Liebe Leutz!
Irgendwie kommen hier wieder alle vom Hundertsten ins Tausendste. Threadthema war doch die Bewegung, bzw. die alte Frage ob Handgelenk oder Ellbogen/Unterarm.
Ich habe keine Lust, mich hier selber zu zitieren, aber die Sache mit dem Handgelenk führt bei jemanden, der sein Hobby oder den Job lange machen will, zu Problemen, weil durch die Bewegungen der Knorpel im Handgelenk irgendwann verschlissen ist. Wer dann weiterspielen will, wird notgedrungen mit steifem Handgelenk spielen müssen, weil´s anders nicht mehr geht.
Zur Plektrumhaltung:
Wenn ich was empfehlen darf, dann versucht mal euer Übeprogramm dahingehend umzugestalten, daß ihr jeden Tag zu Beginn der Session mal fünf bis zehn Minuten nur mit der rechten Hand die einzelnen Saiten mit Wechselschlag bearbeitet, zuerst mit Achteln, dann Sechzehnteln, vielleicht zwischenrein noch Achteltriolen, und dann auf jeder Saite Tremolo, aber bitte so schnell wie möglich. Und natürlich von den Baßsaiten zu den hohen und dann wieder zurück.
Trick an der Sache ist, daß, wenn man als Anschlagsposition für die Hand die Hinterkante des vorderen Tonabnehmers einhält, also auf keinen Fall den (der Seitenhieb muß jetzt sein!) bei Handgelenksspielern üblichen Halbkreis von der tiefen E-Saite in Griffbrettnähe bis zur hohen e-Saite in Stegposition macht.
Was glaubt ihr, wie schnell ihr nicht mehr aus dem Handgelenk spielen werdet, und wie gut euer Ton wird.
Der wird dann noch besser, wenn man bei den nächsten Durchgängen neben der Anschlagsposition auch den Winkel des Picks beachtet. Einmal parallel zu den Saiten, dann mit immer größeren Winkel. Die Winkeländerung wird hier übrigens nur durch Daumen und Zeigefinger erreicht, die restlichen Finger sind eingeklappt, um das Handgelenk und die Sehnen zu entlasten. Durch den gleichbleibenden Winkel bleibt der Ton relativ konsistent, egal auf welcher Saite man spielt.
Und für die Leute, die Probleme mit dem Tempo der Greifhand haben (@ Geka) bzw. mit der nicht mehr nachkommen:
Stufenlos verstellbares Metronom besorgen, persönliches Höchsttempo checken, bei dem man alle, also wirklich alle Tonleitern mit Wechselschlag und wirklich gegriffenen Tönen in allen Positionen in Sechzehnteln spielen kann. Bitte ehrlich sein, ihr beschummelt nämlich im schlimmsten Fall nur euch selbst!
Übrigens: von den hohen zu den Baß-Saiten gehts natürlich schneller, aber gerade die andere Richtung ist die wichtigere, und da wird gerne gemogelt.
Von dem Tempo 10, besser 15 Schläge abziehen, und ab da jeden Tag mit diesem Tempo alles wie bisher beschrieben, durchüben. Und jetzt kommt der wirklich entscheidende Punkt: alle drei Tage das Metronom drei Schläge höherstellen. Wer mogelt, bes..... (braune Masse) sich nur selbst. Effekt dieser Übung, wenn man die Disziplin aufbringt: Nach drei Monaten hat man sein Tempo verdoppelt. Die Übungen sind heftig, und man muß schon den absoluten Willen haben, das durchzuziehen. Aber es funktioniert. Nebenbei noch was: normale Tempoanforderung an Gitarristen sind Sechzehntel bei ca. 120 bis 150 Schlägen, allerdings ohne Tricks wie sweepen, tappen oder hammer-on und pull-offs. Shred gilt hier nicht, hier geht´s um Handwerk.
Und zum Schluß noch etwas Angabe:
Ich bin schon etwas älter, aber auch ohne Tempoübungen spiele ich meine 35 Skalen bei Tempo 120 auf meiner (Marke unwichtig) mit 13er-Saiten durchgehend in Sechzehnteln auch ohne mich groß warmzuspielen.
Ok, ich hoffe das hilft hier einigen weiter, ansonsten, wie üblich - ich mein ja nur!