Selbstbaugitarre einstellen - eine Qual...

  • Ersteller HandSchuhFach
  • Erstellt am
H
HandSchuhFach
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
16.12.21
Registriert
26.09.10
Beiträge
233
Kekse
0
Hallo liebes Forum, (ich weiß nicht ob dies das richtige Unterforum ist, falls nicht bitte verschieben)

ich habe seit einiger Zeit ein Problem mit meiner Gitarre (Bausatz ML-Factory, LP, geschraubter Hals) - aber nu mal ganz von vorne.

Die Gitarre habe ich vor ca 3 Jahren bei ML-Factory gekauft, damals noch von eBay. Ruckzuck war sie aufgebaut und bespielen ließ sie sich auch ganz gut.
Nach einiger Zeit hat sich mein Gitarrenspiel verbessert, ich wurde schneller und ich verfiel quasi einem Saiten-tiefer-stellen-Wahn. Wir sprechen hier allerdings nicht von Abständen wie 0.5-1mm oder 2mm, wir reden hier immer noch von guten 3-4mm im 12ten Bund. Dann ging das gedroppe los, mittlerweile bin ich bei Drop C und habe vom Klang her mein Tuning gefunden - jedoch experimentiere ich seither mit verschiedenen Saiten-Stärken und finde ums verrecken (!) keinen der passt!

Momentan spiele ich einen D'Addario Saiten Satz - .12 auf .60 (C-Tuning Satz) und es ist eine Qual die Gitarre einzustellen. Die hohen Saiten sind zu dick, ich bekomme sie nicht tief genug ohne dabei tote Bünde zu produzieren (genauer gesagt ist bei der hohen C Saite im 18. 19. und 20. Bund kein tonaler Unterschied festzustellen), die tiefen Saiten (genauer gesagt die tiefe C Saite) scheppern wie Sau, ab dem 12ten Bund ist da eh Schluss.

Kurz vorher hatte ich einen GHS Zakk Wylde Satz drauf, das waren .10 auf .60 und ich muss sagen, Herr Wylde ist nicht blöd - der Satz war halbwegs brauchbar, allerdings taugen die GHS Saiten in meinen Augen nur für lustig-dekorative Halsketten - als Gitarrensaiten kann man die Dinger vergessen.

Zurück zum Problem:

Brücke höher -> Winkel gegriffene Saite zu Griffbrett höher -> weniger / kein Scheppern
Brücke tiefer -> Winkel flacher, angenehmer zu spielen -> Scheppern
Halskrümmung upbow -> weniger Scheppern in den oberen Bünden -> Brücke tiefer
Halskrümmung gerade -> scheppern in den ersten Bünden -> Brücke höher

Wenn ich die Gitarre nach einer der "glorreichen" Anleitungen im Netz einstelle, kommt dabei nur murks raus. Insbesondere wenn ich die Halskrümmung danach beurteilen soll, wie viel Abstand die Saite im 7ten Bund bei gedrücktem ersten und letztem Bund hat. 1) Kann man die Saite *fest oder **leicht drücken, wodurch sich ein *höherer oder **niedrigerer Abstand zum Bundstäbchen ergibt und 2) wird diese "Vorgabe" von einem "halben Millimeter" (oder wahlweise einer EC-Karte) vollkommener Unsinn, je dicker die Saite ist.
Zudem kommt, dass sich die Oktavreinheit verabschiedet, sobald man den Hals verstellt:

Halskrümmung upbow -> je mehr, desto kürzer die Saitenlänge
Halskrümmung gerade -> je mehr, desto länger die Saitenlänge

Jetzt gibts dabei ein kleines Problemchen: die Saitenreiter sind bereits am Anschlag, die Oktavreinheit aber immernoch nicht hergestellt - was nun? Hals wieder gerader einstellen und siehe da, klappt nur...geht das Spielchen wieder von vorne los -> Scheppern.

Mittlerweile bin ich an dem Punkt angekommen, die Gitarre beim nächsten Konzert anzuzünden und mir eine neue zu kaufen. Gibt es denn überhaupt Gitarren die einen dickeren Saitensatz verkraften und dabei eine schöne Flitze-Finger-Einstellung möglich machen, dabei kaum schnarren, auch bei härteren Anschlägen? Bariton?

Es geht nicht in meinen Schädel..die Saite ist dicker, hat nach D'Addario's Angaben einen wesentlich höheren Saitenzug und schlabbert trotzdem. .60 sind nicht dick genug, echt nicht.
Ist es überhaupt die zu lockere Saite?

Ich habe auch die Vermutung, dass ich um zumindest die eine Hälfte meines Problems (die toten Bünde) mit dünneren Saiten in den Griff bekomme. Mit den GHS wars ja knorke.
Mach ich hier etwas vollkommen falsch?
Ich habe die Gitarre einmal zum Musikfachgeschäft meines geringsten Misstrauens gebracht, sie einstellen lassen, neuen Sattel machen lassen usw. Nix. Man gab mir die Gitarre mit den Worten "die lässt sich nicht einstellen" wieder. Keine Stunde später war sie richtig eingestellt, nur waren da die Saiten auch noch Ernie Balls 2215, ich glaube die .10 auf .52 und das ist zu dünn, zumindest was die tieferen Saiten angeht.

Hat jemand irgendeinen Rat? Ich will doch echt bloß drop C spielen und dabei eine schön niedrige Saitenlage ohne Scheppern genießen. Bisschen Scheppern ist ja okay, aber doch nicht übers gesamte Griffbrett. Bei der Godin von einem Freund klappts zumindest mit Drop D doch auch. Der hat keinen Millimeter zwischen Saite und Bundstäbchen und da schnarrt garnichts!


Danke, das musste mal raus. ;)
 
Eigenschaft
 
Tote Bünde müssten der Logik nach durch verschieden hohe bundstäbchen entstehen. Da mal nachgeschaut?

ich Spiel momentanübrigens 10er Standard Saiten in drop c bei guter saitenlage. Schlabbert nur minimal, keine Toten Bünde. Allerdings Fender Mensur und ich mag's gern etwas schlabbrig. Schonmal rotosound Saiten probiert?
 
Ich denke genau das wird das Problem sein. Die ML-Factory Bausätze kommen ja alle aus Fernost und haben dementsprechend nicht immer sauber eingesetzte / abgerichtete Bünde. Ich kann das selbst nicht beheben und für eine 200 Euro Klampfe beim Gitarrenbauer vorbeizuschauen ist n bisschen hart. Ich habs mit anderen Saitensätzen eigentlich immer irgendwie hinbekommen, aber an denen gab es immer irgendetwas auszusetzen, vor allem aber das schlabbern der tiefen C Saite. .060 sind noch zu dünn, dicker geht aber irgendwie auch nicht wegen scheppern.

Ich habe im Moment noch einen kleinen Geistesblitz - was wenn die Verteilung der Zugkraft eine Rolle spielt..ich meine, die dicken Saiten haben mehr Zug als die dünnen...vielleicht sind die letzten drei Saiten mit 0.012, 0.016 und 0.020 einfach schlecht gewählt und es gibt bei der Verteilung ein Ungleichgewicht.

Vorher mit den GHS GBZW (0.010, 0.013, 0.017, 0.036, 0.052, 0.060) gabs wesentlich weniger Schwierigkeiten, auch wenn die Saitenlage da nur minimal besser war, zumindest war das Schnarren minimal...ach keine Ahnung. Es ist zum verrückt werden.
 
Vielleicht solltest du die Gitarre mal zu einem Gitarrenbauer zum Ansehen bringen, der kann dir vielleicht eher als der Musikhandel einen Rat geben, ob sich da was machen läßt oder nicht.
Aus der Ferne läßt sich das Problem wohl eher schlecht zufrieden stellend diagnostizieren...

Rudi
 
Auf jeden fall bringen x Seitenwechsel nichts, wenn die bundierung nicht ordentlich ist. Und das kann man mit einem Lineal prüfen.
 
Wie kann ich das denn prüfen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Okay. Ich weiß nicht ob ich mich jetzt freuen oder heulen soll, in dem Bereich liegen die Bünde alle sauber auf.


Wie Tief liegt denn bei euch die dickste Saite ? Habt ihr Probleme mit Schnarren? In welchem Tuning spielt ihr?
 
Wie gesagt drop c, 10-46er rotos, Abstand des tiefen c im 24. Bund ca. 2-2,5 mm. Bei festem Anschlag (den ich aus geschwindigkeitsgründen vermeide), schnarrt es trocken, über Amp aber nicht hörbar. Beim normalen Spiel schnarrt nix.
 
10-46 ? Ist dir das nicht zu labberich?
Vielleicht ist es wirklich meine Spieltechnik...verdammt.
Das schnarren kommt bei mir auch nicht über den amp aber es nimmt sustain und irgendwie auch dicke im klang :-/
 
Nee geht finde ich. Vor allem bin ich verdammt schnell, wenn weniger Spannung auf den Saiten ist, das ist richtig klasse, wenn man eine Saite für nen Ton quasi nur noch anhauchen muss. Ich hab aber schon eine 12-52 Satz hier liegen, um mal gegenzutesten. Wobei ich aber auch eine etwas längere Mensur habe als du, meine Jackson hat ne Fender Mensur.

dynamik und sustain fehlen mir übrigens absolut nicht.
 
Okay. Ich denke die mensur ist für drop c auch nicht so pralle, also meine.
12 er sind für bendings nicht zu gebrauchen...11 ist da bei mir echt obergrenze. Die 52er an sich fand ich anfangs echt gut, dann wurden es 54, 56 und letztendlich 60er :-D hatte auch mal 70er, aber das ...ja^^ ich spiele nicht bass, der Saitenzug war genial!

Ich glaube ich stelle irgendwann selber Saiten her...extreme zugkraft bei geringer dicke^^
 
Meine Les Paul sollte die Tage auch wieder hier sein, dann Test ich das mal, wieviel die Mensur ausmacht.
Es gibt aber doch ne Menge metalbands mit Paulas, also grundsätzlich gehen muss das auch...

vielleicht bist du auch zu anspruchsvoll. Wenn schnarren über den Amp Nicht hörbar ist, ist's doch nicht wirklich schlimm.
 
Naja doch...wenn's nur ums schredden ginge wär's kein Thema, auch so merkt man es eher subtil...aber meine Paula klingt mit schnarrfreien Saiten echt unglaublich geil (trotz emgs, sie war sehr bassig, deswegen emg) sie ist unheimlich ausgewogen und trotzdem aggressiv. Das gefällt mir sehr. Das schnarren stört mich wegen der Definition..es klingt verwischt und verliert an dicke..bei Highgain fast egal, aber ich spiele zwar mit viel gain, aber mit den Höhen fast clean...schwer zu beschreiben^^ mir gefällts halt nicht ;-)
 
Nimm dir mal ne x-beliebige andere Klampfe mit Gibson-Mensur und gucke, welche deiner Probleme dort auch auftreten. Dann kannste immerhin schonmal grob sehen, was dem Instrument und was der Spieltechnik geschuldet ist.
 
Okay, ich hab sie eingestellt..schnarrt leicht, über den amp nicht hörbar, keine Toten Bünde und die Seitenlage ist ziemlich niedrig, mit etwa 1.5 mm im 12ten Bund. Manchmal braucht's einfach Geduld. Danke für eure Hilfe! Vor allem für Bundstäbchen abrichten Video ;-)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben