Seltsame Nebentöne beim Verstärker-Test

Guvnor
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Hallo,

ich habe mir einen Blues Junior zum Antesten ausgeliehen und im Proberaum auf einer ordentlichen Lautstärke getestet. Mir ist dabei aufgefallen, daß die sehr tiefen Töne irgendwie "waberten", also so wie wenn ein Vibrato-Effekt mit im Spiel wäre. Bei höheren Tönen klang es dagegen so, als würden noch weitere, nicht ganz harmonisch passende, etwas leisere Töne im Hintergrund dazugespielt werden, also ungefähr so, wie wenn man einen Octaver verwendet (nur eben mit schiefen Tönen).

Ich weiß, das mag jetzt etwas seltsam klingen. Aber es war wie oben beschrieben. Ich hatte zwischen Gitarre und Verstärker nur noch einen Verzerrer (der aber ausgeschaltet war) mit Netzteil. Habe dann die Gitarre mal testweise an einen anderen Amp gehängt (allerdings ohne meinen Verzerrer dazwischen), und da klang alles wie es sollte, daher wird es wohl nicht an der Gitarre liegen. Habe nun zuhause nochmal alles so aufgebaut, aber ich kann jetzt natürlich nicht mehr so laut aufdrehen, und mir fällt jetzt auch nichts ungewöhnliches auf im Sound. Vielleicht hört man es nur wenns lauter ist. Da ich den Verstärker jedoch morgen zurückgeben muß, kann ich es nicht nochmal auf voller Lautstärke testen.

Hat vielleicht jemand eine Ahnung woran das liegen könnte? Könnten die Röhren zu alt sein oder sowas?
 
Eigenschaft
 
Es gibt beim BJr ein paar Schwachpunkte die sich vor allem wenn der Amp weit aufgerissen ist bemerkbar machen. Einer ist die etwas schwachbrüstig ausgelegte Siebung die auch für die flabbrigen Bässe verantwortlich ist. Ein Gegenmittel wäre den 50µF Elko gegen einen 100er zu tauschen, das stabilisiert die Bässe merkbar, macht aber den Amp in sich auch ein bisschen straffer...und wenn man eh schon am Elko auslöten ist bitte auch die 3 Stück 22µF Illinois Caps mittauschen, die taugen nicht wirklich viel. Des weiteren laufen die Endröhren im Bjr ziemlich heiß und sie werden gerne mikrofonisch (was die schrägen Töne erklären könnte) und verschleißen schnell, durch Einbau eines Potis kann man den Bias einstellbar machen. Ein weiterer Punkt ist der Ausgangsübertrager der ein wenig unterdimensioniert ist, von BillM gibts den TO-20 der deutlich mehr Eisen hat => Amp kriegt kräftigere Bässe, und mehr Headroom, zusammen mit dem 100µF im Netzteil und einer ECC81 im PI wird daraus ein super Country Amp mit Twang to die for.... Achja, der Lautsprecher kann, muss aber nicht gewechselt werden, ich hab schon einiges in den BJrs gehört, Jensen, Greenbacks, Heritage, H30, Weber und mir gefiel der Greenback persönlich bisher am besten darin...und bevor ich's vergesse: die IIIer Serie hat noch ein zusätzliches Problem: kalte Lötstellen an den Röhrenfassungen durch das RoHS Lot und die beim Betrieb auftretenden Vibrationen, sauber entlöten und mit bleihaltigem Lot neu verlöten löst auch dieses Problem...
 
Okay danke schonmal für die umfassende Antwort. Also gehst Du davon aus, daß mit dem Ding - prinzipiell - alles in Ordnung ist? Habe ihn aus einem Geschäft ausgeliehen, also schon mit einer gewissen Kaufabsicht. Wenn ich den nun morgen zurückbringe, weiß ich halt nicht ob ich einfach nur sagen soll "hat mir vom Sound her nicht ganz getaugt", oder ob ich sagen soll "der könnte einen Defekt haben". Es ist übrigens das IIer-Modell, was mich eh etwas wundert, denn der IIIer ist ja schon seit 'ner Weile draußen (2010 oder so?). Ist aber kein Gebrauchtgerät, sondern neu bzw. Vorführgerät. Daher hätte ich mich eigentlich auch gewundert wenn die Röhren bereits hinüber sein sollten.

Gespielt habe ich übrigens mit Maximaler Verzerrung, aber Master Volume war nur 1/4 bis 1/2 aufgedreht. An sich fand ich den Sound recht gut, aber wenn Du schon so viele negativen Punkte aufzählst, muß ich mir eh generell nochmal überlegen, ob ich mir so ein Teil wirklich neu kaufe oder lieber einen gebrauchten suchen soll und mir dann von einem Fachmann die problematischen Bauteile auswechseln lassen soll...
 
Gegenfrage: Was soll der den Du gerade getestet hast kosten? BJrs werden auch gebraucht nicht sehr günstig gehandelt, sind also relativ wertstabil. Der IIer wäre eh der Beste aus der Reihe, vllt kannst Du einen Deal mit dem Musikgeschäfft machen und die entweder nen guten Preis machen oder die Endröhren tauschen. Prinzipiell denk ich Dein Amp ist in Ordung aber die Röhren haben nen Hau weg, wobei die Werksbestückung der BJr so lala ist (halten...halten nicht...halten..halten nicht...)
 
Eines käme noch inzu: Die Potis sind relativ labberig; kein Vergleich mit "sahnig laufend"... Man sollte es nur lediglich wissen; arg Verschleissend sind sie nicht.


...muß ich mir eh generell nochmal überlegen... oder lieber einen gebrauchten suchen soll und mir dann von einem Fachmann die problematischen Bauteile auswechseln lassen soll...

Wenn Du Interesse hast, bei mir steht ein soweit gemodeter und im Tweedkleid... siehe Sig... ;)
 
Der BJ war in dem Laden fuer 550 EUR zu haben, also der Preis, den man auch fuer den IIIer zahlen wuerde. Ich meine gehoert zu haben, dass der IIIer nochmal besser klingen soll als der IIer, aber das kann auch Marketing-Blabla gewesen sein. Gebrauchte BJs findet man wenn man Glueck hat ab 350, meist um die 400, sowas waere mir dann im Falle eins Mods lieber, denn da brauche ich auch keinen Wert mehr auf Garantie oder sowas legen.

@ Stratspieler, was soll denn Deiner kosten?
 
Du hast Poschd...
 

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