Selmer Serie 10

  • Ersteller Johnny.B.Goode
  • Erstellt am
J
Johnny.B.Goode
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.10.16
Registriert
07.01.15
Beiträge
55
Kekse
0
Hallo,

ich hab heute eine Selmer Serie 10 erstanden und wollte jetzt mal Meinungen von euch zu der Klarinette bzw. zu dem Modell einholen.
Ich werde später auch mal Bilder machen und die hochladen.

Gehört sich auf alle Fälle mal überholt, da die Polster nicht mehr sehr gut sind und eine Klappe verbogen ist. Jetzt bin ich auch am überlegen, ob ich versuche, das selbst hinzukriegen, oder ob ich lieber den Profi aufsuche :)

MfG
Johnny
 
Eigenschaft
 
Hier noch Bilder
IMG_20150410_145404.jpg
IMG_20150410_145412.jpg
 
schniek! Cooles Teil.

Wenn Du nicht schon n'paar Klarinetten "gemacht" hast, würde ich die Finger davon lassen, wär echt schade um das gute Stück, und Voll-Böhm-Instrumente sind etwas komplexer zum Überholen als simpler gestrickte Modelle.
 
Eigentlich wollte ich mir eine billige gebrauchte Klarinette für den "Außeneinsatz" kaufen, die ich dann selbst überhole und es nicht all zu schlimm ist wenn ichs versemmle...

Aber dann hab ich diese Schönheit zu einem wirklich unglaublich billigen Preis gefunden. Aber bei der glaub ich, dass ich wahrscheinlich mehr Schaden anrichte, als es bringt. Meine Erfahrung beschränkt sich bei Klarinetten darauf, dass ich an meiner hin und wieder was in Ordnung bringe, aber die ist auch noch eine deutsche, keine französische.

Wenn eine Überholung nur nicht so teuer wäre...
 
ist insofern schwierig da was zu raten, aber wenn du schon am "überlegen" bist, lese ich zwischen den Zeilen, du hast noch keine Klarinette auseinander genommen, neu gepolstert, die Mechanik eingestellt etc.
Wenn dem so ist, würde ich die Klarinette einem Fachmann anvertrauen, ich denke mit diesem kannst du auch reden ob die Klar. "spielfertig" oder gleich generalüberholen lässt. Das sind in der Regel schon ein paar Euro Unterschied.
Ich kenne die Serie und war in den 70er Jahren selbst daran interssiert, vor allem die 10G hatte es mir angetan aber zur damaligen Zeit mangels "Kohle" darauf verzichten müssen.
Ist übrigens etwas von der RC von Buffet Crampon abgekupfert.
Wäre sehr schade um das Teil, wenn es sonst noch in Ordnung ist, z.B. Risse, wenn du es als "Lehrstück" (miß)brauchen würdest.
Dann verkauf sie lieber mir :rolleyes:

Grüße
atrofent
 
Ich werde sie nächste Woche mal zur Holzblasintrumentenbaumeisterin bringen und mich von der beraten lassen.
Selbst Hand anlegen werd ich nicht, dazu ist sie, wie du schon sagst, zu schade :)

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der 10S, der 10G und der 10?
 
Die Serie 10 gab es ab 1968, in den Folgejahren gab es davon verschiedene Modelle im Katalog von 1975: Nr.1, 2 ,3, 4, 6 und 8, dazu kam die 8SM). Die Basis für die 10 G, das "G" steht für "Gigliotti" einem bekannten Klarinettisten, war die 10 Nr.1.
Eigentlich spielte Gigliotti eine Buffet Crampon, sah aber bei der Selmer company die Möglichkeit ein sehr gutes Instrument bauen zu lassen, das für Schüler und Studenten erschwinglich war.
Ein sehr bekannter Klarinettenspezialist der damligen Zeit war Hans Moening und mit ihm zusammen entwickelte er auf Basis der Serie 10/Nr.1 die 10 G in Anlehnung an seine Buffet Crampon.

Ob die 10G nun "besser" war als die anderen 10er Modelle, die sich nur geringfügig unterschieden, darüber streiten die Leute. Ich hatte bei einem Besuch, glaube es war 1974 oder 75, von Selmer Paris mehrere 10er Modelle in der Hand und auch angeblasen, es waren nur winzige Unterschiede, wahrscheinlich waren sie auch nur in meiner Vorstellung vorhanden, denn mein Begleiter konnte da nichts raushören. Die eine oder andere Klar. von den 10ern fühlte sich auch etwas anders an aber nach ein paar Minuten war auch dies kein Problem.

Die 10 S kam 1977 und ist das Nachfolgemodell der 10er Serie, von der 10S gibt es dann auch wieder mehrere Modellvarianten (Nr.1,2, 6, 8 und 8SM). Die 10G, in B un d A Stimmung, wurde noch eine Zeitlang parallel mitgebaut, lief dann aber aus.
"SM" steht für "System Marchi" damit konnte man den oberen Tonumfang erweitern ohne große Intonationsprobleme in Kauf zu nehmen, ein Klappenmechanismus umfasste auch die Birne.

Nichtsdestotrotz hätte ich - wenn ich damals genügend Geld gehabt hätte - mir bei dem Besuch bei Selmer die 10G gekauft - wg. dem "G" ;)

Grüße

atrofent
 
Hatte heute einen richtig erleuchtenden Moment: Hab ein anderes Blatt genommen und siehe da, auf einmal war der Sound der Klarinette wunderbar, nur an den tiefen Klappen haperts noch ein wenig. Macht mich zuversichtlich, dass ich doch billiger wegkomme :)
Nur mit dem Mundstück, das jetzt dabei ist komm ich nicht so toll zurecht.
Was hättet ihr da für Empfehlungen, welche sich gut auf dieser Klarinette spielen, dass ich mal ein paar ausprobieren kann.
 
welches Mundstück ist dabei?
mit welchem Mundstück ging es besser?

Grüße

atrofent
 
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass solche Selmer Klarinetten sehr Jazzlastig sind.
Ist aber ein echt cooles Teil :D
 
Auf dem Mundstück steht keine Marke, nur eine 4.

Hab jetzt auf verschiedene Blätter probiert und alles ein bisschen sauber gemacht und bin jetzt mit dem Klang auch schon zufrieden. Wenn da nur nicht das b wäre. Das hört sich einfach nur grauenhaft an, egal ob ich es mit der Klappe fürs a und der Oktavklappe spiele oder mit allen Klappen geschlossen, bis auf die Oktavklappe, also auf die Weise, wies nur Vollböhmklaris können. Ich hab bei beidem das Gefühl als käme das Rauschen von der Oktavklappe. Kann man da etwas machen?
 
ein gewisses Rauschen ist normal, kann ggf gemildert werden, indem man (auf welche Weise auch immer) die Überblasklappe dazu bringt, weiter aufzugehen.
Probier mal das B als "A plus zweitobersteTrillerklappe". Für Haltenoten m.E die beste Wahl. Bei schnellen Passagen hört das Rauschen kein Schwein, da kannst Du gewohnt greifen.
 
das Rauschen ist "normal", d.h. bei älteren Modellen und meist auch bei neueren der Einsteigerklasse, deine Serie 10 zählt zu den älteren Modellen. Schon bei dem Nachfolgemodell 10S wurde dies verbessert. Bei der Oktavklappe ragt ein Metallzylinder in die Bohrung rein, hier wurde etwas geändert, was genau weiß ich nicht, bleibt auch meist das Geheimnis der Klarinettenbauer. Es heißt dann: wurde "verbessert".
Es rauscht auch noch aber halt nicht mehr so stark.
Bei meiner aktuellen Buffet Crampon Festival ist davon eigentlich nichts mehr zu hören, was bleibt ist, dass grundsätzlich der Ton Bb etwas flach ist gegenüber den anderen Tönen.

Ansonsten bleibt was tictactux schreibt. Nur biege nicht an der Oktavklappe (richtig: Überblasklappe ;)) rum, das bringt nix. Ev ist unten der Kork etwas dick, wenn du ihn abfeilst geht die Klappe etwas weiter auf, was aber auch dazu führen kann , dass die Intonation sich ändert und das nicht nur beim Bb sondern auch generell.

Mundstücke: dann probiere mal ein Otto Link 6* oder ein Vandoren B45 die sind ziemlich verbreitet was heißt in den meisten Musikgeschäften sind sie vorhanden. Heißt aber nicht, dass du jetzt direkt so ein Teil erwirbst - Ausprobieren!

Grüße

atrofent
 
Hab jetzt endlich Zeit gefunden Mundstücke auszuprobiern, und das OL 6* sagt mir sehr zu :)

Hab sie jetzt auch mal im Praxiseinsatz gehabt, als wir im Saxquartett mal eine Klarinettenquartettstück ausprobiert haben. Ein Problem das sich dabei aber aufzeigt war, dass ich immer zu tief bin. Deshalb würd ich gerne wissen, ob das am nur sporadischen Einsatz der Klarinette liegt oder an der Stimmung der Klarinette per se.
Wir stimmen dabei auf 442 Hz.
Auf der deutschen Klarinette, ein Yamaha 457-20 bin ich auch tendenziell zu niedrig, aber mit etwas Druck stimmts dann.
 
Heute werden die meisten höherwertigen Klarinetten mit 2 Birnen unterschiedlicher Länge geliefert, damit deckt man die 440 und auch 442 in den meisten Fällen ohne Probleme ab.

Früher waren so gut wie alle Klarinetten auf 440 gestimmt, es gab eine Birne und wenn man damit in der Höhe nicht hinkam musste man sie entweder abdrehen lassen oder sich eine 2te kürzere kaufen.

Bei deiner Selmer gehe ich davon aus, dass sie auf 440 gestimmt wurde. Natürlich kannst du mit dem Ansatz etwas ausgleichen, ich würde es dir aber auf Dauer nicht empfehlen. Es lohnt ein Gang zum Fachhandel.
Da kannst du ev etwas gebrauchtes passendes finden oder gebrauchte abdrehen lassen, sowas kostet so um die 50 Eur. Es gibt auch Ersatzbirnen von der Stange, da hilft nur probieren, Kosten so 80-120 Eur.

Eine andere aber relativ teure Möglichkeit ist die "Paulusbirne" https://www.thomann.de/de/paulus-schuler_gbr_klarinetten_becher_birnen.html
Du kannst auch Paulus direkt anschreiben: http://www.paulus-schuler.de/index.php?Itemid=53
Ich hatte mir 4 Birnen zum Probieren schicken lassen, ging einwandfrei, ohne Probleme konnte ich sie auch wieder zurückschicken.

Die letzte Möglichkeit, die wir im Sax Quartett und Klar-Quartett nutzen: wir stimmen auf 440

und wenn die Sonne scheint sind wir automatisch auf 442 ;)

Grüße

atrofent
 
Erstmal danke für die ausführliche Antwort.
Ich hab zwei Birnen dabei, mit der Kurzen komm ich auf 440 hin, mit der Langen bin ich deutlich zu tief. :confused1:
Deswegen bin ich etwas verwirrt und vermute einen Fehler bei mir.

Mit der anderen deutschen Klarinette stimm ich aber. Irgendwelche Tipps?
 
Erstmal danke für die ausführliche Antwort.
Ich hab zwei Birnen dabei, mit der Kurzen komm ich auf 440 hin, mit der Langen bin ich deutlich zu tief. :confused1:
Deswegen bin ich etwas verwirrt und vermute einen Fehler bei mir.

Mit der anderen deutschen Klarinette stimm ich aber. Irgendwelche Tipps?
Am Schluss kommts auf die Distanz zwischen, sagen wir mal, Mundstückspitze und dem Daumentonloch an. Nicht jede Klarinette hat ein gleich langes Oberstück, so dass auch die Birnen nicht automatisch austauschbar sind. Falls die Birne eine normale zylindrische Bohrung (kein Konus, kein sonstwas) hat, ist Kürzen (ich empfehle so um die 1.5mm) kein Problem.

Auf die Gefahr hin, hier geteert und gefedert zu werden - eine Billig-Plastik-Birne ausm Internet bestellen oder beim RDV (Reparateur Deines Vertrauens) in der Grabbelkiste nachsehen lassen, kürzen lassen und gucken, ob sich die Stimmung verbessert. Falls ja, gucken, ob sich das bei der "guten" Birne ebenfalls lohnt. Und falls nein, dann liegt das Problem zwischen Mundstück und Stuhl. :)
 
Ich hab zwei Birnen dabei, mit der Kurzen komm ich auf 440 hin, mit der Langen bin ich deutlich zu tief. :confused1:

Dass du mit der längeren zu tief bist ist "normal" - wenn deine Klarinette zu hoch ist kannst du sie ja durch etwas Ausziehen der Birne etwas tiefer stimmen, das macht dann ja die längere Birne auch.
Ansonsten, wie schon "tictactux schreibt, hängt das am Zusammenspiel von Oberstück, Birne und Mundstück.
Nimmst du eine Klarinette von einem anderen Hersteller oder auch aus einer anderen Serie, kann das schon ganz anders aussehen.

Ständig gegen eine zu tiefe Stimmung mit dem Ansatz anzukämpfen bringt nichts, ich habe es oben schon mal erwähnt: laße die lange Birne entweder durch einen Instrumentenbaumeister abdrehen oder schau, dass du eine andere bekommst, womit die Klarinette dann stimmt. Wenn du deine Klarinette im normalen Amateurbereich nutzt sprich MV und ähnliches, mach es wier tictactux schreibt - ein Plastikteil.
Wenn dies nicht deinen Ansprücchen genügt kannst du immer noch umsatteln.

Grüße

atrofent
 
Hab sie heute einem Profi anspielen lassen, und der war auch zu tief, also liegt schon mal nicht an mir.
Der meinte, ich solle die lange Birne um den doppelten Längenabstand zwischen kurzer und langer Birne kürzen lassen.
Werd mir aber erst mal eine Plastikbirne in der kürzeren Länge besorgen, wenn das den Klang nicht groß ruiniert, wäre mir das lieber, da dann alles original bleibt.

Will sie demnächst sowieso mal zum Instrumentenbaumeister zum Einstellen bringen, dann kann ich mal schauen, ob der was passendes da hat.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben