Seelake AudioStation

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Liebe Forum-Leutz,

ich hatte die vergangenen Tage das Vergnügen, nach Italien zu reisen und dort in Bassano del Grappa die Entwickler von Seelake zu besuchen. Der Impuls für die Aktion kam keineswegs von mir, sondern von einem Kollegen, der sich nach einer bühnenstabilen Lösung umschaut. Also bin ich kurzer Hand mitgefahren.

Da ich die Kiste vorher überhaupt nicht kannte, möchte ich euch hiermit lediglich auf die Existenz des Instruments hinweisen. Die Firma Seelake ist sehr klein. Das Entwicklerteam umfasst drei Angestellte. Ich muss gestehen, dass ich gegenüber italienischen Firmen immer vorsichtig bin, was Support anbelangt. Aber die Jungs vor Ort haben mich auf jedenfall überzeugt.

Bei der AudioStation (AS) handelt es sich um ein Pendant zum MUSE Receptor. Die AS funktioniert auf einer Embedded-Version von Windows 7, also angepasst auf die Bedürfnisse von Audioanwendungen. Den Entwicklern war es wichtig, Windows so zu optimieren, dass sich die Prozessorleistung soweit wie möglich auf Audio beschränkt und nicht mit zusätzlichen Diensten belastet wird.
Startet man AS landet man also auf dem Desktop. Die Hostapplikation startet dann automatisch und man kann direkt loslegen. Da im Hintergrund ein normales Windows läuft, kann man auch jegliche Windows-Programme darauf installieren.

Ich bin zumindest ziemlich beeindruckt von AS, auch wenn ich deshalb nicht umsteigen werde. Die Möglichkeiten des MIDI Routings und der MIDI-Befehlverarbeitung sind etwa so vielfältig und umfangreich wie bei einer MIDItemp.

Hier jetzt ins Detail zu gehen, würde den Rahmen sprengen. Macht euch einfach selbst ein Bild von der Mühle. Wenn ihr Fragen habt, schießt los. Da ich einen Workshop bekommen habe, kenne ich jetzt so ziemlich jedes Detail ;)

Wenn ich auf 19" umsteigen würde, würde ich AS auf jeden Fall dem Receptor vorziehen. Allein die Tatsache, dass AS 8 MIDI I/Os hat, der Receptor hingegen lediglich MIDI Eingänge, aber keinen Ausgang, lässt den Receptor in meiner Liste weit nach unten wandern.


Und bevor die Schreie wieder groß werden: Ich werde hier von niemandem bezahlt, dass ich Werbung für ein Instrument mache. Nur ist es schon lange auf dem Markt, jedoch kaum bekannt. Ich finde, es ist wert, dass sich der Bekanntheitsgrad erhöht und mehr Leute davon Wind bekommen.

http://www.seelake.com/en/as-overview.html

Liebe Grüße,
Christian
 
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Hallo Christian,

vielen Dank für den Tipp - hochinteressant! Da ich schon lange mit dem Gedanken spiele, einen Teil meiner schweren Hardware durch Software zu ersetzen und seit Anfang der 90er die Miditemp PMM88E nach wie vor als zentrales Steuerungstool für mein umfangreiches Setup nutze, wäre das eventuell eine Lösung vieler zentraler Punkte - mal schauen...

Die volle VST-Kompatibilität ist wahrscheinlich wie bei jedem normalen Windows-Rechner gegeben, nehme ich an...
Bezgl. der ca.-Kosten kannst du wohl keine Aussagen machen, oder? ;)

VG,
Stephan
 
Doch, kann ich.

Die kleinste Konfiguration ohne SSD, mit i5 und 8GB RAM liegt bei 2.500€ netto.

Die AS Mini wird bei 1250€ anfangen.
 
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Dankeschön! :great:
 
Vielen Dank Christian für den interessanten Bericht. Ich habe auch noch nichts von dem Teil gehört.
Kann man etwas über die Ladezeiten von PlugIns die mehr als 1Gb Ram benötigen, sagen?
Wie ist das Bereitstellen der PlugIns im Livebetrieb gelöst? Da hat ja der Receptor das Live-Mode Tool, das nach beliebiger Setliste die PlugIns fortwährend ins Ram lädt.
Viele Grüsse
Urs
 
Was ist denn an Plugins besonders, die mehr als 1GB benötigen?

Die AudioStation kann so eingestellt werden, dass der nächste Song in der Setliste im Hintergrund geladen wird. Das hat ca. 5-10 Sekunden gedauert bei der Maschine vor Ort (hatte keine SSD verbaut) und natürlich je nach Größe der Plugins im folgenden Song.
 
Was ist denn an Plugins besonders, die mehr als 1GB benötigen?

Die AudioStation kann so eingestellt werden, dass der nächste Song in der Setliste im Hintergrund geladen wird. Das hat ca. 5-10 Sekunden gedauert bei der Maschine vor Ort (hatte keine SSD verbaut) und natürlich je nach Größe der Plugins im folgenden Song.

Ein Layer aus Ivory und Omnisphere hat schnell mal 1GB und mehr.
Je mehr Detailreichtum Du willst, desto schwerer wird das PlugIn. Und die Tendenz ist steigend.
Ja dann hat das die AudioStation mit dem Nachladen auch nicht anders gelöst.

Noch ne Frage: Wieso benötigst Du an einem Sampleplayer 8 Midi In/Outs?
 
Wie schon oben erwähnt, ist es kein reiner Sampleplayer, sondern auch eine umfangreiche MIDI Matrix. Du kannst damit externe Instrumente steuern, Splits erstellen, etc. Für Leute, die viel mit Outboard (RackSynths zum Beispiel) arbeiten, ist das durchaus praktisch.

Die Größe der Plugins ist kein Problem.
 
Ich verstehe was du meinst, bei reiner Verwendung als Sampleplayer, mit 1-2 Tastaturen dran, bleiben die meisten MIDI-Anschlüsse natürlich ungenutzt.

Im Promovideo auf seelake.com scheint aber die komplette Band an einer einzigen Audiostation zu hängen... da machen die vielen MIDI-Anschlüsse durchaus Sinn...
Aber auch bei Verwendung "nur" für die Keyboards bin ich auf der Bühne und im Studio froh, wenn ich beim Einsatz mehrerer MIDI-Teile (die noch keinen USB-Anschluss haben) keinen zusätzlichen MIDI-Merger brauche.

HAB AUCH NE FRAGE:
Als ich auf der Musikmesse am Seelake-Stand war (ich glaub 2013 wars), hatten wir es auf die Schnelle nicht geschafft, die SetUps so zu gestalten, dass man die Sounds umschalten kann, ohne dass der noch gedrückte Sound abgerissen wird.
Das sollte ja optimalerweise innerhalb eines SetUps, aber auch beim Umschalten von einem SetUp auf das nächste, funktionieren (so wie bei Kurzweil oder Korg Kronos).
Kann das die Audiostation? :gruebel:

- - - aktualisiert - - -

Da ist mir FantomXR grad zuvorgekommen... tja, Keyboarder haben einfach n tightes Timing :D
 
Ja, da sprichst du ein gutes Thema an. Franko, der Entwickler, musste kurz überlegen. Aber das funktioniert, wenn man es intern, also innerhalb des Hosts, richtig verkabelt. Dann kann man ohne Abbruch umschalten.
 
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Hi zusammen,
ich klinke mich hier auch mal in die Diskussion ein, da ich das ganze Konzept der AS wirklich sehr spannend finde.

@ Christian: Wie hat sich denn dein Kollege inzwischen entschieden? Hat er ein Gerät mitgenommen oder ist er wieder von der Idee abgekommen? Wäre super, wenn er hier ein paar seiner Gedanken teilen könnte.

Da Du ja das Gerät live erlebt hast... Wie fühlt sich für Dich das ganze Handling an, wie ist die Oberfläche? Kompliziert, oder blickt man leicht durch?
Ich nehme an, man arbeitet dauernd in dieser Mixer-Ansicht, oder?

Inwiefern schätzt du die AS ein um folgende Setup-Idee umzusetzen:

- 2 Hardware-Keyboards, deren Audio-Signale gemischt werden sollen
- VST-Instrumente
- alles nach belieben mit Effekten versehen und am Ende durch einen Stereoausgang oder je nach Patch auf Einzelausgängen an das FOH senden.

Wie einfach ist es spontan zu sein, sprich live auf Zuruf einen belieben Patch auswählen zu können? Geht das ohne dass man lange auf das Laden der jeweiligen Plugins warten muss?
 
Servus,

er hat das Gerät im Endeffekt nicht genommen. Das hat damit zu tun, dass er eigentlich ein funktionierendes System hat... er musste da gegen das G.A.S. ankämpfen!

Auf mich macht die Oberfläche einen schlüssigen Eindruck. Ich muss allerdings sagen, dass ich das Gerät nicht selbst bedient habe (bzw. mal eine Stunde rumgeschaut habe). Es ist übersichtlich und alles hat seinen Platz. Auf kleinen Bildschirmen könnten die Bedienelemente relativ klein wirken, allerdings sind viele von denen sowieso mit der dabei liegenden Remote steuerbar.
Ja, man arbeitet nur in der Mixer-Ansicht. Eine Live-View gibt es nicht.

Die Punkte, die du aufzählst, sind Grundaufgaben, die jede DAW erledigen sollte. Und so auch hier. Ich sehe da keine Probleme. Die MIDI-Verwaltung ist sehr umfangreich und bzgl. Plugins ist auch hier VST Standard. Es sollte also alles funktionieren, was auch in Cubase o.ä. funktioniert. Ob Dinge wie Sidechaining möglich ist, weiß ich allerdings nicht.

Bzgl. Patchauswahl:
Es gibt einen Setlistmanager. Damit legt man die Reihenfolge fest. Du kannst aber auch mit der Remote durch die Songs gehen. Wenn du den Song auswählt, gibt es eine PreLoad Funktion. Der Song wird in den Speicher geladen ohne aktiviert zu werden. Ein weiterer Druck auf den Taster aktiviert den Song. Und das geht auch relativ schnell. Wir hatten vor Ort ein Modell mit HDD. Da hat es dann je nach Umfang 3-5 Sekunden gedauert. Bei SSD sollte das sehr viel schneller gehen.
 
Haha, das gute alte G.A.S.
Beinhaltet sein funktionierendes System auch schon VSTs?

Konntest Du das Teil auch mal selbst anspielen und kannst eine Aussage bezgl. Latenz treffen? Sind irgendwelche Probleme aufgetreten (Hänger, usw.)?

Weißt du zufällig, in was für einer Konfiguration ihr die AS angespielt habt?

Das mit der Patchauswahl klingt ganz gut, vor allem wenn das mit einer normalen HD 3-5 s dauert, dann ist die Chance groß, dass es mit SSD noch schneller geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

Er nutzt AUs, weil Mainstage. Ich ja auch und wenn man bestimmte Dinge vermeidet (Kontakt z.B.) sollte das auch problemlos funktionieren (ganz wichtig auch: Die automatische Speicherfunktion abschalten...)

Latenz war keine zu spüren. Alles gut. Hänger gab es nur bei bestimmten Plugins (wie z.B. Kontakt). Kontakt ist allgemein ein sehr verbuggtes Programm. Angeblich haben die Jungs von Seelake das aber fixen können. Ansonsten keine Hänger o.ä.

Die Konfig kann ich dir leider nicht mehr sagen.
 
Gibts irgendwas neues zur AS Mini?
 
Nicht, dass ich wüsste.
 
@FantomXR hast du dich von der AS komplett verabschiedet?
 
@Duplobaustein : So siehts aus...
 
Irgendwie kommt da auch nichts mehr, oder? Mittlerweile hab ich eh keinen Bedarf mehr...
 
Ich habe vorhin mal wieder zufällig auf deren Homepage geschaut und AudioStation Mini scheint nun tatsächlich erhältlich zu sein. Mal sehen, wann es den ersten Erfahrungsbericht gibt :)
 

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