einfacher. Das 57 ist richtig, wenn man genau dessen Sound mag, ein klassisches 'one trick pony'. Deshalb findet man es häufig in Kombination mit anderen Mikros.
 
Ganz ehrlich? Wenn ein SM57 zu spitz klingt, ist irgendwas gravierend im Argen...
 
Den Argen https://de.wikipedia.org/wiki/Argen kenne ich. 'Irgendwas' und das auch noch 'gravierend' klingt ja echt bedrohlich. :govampire:
Ah ich hab's: Wenn es gravierend ist und im Argen liegt, kann es sich nur um einen größeren Kieselstein handeln. Der hat natürlich vor dem Amp nix verloren...;)
 
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Ah geh, du musst ja auch nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten ;)
 
... Was würdet Ihr machen bzw. sagt euch die Erfahrung?...

Ich kenne das Shure SM57, das Sennheiser e606 und das e906. Mein Favorit unter diesen dreien ist das e906, weil es etwas unkritischer in der Positionierung ist, aber offen gesagt ist die Positionierung wichtiger als das Mikro. Aber als Zufallsergebnis eines Shootouts habe ich festgestellt, dass mir die Kombination von SM57 (etwas näher zur Mitte der Kalotte) und e906 (etwas weiter außen als 50% zwischen Mitte und Rand) besser gefällt als jedes einzeln. Vielseitiger ist man damit außerdem, denn mit einem kurzen Dreh an den Fadern hat man den klassischen Rocksound oder eher einen Breitwandsound oder einen soften Vintagesound. So macht Gitarren mischen Spass!

Wenn Dir das SM57 alleine zu spitz ist, versuche zwei Dinge:
1.) 2,5 kHz am EQ leicht bekämpfen - das ist die leichte Überhöhen für den typischen Shure-Sound. Gut für die Durchsetzungsfähigkeit, aber vielleicht halt zu grell.
2.) Oder Du änderst die Position und zielst mit dem SM57 etwas weiter in Richtung des Lautsprecherrandes.
 
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