Semiakustik - Bodytiefen

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Hallo! Kann mir irgendjemand sagen, was es mit den verschiedenen Korpushöhen bei Semiakustiks auf sich hat? Von Ibanez gibts zum Beispiel welche mit einer Korpushöhe um die 4 cm und dann welche um die 7cm oder mehr. Ich hab selber eine flache von Johnson und hab eigentlich nur festgestellt, das sie wesentlich leichter als eine massive ist, vom Klang her ist sie mit den 2 Humbuckern gar nicht so sehr anders wie eine Les Paul. Jetzt würde mich mal interessieren, ob es bei den tieferen Bodys größere Klangunterschiede zu den massiven gibt, oder ob man am Klang nie merkt, das man eine Semi spielt. Natürlich ist es gar nicht schlecht, wenn eine Gitarre nicht so schwer am Gurt hängt, aber ist das alles? Das nächste ist, das es so breite Semis gibt wie eine ES 335, die ja dann auch flach ist, dann gibt es aber auch schmälere, die dafür tiefer sind, wie eine Es 175. Haben die beiden unterschiedlichen Modelle allein von der Bauweise her schon unterschiedliche Klänge, oder gehts da mehr um die Ergonomie, was dem Spieler am besten gefällt? Das würde mich sehr interessieren. Da ich nicht so groß bin, find ich den ES 335-Nachbau ziemlich unkomfortabel. Mir würde da eine kleinere Semi besser gefallen, wenn ich keine Klangeinbussen habe. Danke schon mal!:rolleyes:
 
Eigenschaft
 
Na, die 7cm+ sind keine semiakustischen mehr, sondern vollakustische. :D Semiakustische sind vom klanglichen Aspekt her deutlich näher an der massiven E-Gitarre, insbesondere auch wegen dem Sustain-Block.

Ursprünglich gab es ja keine E-Gitarren, sondern akustische - um die lauter zu bekommen, wurden sie immer größer. Dabei ging es eher um die Beite als um die Tiefe. Irgendwann gab es dann die ersten magnetischen Tonabnehmer und das war natürlich perfekt, um die noch lauter zu machen, also hat man die Tonabnehmer dann auf die (akustischen) Gitarren draufgeschraubt. Das sind dann die vollakustischen gewesen. Moderne vollakustische Gitarren sind tendentiell wieder kleiner und oftmals haben die auch dickere Decken, in welche die Tonabnehmer direkt eingelassen sind. Das macht sie akustisch gespielt wieder leiser, dafür verstärkt feedbackresistenter.
Die Semiakustische, also die dünne mit Sustainblock, ist so die spätere Entwicklung zwischen massiver E-Gitarre und der vollakustischen, um die Optik und den Flair der vollakustischen mit den Vorteilen der massiven zu verknüpfen. :) Akustisch gespielt eben kaum lauter als eine massive E-Gitarre im Gegensatz zur vollakustischen.
Die ursprüngliche vollakustische, meistens mit Fichtendecke etc. ist dagegen nochmal lauter, als die heutzutage moderne vollakustische, welche auch großteils auf den verstärkten Bereich ausgelegt ist. Ausnahmen findet man auch immer wieder, also Modelle mit vollen akustischen Eigenschaften (also unplugged).
 
Danke erst mal, Jiko! Jetzt wo du es sagst, leuchtet mir das mit dem Sustainblock und der Ähnlichkeit mit einer massiven Gitarre auch ein. Also müßte ich eher eine vollakustische ansspielen, wenn ich einen perkussiveren Klang suche. Allerdings sind Gretsch und Konsorten mir viel zu groß und zu teuer, mal sehen, ob ich was zierlicheres billigeres finde. Wird allerdings sowieso erst in ein paar Monaten finanziell möglich, dann hab ich ja Zeit.
Noch was anderes: Würden denn zum Beispiel Singlecoils statt Humbucker noch was in Richtung Perkussivität bringen? (gibt doch Singlecoils im Humbuckerformat)? Oder Toaster-Humbucker, also ohne geschlossene Kappe? Solche hab ich mir nämlich ersteigert, die könnte ich in die Johnson Semi einbauen - aber wenn ich das von Jiko mit dem Sustainblock recht verstanden hab, würden die Toaster wahrscheinlich auf einer Semi oder Massiven ähnlich klingen. Dann lass ich die Bastlerei lieber bleiben und verkaufe die Semi irgendwann zu Gunsten einer vollakustischen.
 
Hi

wenn Du eine perkussive Semi suchst, die nicht so riesig ist wie eine ES 335, dann sieh´Dir mal die thinline Teles an: klick
Die ist mir sofort eingefallen,als ich Deinen 2. Post gelesen habe... Über einem PU Tausch bei einer Semi solltest Du nur nachdenken, wenn Du 1. schon sehr erfahren und 2. völlig stressresisitent bist :D
Du musst wissen, daß Semis ja kein E Fach haben und deshalb kann man nur durch die PU und F-Löcher arbeiten... ist also nicht so einfach.

Evtl könnten auch Semis im PRS Stil was für Dich sein: wieder klick

Aber beide Gitarren klingen eben nach E Gitarre. Eine weitere Alternative könnten auch E Gitarren mit Piezo Tonabnehmern sein. Damit sind sehr schöne Akustik Sounds möglich.

Mein persönlicher Favorit wäre aber die thinline Tele. Handlich, interessante Sounds und nicht so häufig zu sehen, wie 335er Varianten...

Grüße

LesPaulES
 
Hi!

Eine Epiphone FlameKat, WildKat oder AlleyKat könnte auch noch sehr interessant für Dich sein! :D

Gruß
Norman
 
An LesPaulES: Mit der Bastelei an der Semi ist mir wirklich nicht ganz wohl. Ich habe in der Gitarre+Bass einen Bericht gelesen, wie eine Gibson ES 335 restauriert worden ist und hab Bilder dazu gesehen, was das für ein Gepfriemel mit den Kabeln und Potis durch die Schalllöcher war. In meinem Fall handelt es sich aber um eine relativ günstige Gitarre und ich hab sie mir schon mit dem Hintergedanken ans Rumbasteln gekauft, deshalb wäre wahrscheinlich nicht so arg gestresst, wenn was nicht gleich klappt. Allerdings fang ich erst gar nicht an, wenn ich damit keine Verbesserung erreiche.
Eine Thinline Tele hab ich schon probegespielt, die war aber mit Humbuckern bestückt und klang ähnlich wie meine Framus Studio Custom. Das gefällt mir klanglich schon, ist aber nicht das was ich suche.
Ich hatte vor einigen Wochen eine alte Semi von Sankai (hieß glaub ich so) in der Hand, die hab ich für meine Bekannten neu besaitet, die Mechaniken geölt und die Saitenlage und Intonantion wieder eingestellt. Ein Tonabnehmer ist anscheinend defekt, aber der Halstonabnehmer hat noch funktioniert. Die Gitarre hat eine relativ dünne Lackierung, ist mit Singlecoils bestückt hat einen ganz warmen und holzigen Klang mit ein wenig Perkussion. Sie klingt - einfach anders. Ja nun, mein Pech ist, das ich die nicht bekomme. Daher mein Versuch mit der Johnson. Die ist ja auch nett, will ich gar nicht abstreiten - aber eben nicht so. Ich vermute aber, das der tolle Klang auch von der dünnen Lackierung kommt, weshalb mir die Artcore Gitarren von Ibanez ins Auge stechen. Ich denke, wenn die die jetzt schon gut klingen, werden die mit der Zeit noch besser. Leider haben die Gitarren in meiner Preisklasse aber nur Humbucker, daher wirds wohl vorerst nichts. Was mir noch ins Auge gestochen ist, da schreit aber mein Konto laut Nein!: Eine Framus Mayfield Legacy mit Singlecoils - aber wie gesagt, vorerst geht da nix.
Zu Bates-Racing: Die Epiphones kenn ich zwar nicht alle, soweit ich weiss haben die aber auch eine ziemlich stabile Lackierung und Humbucker. Oder nicht? Schlecht sind sie nicht, mein Musiklehrer hat eine mit Würfeln im Griffbrett und als Knöpfe, das müßte doch so eine Ähnliche sein?
 
Hi Wohnungsrockerin!

Die Epi die Dein Musiklehrer spielt dürfte eine FlameKat sein - eine m. E. wirklich gute Gitarre, ideal für Rockabilly und Blues, aber auch für härtere Sachen wie Rock, Punk etc. durchaus geeignet!

Die anderen der "Kat"-Serie sind die WildKat und die AlleyKat und wenn ich mich jetzt nicht täusche, dann haben alle Gitarren dieser Serie gemeinsam, dass sie mit P90-Abnehmern bestückt sind.

Gespielt hab ich bisher nur eine FlameKat, die hat mir aber wirklich gut gefallen (auch wenn ich mittlerweile bekennender Gretsch und Ibanez-Artcore Fan bin), auch was die Verarbeitung betrifft!

Gruß
Norman
 
Ich vermute aber, das der tolle Klang auch von der dünnen Lackierung kommt, weshalb mir die Artcore Gitarren von Ibanez ins Auge stechen. Ich denke, wenn die die jetzt schon gut klingen, werden die mit der Zeit noch besser.

Ich denke nicht, dass sich am Klang einer Semi über die Zeit noch viel entwickelt, jedenfalls nicht viel mehr als bei einer Solidbody. Die meisten ES-mäßigen Ketarren bestehen eben doch nur aus Sperrholz. Man kann eine Semie sowieso nicht mit einer Akustik vergleichen, da es bei der Klangentstehung nicht auf das Schwingverhalten der (sehr dicken und steifen) Decke ankommt, sondern auf das der Luftmassen im Korpus. Ich spiele selbst eine Ibanez AS73 und finde den Klang sehr holzig und perkussiv, jedenfalls definitiv anders als den einer Les Paul. Vorallem fällt auch auf, wie stark sich der Klang von Hals und Steg-Abnehmer unterscheiden...

Grüße

Martin
 
Schau Dir mal die Epiphone Casino an - gleiche Bodyform und Dicke wie eine ES335, aber ohne Sustainblock (dadurch klingt sie perkussiver - wie Du ja selber schon bemerkt has, klingen Semiakustiks mit Sustainblock und Thinline Teles ja nicht gar viel anders als Solidbodies...); hat außerdem P90-Singlecoils drinne, die auch perlender klingen als Humbucker.

Ander Möglichkeit: Ibanez Artcore AFS 75T: KEIN Sustainlock und relativ dünner Korpus (ähnlich wie bei einer ES335), allerdings mit Humbuckern bestückt (und zwar nicht gerade den brilliantesten).

Ach ja: und die Lackierung würd ich auf keinen Fall überbewerten - wenn überhaupt (selbst da streiten sich die Experten) hat die höchstens Einfluß auf die letzten 1 oder 2 Prozent der Soundunterschiede zwischen zwei baugleichen (aber unterschiedlich lackierten) Gitarren - beim Vergleich zwischen verschiedenen Gitarrenmodellen und deren Soundcharakteristika, spielt die Lackierung nur eine untergeordnete Nebenrolle.

Über die Reihenfolge kann man zwar etwas streiten, aber im Prinzip wird der Klang einer Gitarre durch folgende Faktoren in ungefähr der Reihenfolge bestimmt:

1. Grundkonstruktion: Solidbody, Thinline, Semiakustik, Vollakustik mit gesperrter oder aus dem vollen geschnitzter Decke; geschraubter, geliemter oder durchgehender Hals.

2. Pickups: das die Grundkonstruktion vorgegeben ist, DIE wesentliche Einflußmöglichkeit auf den Sound; verschiedene Pickuptypen (SC vs. HB; P90, CCs, Lipsticks, Tele-SCs, Strat-SCs, etc.); verschiedene Magnetarten (Keramik, Alnico 2, 3 oder 5), verschiedene Wickeldrahtdicken, verschiedene Outputs; ohne Pickupkappe, mit Messingkappe, mit Neusliberkappe, etc. - kaum etwas beeinflußt den Klang einer E-Gitarre eines vorgegebenen Typs so sehr wie die Pickups, die drin sitzen, und mit kaum etwas kann man eine Gitarre völlig anders klingen lassen als durch einen Pickupwechsel...

3. Bridgetype: mit/ohne Tremolo (Strat-Typ, Bigsby, Jazzmaster-Typ, FR?), Strat oder Tele-Bridge, TOM, oder ganz was anderes? Beeinflußt wesentlich Attack und Obertöne!

4. Holzart: wprden manche wohl an erster oder 2. Stelle reihen, nach meiner Erfahrung mit zig Pikcups in der gleichen Gitarre, und den gleichen Pickups in mehreren unterschiedlichen Gitarren, beeinflußt die Grundkonstruktion und der Pickuptyp den Sound wesentlich stärker.

5. Andere Details: Material des Sattels, Poti-Werte, LACKIERUNG und ähnliches - beeinflußt den Sound in Nuancen, aber nicht den Grundsound im Groben.


...was ich mit dieser länglichen Ausführung sagen will: mach Dir keine Gedanken über den Lack (erst dann, wenn Du Dir über alle anderen Details im klaren bist, und zwischen dick und dünn lackierten Modellen des gleichen Typs mit den gleichen Pickups die Wahl treffen mußt) - überleg zuerst einmal: Semiakustik (punchiger, mehr Sustain) oder Vollakustik (perkussiver, weniger Sustain, luftiger); Humbucker (fetter, wärmer, singender) oder Single Coils (brillianter, durchsetzungsfähiger), etc.
Der Lack ist wirklich nebensächlich!
 
Wow, danke nochmal für alle Antworten. Ich habe mir im Internet mittlerweile ein paar raugesucht, die mir gefallen könnten: Epiphone Wildcat, Epiphone Casino P 90 und Yamaha SA 503 TVL (Semi mit 3 Singlecoils. Wenn jemand noch einen Tipp in der Preislage hat, gerne schreiben. Die Yamaha hat eine Sustainblock, bei den anderen weiß ichs nicht. Ich denke aber, die drei kämen meinen Vorstellungen schon nahe. Was mir noch optisch gefällt, ist eine Ibanez AK 95 DVS. Das ist eine Vollakustische mit Fichtendecke, aber Humbuckern. Alle, die zu meinen ausgesuchten Gitarren was zu sagen haben, bitte los! Ich hab natürlich vor, probe zu spielen, aber ich geh keinem Verkäufer gerne auf die Nerven, wenn ich das Geld noch nicht habe. Und in der Zeit kann ich ja schon mal Meinungen einholen. Danke! Susi
 
Ich glaube, ich mach eine neue Anfrage mit neuer Überschrift zur Kaufberatung.
 
Die schauen für mich auch recht interessant aus:

http://web.mac.com/taranakiguitars/...Guitars/Einträge/2008/7/14_Club_King_290.html
http://web.mac.com/taranakiguitars/..._Guitars/Einträge/2008/7/14_Club_King_RT.html

Sind zwar nur Thinlines/Semis, keine Vollakustikmodelle, aber mit der 25,5" Fender-Mensur sollten sie auf jeden Fall mehr "spanky" perkussiv klingen als die Semis mit der üblichen 24,75" Gibson-Mensur; Body ist relativ kompakt. Hatte selber noch keine Reverend in der Hand, man hört aber durchgehend nur positives darüber.

Noch ne sehr coole Möglichkeit: https://www.thomann.de/de/gretsch_g5122_dc_wn.htm

Was für Musik möchtest Du eigentlich mit der gesuchten Gitarre machen?
 

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