Selbstständigkeit!?

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Ojoj
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Hi!

Habe eine Überlegung im absolut frühen Stadium. Wisst ihr, in welchen Bereichen der Musik man sich selbstständig machen kann ohne eine Ausbildung im Musikbereich. Ich will auf jeden Fall irgendwie musizieren.

Wäre für Hilfe echt dankbar, bin völlig planlos.
 
Eigenschaft
 
Sorry, das ist zu allgemein. Dennoch ein paar Hinweise:
> als Musiker mit eigenen Songs oder Covers brauchst Du keine Diplome oder so. (Es sei denn in Richtung Klassik und dort ein festes Engagement. Im Jazz-Bereich kenne ich mich nicht so aus, kann sein, dass es dort eine professionelle Ausbildung auch anders bewertet wird.) Da zählt, was Du drauf hast und ob die Sachen jemandem, der entscheidet, gefallen.
> als Session-Musiker solltest Du Dich natürlich in verschiedenen Stilen auskennen, Noten-Lesen erleichtert das Einsteigen und Technik und Handwerk sollte eben professionell sein.
> im Bereichen wie Tontechnik, Veranstaltungskaufmann etc. dürfte eine Ausbildung schon eher Voraussetzung sein.
> wenn Du Dich als Unternehmer selbstständig machst, ist in der Regel auch keine Ausbildung entscheidend, sondern Deine Fähigkeit, Dich unternehmerisch durchzusetzen.

Bei Deinem jetzigen Stand kann ich Dir eher anraten, Dir über den durchaus komplexen Bereich "Musik" zunächst einen Überblick zu verschaffen (Berufsbilder, Ausbildungsgänge, Einstiegsmöglichkeiten), dann eine Auswahl zu treffen und mehr in die Tiefe zu gehen.
Im Bereich Existenzgründung gibt es etliche Unterstützungsangebote.
Nach einer Auswahl solltest Du Praktika und ähnliche Formen nutzen, um Dir Einblicke zu verschaffen, insbesondere über die Anforderungen, Deine Stärken und Schwächen sowie die Alltagspraxis.
Der Aufbau von Kontakten ist in jedem Fall erforderlich.

Aber jede/r Gesprächspartner/in wird (zu Recht) von Dir erwarten, dass Du erst mal einen Plan entwickelt hast, bevor Du deren kostbare Zeit in Anspruch nimmst.

Übrigens wirst Du, wenn Du Dich etwas auf dem Board umtust, wesentliche Informationen sammeln können...

Grüße,

x-Riff
 
Danke!
Ja, habe ja gesagt, steckt alles noch in den Kinderschuhen.
Aber mehr wollte ich eigentlich auch nicht wissen...

Schönes WE noch...
 
Vermietung & Verkauf von PA- & Lichtanlagen evtl. ?
 
Hi!

@Threadersteller:
Du schreibst, Du häst absolut frühe Pläne wegen Selbständigkeit im Musikbereich....später schreibst Du, Du willst auf jeden Fall musizieren? Willst Du nun eher hinter der Bühne arbeiten oder auf der Bühne? Das habe ich nocht nicht ganz verstanden. Aber ich versuche mal, soweit ich mit meinen Erfahrungen die ich nun innerhalb einem halben Jahr gesammelt habe, hier was zu schreiben.

Ich habe damals wie Du auch mit einigen grundsätzlichen Gedanken im Gepäck gedacht, hier mal mein Vorhaben zu posten und ich hatte damals, ohne es vorher zu ahnen, einen recht dicken Thread in Gang gebracht. Damals ging es aber speziell um Booking Agenturen und der Thread weitete sich dann nachher aus auf Fragen wie: Für welche Band ist sowas sinnvoll? Was bringt dem Threadersteller das etc etc. Also allem in allem haben die User hier sehr gut geholfen.

Ich denke für eine Selbständigkeit im Musikbereich (im Background) gibt es nur zwei Möglichkeiten. Entweder, Du beginnst direkt als Selbständiger mit einem Konzept im Gepäck, oder Du bereitest es neben Deinem Hauptberuf als Nebenbeschäftigung vor.
Möglichkeit 1 ist die eher unbequemere Variante. Denn direkt dies hauptberuflich zu tun setzt glaube schon eine Menge know how voraus und man sollte dann auch nicht kleckern sondern klotzen, um anständig Fuß fassen zu können. Dies setzt je nach Tätigkeitsbereich auch voraus, entsprechende Arbeitsmittel vorher zu beschaffen und dies geht bei den meisten Existenzgründern nur über ein Darlehen. Hier trennt sich dann bereits die Spreu vom Weizen. Denn wer meint völlig bei 0 effektiv anfangen zu können - der irrt gewaltig. Vielleicht geht es auch ohne, aber es dauert eine Zeit bis man anfängt Geld zu verdienen in dem Bereich dem man sich ausgesucht hat. Eventuell ist es sogar so, dass man später feststellt, dass man gar kein Geld damit verdienen kann.
Möglichkeit 2, also im Nebenberuf im Musikbereich anzufangen, halte ich für die meisten Leute die bessere Alternative. Erste Erfahrungen sammeln und vor allen Dingen, erste Fehler machen. Das gehört auch dazu.

Ich habe im Mai letzten Jahres die Gedanken gehabt eine Art "Allround" Angebot auf den Markt zu schmeißen. Von Booking über Management, von Mithilfe bei Vertragsgestaltung bis hin zu guten Promotionkonzepten wollte ich tätig werden. Da mir aber meine Ehe und meine Eigentumswohnung heilig waren und ich das ganze nicht durch Schulden loswerden wollte, hab ich dann erst einmal im Sommer 2005 im Nebengewerbe damit angefangen. Die Resonanz war anfangs sehr sehr groß - die Anzahl der Skeptiker leider auch. Derzeit geht die meiste Zeit fürs Booking drauf. Und die meisten Bands, die ich im Rooster habe, verfügen noch nicht einmal über eigenes Promomaterial. Wie schwierig es dann ist, einen Gig klarzumachen, kann man sich ja fast vorstellen. Trotzdem gelingt es doch ein paar Auftritte auszumachen und es ist ein guter Lerneffekt. Denn mach mal einen Gig ganz ohne Material aus, die meisten Clubs musst Du dann echt wahnsinning bequatschen. Im Bereich Promotion ist noch gar keine Band auf mich zugekommen, obwohl ich gerade da viel zu bieten habe. Ausgefallene Marketingideen sind heute (meine Meinung) das A und O und bringen auch wirklich einen Vorteil gegenüber 0815.
Zahlentechnisch gesehen ist das ganz lustig. Ich habe mal eben überschlagen wie sich meine Einnahmen und Ausgaben die Wage halten. Müsste ich jetzt einen Jahresabschluss machen, hätte ich einen sagenhaften Gewinn von 35,00 EUR eingefahren. Hammer :D Daher bin ich froh, dass ich das ganze im Nebenberuf begonnen habe, um auch erst einmal klein anfangen zu können.
In Zukunft hoffe ich, dass ich mein Angebot mehr in Richtung Konzertorganisation ausdehnen kann und dafür engagiert werde. Ich habe vergangenes Jahr mein erstes Konzert organisiert und der Fehlerteufel steckte wirklich nur noch im Detail. Presse und Werbung stimmte, die Gästezahl stimmte etc etc. Es ist wirklich nichts schief gegangen.
Oooooh...mir fällt gerade auf, dass ich komplett hier am Ziel vorbeigeschossen bin....daher....back to basic.

Was könnten noch Bereiche für eine Selbständigkeit sein, außer den obigen Bereichen. Natürlich gibt es Dinge wie Booking, Promotion, PA-Verleih, Labelgründung etc etc.
Schau Dich erst einmal in einem Umkreis von rund 100 km um, wie Deine Konkurrenz aufgebaut ist in dieser Hinsicht. Wie viele Booker gibt es in Deinem Umkreis. Wie viele PA-Verleihe gibt es in Deinem Umkreis. Das ist halt vergleichbar wie, als würdest Du in Köln noch ne Dönerbude aufmachen. Entweder hast Du nen echt speziellen Döner im Angebot oder Du wirst Dich nicht halten können aufgrund der Schwemme. Daher sollte man auch mal überlegen, ob es eventuelle Nischen gibt, wo Du Dich hereindrängen könntest. Überleg lieber ein paar Monate länger, aber hast dafür ein geiles Angebot zu bieten. Bau einfach mal Kontakt zu vielen Bands auf. Entwickel einen Fragebogen und frag die Bands einfach, ob es Bereiche gibt, in denen die Bands gerne Unterstützung hätten etc. Hier siehst Du wo Bedarf entsteht. Wenn dann noch Deine Anfrage bei den Bands seriös rüberkommt, ist der erste Kontakt schon da und die Leute werden auch sicherlich noch einmal bei Dir anklopfen.
Wie wäre es zum Beispiel bedruckte Fankondome mit dem Namen der Band und deren Homepage. Alter, das wird der Hit :D Dann hast Du zwar kein breites Angebot, aber Dein Name ist in "aller Munde" :D :D

Mein Traum ist es immer noch, mal ein gebündeltes Angebot unter einem Dach zu haben. Das heißt erst einmal natürlich, richtig selbständig zu werden. Ich stelle mir das dann so vor, dass mein ein kleines Gebäude anmieten kann, wo im Keller z. B. ein Tonstudio ist mit einem kleinen Cafe, dann eventuell einen Stock darüber eine Booking & Management Agentur. Auf gleicher Ebene ein Fotograf und so weiter und so weiter. Also jetzt nicht falsch verstehen, ich will nicht Booker, Fotograf und was weiß ich sein. Nein, jeder soll seine Sparte natürlich selbst dann betreiben, aber ich würde gerne das alles unter ein Objekt bringen. Denn a spart das für die Beteiligten Verwaltungs- und Betriebskosten und b ist das für gute Bands auch ganz interessant.

So, ich hoffe ich hab Dich jetzt noch viel mehr verwirrt ;-)

Grüße
Mano
 
Die Aussage "Ich möchte mich selbständig machen in der Musikbranche" ist mir zu platt.
Was interessiert dich? Bist kaufmännsich versiert; bist du der geborene Organisator? Schreibst du hitverdächtige Songs? Erntest du ständig Lob für dein Können am Instrument?

Vor etwa einem halben Jahr habe ich auch noch gedacht: ich melde mal Gewerbe an und fahr' das Geld mit der Schubkarre nach Haus!

Dann habe ich die Möglichkeit bekommen in einer professionellen Musikproduktionsfirma zu arbeiten und habe in Richtung Labelgründung recherchiert. Darunter fällt auch eine Kostenanalyse in Excel. Mach' es selber mal- du fallen die Schuppen von den Augen wenn du realistisch planst!:eek:
An deiner Stelle würde ich mir folgende Bücher zulegen oder ausleihen:

  • Die Praxis im Musikbusiness
  • Musik&Moneten
  • Live is life
Dort bekommst du einen ersten Einblick in die komplexe Thematik...:great:

Ich will hier nix schwarz malen, aber das Schema "ich mach' mich selbständig in der Musikbranche" kann schnell zum Zuschussgeschäft werden.:twisted:
 
Ja genauso kann man es glaube in Kurzform ausdrücken.
Das Buch Live is Life kann ich nur empfehlen. Frau Fleing steht auch auch per Email gerne Rede und Antwort. Sehr netter Kontakt.
 
Ich empfehle ein Praktikum bei einer Plattenfirma oder/und einem Musikverlag. Am besten nicht im Bereich Kaffee kochen oder geh-mal-kopieren etc.:screwy:

Außerdem sollte man meiner Meinung nach regelmäßig Vorträge und Seminare über Existenzgründung besuchen, die an Hochschulen und Unis angeboten werden. Bei uns halten jede Woche Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte, Steuerberater, Free Lancer, Professoren etc. Vorlesungen und Workshops zu sämtlichen Themen wie Businessplan, Steuerrecht, Rechtsberatung, Risikomanagement, Patentanmeldung undundund ab...
Besonders hilfreich finde ich Tipps, die solche Profis von sich geben wie "mir ist aufgefallen...", " nicht zu verachten" und "ich kenne aus meiner Praxis einen Fall".
Die Sparkasse bietet eine ausführliche Broschüre über Existenzgründung an, die alle rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Aspekte verständlich aufzeigt. Auch hier wieder Hinweise zu Fallstricken und absoluten Tabus.:great:

Im Mai soll seitens des DRMVs ein neues Buch erscheinen. Dort sind alle Verträge abgedruckt und jede Klausel erklärt. Bin gespannt, wie informativ das Buch wird...
 

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