Klassik Klassischen Gesang autodidaktisch lernen

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philipp_aus
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Hallo,

zu allererst vielen Dank für die Aufnahme in diesem Forum. Es ist ein großes Privileg dass ich hier meine Frage stellen darf, wo hier doch so viele talentierte Musiker auf einmal sind.

Kommen wir direkt zur Sache: Ich habe in meinem Leben nie wirklich viel gesungen, habe aber ein gewisses Grundtalent (nicht überragend, aber ganz ok). Da ich kein Geld habe um mir Gesangsunterricht zu leisten, würde ich gerne selbst lernen zu singen. Mich würde vor allem Klassische Musik/Kirchenmusik interessieren. Die Frage ist, ob das überhaupt möglich ist. Und wenn ja wie? Und die zweite Frage ist, wie hoch das Risiko ist, dass ich irgendetwas mache, was mir schadet. Die Stimme ist ja doch etwas sensibles und ich bin da etwas vorsichtig.

Ich danke euch jetzt schon für alle eure Hinweise. Hier sind sicher ganz viele kompetente Leute :).

Schönen Abend noch!
 
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Hi Philipp,

willkommen im Forum! Also, ich mag klassische Musik, sowie Kirchenmusik auch sehr gerne :)

Zu deiner Frage. Grundsätzlich kann man meiner Meinung nach, bis zu einem bestimmten Niveau alles alleine lernen, es ist aber im Grunde die Frage des Aufwandes. Sicherlich kannst du mit viiiiel Energie, viiiel Zeit, selber auch im Gesang einiges lernen. Aber ich sage mal so, mit einem guten Gesangslehrer kannst du mit gleichem Energieaufwand in viel kürzerer Zeit viel weiter sein. Und dir wahrscheinlich auch einiger Fehler ersparen.

Wenn du nicht viel Geld hast, könntest du vielleicht nur sehr selten Unterricht nehmen, zum Beispiel alle zwei Wochen 45 min oder so. Und die zwei Wochen zuhause üben und eben selber lernen, aber dann hättest du zumindest ein grobes guiding da. Gerade in der Klassik braucht man auf jeden Fall Gesangstechnik.

Ich kenne zwar ein-zwei Naturtalente, die durch Chorsingen sich selbst entwickelt haben und im Endeffekt eine wahnsinnig schöne, sichere und gutrme Stimme entwickelt haben, ohne im Leben eine einzige Einzelunterrichtsstunde genommen zu haben. Eins ist aber auf jeden Fall klar: um besser zu singen, muss man vor allem singen. Also, hast du irgendwo eine Möglichkeit, regelmäßig zu singen? Hast du vielleicht jemanden, der dich ab und zu hören kann und halbwegs realistisches Feedback geben? Vielleicht hast du zumindest eine Möglichkeit, in einem Chor zu singen? Da kann man auch eine Menge lernen, auch wenn nicht alles solistisch einsetzbar ist.

Also, auf jeden Fall jede Möglichkeit nutzen irgendwo zu singen. Wenn du mich fragst, doch lieber irgendwie ermöglichen, ein paar Gesangsstunden zu nehmen - lieber weniger Klamotten kaufen oder seltener Bierchen trinken :) Ich würde seltene Unterrichtstunden ausmachen, und vorher fragen ob du die Stunden aufnehmen darfst. Mir bringt nachträgliche Analyse sehr viel, ich kann alles viel besser verinnerlichen und einüben, wenn ich den Tipp der GL nochmal hören kann, oder eben wie sie es vormacht.

Gefühlt hat mir 1 Jahr mit Gesangslehrerin fürs Singen mehr gegeben als 9 Jahre im Chor und 7 Jahre instrumentale Musikschule...

liebe Grüße,
Kristina
 
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(...) Aber ich sage mal so, mit einem guten Gesangslehrer kannst du mit gleichem Energieaufwand in viel kürzerer Zeit viel weiter sein. Und dir wahrscheinlich auch einiger Fehler ersparen. (...)

Mit einem Lehrer braucht man auch eine gewisse Kompatibilität; als ahnungsloser Schüler hat man auch die Gefahr, die eigene Stimme von einem ehrgeizigen Lehrer (dem der Schüler voll vertraut) ruinieren zu lassen, weil der Lehrer die Stimmlage des Schülers falsch einschätzt. So wurde ich fast ein Jahr lang im Einzelunterricht (klassischer Gesang in einer namhaften Musikschule) zum Tenor gezwängt, obwohl ich ein stimmsicherer (Baß)Bariton bin.
Und wie Du schon erwähnt hast, Gesangunterricht ist teuer, und da hätte ich mir den vierstelligen Betrag in den Sparstrumpf stecken können und meine Stimme eine Menge Qual erspart.

@philipp_aus
Das Wichtigste ist: Jeden Tag singen (sofern die Stimme fit ist). Singen lernen kannst Du auch mit Büchern und Tonträgern; ich bin zwar kein Fachmann (Gesanglehrer oder Musikpädagoge), aber aus meiner eigenen praktischen Erfahrung kann man mit dem Buch Komplette Gesangstechnik von Cathrine Sadolin, Shout Publications, 2010) große Fortschritte in Stimmbildung und Gesang erreichen. Zu dem Buch gibt es auch noch mp3-Dateien als Hörbeispiele und Gesangsübungen.
Du lernst nicht nur die richtige Atem/Gesang-Technik, Du lernst vor allem selbst zu erkennen, was Deiner Stimme guttut.

Vielleicht kannst Du Dir ein gesangtaugliches Mikrophon kaufen und Deine Übungen aufnehmen, um die Artikulation und Intonation zu kontrollieren und zu korrigieren. Das hat zumindest mir sehr geholfen.

Jetzt, in Corona-Zeiten sind (fast) alle Chöre stumm, aber singen in einem guten Chor kann Dir auch helfen, Deine Stimme zu entwickeln/verbessern, vor allem aber macht es Spaß und trainiert es die Stimme. Vielleicht im Frühling?

Gruß, Bert
 
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Ich nehme Gesangsunterricht - hauptsächlich, weil der Unterricht mir meist Spaß macht.
Aber solange Du damit nicht Dein Geld verdienen willst, ist es doch ziemlich egal.
So ziemlich jeder mag singen, und soziemlich jeder kann singen, das gehört einfach zu unserer Kultur dazu.
Sehr vieles lernt man auch durch Abgucken und Nachmachen.
Schau Dir Videos an, die Dir gefallen, und probier, was geht.
 
Hallo Leute,

vielen lieben Dank für das Willkommenheißen und danke dass Ihr Eure Erfahrungen mit mir teilt!!

Was mich noch ein wenig ängstlich macht ist die Sorge, ob ich mir schaden kann wenn ich ohne Beobachtung übe. Habt ihr da Bedenken? ich möchte nicht unbedingt irgendwann sprachlos aufwachen?

Zugegebener Maßen habe ich aber keine ahnung wie gefährlich das ist.

ich wünsche euch einen schönen sonntag!
Philipp
 
...man sagt halt nie was machen, was sich nicht gut anfühlt oder weh tut. Gesundes Singen tut nie weh - dann drückst du oder machst sonst was falsch.

Was für Singerfahrungen oder generell musikalische Erfahrungen hattest du bisher? Egal ob Chor oder Solo, Kirche, Auto, Dusche, vielleicht mal in der Familie oder vor Freunden?

Du kannst auch gerne was probieren, und hier im Forum in Rubrik Hörproben posten. Oder in Rubrik Gesangstechnik, wenn du eine konkrete Frage hast. Gerade wenn du Bedenken hast, ob es gesund klingt was du da machst, und wie gut es sich anhört usw. Persönlich wäre 1000x besser, aber auch anhand der Aufnahme kann man die gröbsten Baustellen raushören, und ein paar Tipps kriegst du auf jeden Fall. Die Leute hier sind sehr nett und hilfsbereit, zumindest so waren hier meine Erfahrungen.
 
(...) Was mich noch ein wenig ängstlich macht ist die Sorge, ob ich mir schaden kann wenn ich ohne Beobachtung übe. (...)

Der größte Schaden wird durch Druck und Zwang verursacht; wenn Du mit Freude singst, wird es schon passen. Bei einer Erkältung bzw. bei Halsschmerzen laß die Stimme pausieren. Jetzt fang einfach an; sing in Deiner (bequemen) Stimmlage und probier Dich aus.

Beobachten kannst Du Dich im Spiegel oder mit einer Filmaufnahme (wenn Du ein Smartphone hast), und selbstverständlich mit einem Mikrophon. Deine Aufnahmen kannst Du selbst(kritisch) analysieren, oder Du kannst das Forum um Tipps und Verbesserungsvorschläge bitten.

Gruß, Bert
 
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Danke Euch für Eure Ratschläge, dann werde ich einfach mal loslegen. Ich hab halt prinzipiell ein schlechtes Körpergefühl, wenn es darum geht zu merken dass ich mir schade. Aber gut. man kann ja mal beginnen und dann werd ich spätestens was merken, wenn

Was für Singerfahrungen oder generell musikalische Erfahrungen hattest du bisher? Egal ob Chor oder Solo, Kirche, Auto, Dusche, vielleicht mal in der Familie oder vor Freunden?

Ich hab immer gern für mich selbst dahin gesungen. aber nur ab und an (manchmal unter dusche zum beispiel) und in der kirche halt. sonst eigentlich nicht.
 
Hallo und willkommen,

Mich würde vor allem Klassische Musik/Kirchenmusik interessieren.

Popularmusiker/Rockmusiker, die als Autodidakten sehr erfolgreiche Sänger wurden - dafür gibt es etliche Beispiele.

Bei klassischem Solo-Gesang würde davon abraten - vor allem, wenn du eher ängstlich bist um deine Stimme. Aber in einen Laien-Kirchenchor kannst du auf jeden Fall eintreten und gucken, wie weit du damit kommst.
 
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danke dir!
 
Laienchor ist ein sehr guter Einsatz, da bekommt man erstmal ein wenig mehr Selbstvertrauen und Gewohnheit, und mit gutem Repertoire hat man zumindest vieles von dem, was so vorkommen kann, schonmal gesehen.

Gesangslehrer… ja, kompatibel muß man sein, persönlich, terminlich, beide ähnliche Ziele haben… mein erster Versuch endete nach einiger Zeit, einen zweiten mache ich wohl „nach Corona“ mal :/
 
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Hallo Philipp,

wenn Du klassisch singen möchtest, würde ich Dir eher zu Gesangsunterricht raten. Einfach deswegen, weil damit ein bestimmtes Klangideal verbunden ist und ich es für schwierig halte, das ohne jemanden, der Dich ggf. korrigiert, zu erreichen. Wenn Dich nur klassische Literatur interessiert aber weniger das Klangideal, sing einfach.

Ansonsten hast Du die Argumente pro und contra GL schon bekommen; in den FAQ steht auch etwas dazu. Solange sich alles gut anfühlt, Du also nicht heiser wirst oder gar Schmerzen hast, ist es ok. Wenn es im Hals wehtut, stop! Wenn Du nach dem Singen heiser bist, war auch etwas verkehrt. Ist alles fein, sing einfach. Manche Stimmen sind auch einfach echt robust, da kann man wenig verkehrt machen (und wenn Du zu den anderen gehören würdest, hättest Du es vermutlich schon längst gespannt).
 
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Dich interessiert klassische Musik/Kirchenmusik?
Dann suche dir einen (Kirchen)Chor in deiner Nähe!

Jetzt zu Coronazeiten ist das natürlich nicht wirklich möglich, aber gleich wenn´s wieder geht!

Ganz konkret würde ich zum nächsten Pfarramt gehen und fragen wer den Kirchenchor leitet und um Kontaktdaten fragen. In der Regel (wenn das ein normaler Laienchor ist) freuen sie sich auch über absolute Anfänger. Vor allem wenn sie männlcih sind :).
Dort hast du die Möglichkeit zu singen, zu lernen und Gleichgesinnte kennen zu lernen.

Für Sologesang brauchts dann natürlich auch mal Unterricht, aber da solltest du die absoluten Grundlagen halt schon mal "draufhaben". Und das geht am einfachsten und angenehmsten halt in einem Chor.
Ich habe so angefangen und singe noch immer leidenschaftlich gerne im Chor oder Ensemble. Und mitlerweile (ich studiere seit ein paar Jahren Gesang am Konservatorium für Kirchenmusik) auch viel solistisch.

Und bezüglich deiner Bedenken etwas falsch zu machen und deiner Stimme zu schaden:
Wenn du beim Singen Beschwerden hast (und damit meine ich nicht das Gemäcker deiner Mitbewohner, sondern Schmerzen), dann mache das was schmerzt NICHT weiter! Ansonsten: mache es einfach!
Höre dir Musik an, die dir gefällt und singe einfach mit.

Viel Freude beim Singen! Das ist ein fantastisches Hobby!

Liebe Grüße
Thomas
 
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Liebe Freunde,

danke euch allen für eure Vorschläge!Ich weiss es sehr zu schätzen, dass ihr euch die Zeit genommen habt eure Erfahrungen zu teilen. Ich werde mit Vorsicht rangehen und dann in Zukunft hoffentlich einmal Gesangsunterricht nehmen können :)! Sollte es Fortschritte geben, seid ihr die ersten, die davon erfahren werden :)

Schönen Abend euch!
 
Hallo, Philipp,
du hast schon viele gute Tipps bekommen. Wenn's um Klassik und Kirchenmusik geht, gebe ich denen Recht, die den Beitritt zu einem Kirchenchor empfehlen. In unserer Kleinstadt wäre das weitaus sinnvoller, als dem Liederkranz beizutreten - ich habe beide probiert und bin beim Kirchenchor geblieben!
Allerdings hängt es sehr vom Chorleiter ab. Unsere Kirchenchorleiterin leitet jede Probe mit Stimm- und Atemübungen ein (die sie auch sehr kritisch kommentiert) und gibt gute Ratschläge, wie man die eine oder andere problematische Phrase bewältigt. Das gleiche habe ich in anderen guten Amateurchören erlebt.

Was noch nicht angesprochen wurde: das Singen ist keine Sache der Stimme alleine! Ein Sänger ist auch ein Musiker. Sagen wir es so: die beste Geige kann ohne Geiger gar keine Musik machen. Bei uns Sängern ist der Körper die Geige und der Kopf der Geiger. In Normalfall ist der Gesangslehrer ein Geigenbauer - er schaut zu, das das Musikinstrument Körper einen lauten, festen, schönen Klang bekommt. Ein Chorleiter dagegen ist ein Musiklehrer, der mir beibringt, wie ich mein Instrument (Stimme) einsetzen soll, um die optimale musikalische Wirkung zu erzielen.

Denn Tenor (z.B.) zu sein heißt nicht nur, einen bestimmten, hohen Tonumfang zu haben, sondern auch das Gefühl dafür zu haben, welche Rolle die Tenorstimme im Schema der Harmonik zu spielen hat. Und das lernt man schnell in einem Kirchenchor.
Häufiges Singen - unter der Dusche, im Auto, in der Kirche, in der Kurve beim Fußballstadion - verbessert dich als "Geige"; regelmäßige Chorproben - bei einem guten Chorleiter - fördert dich als Musiker.
Der Wechsel vom Mitsingen zum Solosingen vergleiche ich mit dem Übergang von stramm wandern zum Mittelstreckenlaufen - um dabei Erfolg zu haben, braucht man einen Coach!

Cheers,
Jed
 
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Ich kenne viele Hobbysänger im Bereich Pop die sich selbst eine wirklich tolle Stimme erarbeitet haben, aber im klassischen Gesang rate ich dir davon ab es auf eigene Faust zu versuchen.

Ich nehme selbst seit 2015 klassischen Gesangsunterricht und tendiere zur Oper. Die Arbeit an der "richtigen" Technik ist sehr zeitintensiv und kann auch manchmal frustrieren. Mir das ohne einen GL
anzueignen könnte ich mir gar nicht vorstellen. Klar ist nicht jeder GL ein wahrer Meister seines Fachs und es gibt auch welche die ihre Schüler in eine falsche Stimmlage drängen, aber da musst du auf dein Gefühl hören. Alles was beim Singen schmerzt ist nicht gut und wenn du heißer aus der Stunde kommst würde ich dir auch von diesem Lehrer abraten.

Beim Singen selbst lernen, kann man auch Dinge falsch machen welche über einen längeren Zeitraum die Stimme schädigen, ohne das es sich vielleicht falsch anfühlt oder schmerzt.
 
Nicht eine Ausrede suchen, es ist (egal was) besser zu trainieren als nix zu tun. Es hat sich in im "klassischen Gesang" eingebürgert zu vermuten, dass man dieses oder jenes "kaputt" machen könne. Nicht der Gesang oder das Training macht das kaputt, sondern das ganze Leben davor (hat es vermurkst) und das gilt es im Unterricht erst zu lösen.
Die Hauptursache für "Stimmbandprobleme" ist zu viel zu einfach zu wollen. Mit 1h Unterricht und 1h üben pro Woche lässt sich jede Stimme leicht ruinieren. Ein "Veteranenorgan" das täglich 1-X Stunden gefordert wird ist (wenn mit Hausverstand gebraucht) nicht umzubringen. Du fühlst deine Stimme 24h pro Tag, wenn etwas falsch läuft kündigt sich das an und ist nur mit sehr viel Aufwand und Ehrgeiz zu ignorieren. Wenn du eine Arie singst, obwohl nicht in der Lage dazu, weil (krank, falsche Technik, Rettungsgesang, drücken, ...) dann merkst du das in diesem Moment und du weiß auch in diesem Moment, dass du dafür bezahlen wirst müssen.
In der Klassik kommt noch Veranlagung hinzu. Wenn du jetzt schon "der Laute" bist, wenn jetzt schon andauernd genörgelt wir "schrei nicht so", "geht das auch leiser" das was du als normales Gespräch, Gelächter, ... wahrnimmst, dann wird es in der Klassik einfacher.
Wenn du etwas lernen möchtest mach es nicht von äußeren Umständen abhängig. Fang einfach an, hör dir deine Vorbilder an, hör dich selber an, arbeite täglich, gibt auch viele Videos dazu, aber die Videos sind nur Anregungen von anderen, entscheiden musst du selbst (ob dieses oder jenes Sinn macht). Wenn es sein soll, wird sich auch ein passender Lehrer finden.
Wenn du tatsächlich Bass, Bariton oder Tenor werden möchtest, würde ich jedenfalls den Chor meiden wie die Pest, hier magst du zwar Kontakte knüpfen, aber es fördert deine Stimme in die falsche Richtung (Beim Staatsopernchor fangen die wenigsten an). Du ersparst dir Jahre an Korrekturen wenn du den Chor überspringst vor allem und insbesondere als Mann mit hoher lauter Stimme. Wenn dir Chorsingen Spaß macht, dann nur zu, aber deine Arien werden sicher nicht besser dadurch (eher wird es nie dazu kommen).
Die Klassik sucht Stimmen, die Technik kann und muss man lernen, aber ohne Stimme hilft die beste Technik nix, oder nicht weit genug.
 
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..., aber im klassischen Gesang rate ich dir davon ab es auf eigene Faust zu versuchen.
Du hast schon gelesen, dass es sich bei Philipp um einen totalen Anfänger handelt. Da, denke ich, wird ihm ein Chor (in seinem Fall am besten wohl ein Kirchenchor) erstmal besser weiterhelfen als Gesangsunterricht.

Beim Singen selbst lernen, kann man auch Dinge falsch machen welche über einen längeren Zeitraum die Stimme schädigen, ohne das es sich vielleicht falsch anfühlt oder schmerzt.
Das halte ich jetzt mal für eine Aussage die nichts bringt, aber eventuell verunsichert.
Mit "schmerzen" meine ich natürlich nicht nur, dass es schon beim Singen weh tut (da muss man ja schon wirklich brutal zu seinem Körper sein), sonder natürlich auch, dass man beispielsweise nach einer halben Stunde singen immer heiser ist.
In so einem Fall kann einem aber auch ein halbwegs guter Chorleiter weiterhelfen, oder, wenn das nichts bringt, mal eine Schnupper-Gesangsstunde.

Ich halte es für sehr sinnvoll, zuerst einmal die absoluten Grundlagen im Chor zu "erlernen". Und vor allem die Freude am gemeinsamen Gesang kennen zu lernen.

lg Thomas
 
Wenn du tatsächlich Bass, Bariton oder Tenor werden möchtest, würde ich jedenfalls den Chor meiden wie die Pest, hier magst du zwar Kontakte knüpfen, aber es fördert deine Stimme in die falsche Richtung (Beim Staatsopernchor fangen die wenigsten an). Du ersparst dir Jahre an Korrekturen wenn du den Chor überspringst vor allem und insbesondere als Mann mit hoher lauter Stimme. Wenn dir Chorsingen Spaß macht, dann nur zu, aber deine Arien werden sicher nicht besser dadurch (eher wird es nie dazu kommen).
Sorry, aber das ist bestenfalls unqualifiziertes Stammtischgeschwätz!

In diesem Thread geht es um einen Gesangsanfänger! Falls er tatsächlich ein Sologesangs-Studium anstreben sollte, sollte er tunlichst noch SEHR jung, SEHR talentiert und SEHR ehrgeizig sein.
Falls das dass Ziel ist, wünsche ich ihm alles Gute und viel Erfolg dabei. Dann natürlich mit Stimmbildung, Gehörbildung und Theorie um sich für die Aufnahmsprüfung vorzubereiten.

Ich denke aber, dass hier kleinere Brötchen gebacken werden sollen. Und auch damit kann man sehr weit kommen. Natürlich nicht in die Oper (auch für den Staatsopernchor brauchst du ein abgeschlossenes Gesangsstudium), aber bis zum Solisten bei eienr Messe oder einem Oradorium kann man´s schon bringen.
Und keine Solistin und kein Solist in meinem Bekanntenkreis sang und singt nicht im Chor vor, während und nach ihrer Gesangsausbildung. Das Niveau der Chöre ist halt ein bisserl gestiegen :).

lg Thomas
 
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@philipp_aus: erstmal kommt es drauf an was deine Ziele sind.

Willst du einfach mal das klassische Singen ausprobieren ist ein Chor sicher die passende Lösung.

Weisst du aber jetzt schon, dass du deine Stimme ausbilden möchtest, mit dem Ziel in vllt 5-10 Jahren ernsthaft solistisch zu singen, würde ich dir wie @FerdinandK sehr vom Chor abraten; du kannst in einem Chor viel lernen, das erarbeiten einer soliden klassischen Stimmtechnik gehört aber definitiv nicht dazu! Auch wenn chorische Stimmbildung angeboten wird: diese ist immer sehr extensiv und findet meist nur in Gruppen statt. Ich habe lange im Chor gesungen bevor ich mit GU begann (der Wunsch meine Stimme auszubilden hat sich erst mit der Zeit ergeben). Die erste Zeit des GU musste ich dann dafür verwenden die Fehler, die ich mir beim unkontrollierten Chorsingen angewöhnt hatte, wieder mühsam abzutrainieren. Ich begann den GU sozusagen nicht bei Null sondern bei Minus! :(
Auch wirst du in diesem Fall um GU nicht herum kommen. Es sei denn, du gehörst zu den wenigen Menschen die einen so fantastischen Singinstinkt haben (Musikalität, Körpergefühl, Gehör etc) das sie vieles durch zuhören und nachahmen lernen können. Aber das sind wirklich die Ausnahmen, auch wenn Männer es da vermutlich ein bisschen einfacher haben als Frauen, da die Sprechstimme der Männer näher an der Singstimme ist als bei uns kopfstimmigen Klassikerinnen.

Alles was beim Singen schmerzt ist nicht gut und wenn du heißer aus der Stunde kommst würde ich dir auch von diesem Lehrer abraten.

Grundsätzlich ist das natürlich richtig, aber Theorie und Praxis gehen da halt ein bisschen auseinander. Auch mit einem guten GL wirst du deine Fehler machen. Denn der Lehrer kann dir viel helfen, raten und erklären, singen musst du aber immer noch selber. Und bis die Sache sitzt wird es viele Fehlversuche geben. Wenn du dann noch eine empfindliche Stimme hast, kann am Ende einer Stunde, und sowieso beim selber üben zuhause, auch mal eine Ermüdung zu spüren sein. Wichtig aber: dies sollte nicht nach jeder Gesangsstunde der Fall sein und mit der Zeit immer weniger oft vorkommen. Und auch zuhause solltest du mit der Zeit immer länger üben können ohne dass du es auf der Stimme merkst. Schmerzen nach dem Singen, das sollte es aber tatsächlich nie (ausser du hast im erkrankten Zustand gesungen und davon ist natürlich abzuraten).

Wenn du hingegen tatsächlich "heisser" ;) aus der Stunde kommst, kann man dir zu deinem GL nur gratulieren :D Der hat dich dann emotional so gefordert resp. ihr habt so intensiv gearbeitet, dass deine Körpertemperatur grad ein bisschen gestiegen ist! So soll es sein! :great:
 
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