Seltsame progression .. ähnliches schonmal bei EVH gehört

dcdeal
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Hi Leutz, war mal wieder kreativ am Werke und habe eine neue Progression erschaffen...
ich fand das ding toll und es lässt sich auch MEGAGUT auf ner c# Maoll pentatonisch / diatonsich -er Scale improvisieren!!!

erst hab ich mir gedacht: ok die Akkorde sind so ... seltsam ... alles nur dur? OK .. naja dann wied das wohl zufälligerweise irgendein kirchtonmuster sein... dann mal auf all-guitar chords nachgeguckt ... ne!! Kein MODUS "passt" auf die Akkorde!!

Progression ist: C# Dur - C# Dur - ADur - BDur
C# Dur - C# Dur - ADur - BDur
C# Dur - C# Dur - ADur - BDur
C# Dur - D Dur - BDur - BDur

Frage: Mit was für ner komischen "Mutation" habe ich es hier zutun?? Bei mein Nachforschungen stieß ich auf folgendes:
EVH macht diesen Trick auch. HAMMER ICH & EDDIE = DREAM TEAM!! Der Ist mein Held :D
Nein Spass beiseite ... in dem Hit "Unchained" ist eine änliche Progression zu finden ... Nur auf E Dur!
Scheit so, als würde die progression sich während ihres ablaufs das Tongeschlecht von dur auf moll wechseln ...

Wer hat eine Erklärung!?!?

danke schonmal im vorraus!!
 
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Oh, wenn du Glück hast, wirst du jetzt noch wahnsinnig viele Antworten bekommen, wo das wohl herkommen könnte ;)

Eine Frage aber erst noch, meinst du mit BDur das dt. B (=ais) oder das "andere", also das H? Ich wollte schon das Interpretieren anfangen, aber es kommt natürlich was gaaanz Anderes bei raus, wenn du das dt. B meinst.
 
Scheit so, als würde die progression sich während ihres ablaufs das Tongeschlecht von dur auf moll wechseln ...

Du meinst wohl das Richtige, hast dich aber ungeschickt ausgedrückt.

C# ist Stufe I in in C#-Dur.
A und B sind die Stufen bVI und bVII in C#-moll.

Du hast also in C# Dur Akkorde verwendet, die aus dem gleichnamigen Moll stammen. ("gleichnamig" bedeutet "gleicher Grundton") Ein Fachbegriff hierfür ist Modal Interchange - oder deutsch - modaler Austausch. Akkorde können nicht nur vom dem gleichnamigen Moll (äolisch) ausgeliehen werden, sondern auch von jedem Modus.
 
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ja ich äussere mich grundsätzlich in der englischen Schreibweise ... BDur ist das gleiche wie HDur...

MODAL INTERCHANGE!!! Genau das hab ich gesucht!! aber Fragt sich natürlich, welche Regeln für diese phänomene gelten!!
ICh kenne übrigens noch einen Modal intercahnge...
der "Klassiker" die V in Moll - Verduren :D - der akkord kommt dann aus dem Harmonisch Moll Scale... HOFFE ICH LIEGE RICHTIG... ?

Hast du villeicht eins, zwei leckere Beispiele mit ne knappen erklärung??
Mir würd schon reichen, wenn du ne Progressin dahuinschreibst und dann sagst ok
das hier ist ne Progrssion in Moll und anstatt akkord x spiele ich jetzt akkord yaus dieser skala!

das wäre sehr nett ... bin komplett neu auf diesem gebiet des modalen austauschen aber finde es SEHR interessant! Das eröffnet komplett neu möglichkeiten!
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, dann wäre meine Erklärung die gleiche wie vom MaBa. Du machst einen modal interchange von Ionisch nach Aeolisch. Wenn du Joe Satriani fragen würdest, würde er vielleicht mit pitch axis anfangen, was aber das gleiche Prinzip ist.

Für C# Dur - D Dur - BDur - BDur wäre dann ein anderer modal interchange erforderlich. Z. B. Ionisch -> Phrygisch -> Aeolisch oder Dorisch.

Edit: EVH = Eddie van Halen
 
Danke leute ...

Für C# Dur - D Dur - BDur - BDur wäre dann ein anderer modal interchange erforderlich. Z. B. Ionisch -> Phrygisch -> Aeolisch oder Dorisch.

was meinst du mit "erforderlich" ... meinst du: hier ist eine andere "modal Interchange" - erklärung zu wählen.
?? danke schonmal im vorraus..

habt ihr noch ein paar erklärte beispiele für mich oder NOCH BESSER: ein song in dem da vorkommt!! DANKE!
 
Ja, mit erforderlich meinte ich, dass da ein anderer interchange passiert. Denn um von C# nach D zu kommen, brauchst du ja nun einen Modus auf C#, der auf der Stufe bII (also D) einen Dur-Akkord hat. Dafür käme Phrygisch in Frage.

Für dein erstes Beispiel würde also gelten:

C# Dur - C# Dur - ADur - BDur
c#-ionisch - c#-ionisch - c#-aeolisch - c#aeolisch
% - % - a-lydisch - b-mixolydisch

Du spielst also im Prinzip den Tonvorrat von C#-Dur über die C#-Dur-Akkorde, über die nächsten beiden die Töne von C#-Moll.
 
Danke.
Wie kann es sein dass man so mit den Tonarten herumspielen kann??? Und das hört sich auch noch gut an?!?
Übrigens im Chorus mach ich dann ;
C#Dur - BDur - ADur - ADur
d.h:
Ionisch - Aleonisch - Aleonisch - Aleonisch ->> is das so richtig?
 
Falsch ist es schon mal nicht! OK, es heißt Aeolisch, aber das meinst du ja bestimmt auch :D

Naja, und wie das sein kann... Musik muss eben nicht streng diatonisch sein, und in diesem Fall könnte man sagen, das C# hält alles zusammen, da du es als Basis für die interchanges festlegst. Das hast du nach Gehör gemacht und für gut befunden. Und diese Herleitung kann dir jetzt eben helfen, die passenden Skalen zu den Akkorden zu finden. Das Schöne an solchen Sachen ist, dass man mehr Harmonien zur Verfügung hat, als wenn man strikt in einer Tonart bleibt und vllt. noch ein paar Sekundärdominanten reinwirft. ;)
 
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Danke.
Wie kann es sein dass man so mit den Tonarten herumspielen kann??? Und das hört sich auch noch gut an?!?

Jimi Hendrix z.B. hat sich auch nicht um irgendwelche erfundenen Regeln gekümmert. Grundsätzlich kannst du alles spielen was dir gefällt. Der Tritonus als Intervall war im Mittelalter verboten (er hieß auch Teufelsintervall). Heute kommt er im Heavy Metal häufig vor und klingt auch inzwischen nicht mehr so schräg; ist eben alles Gewohnheitssache. Jimi Hendrix hat den Tritonus übrigens "damals" schon benutzt: Im Intro von Purple Haze spielt die Gitarre auf Bb und der Bass auf E.
Die Musiktheorie hinkt meiner Ansicht nach den musikalischen Gepflogenheiten hinterher. Sie versucht mit vielen Worten in irgendwelche neuen oder ungewöhnlichen Tonfolgen, Akkorde usw. etwas hinein zu deuten, damit es wieder in das verkrustete Theoriewerk passt. Ähnlich wie die Hüter der deutschen Sprache der tatsächlich gesprochenen Sprache hinterher hinken.
Ich möchte damit aber keine Grundsatzdiskussion starten; ich wollte nur sagen: ERLAUBT IST WAS GEFÄLLT!
 
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Die Musiktheorie hinkt meiner Ansicht nach den musikalischen Gepflogenheiten hinterher. Sie versucht mit vielen Worten in irgendwelche neuen oder ungewöhnlichen Tonfolgen, Akkorde usw. etwas hinein zu deuten, damit es wieder in das verkrustete Theoriewerk passt.

Modal Interchanges sind nicht gerade erst erfunden worden, um irgendetwas erklärbar zu machen und den Tritonus findest du auch schon bei Bach. Es ist einfach die im Jazz übliche Bezeichnung für solche Akkordprogressionen. Gerade der Umstand, dass die Musiktheorie um neue Möglichkeiten erweitert wird, zeigt, dass es sich nicht um ein verkrustetes Konstrukt handelt, sondern um eine stetig wachsende Sammlung harmonischer Phänomene und Möglichkeiten. Ich finde diese Anti-Theorie-Haltung ungefähr so konstruktiv, wie zu behaupten, eine Bibliothek sei nur eine Ansammlung verstaubten Wissens, über das man heute nur müde lachen kann, da ja ohnehin kaum jemand mehr liest. Natürlich kannst du ohne Theorie vor dich hin jammen, aber wie du hier siehst, kann eine Sache auch plötzlich sehr viel mehr Sinn machen, als wenn man vor der Frage steht, was um alles in der Welt man mit den Akkorden anfangen soll
 
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danke euch beiden! Hat mir sehr geholfen!! Das mit Purple haze wusst ich auch noch net! GOIL! Das hört sich MEGA-GEIL -PSYCHADLICIOUS AN!!
Dieses intervall ist cool :great:

DANKE Mr Seczko dass du nochmal erwähnt hast, dass die theorie auch wichtig seien kann.
Meine Meinung dazu:

THeorie ist wichtig und bleibt auch wichtig. Besonders die grundlegenden akkordstrukturen modies und ÜBERHAUPT die ganze Standard-Theorie.
Wenn mann sich allerdings zu sehr darauf versteift, kann es sein, das man sich zu sehr von der Musik entfernt, und vor allem , vom Feeling bestimmter Progrssionen, töne und Instrumente.
Musik ist nunmal nicht so einfach zu beschreiben. Ein horn erzeugt z.B. unterschiedliche Stimmungsschwankungen als ne Gitarre und die Anschlagstärke der noten oder gewisse Harmonics sind auch wichtig.
Theorie und Praxis müssen in einem guten Mix zusammengefasst werden, dann ist die Welt in Ordnung.

GRÜßE!!
 
Ich wollte mit meinem Beitrag auch nicht sagen, dass die Theorie unnütz sei! Aber man neigt allzu leicht dazu, sie als Dogma anzunehmen.
Von der der ursprünglichen Fragestellung des Threadstellers ausgehend bin ich der Meinung, dass man nicht unbedingt "Komponieren nach Lehrbuch/Theorie" machen muß, wenn man was Neues finden will. Und wenn man etwas kreiert hat, das einem gefällt, muß man nicht nachprüfen, ob das nach der gängigen Harmielehre erlaubt ist. Wenn's gefällt , ist's okay. Nur so kann Neues entstehen.
Natürlich hilft die Musiktheorie, wenn man sich weiter in gewohnten Gefilden bewegen will, weil sie die musikalischen(Hör-) Gewohnheiten dokumentiert. Wer danach komponiert bewegt sich auf relativ sicherem Terrain.
In unserer Gegend herrschen abendländische/westliche Musikgewohnheiten vor. In anderen Gegenden gelten ganz andere Regeln/Gewohnheiten (z.B. Asien). Ich sehe nur die Gefahr, dass man die Musiktheorie als Naturgesetz ansieht, und man sich dann an diese Regeln zu halten versucht. Dananch gäbe es dann manche Tonfolge und Akkordprogression nicht.
Ich wiederhole meine Meinung von oben: ERLAUBT IST WAS GEFÄLLT. Nur so ist die neuzeitliche Musik entstanden. Und der Jazz ist das beste Beispiel dafür, wie mit althergebrachten Regeln bzgl. Intevallsprüngen und Akkordbildung gebrochen wurde. Übrigens hatte auch Bach tlw. gegen die vorherrschenden Theorien/Regeln zu kämpfen, z.B. mit dem Tritonus.
Die Musiktheorie kann jede beliebige Tastenkombination auf einer Klaviatur als Akkord deuten und ihm einen Namen geben, meistens vergibt man je nach Deutung unterschiedliche Namen. Das ist für die Theorie sicher interessant, hilft aber dem, der gerade den "Hendrix-Akkord" abwandelt, weil ihm statt dem G ein F# besser gefällt, nicht wirklich weiter. Die Musik lebt und entwickelt sich weiter; die Musiktheorie muß darauf reagieren.
Aber eigentlich wollte ich ja keine Grundsatzdiskussion starten. Deshalb schlage ich vor wir lassen's dabei bewenden.
Gute Nacht!
 
danke für das kommentar, gute zusammenfassung.. wenn ich songs schreibe, nutze ich fast nie mein theoretisches Hintergrundwissen. Ich spiele einfach drauf los, oder in manchen fällen, habe ich eine melodie im kopf die ich dann durch summen" :D:D aufs griffbrett bringe.
Ganz oft mache ich auch "guitar rampage" :D:D:D
ich spiele drauf los und mach einfach ein musikalisches brainstorming, und grife einfach irgendwas was ich denke was passt. da kommen manchmal echt gute sachen raus aber oft auch schräge töne :D:D:D

viele progressionen schreibe ich über zwei-tönige akkorde sowie power chords oder 3-er intervalle , damit ich mich nicht so sehr um die theorie kümmern muss-. bei dreier intervallen ist dur und moll vorprogrammiert ist schon klar ...
 

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