Semiprofessionelles Gitarrenrecording am Pc

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Hey habe zwar schon ein paar mal hier gepostet, aber heute will ich mal das Pferd nicht von hinten aufsatteln, sondern von ganz vorne beginnen.

Und zwar geht es um Gitarrenrecording am PC.

Ich dachte dass ich immer einen genz passablen Sound hinbekomme, aber wenn ich mir andere soundsamples anhöre oder mir youtube videos ansehe, merke ich doch dass etwas bei mir fehlt.

Und zwar klingen die Gitarren meiner Meinung nach nicht sauber, sind oft zu dumpf und haben vorallem nicht genug Wucht dahinter. Auch nicht wenn ich 4 oder 6 mal doppel.

Erstmal zu meinem Vorgang:

Als Sequenzer benutze ich Cubase 4, als Interface ein Guitar Rig Mobile I/O.
Zum recorden muss ich fast auf line-out zurückgreifen zwecks nachbarn, wobei ich im Proberaum auch schon mikrofoniert habe, aber da erziele ich in der Regel noch schlechtere Ergebnisse.

Zur Verfügung habe ich einen Engl Rackhead bei dem ich den Effekt Send als Output abgreife, oder einen Line 6 Flextone HD mit Lineout.
Der Rackhead ist leider gerade im Proberaum und ich habe nicht immer die möglichkeit ihn mit nachhause zu nehmen.
Aber in der Regel sind die Ergebnisse mit dem Line 6 Flextone und vorgeschaltetem Boss ML-2 Metalcore (Gain ganz runter also nur zur reinen soundfärbung) die bessere Variante.
Als Kabel nehm ich nur "hochwertigere" z.b. Ein Planet Waves Circuit Breaker Kabel.
Als Gitarre eine Jackson COW7 mit Emg81-7 (solle eigentlich ausreichend sein)

Als Boxensimulation habe ich zur verfügung die Boxen des internen Amp simulator von Cubase und die Cabinets von Guitar Rig LE (im prinzip alle)


Was ich sonst noch mache:
Also als erstes Pegel ich den Input ein, so dass es nicht Clipt.
Eq settings am Amp und Pedal:
Boss ML-2: Lvl: 5/10, Low: 4/10, Hi: 6/10, Dist: 0/10
Line 6: rectified modelling, Drive: 4/10, Bass: 2/10, Mid:10/10, Treble: 9/10
(habe schon mehr ausprobiert, sind ca die werte mit denen ich noch die besten ergebnisse erzielt habe)

Dannach kommts direkt über das Interface in Cubase.
In der Spur habe ich verschiedene "Effekte" an:
-Compressor, Preset Picking Guitar 2
-Studio EQ, Lowcut ca ab 50 HZ
-Boxensimulation

Meist mache ich 4 Gitarren, eine auf ganz links, eine auf 75links, eine auf 75rechts und eine auf ganz rechts.


Hier mal ein paar Soundsamples:

Es sind n paar verspieler drin und sachen die nicht drin sein sollen, aber es geht hier rein um die qualität der Gitarrenspuren.
Und die Drums sind alle mit EZ Drummer programmiert.

http://soundcloud.com/roli91/8-string-groove-1
Mit dem Line6 Flextone mit Ml-2 wie beschrieben aber hier nur eine links und eine rechts.

http://soundcloud.com/roli91/new-song-2012-cpdrums
Hier einmal mit dem Engl 2x links und 2x rechts und bass ist auch dabei aber alles ohne kompressor

http://soundcloud.com/roli91/mindsculptor-try-1
Hier nochmal der Engl 2xlinks und 2xrechts zusätzlich mit kompressor und noisegate

http://soundcloud.com/roli91/tapping-breakdown
Hier mit dem Line6 aber ohne dass interne noisegate wie man hört, und mit bass

So ich hoffe jetzt auf ein paar tips zu meinem Vorgang oder was ich anders machen soll.
Danke schon mal im Voraus
 
Eigenschaft
 
hmm. Das klingt in der Tat etwas seltsam.
Du sagst du pegelst am Line 6 ein. Pegelst du auch danach noch am Interface ein? wenn nicht, solltest du das machen. Ich kenne das Line 6 leider nicht, deswegen kann ich da keine großen Tips geben. Warum benutzt du einen Kompressor auf der Spur? Vieviel Gain Reduction hast du darauf?.
Erstmal würde ich den Kompressor wegglassen. Lowcut bei 50 Hz ist zu niedrig. Ich würde da weiter hoch gehen. Dein Sound ist ziemlich matschig. mal weiter hoch gegen, bis es dünn wird. dann wieder ein stück zurück. Die Fatness der Gitarren in heutigen Produktionen kommt im Zusammenspiel von Gitarre und Bass. Die Gitarren klingen für sich genommen erstmal etwas dünn. Zusammen mit dem Bass wird es dann ein Ganzes. Besonders in deinem letzten Beispiel bilden Bass und Gitarre nur noch einen Soundbrei.
Obwohl du die Gitarren 4 mal eingespielt hast, klingt das alles irgendwie mono. Sicher, dass du sie richtig gepanned hast? Oder ist der Mixdown vielleicht in mono gewesen?
 
Also was das rein Computer-basierte Gitarrensound - Gebastel angeht habe ich irgendwann nur noch mit Amp Simulation und Impulsantworten gearbeitet. Und irgendwann eigentlich nur noch mit den tollen Freeware Sachen, die es da gibt. Besonders die LePou Amps sind wirklich gut und mit freien Impulsantworten kann man sich mittlerweile bis zum St. Nimmerleinstag eindecken. (z.B. Gods Cab Impulse). Guitar Rig lag immer mal in dieser LE Version bei, aber jedes Mal hab ich das dann wieder schnell über den Haufen geschmissen. Da kriegen bestimmt auch viele Leute wirklich gute Sounds raus, ich war dafür einfach zu doof glaube ich. :)
Mit den Amp Sims ist es eigentlich ganz simpel und sehr viel vom Sound kommt hinterher durch die Boxensimulation. Und da kann man sich dann so lange durchklicken, bis man was passiges gefunden hat.
Also meine Empfehlung lautet: LePou Ampsims (evtl. auch mit ner Tubescreamer Emulation davor), dann LePou's LeCab und Impulsantworten durchhören.
Für mich war das lange genau die richtige Lösung für nachbarschaftstaugliches Spielen auch zu später Stunde und späterem Reamping im Raum. Mittlerweile spiele ich auch zu Hause mit einem mikrofonierten Amp, weil ich damit immer noch die besten Ergebnisse bekommen hab.

Ansonsten sind in deiner letzten Aufnahme auch Übersteuerungen zu hören, wobei die auch beim Mixdown passiert sein können. Auch vom Kompressor würde ich erstmal abraten. Ansonsten fällt es mir schwer zu sagen, wo in deiner Kette das eigentliche Problem ist. Deshalb würde ich dir erstmal empfehlen, alles möglichst einfach zu halten. Gitarre->Amp(Simulation)->Box(Simulation). Mit moderaten Gain Einstellungen und am Besten zusammen mit einem Bass.
 
Soo also eigentlich wollte ich ja mit richtigen Amps und Line outs arbeiten.
Aber nach deiner Empfehlung habe ich mir mal ne ganze menge Free Amps runtergeladen, sowohl auch Gods Cab mit LeCab.

Ich hab dann mal viel rumprobiert und mal was aufgenommen.

Signalkette:
Gitarre -> Guitar Rig Mobile I/O(Interface) -> Cubase 4 -> TSE808 -> LePou Solo C Head -> LECab mit ner Gods Cab die mir gefallen hat.

Also ich habe 4 Spuren aufgenommen. L, L70, R70 und R.
EQ habe ich auch eingestellt. Mit Lowcut, Hicut und leicht abgesenkten Mitten.

http://soundcloud.com/roli91/versuch-mit-vsts-ohne-drums
Mit Bass

http://soundcloud.com/roli91/versuch-mit-vsts-ohne-bass
Und hier ohne Bass

Ich finde dass ganze klinkt dann doch irgendwie zu kratzig aber auch zu dumpf.
Oder was meint ihr?

Zudem habe ich jetzt dass Problem, wenn ich zu vieles davon zu lange an habe, dass Asio in den roten Bereich geht, da bei der Anzeige der Asioleiste, und alles nur noch krächzt und kratzt. MAche ich aber den Mixdown ist alles wie es sein soll.
 
über das Zeuchs von LePou kann man nicht meckern, weil's nix kostet - aber das war's dann auch schon...
die 'Ampsimulation' beschränkt sich auf ein flachkomprimiertes Schrebbelbrett, Dynamik ist ein Fremdwort.
bischen Phasenschieberei der Cab-Sims lässt es dann etwas grösser erscheinen, als es eigentlich ist... *gähn*

bei den ersten Aufnahmen ist das Thema Matsch tatsächlich der Punkt, an dem man ansetzen sollte.
ich würde erst mal versuchen, mit 1 Gitarre einen definierten Sound zu erzeugen.
dann erst die zweite dazu - wenn's wieder matscht: wo sind die nicht sauber abgegrenzt ?
bei 4 Spuren hast du praktisch keine Chance, der Sache systematisch auf die Schliche zu kommen.
und der Fehler IST systematisch, das ist kein Zufallsprodukt...
zu der Wandlerqualität des GR Interfaces kann ich nichts sagen, aber auch sowas kann da Einfluss haben.

du kannst mit dem vorhandenen Material experimentieren, indem du die Spuren zeitlich etwas auseinanderziehst.
(Bereich 0,5 - 5 milli Sekunden) eventuell erwischt du damit schon die Überlagerung, die den Mulm erzeugt.
Genau genommen hast du 2 kritische Überlagerungen: zwischen 100 und 200 Hz und dann in den Höhen das 'undifferenzierte'

cheers, Tom
 
Sooo ich hab jetzt ein wenig damit gearbeitet und einen Song eingespielt.
Klang alles ganz geil, nur hatte ich dann dass Problem:
Ich hab insgesamt 4 Spuren für die Gitarren gemacht, plus nochmal 2 extra für das Solo.
In jedem Kanal hatte ich dann einen TS, nenAmp und Impulsantwortenbox als VST.
Dann zwei Bassspuren mit Guitar Rig als VST (damit erziele ich bei Bass noch die besten ergebnisse)
Und zusätzlich die EZ Drummer spur.

Das Problem daran war jetzt dass meine VST Leistung total abgedreht hat und im roten Bereich war.
Hab dazu dann immer nur EZ Drummer, meine erste Gitspur und die die ich gerade einspiele angehabt (also die VSTs) und ansonsten ausgeschalten.
Hat so auch ganz gut geklappt.

Aber vorm Mixdown musste ich dann alles einschalten und dann gings rund.
Dannach hab ich mir den Mixdown angehört und da sind total komische Schwankungen in Lautstärke und Frequenzen drin.

Gehe mal davon aus dass das damit zutun hat.


Kennt irgendjemand das Problem? Bzw kann mir jemand sagen was ich dagegen tun kann?
 
Hallo Allerseits,

ich hätte mal eine generelle Frage zu diesem Thema.

Warum empfiehlt eigentlich nie jemand, einen Limiter auf den Masterbus zu setzen?

Klar fragt der TE nach Verbesserung des E-Gitarrensounds. Aber wenn man zwischen den Zeilen liest ("wenn ich mit anderen Youtube Videos vergleiche"), dann merkt man doch ziemlich schnell, dass ein Limiter einiges zum Aufnahme-Anfänger-Wohlfühlglück beitragen könnte.

Ich will ganz sicher nicht stressen mit der Frage.

Ich überlege mir eher, ob ein einfaches Limiter- Draufklatschen nicht empfohlen wird, weil ein schlechter Einsatz dessen vlt alles noch schlimmer macht, Pumpen reinbringt etc?
Oder weil tatsächlich der Grundsound schon so falsch ist, dass man den TE nicht mit der Schnell-Schnell-"Verbesserung" Limiter von der Baustelle wegbringen will?

Mir kam halt schon oft der Gedanke, nach vielen Threads, dass ein Limiter auf dem Masterbus eigentlich genau das ist, was die Fragesteller eigentlich suchen.

Ich wäre sehr dankbar für Antworten, die ohne Flamen ablaufen. :)
 
Deine Frage ist durchaus berechtigt. Oftmals verwechselt man Sound mit Lautstärke. Da nimmt man in seinen heimischen vier Wänden etwas auf und beim Vergleich mit kommerziellen Produktionen kommt einem der Sound lasch und kraftlos vor. Aber vielleicht ist der Sound gar nicht kraftlos, sondern nur deutlich leiser und wenn man dann bei gleicher Abhörlautstärke vergleich, ist die kommerzielle Produktion gar nicht mehr so viel besser. Viele Recording Anfänger machen diese Vergleiche nicht bei gleicher gefühlter Lautstärke oder wissen es schlichtweg nicht, dass die kommerzielle Produktion auf Anschlag komprimiert wurde.

Ich war auch immer ein Verfächter des "ohne Limiter" Mischens. Allerdings hat sich meine Meinung dazu geändert. Denn häufig mischt man etwas ohne Limiter ab und stellt fest, dass sich beim Mastern plötzlich die Lautstärkeverhältnisse ändern. Die Gitarren werden plötzlich lauter und die Drums leiser und kraftloser. mischt man hingegen schon in einen Limiter rein, bekommt man schon eine bessere Übersicht darüber, wie sich die Lautstärkeverhältnisse bei komprimiertem Material verhalten. Beim rausexportieren schalte ich es dann ab.
 
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Danke für Deine Antwort! ^^

Viele Recording Anfänger machen diese Vergleiche nicht bei gleicher gefühlter Lautstärke oder wissen es schlichtweg nicht, dass die kommerzielle Produktion auf Anschlag komprimiert wurde.

Genau genau genau!

Und zwar beides: "Machen diese Vergleiche nicht" und "wissen nicht, dass kommerzielle Produktionen auf Anschlag komprimiert sind".


Ich war auch immer ein Verfächter des "ohne Limiter" Mischens. Allerdings hat sich meine Meinung dazu geändert...

Coole Sache! Ich versteh auch den Ansatz. Ergibt Sinn. :)

So weit denken die beisten Youtube-Coverer gar nicht, bzw trennen gar nicht Mischen und Mastern. So sie überhaupt etwas vom Mastern wissen. Ich könnte mir fast vorstellen, dass man für Einsteiger fast so reflexhaft wie man "Du brauchst kein Mischpult, Du brauchst ein Interface" sagt, auch ein "klatsch mal einen Limiter drauf" guten Gewissens bringen könnte.

EDIT: Ich habe die Frage in diesem Thread gestellt, weil ich p.m. Kontakt dazu zum TE hatte. Weil es aber wohl zu offtopic wird, werde ich vlt zu der Fragestellung einen Thread in einem passenden Unterforum aufmachen. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
ein Limiter muss nicht zwangsweise mit Lärmentwicklung einhergehen...
allerdings liegt das Problem hier ziehmlich eindeutig in den Einzelsignalen.
Bildlich gesprochen sind die einfach zu 'fusselig' und wenn dann 4 davon zusammengemischt werden wird's schwammig.
Das kann man bis Anschlag komprimieren und limitieren: punch wird da nicht entstehen.
Auch 'Grösse' oder der Eindruck einer 'Wand' wird ausbleiben.
vermutlich ist es eine relativ banale Geschichte, aber eindeutig lässt sich das aus der Mischung nicht zurückverfolgen.
Deswegen der Vorschlag, erst mal 1 Einzelsignal zu bearbeiten. Dann ist die Ursache sicher schnell gefunden.

Einen Limiter würde ich aber ohne Erfahrung nie pauschal auf eine Summe loslassen.
Besser ist da ein vernünftiger Loudness-Maximizer in gemässigter Einstellung.
Bei einem halbwegs gut ausgewogenen Mix ist die Anwendung imho relativ unkritisch.
Es wird einfach alles etwas lauter und durchsetzungsstärker - ohne zu schrebbeln (sonst war's zuviel...)
Ich gebe auch gerne zu, dass ich das aus schlichter Bequemlichkeit so handhabe ... :D

cheers, Tom
 
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