Hi Imperator,
bei mir begann es mit dem versehentlichen Verspielen, also dem Abweichen von Notenvorlagen.
Mein (wirklich sehr netter) Klavierlehrer sagte dann immer scherzhaft: "Du komponierst ja schon wieder!"
Da ich mich noch immer nicht recht mit dem gleichzeitigen Lesen und Spielen nach Noten anfreunden konnte, hab ich gewissermaßen aus der Not eine Tugend gemacht und spiele mehr aus dem (Finger-) Gedächtnis, nach Gehör und eben Selbstgestricktes.
Wenn man sich allerdings mit anderen über größere Entfernungen musikalisch austauschen möche, kommt man um Noten kaum herum.
Auf diesem Wege haben ja auch die großen Komponisten der Vergangenheit lange vor Erfindung der Schallplatte und des MP3-Spielers gewißermaßen Kontakt mit der Gegenwart aufnehmen können.
Meine Erfahrungen mit dem von Guendola empfohlenen Finale Notepad sind etwas zwiespältig, aber es bietet für einen kostenlosen Noteneditor schon brauchbares.
Allerdings habe ich mir nach meiner ersten Veröffentlichung hier im Board
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https://www.musiker-board.de/vb/spieltechnik/240787-mal-zum-klimpern.html
und dem Entdecken des ABC-Formates
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http://de.wikipedia.org/wiki/ABC_(Musiknotation),
für welches es auch kostenlose Software zum Notensetzen gibt, vorgenommen, mich in Rosegarden für Linux einzuarbeiten, das ebenso kostenlos, aber einen wesentlich größeren Funktionsumfang bietet - aber eben nur unter Linux.
Damit hoffe ich, das Notenbild doch wesentlich übersichtlicher und damit leicher lesbar gestalten zu können.
Und muß auf ein Probehören des gerade geschriebenen (das auch Filale Notepad bietet) nicht verzichten.
Andere Noteneditoren mit vergleichbarem Funktionsumfang sind inzwischen recht teuer für den gelegentlichen Gebrauch.
Das eigentliche Komponieren "passiert" bei mir zumeist spontan.
Ich probiere ein paar Stimmen aus, mache ein paar Läufe über die Tasten und höre zu.
Manchmal höre ich dann eine Phrase heraus, auf der ich dann aufbaue.
Das geschieht bei mir meißt über länger Zeiträume.
Zuerst ist meißtens die Oberstimme da, zu der ich dann eine passende Begleitung mit der Linken suche.
Man ist dabei natürlich seinen musikalischen Hörgewohnheiten verhaftet und bindet oft unbewußt Stellen ein, die man so oder so ähnlich schon mal irgenwann gehört hat.
Aber solange man dafür keine Urheberrechte beansprucht, ist das wohl legitim.
Wichtig finde ich neben dem häufigen Hören von Musik, dass man immer ein Instrument "griffbereit" zum Ausprobieren hat.
Wenn man erst umständlich aufbauen muss, ist der Enthusiasmus schon wieder etwas verflogen.
Und der Austausch und das Zusammenspiel mit anderen schafft oft zusätzlich Spass und Inspiration.