Selbstständige Tätigkeit als Klavierlehrer/in

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Marie82
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Hallo,
ich schreibe jetzt einfach mal hier in der Plauderecke. Weiß nicht ob es einen Thread zum Thema gibt. Über Austausch würde ich mich sehr freuen, weil ja keine Kollegen da sind, mit denen man sich austauschen kann oder Probleme besprechen.

Ich arbeite seit knapp zehn Jahren als Klavierlehrerin, habe Musikpädagogik studiert. Zunächst nur an 2-3 Tagen in der Woche und war noch in Teilzeit angestellt, inzwischen arbeite ich nur noch freiberuflich. Bin inzwischen ca. 8 Jahre in der KSK, der erste Versuch klappte nicht, zum Glück der zweite dann.

Ich bin damals mit recht niedrigem Honorar eingestiegen weil ich ja zusätzlich Gehalt hatte und wusste wieviel da monatlich rein kommt. Hab dann über viele Jahre nicht erhöht sondern erst eine Anpassung gemacht, als ich begonnen habe komplett freiberuflich zu arbeiten. Es ist jedoch immer noch so, dass die "Stammkunden" etwas weniger zahlen weil ich nicht plötzlich so viel erhöhen konnte. Das Ganze entwickelt sich halt immer weiter und ist nun mal ein Prozess.

Dinge die mich teilweise stören sind Wechsel bei den Schülerzahlen. Da hofft man natürlich, dass alle motiviert bleiben und lange Unterricht nehmen, jedoch gelingt mir das nicht bei allen. Wohl etwas woran man sich gewöhnen muss. Vielleicht ist da mein Anspruch zu hoch und dieser prallt dann mit der Realität zusammen 😅

Etwas was mit wachsender Schülerzahl auch aufgetreten ist, sind ein bis zwei Familien, die das Ganze nicht so ernst nehmen wie ich. In meinen Verträgen habe ich es so geregelt, dass ich bei Erkrankung des Schülers einen Termin pro Quartal nicht nachhole. Werden es mehr, hole ich es nach (was ja im Winter regelmäßig passiert). Das funktioniert mit fast allen gut und nimmt mir den Druck alles nachholen zu müssen. Organisatorisch geht das ja auch bei vielen Schülern gar nicht.

Dann gibt es aber eben Familien, die gefühlt alle 2-3 Wochen absagen weil das Kind "krank" ist. Und ehrlich gesagt nervt es mich total. Da bereue ich tatsächlich meine Vertragsbestimmungen. Aus Sorge das es keiner mitmachen würde, dass abgesagte Stunden nicht nachgeholt werden, wollte ich da nicht so streng sein. Mir ist aber irgendwie nicht im Traum eingefallen, dass es so laufen könnte. Schon meine Klavierlehrerin damals war recht teuer und holte auch keine abgesagten Stunden nach. Das wurde akzeptiert und ich nahm das ja auch ernst (natürlich ging ich auch hin wenn ich mal keine Lust hatte usw.).

Dann habe ich noch eine Regelung, dass aufgrund von sehr wichtigen Terminen Ersatztermine vorgeschlagen werden. Funktioniert auch mit fast allen (passiert dann z.B. 1x im Jahr wg. Klassenfahrt) und dann aber auch Ausnahmen, wo es häufiger "ganz wichtige Termine" gibt 🙈🙄.

Daher würde es mich interessieren wie freiberufliche Musiklehrer unter euch das handhaben? Ich überlege ob ich den jeweiligen Familien einfach neue Verträge aufsetze mit der Gefahr, dass sie dann aufhören. Bei allen möchte ich es nicht nachträglich ändern, v.a. da nicht, wo es so super funktioniert.
Bei zukünftigen Schülern werde ich es definitiv ändern. So hab ich dann zwar verschiedene Verträge aber dann ist es eben so.

Viele Grüße
Marie
 
Grundsätzlich muss man sich vor Augen führen, dass länger laufende Verträge ab und zu mal angepasst werden müssen.
Dass die Preise für fast alles steigen, ist ja allgemein bekannt, egal ob das nun Güter oder Dienstleistungen sind. Und wenn Miete, Benzin, Lebensmittel usw. teurer werden, müssen wir alle tiefer in die Tasche greifen und können den Preis für unsere Dienstleistung eben auch nicht mehr halten.
Das kann man mit einer Anpassungsklausel erledigen (z.B. Erhöhung um einen bestimmten Betrag oder Prozentsatz bzw. an den Lebenshaltungsindex anlehnen) oder man schließt eben Verträge nur für einen begrenzten Zeitraum. Ich bin (nebenbei) freiberuflicher Lehrer (allerdings nicht für Musik) und schließe Jahresverträge. Manchmal kann ich den Preis im nächsten Jahr halten, manchmal muss ich erhöhen und kann das gegenüber dem Schüler dann auch begründen.
Für abgesagte Stunden (krank, wichtiger Termin etc. - maximal 5 im Jahr) wird ein Ersatztermin vereinbart. Wird dieser wieder abgesagt, ist diese Stunde zu zahlen. Funktioniert eigentlich ganz gut...
 
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Hallo,

ich bin zwar kein Klavierlehrer, aber fand den Thread ansprechend und war bis vor 2 Jahren selbst noch Instrumentalschüler.

Mit meinem Lehrer kam ich ziemlich gut klar und wir haben auch öfter mal in den Pausen oder vor und nach den Stunden mal über Privates gequatscht und er hat mit mir auch mehrfach über seine Verträge gesprochen. Er hat es genau so gemacht, wie Du es Dir nun überlegt hast und er hatte verschiedene Verträge am Laufen.
Er hat die Verträge dann auch immer mal "angepasst", vorallem dann, wenn unliebsame Kunden ihm aus dem einen oder anderen Grund mal auf den Keks gingen, was in kurzer Zeit meist zur ("gewünschten") Kündigung dererseits geführt hatte.

Ich drücke Dir die Daumen, viel Erfolg!
 
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@Marie82, zunächst noch ein Willkommen im Forum!

Mir kommt deine Regelung zum Nachholen von Stunden, die seitens der Schüler/Eltern abgesagt werden als übertrieben kulant vor - wenn ich sie richtig verstanden habe. Das Angebot, nur 1 Termin im Quartal nicht nachzuholen kommt mir regelrecht als eine Einlandung an alle diejenigen vor, die den Unterrichtsbesuch nicht so wichtig nehmen und den Launen ihrer Erziehungsbefohlenen gerne nachgeben.
Es liest sich für mich auch so, als dass du diese dann ausfallenden Stunden nicht bezahlt bekommst, ist das so?

So eine Regelung würde ich umgehend ändern. Wenn du es kritisch findest, bestehende Verträge zu ändern, dann mache es auf jeden Fall bei neu hinzu kommenden Schülern.
Eine übliche Regelung/Absprache die ich kenne ist, dass die Lehrkraft z.B. (min.) 2 Unterrichtsstunden wegen Krankheit im Jahr absagen kann, die aber bezahlt werden (natürlich bei pauschalen monatlichen Gebühren/Honoraren, nicht bei Einzelstunden/Einzelterminabsprachen). Stunden, die von der Schülerseite her abgesagt werden, sollten eigentlich voll bezahlt werden bei pauschal vereinbarten Monatsgebühren.
Wenn freundlich angefragt wird, kann immer noch kulant ein Nachholtermin eingeräumt werden. Die Möglichkeit einer kulanten Nachholmöglichkeit (was eigentlich eine Verlegung der Stunde ist) kann auch vertraglich vereinbart werden, wobei ich aber immer die Formulierung aufnehmen würde, dass darauf kein Anspruch besteht.

Wenn so eine Art überkulantem Nachholen und Verschieben einreißt, kannst du ja bald jede Woche einen neuen Stundenplan machen, überspitzt zu Ende gedacht.
Das geht ja gar nicht.

Wenn ich als Lehrkraft z.B. wegen eines Auftritts Stunden ausfallen lassen muss, sehe ich hingegen schon eine Verpflichtung, diese nachzuholen, oder, wenn sich dazu kein Termin finden lässt, diese ggf. zurück zu vergüten.
 
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Ich kenne das auch nur aus Schülerperspektive - möchte aber zwei Dinge hervorheben:
1. Die Regelung zum Nachholen von Krankheits-Stunden sollte unbedingt asymetrisch sein: Lehrer krank - kann ab einer gewissen Menge nachgeholt oder rückvergütet werden (sofern man das nicht wie klassische Schule behandelt und damit selbstverständlich auch ein Recht auf bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall (bei Angestellten 6 Wochen, bei uns im Kindergarten Reduzierung der Beiträge jenseits von 3 Wochen Ausfall am Stück); Schüler krank - Pech gehabt (zumindest nach den Regeln, freiwillig eine Nachholstunde anbieten im Rahmen der Möglichkeiten kann man ja dann immer noch);
2. Deutliche Unterscheidung der Regelungen, je nachdem ob eine feste Vereinbarung über wöchentliche Termine existiert (mit monatlichem Pauschalpreis) oder Einzelstunden vereinbart und abgerechnet werden - dann könnte eine Zahlungspflicht auch von der Kurzfristigkeit der Absage abhängen (länger als 7..14 Tage: wird nicht berechnet); bei Einzelstunden muss dann aber ein ganz anderer Stundenpreis kalkuliert werden: Flexibilität kostet extra, weil ja evtl. der Kalender der Lehrperson zum Schweizer Käse wird. Ich kenne selbständige Musiklehrende, die entweder eine Abokarte für 10 Stunden haben, die sie jeweils im Voraus verkaufen und dann abstreichen, oder den Schülern die Wahl lassen zwischen Monatspreisen und Stundenpreisen. Eine Lehrerin ist so weit gegangen, dass sie solche Abokarten einmal im Monat vergünstigt verkauft hat und dann überlegt hat, wem sie so ein Sonderangebot zuerst anbietet - quasi ein Entgegenkommen für fleißige oder talentierte Schüler, die man fördern möchte. Ich weiß nicht, ob das eigentlich zulässig ist, und finde, dass es ein bisschen ein Geschmäckle hat.
 
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Auch bei mir: Wenn der Schüler absagt, gibt es keine Verpflichtung meinerseits zum Nachholen. Nachholstunden werden auf Kulanzbasis ggf. mündlich vereinbart, im Vertrag steht das aber nicht. Und es gibt keinen Rechtsanspruch darauf. Ich versuche zu machen, was geht, aber es geht nicht immer. Der Lehrer (ich) darf 2x im Jahr krank sein, ohne, daß nachgeholt oder rückvergütet werden muß.

Manchmal ist es weniger Arbeit, eine ausgefallene Stunde an einem anderen Wochentag nachzuholen, als den Schüler nach 2 Wochen des Nichtübens wieder auf's vorherige Level zu hieven ... :ugly:

Viele Grüße,
McCoy
 
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zunächst noch ein Willkommen im Forum!
Vielen lieben Dank und Danke für den Rat und die schnellen Antworten.

Es liest sich für mich auch so, als dass du diese dann ausfallenden Stunden nicht bezahlt bekommst, ist das so?
Doch ich bekomme sie bezahlt. Ich habe durchlaufende Monatsbeiträge, also 12 pro Jahr, kein Unterricht an Feiertagen und in den Ferien.
Früher neben meiner Teilzeitanstellung hab ich sogar noch Stunden zurück gezählt bei Absage aber hab das geändert. So ein schwankendes Gehalt wäre mir da zu unsicher.
Eine übliche Regelung/Absprache die ich kenne ist, dass die Lehrkraft z.B. (min.) 2 Unterrichtsstunden wegen Krankheit im Jahr absagen kann, die aber bezahlt werden (natürlich bei pauschalen monatlichen Gebühren/Honoraren, nicht bei Einzelstunden/Einzelterminabsprachen). Stunden, die von der Schülerseite her abgesagt werden, sollten eigentlich voll bezahlt werden bei pauschal vereinbarten Monatsgebühren

Irgendwie bin ich fürs Geschäftliche nicht so geeignet 😅 Hab dann immer Bedenken das die Konkurrenz zu stark ist und keiner strenge Vertragsregeln akzeptiert. Bei meiner Recherche in der Umgebung habe ich tatsächlich auch Musiklehrer gefunden, die alle ausgefallenen Stunden in den Ferien nachholen. Ich mache das auch hin und wieder mit einzelnen Stunden, wobei das schon meistens kompliziert ist, jeder zu einem anderen Zeitpunkt verreist usw. Ehrlich gesagt sehe ich es auch nicht ein Familien da entgegenzukommen, die es locker sehen und häufig absagen. Bei zuverlässigen und kooperativen Familien ist es was anderes und ein Ersatztermin ist schnell gefunden, mache das dann auch gern. Aber bei den anderen "passen" dann Ersatztermine nicht weil die Kinder viele andere Hobbies haben, die Uhrzeit zu spät 🙄 usw. und teilweise wird dann gar nicht reagiert auf meinen Vorschlag.
Tatsächlich habe ich auch bisher keine Regelung für "Lehrer/in ist krank". Da komme ich mir irgendwie dreist vor wenn ich 2x im Jahr absagen kann ohne nachholen zu müssen. Aber es würde mir auch Druck nehmen. Diese Regelung habe ich tatsächlich auch nur bei einer Musikschule hier gefunden. Die anderen holen die Stunden nach bei Erkrankung des Lehrers oder zahlen die Stunde zurück.
Wenn so eine Art überkulantem Nachholen und Verschieben einreißt, kannst du ja bald jede Woche einen neuen Stundenplan machen, überspitzt zu Ende gedacht.
Das geht ja gar nicht.
Und genau so ist es. Das nervt und würde mit vielen Familien nicht funktionieren. Meine Termine sind fast alle vergeben, der Zeitrahmen sowieso eng weil die meisten Kinder und Jugendlichen ja bis 15 Uhr oder länger in der Schule sind, Abends ist dann auch nicht beliebt oder kurz vorm Wochenende. Beim Ersatztermin bleibt halt keine Wahl und man muss das nehmen was frei ist oder eben nicht. Da weiß ich halt noch nicht, wie ich mit den Betroffenen weiter verfahre.
Wenn ich als Lehrkraft z.B. wegen eines Auftritts Stunden ausfallen lassen muss, sehe ich hingegen schon eine Verpflichtung, diese nachzuholen, oder, wenn sich dazu kein Termin finden lässt, diese ggf. zurück zu vergüten.
Ja klar, das sehe ich auch so und würde ich auch so handhaben.
Schüler krank - Pech gehabt (zumindest nach den Regeln, freiwillig eine Nachholstunde anbieten im Rahmen der Möglichkeiten kann man ja dann immer noch
Da ist natürlich die Frage, wann holt man freiwillig nach und wann nicht. Man fängt ja dann auch immer wieder an zu überlegen.
Nachholstunden werden auf Kulanzbasis ggf. mündlich vereinbart, im Vertrag steht das aber nicht.
Das heißt du bietest immer wechselnd verschiedenen Schülern mal einen Nachholtermin an? Bleibt halt immer noch die Frage wie ich mit Familien verfahre die eben häufig absagen.
 
Verstehe ich nicht. Bist du angewiesen auf alle existierenden Verträge, weil es in der Gegend nicht genug Interessierte gibt? Woher kommt der Druck, solche Schüler halten zu wollen: Sie blockieren dir womöglich den Stundenplan, kommen persönlich kaum vorwärts - was wiederum dir keinen Erfolgseindruck gibt; warum sollte man ihnen entgegen kommen und sie halten wollen? Wenn die Eltern merken, dass das Verhältnis von Aufwand und Erfolg sich nicht mehr rechnet, dann ziehen sie die logische Konsequenz - aber doch nur für sich persönlich, das ist doch kein Misstrauensvotum gegen dich.

Ich bilde mir ein, ich war in der Pubertät so ein Schüler (konkurrierende Aktivitäten und wenig Üben). Der Lehrer hat es ausgesessen und ist in die innere Emigration gegangen. Ich habe immerhin noch ein paar einfache Chopin-Stücke bei ihm gelernt, aber eigentlich nichts über Musik (auch nichts über Chopin und wenig über meine Finger). Am Ende hat es mir schon etwas gebracht, wenigstens noch am Ball zu bleiben - insofern mag man Durststrecken gern mal durchstehen wollen. Aber selbstverständlich geht das nur, wenn die Lehrperson auch etwas davon hat.

Zurück zu deiner Frage, "wie ich mit Familien verfahre die eben häufig absagen." Die Kinder mögen, ihnen die Welt der Musik erschließen helfen, der Rest ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit. Und wenn die ersten beiden Punkte zu deinem Angebot gehören, sollte es auch eine Nachfrage geben.

Wenn Ausfälle durch Absagen für die Eltern OK sind, dann gehören sie eben einfach zu dieser Beziehung dazu, wenn nicht, hast du einen Zeit-Slot im Kalender frei. Und kannst anderen Kindern evtl. einen besseren Unterrichtstermin anbieten. Denn Entgegenkommen wird ja durchaus als Wertschätzung verstanden - ist nur die Frage, wie weit das für dich gehen muss.
 
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Willkommen natürlich im Forum :)

Aktuell dürfte es noch schwieriger werden nach dem sog. Herrenberg Urteil. Das Bundessozialgericht hat das Ende der Honorarkräfte beschlossen, die als freie Kräfte an Musikschulen beschäftigt waren.


Machst Du Hausbesuche bei Schülern mit eigenen Digitalpianos ?

Festanstellung wäre sicherlich gut mit einer Option, weiterhin freiberuflich zu arbeiten. Der Bruder meiner Freundin ist noch Chorleiter & auch A-Organist.
 
Das heißt du bietest immer wechselnd verschiedenen Schülern mal einen Nachholtermin an? Bleibt halt immer noch die Frage wie ich mit Familien verfahre die eben häufig absagen.
Das mache ich ohne Plan. Ein Schüler hat z.B. noch nicht schulpflichtige Kinder und fährt in der Nebensaison in dern Urlaub und der Unterricht fällt aus. Er zahlt gerne weiter, aber ich biete ihm in der ersten Woche der Sommerferien noch eine Stunde an, weil ich da sowieso noch Auftritte habe und zu Hause bin. Es ist ein Geben und Nehmen.

Ein anderer Schüler dagegen - der mich vorher über ein Jahr lang gebeten hat, ihm einen Platz zu geben - war ein paar Wochen in Therapie, hat die Zahlungen ohne Absprache eingestellt und wollte danach noch Extrastunden haben, weil er meinte, er hätte ja schon so viel bezahlt. Ich habe ihm dann alles vorgerechnet und erklärt, daß ich den Platz jetzt lieber an jemanden vergebe, der regelmäßig kommt und bezahlt. Das Ganze, obwohl ich mit ihm auch immer wieder mal die Unterrichtszeit überzogen hatte und mit meiner Zeit nicht gegeizt hatte. Danach hatte ich dann auch keinen Spaß am Unterrichten mehr, weil ich mich ausgenutzt fühlte, und habe das vertragliche Verhältnis mit ihm von meiner Seite aus beendet. Wenn ich dem Schüler entgegen komme, erwarte ich das im Gegenzug in gewissem Rahmen von ihm auch. Bei meinen Schülern ist es aber sehr selten, daß das mal nicht klappt. Und ich habe die komfortable Situation, daß ich immer ausreichend Anfragen habe.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo Marie82 und die anderen,
ich möchte noch einen Gedanken beisteuern, der mir beim Lesen gekommen ist.

Mir scheint, dass dein System gut funktioniert - bis auf eine Zielgruppe. Nämlich, die Schüler, die keinen Bock haben und deshalb öfter die Notlüge "krank" bemühen - und die Eltern spielen mit.

Wenn das im Groben und Ganzen zutrifft, würde ich in Deine Verträge einen Passus einbauen, der genau dies verhindert. Das könnte beispielsweise ein Passus sein, dass ab einer bestimmten Häufung von Ausfällen der Erfolg des Unterrichts gefährdet ist und Du das Recht hast, einseitig von diesem Vertrag zurücktreten.

Dadurch reduzierst Du die Ausfälle und Ansprüche von Ersatzunterrichtsstunden und kannst Dich von unbefriedigenden Kundenbeziehungen lösen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Ein weiterer Gedanke noch! ... wer wirklich krank ist, der kann das schon im voraus anmerken oder sich "krank melden", so war das bei meinem Lehrer immer. Klar, man kann auch mal wirklich spontan krank werden, aber bei 7 Wochentagen ist die Chance doch schon recht klein, dass es einen genau an diesem Tag morgens so umhaut, dass man nachmittags die Stunde nicht nehmen mag.
Ein Passus im Vertrag sagte aus, dass der Schüler in der Pflicht ist, sich bei Krankheit 24 Stunden im voraus krank zu melden und wenn die Krankmeldung nicht mindestens 24 Stunden im voraus erfolgte, wurde die Stunde berechnet.

Wir haben dann mal, da ich sehr zuverlässig war, mündlich vereinbart, dass ich ihm auch bis zu 24 Stunden vorher melden kann, dass ich wahrscheinlich krank bin und wenn ich dann am Tag des Unterrichts so fit war, dass ich die Stunde gerne nehmen mochte, war alles OK und wenn nicht, dann wurde die Stunde abgesagt. Allerdings gab es eben auch viel Ausfall, da er professionell als Musiker unterwegs war und neben seiner Tätigkeit als Musiklehrer war er noch als Musiker in 3 Bands tätig und hat als Studio- und Tourmusiker gearbeitet und war da mit mehreren Pop- & Rockkünstlern unterwegs. Wenn möglich wurde die Stunde dann nachgeholt (auch mal teils in den Schulferien) und wenn nicht, wurden die Kosten für die Stunden zurückgezahlt, wobei wir dann immer nach Absprache "angespart" haben, bis 4 Stunden zusammen waren und dann habe ich einen Monatsbeitrag ausgesetzt.
 
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Hallo und danke für eure Beiträge!
Bist du angewiesen auf alle existierenden Verträge, weil es in der Gegend nicht genug Interessierte gibt?

Das die Anzahl der Schüler stabil bleibt, darauf bin ich schon angewiesen. Kürzlich habe ich eine Schülerin neu aufgenommen und tatsächlich gab es da so gut wie kaum Anfragen. Liegt entweder an der Zeit (nahende Sommerferien) und/oder das ich aktuell keine Homepage mehr habe. Die alte war mir zu teuer geworden. Die Kinder auf der Warteliste haben inzwischen andere Lehrer gefunden weil es ja oft lange dauert oder dann auch der frei gewordene Termin nicht passt. Muss vom Ort (Fahrtrichtung) her auch halbwegs passen weil ich ja zu den Schülern fahre.

Wenn Ausfälle durch Absagen für die Eltern OK sind, dann gehören sie eben einfach zu dieser Beziehung dazu, wenn nicht, hast du einen Zeit-Slot im Kalender frei.
In den neuen Verträgen werde ich es aufjedenfall
ändern und abgesagte Termine nicht mehr nachholen. Es ist mir zu kompliziert. Die alten Verträge lasse ich so bei denen, wo es seit Jahren gut klappt. Und über die "Problemfälle" muss ich nochmal nachdenken 🙈
Festanstellung wäre sicherlich gut mit einer Option, weiterhin freiberuflich zu arbeiten
Festanstellung als Musiklehrerin oder wie meintest du es?
Ein anderer Schüler dagegen - der mich vorher über ein Jahr lang gebeten hat, ihm einen Platz zu geben - war ein paar Wochen in Therapie, hat die Zahlungen ohne Absprache eingestellt
Das hab ich sogar auch im Vertrag stehen, dass bei Einstellung der Zahlung der Lehrer/in jederzeit kündigen kann. Hätte ich auch so gemacht wie du es schilderst und mir jemand Neues gesucht.
Mir scheint, dass dein System gut funktioniert - bis auf eine Zielgruppe. Nämlich, die Schüler, die keinen Bock haben und deshalb öfter die Notlüge "krank" bemühen - und die Eltern spielen mit.
Ja, das sind so "ich bin gerade so müde und schlapp" Fälle und nicht wirklich krank. Zusätzlich funktioniert mit den Betroffenen dann auch die Organisation von Ersatzterminen nicht gut (nicht oder spät antworten, wählerisch sein weil eigentlich keine anderen Tage passen, Uhrzeit zu spät usw.). Sowas nervt mich persönlich tierisch. Vielleicht würden manche Musiklehrer das auch lockerer sehen.

Klar, man kann auch mal wirklich spontan krank werden, aber bei 7 Wochentagen ist die Chance doch schon recht klein, dass es einen genau an diesem Tag morgens so umhaut, dass man nachmittags die Stunde nicht nehmen mag.
Ein Passus im Vertrag sagte aus, dass der Schüler in der Pflicht ist, sich bei Krankheit 24 Stunden im voraus krank zu melden und wenn die Krankmeldung nicht mindestens 24 Stunden im voraus erfolgte, wurde die Stunde berechnet.
Ja, es ist unwahrscheinlich und ich weiß auch, dass es eben nur so halbkrank bedeutet oder eben komplett als Grund vorgeschoben wird. Die 24 Stunden Regelung ist gut und machen glaube ja auch Therapeuten usw. so. Bezahlt bekomme ich es ja sowieso aber könnte es halt evtl. auch so festlegen, dass ich es nur nachholen wenn mindestens 24h vorher abgesagt wird. Könnte mir aber vorstellen, dass sogar dann die betroffenen Familien immer wieder mal absagen weil sie z.B. sehen "oh die Woche ist so voll, dann diese Woche lieber mal keinen Unterricht, wird ja nachgeholt..."
 
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Festanstellung als Musiklehrerin oder wie meintest du es?
Musiklehrer werden eigentlich an allen Schulen gesucht. Du könntest auch dort planbare feste Stunden haben und auch ohne Verbeamtung stundenweise tariflich angestellt sein. Bei Interesse könnte ggf. auch (je nach Bundesland) nach Überprüfung eine Verbeamtung winken. Ein Freund wurde als Musiklehrer über die tariflichen Stunden irgendwann als Musiklehrer verbeamtet.

Könnte mir aber vorstellen, dass sogar dann die betroffenen Familien immer wieder mal absagen weil sie z.B. sehen "oh die Woche ist so voll, dann diese Woche lieber mal keinen Unterricht, wird ja nachgeholt..."
Klar, das ist richtig, aber Du hättest beispielsweise die ganzen spontanen Geschichten schonmal eher ausgeschlossen, auch wenn die "Muttis" da mal schnell dem Willen der Sprößlinge nachgeben. Einige sind dann doch so "ökonomisch orientiert", dass sie es sich nochmal überlegen, ob sie dann mal das Geld für die Stunde in den Wind schlagen, nur weil der Nachwuchs gerade wegen Halsweh rumzickt oder weil er/sie doch lieber heute mit einem anderen Kind spielen will oder was auch immer los ist.

Ja, das sind so "ich bin gerade so müde und schlapp" Fälle und nicht wirklich krank. Zusätzlich funktioniert mit den Betroffenen dann auch die Organisation von Ersatzterminen nicht gut (nicht oder spät antworten, wählerisch sein weil eigentlich keine anderen Tage passen, Uhrzeit zu spät usw.). Sowas nervt mich persönlich tierisch. Vielleicht würden manche Musiklehrer das auch lockerer sehen.
... das sind dann auch eher die Spontanfälle, die ich oben meinte! Du könntest dann noch den Passus aufnehmen, dass nach einem Ausfall zwei alternative Angebote vorgeschlagen werden und die Stunde berechnet wird, wenn nicht einer der beiden Alternativen angenommen wird oder diese dann eben wieder (kurzfristig) abgesagt wird. Wenn Dir da jemand doof kommen sollte, kannst Du damit argumentieren, dass es einerseits auch für Dich eine gewisse Planbarkeit geben muss und Du andererseits auch noch weiteren Schülern gegenüber gewisse Verpflichtungen hast oder Optionen offen halten musst.

Ich kenne die Klientel nur allzu gut.
 
...und/oder das ich aktuell keine Homepage mehr habe. Die alte war mir zu teuer geworden.
Mein Web-Hoster kostet je nach Ausstattung des Tarifs zwischen 5 und 10 Euro monatlich. :nix:
Allerdings halte ich dort nur noch mein privates Email-Postfach, die Homepage habe ich nach 20 Jahren geschlossen. Es macht mir einfach keinen Spaß, bei allem auf teure rechliche Stolperfallen achten zu müssen und auch noch die Privatsphäre zu gefährden, weil z.B. Adresse und Telefonnummer im Klartext (nicht einmal z.B. jpg) veröffentlicht sein müssen, falls man die Homepage selbst betreut - der deutsche Gesetzgeber ist in diesem Punkt gegenüber Privatleuten und Freiberuflern ohne regelrechte Firma meines Erachtens nach bemerkenswert ungnädig.

Für gute Alternativen bei der Internetpräsenz halte ich ohne Musikschule im Rücken z.B. Instagram und Youtube, mit Facebook hatte ich es noch nie so richtig. Jedenfalls könntest Du auch ohne Homepage deine Arbeit darstellen, Kostproben deines Spielens veröffentlichen oder Lehrvideos erstellen.
Falls nicht schon längst geschehen, fände ich es auch sinnvoll, sich regional einen Namen zu machen, indem kontinierlich Projekte verfolgt werden und durch Konzerte eine Bekannheit erarbeitet wird. Auch Lehrtätigkeit wie die Veranstaltung von Schnupper- oder Themenkursen an der VHS könnte ich als Baustein für die Bekanntheit vor Ort vorstellen und außerdem natürlich, zu all dem einen guten Draht zur Lokalpresse zu halten, damit zu den Unternehmungen auch berichtet wird.

Gruß Claus
 

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