Seelenfrieden

[bigcasso]

Guten Tag, bin neu im Forum, heiße Markus, bin 17 Jahre alt und komme aus Österreich.
Ich habe schon einige Notizen von Texten auf Handy, Computer usw., aber weiß nicht genau was ich damit machen soll.
Würde mich über ein Feedback eurerseits freuen und versuche mal das Eis mit einem Freestyle namens "Seelenfrieden" zu brechen.
Mal sehen was dabei rauskommt



Umstände des Lebens machen meinen Kopf so leer,
doch woher kommt immer mehr Motivation,
bin nicht der Brand, der Herd.
Vermehrt mache ich mir Gedanken über mein Wohlergehen,
Doch dem Hoch habe ich zu verdanken mit einem Bein auf dem Mond zu stehen.
Will nicht versuchen euch die Show zu stehlen,
Musik zu machen, ist ein Gefühl, wie mit einem Auge den Thron zu sehen.
Villeicht werdet ihr es nie verstehen,
doch das Ding ist nicht zu gehen,
sondern zu Laufen, solang Möglichkeiten bestehen.
Was man wollte sollte man haben,
solang die Bonzen gescholten auf ihrem Weg traben.
Bescheidenheit in all der Zeit bewahren,
auch ohne Diätangaben.
Denn so wurdest du geschaffen, genau wie du heute bist.
Und du warst schon Hip Hops Beute, auch am Säuglingstisch.
Es war dir vorherbestimmt und das Rätsel findet nun die Lösung.
Vergiss Betörung und nimm dein Schicksal hin, als wär jeder Tag deine Krönung.
Lass jegliche Selbstzweifel fallen und fang' noch mal von vorne an.
Menschen sind nur bewegliche Fallen die jetzt einen Ohrwurm haben.
Ein Beet voll verwelkter Blumen, angeblich gibt es keine Hoffnung.
Pflege und LEDs 800 Lumen, letztlich bereit zum Kopfsprung.
Denn ohne Einsatz gibt es keinen Gewinn, außer im Lotto.
Nun ist es Zeit der Schreckensherrschaft Paroli zu bieten.
Am Boden geblieben durch Schwerkraft, find' ich endlich meinen Seelenfrieden.


so das wars mal für den Freestyle.
Ich wäre jedem, der seine Meinung hier lässt verbunden und würde dann auch gerne noch mal was reinschreiben

Danke im Voraus
Mit freundlichen Grüßen

bigcasso

 

[x-Riff]

Hi bigcasso,
nur kurz eine Rückmeldung: scheint sich um einen Rap oder Hip-Hop zu handeln und da ist die Fraktion, die sich zurückmeldet eher sehr klein - von daher muss es nicht an Deinem Text liegen und auch nicht am Inhalt, dass es ziemlich zäh auf der Feedback-Front aussieht ...

Bin leider auch einer derjenigen, deren Gefilde das absolut nicht ist ...

x-Riff

 

[bigcasso]

Hallo x-Riff

Danke für die Rückmeldung und die Erklärung für die reglosigkeit, also werde ich hier nur beschränkt Meinungen dazu bekommen?

 

[Kedor]

Hallo bigcasso,
hab mich vor Jahren auch mal im Hip-Hop versucht. Mehr schlecht als recht ehrlich gesagt
aber damit du nicht ganz ohne Feedback auskommen musst, teile ich dir hiermit meine laienhafte Meinung mit.
ich hab dem Text mal so die Zeilenumbrüche geklaut, dass die sich reimenden Teile jeweils am Zeilenende stehen.

Umstände des Lebens machen meinen Kopf so leer,
doch woher kommt immer mehr Motivation, bin nicht der Brand, der Herd.
Vermehrt mache ich mir Gedanken über mein Wohlergehen,
Doch dem Hoch habe ich zu verdanken mit einem Bein auf dem Mond zu stehen.
Will nicht versuchen euch die Show zu stehlen,
Musik zu machen, ist ein Gefühl, wie mit einem Auge den Thron zu sehen.
Vielleicht werdet ihr es nie verstehen, doch das Ding ist nicht zu gehen,
sondern zu Laufen, solang Möglichkeiten bestehen.
Was man wollte sollte man haben,
solang die Bonzen gescholten auf ihrem Weg traben.
Bescheidenheit in all der Zeit bewahren, auch ohne Diätangaben.
Denn so wurdest du geschaffen, genau wie du heute bist.
Und du warst schon Hip Hops Beute, auch am Säuglingstisch.
Es war dir vorherbestimmt und das Rätsel findet nun die Lösung.
Vergiss Betörung und nimm dein Schicksal hin, als wär jeder Tag deine Krönung.
Lass jegliche Selbstzweifel fallen und fang' noch mal von vorne an.
Menschen sind nur bewegliche Fallen die jetzt einen Ohrwurm hab'n.
Ein Beet voll verwelkter Blumen, angeblich gibt es keine Hoffnung.
Pflege und LEDs 800 Lumen, letztlich bereit zum Kopfsprung.
Denn ohne Einsatz gibt es keinen Gewinn, außer im Lotto. Nun ist es Zeit der Schreckensherrschaft Paroli zu bieten.
Am Boden geblieben durch Schwerkraft, find' ich endlich meinen Seelenfrieden.

was direkt auffällt, ist die Tatsache dass die Zeilenlängen sich deutlich unterscheiden. Ich täte mir da vermutlich schwer das rhythmisch unter einen Hut zu bringen. Kannst du den Text so wie er ist rappen? Auch zu einem Beat? Wenn ja hab ich dazu nichts gesagt
Das zweite ist dies: Du verwendest an einigen Stellen unsaubere Reime (z.B. "leer" auf "Herd". sauber wäre "leer" auf "Heer" was natürlich inhaltlich was völlig anderes ist ). Das ist zwar prinzipiell schon in Ordnung und wird auch von vielen anderen Hoppern so gemacht, ein sauberer Reim geht aber besser ins Ohr.

Inhaltlich beschreibst du zunächst deine Lust & Motivation am Hip-Hop, dann begründest du sie (Vorbestimmung) und dann steig ich durch die Metaphern nichtmehr durch.
Betörung überwinden? Meinst du sowas wie Konzentration aufs Wesentliche?
Selbstzweifel? davon war noch nicht die Rede bisher - eher vom Gegenteil
Menschen sind nur bewegliche Fallen - kann ich mir irgendwie nichts drunter vorstellen ^^

dann ein Abschnitt über die hoffnungslose Menschheit, welche bereit ist durchzustarten (ich würde sagen Widerspruch, könnte aber auch Sinnmachen, je nach Kontext)

dann eine Schreckensherrschaft - von wem?

ich werde das Gefühl nicht los in der Mitte irgend etwas übersehen zu haben was mir das Ende erklärt. Wenn nicht, hast du vergessen es da hinzuschreiben

Nu will ich dir aber auch noch sagen was mir gefällt, damit nicht der falsche Eindruck aufkommt ^^
Inhaltlich ist das sicher nix neues, ein Musiker singt was ihn zum Musizieren motiviert. Ein solides Thema also und insbesondere am Anfang wichtig um sich eine Identität zu schaffen. Eine Sache aber hat mich wirklich begeistert:
Metaphern! Du hast offenbar eine Gabe alles in Metaphern ausdrücken zu können. derartig bildreiche Texte lese ich selten. Wenn du diese Gabe kultivierst und die einzelnen Metaphern noch mehr aufeinander abstimmst, hast du ein großes plus in deinen Texten. Weiter so

Kedor

 

[antipasti]

Hallo bigasso,

ich finde den Text ganz gut.

was direkt auffällt, ist die Tatsache dass die Zeilenlängen sich deutlich unterscheiden. Ich täte mir da vermutlich schwer das rhythmisch unter einen Hut zu bringen.

Allzu schwer scheint mir das nicht. Zumal das ja heutzutage einen guten Rapper ausmacht. Während am Anfang des Rap in den 70er und 80erjahren (Kurtis Blow, Sugarhill Gang, Run DMC, Public Enemy...) die Form noch recht einfach war, ist die fantasievolle, übers Taktmaß hinausgehende Phrasierung und Betonung ja heute ein Muss.

 

[x-Riff]

Das zweite ist dies: Du verwendest an einigen Stellen unsaubere Reime (z.B. "leer" auf "Herd". sauber wäre "leer" auf "Heer" was natürlich inhaltlich was völlig anderes ist ). Das ist zwar prinzipiell schon in Ordnung und wird auch von vielen anderen Hoppern so gemacht, ein sauberer Reim geht aber besser ins Ohr.

Schließe mich meinen Vorpostern an:
Da ist einiges Gold, was glänzt, ein paar Brocken Blech und einiges dazwischen.
Das würde ich bezeichnen als eine ganz gute Rohfassung, die sich oft dadurch auszeichnet, dass sie in einem Fluß oder jedenfalls mit wenig Unterbrechungen geschrieben wurde und dann erst mal so steht. Oder direkt umgesetzt wird. Oder auch nicht ...
Dass Du den Text(entwurf) hier hereinstellst, kann ja auch heißen, dass Du über ein Feedback hinaus auch über Ansätze, am Text zu arbeiten, um mehr Gold zum Glänzen zu bringen, das Blech aufzupolieren und das, was dazwischen ist, flüssiger zu machen.

Und da ist mir bei dem Zitat von Kedor aufgefallen, dass die Stelle, die er herausgepickt hat, für mich eine typische Rohfassung-Stelle ist: Das Bild funktioniert, aber der Reim holpert - da ist mehr drin ...
Wenn Du das genau so empfindest oder vielleicht als Hinweis für eine Übung, die ich bei meinen Texten hin und wieder mache, ist folgendes:
Ich mache mir zunächst mal eine Liste der Wörter, die als (gute) Reime in Frage kommen. Und da ergibt sich meistens eine ganze Menge und meist ist viel mehr Brauchbares dabei als die drei, vier Worte, die mir auf Anhieb einfallen (und die dann eben oft auch die steretypen, immer wieder gehörten Reime ergibt wie Liebe - Hiebe, Diebe, Triebe ...). Bei leer sähe eine Liste beispielsweise so aus:
er, ehr, mehr, schwer, Speer, sehr, fair, Bär, Heer, verzehr (z.B. wenn ich mich nach Dir verzehr), vermehr, bekehr, verkehr, Verkehr, gebähr ... (Man kann da übrigens durchaus das ABC von vorne nach hinten durchgehen ...)

Meist trudeln dann schon einige Einfälle herum, mit denen sich prima spielen läßt. Klasse an Rap oder HipHop finde ich, dass hier Mehrfach-Reime durchaus gewünscht sind als skills gewertet werden - um so mehr lohnt sich, mit solchen Listen rumzuspielen, um mal mehr im Köcher zu haben als diese Spontan-Reime, die eben oft auch tausend-mal-gehört-Reime sind ...

Herzliche Grüße

x-Riff

 

[bigcasso]

Also ich danke euch allen herzlich für die Rückmeldung!
Naja die Sinnhaftigkeit usw. in diesem Text sind nicht einwandfrei, dass weiß ich auch
Aber hab den Text da jetzt auch nur für hier geschrieben, also war ca halbe Stunde arbeit das kurz hinzutippen xD
Bei Interesse würd ich auch mal einen anderen, den ich parrat hätte, der besser passt posten, da ich sehe, dass ich ja doch auch für sowas hier Rückmeldung bekomme.

Also nochmal danke an euch und falls es euch interessiert poste ich gerne mal qualitativ hochwertigeres (meiner Meinung nach xD)

Mfg bigcasso

 

[x-Riff]

Mach!

 

[bigcasso]

Ich post einfach mal was hier dazu

Viele denken es wär leichter Komfort,
doch rap ist wie Leistungssport
Blut und Schweiß sind nötig für kleinen Support
Dringt der Sound mal zu deinem Ohr
fühlst du dich gleich geborgen
Es ist Unterstützung Fremder
durch Storyteller und Blender
Tiefe Verbindung zwischen Empfänger und Sender
Menschen sind die Urversion,
wir das Backup, welches sich verändert.
Die Welt dreht sich um Wirtschaft, es gibt keine Helfer, nur Verschwender
Wir sind alle vom gleichen Stern,
doch angeblich nicht das gleiche Wert
Bezeichnet es nicht als Excalibur, es ist auch nur ein normales Schwert.
Scharf wie jedes andre, aber optisch nicht zu vergleichen,
Wir Menschen unterscheiden uns auch nur in den Persönlichkeiten
Gleiche Charakteristik bedeutet auch keinen Lichtblick
Der Schatten im Dickicht,
welcher unser Gesicht frisst,
damit schlechte Qualität nicht gewiss ist,
ähnlich wie bei belletristik
Ich verbesser was jemand Schuf im Alleingang,
Beurteil kein Buch nach dem Einband
Beobachte die Sanduhr eine Zeit lang
und schließe vom Prinzip gleich auf Treibsand
denn er trifft sich in der Mitte, wie bei Gleichstand