Seagull S12 mit welchem Kleber gelösten Steg neu verleimen/verkleben?

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Hallo,
ich habe eine Seagull S12, also eine 12 saitige Westerngitarre. Bei der hat sich der Steg gelöst, ich habe ihn darauf hin entfernt. Leider ist Holz am Steg von der Decke mit ausgerissen, hab die losen Reste vom Steg und auch von der Decke entfern. Nur ist jetzt keine plane, ebene Leimfläche mehr da, ich brauche also einen Fugen füllenden Leim oder Kleber, wer hat das schon mal so erlebt und welcher Kleber ist verwendet worden? Ich hab mal zwei Bilder angehängt. Ich möchte das auf jeden!!! Fall selbst erledigen und keinen Gitarrenbauer aufsuchen.

Danke und Gruß

Makko
 
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Das haengt davon ab, wieviel Holz da jetzt weg ist.
Wenn es nicht allzuviel ist, beischleifen und mit Titebond Yellow oder besser Knochenleim verleimen.
Wenn da viel Holz fehlt, also mehr als ein paar 1/10 mm, dann wird das bei einer 12 strukturell eng. Ich wuerde dann strategisch zwei oder drei kurze Maschinenschrauben versenkt in den Steg einsetzen und die Muttern innen mit eingeleimten Karosserie/Unterlegscheiben vor dem Eindringen in das weiche Zedernholz schuetzen. Die Loecher fuer die Koepfe kann man mit passenden Holzstuecken fast unsichtbar machen.
Sowas laesst sich auch wieder loesen.
Habe ich bei meiner 12-Saiter Tanglewood aehnlich gemacht. Der orginale Steg hat sich geloest und ich habe dann eine dritte Schraube am Stegende eingesetzt. Seitdem ist Ruhe und der Klang hat nicht gelitten.

Alternativ waere Epoxid denkbar, das fuellt, ist aber meiner Meinung nach uebelster Pfusch.
 
Ok,
das meiste Holz fehlt in der Hälfte zum Schalloch hin, also oberhalb der Saitenpins, da wo die meiste Fläche ist. Ich brauche auf jeden Fall einen Fugen füllenden Klebstoff , Schrauben möchte ich nicht wirklich, nur wenn es gar nicht anders geht, würde dem das Epo Harz vorziehen, wenn das ordentlich gemacht ist, ist das für mich kein Pfusch, viele kleben damit die gebrochenen Kopfplatten der Paulas oä.

Danke und Gruß

makko
 
Aber Du weißt, dass Epoxyklebungen nur schwer wieder abzubekommen sind, oder? (Warmmachen, vermutlich wird die Hitze, die Du dann über einen Spachtel etc. zuführen müsstest, auch die Decke in Mitleidenschaft ziehen.)
Ich finde Epoxy durchaus klasse und setze es am Boot gerne für Holzverbindungen ein, aber die Gitarrendecke würde ich konventionell machen.
 
Meine beiden Probleme sind im Grunde zu einem , daß ich einen spaltüberbrückenden Kleber brauche, der muß zum zweiten noch bombenfest sein um der extrem hohen Zugkraft der 12 Saiten gewachsen sein, Epo war halt nur ein Vorschlag.

Gruß

makko
 
Deswegen ja die Idee mit 3 kleinen Maschinenschrauben. jeweils rechts und links der Stegeinlage und einmal hinter den Saitenloechern.
Da reichen schon 2mm Schraeublies. Musst nur die Koepfe ordfentlich versenken und mit einem Holzstueck verschliessen und die Mutter unten gegen eine aufgeleimte U-Scheibe stuetzen. Habe ich genau so bei meiner Tanglewood 12-Saiter gemacht. Das stabilisiert so weit, dass man auch mal 1/10 von der Decke abschleifen kann, bis man wieder auf gesundes Holz kommt.

Epoxi ist Pfusch, den man nie wieder richten kann. Wenn Du sagst, dass Du die Gitarre ohnehin nicht ge- sondern verbrauchen willst, nimm Epoxi. Das fuellt und wird glashart - Endfest 300 oder aehnliches "langsames" Epoxi vorausgesaetzt. Das "5-Minuten" Zeug taucht nicht.
 
Ja, ich weiß schon, dap Epoxyd ein Sauzeug ist,die Lösung mit den 3 Schrauben find ich mittlerweile nicht mehr verwerflich, hab im Netz ein paar schöne Bilder dazu gefunden. Es gibt von Ponal einen spaltfüllenden Leim fix+fest heißt der, da muß ich mich aber noch ein wenig rein lesen, ob der die Zugfestigkeit eines normalen Leims hat. Ich werde mal ein paar kleine Streifen Furnier zurecht schneiden, und auf die ausgefransten Stellen legen, um diese aufzufüttern, kann aber sein, daß das zu dick ist. Ausserdem hab ich mal Titebond angeschrieben, mal sehen, welchen Kleber die aus ihrem Sortiment empfehlen.

Gruß

makko
 
Du willst keinen Weissleim.
DU willst etwas, was glashart aushaertet und auf gar gar garkeinen Fall elastisch bleibt. Ponal Weissleim, Pattex, Uhu.. all das fuellt gut, haertet aber nicht vollstaendig aus. Auf (kurze) Dauer haelt das dem Zug nicht stand und es reisst wieder. Nur dann wird es schmutzig, denn die Reste von so einem Sauzeug zu 100% zu entfernen wird nicht einfach. Du willst Titebond Yellow oder noch besser Knochenleim. Oder halt langsames Epoxi.

Du weisst, dass das erneute anleimen der Bruecke nicht trivial ist? Es geht hier um 1/10 mm in der Positionierung. Einfach mal grob mit Wurfpassung da aufleimen, wo die Bruecke vorher - ungefaehr - war, ist eher nicht tauglich. Du brauchst auch 3 lange C-Clamps mit Mittenabstuetzung um das Geraffel ordentlich zu positionieren und zu fixieren. Eine KFK-Bridge Caul waere auch nicht falsch. Ich habe mal mit 2 US-Kollegen eine Positionierungshilfe und Schraubzwinge entwickelt. Einen meiner Prototypen koennte ich ggf. gegen Portoersatz kurzfristig verleihen.
 
Welcher Leim ist der Titebond Yellow? Ist das der Titebond II, hab irgendwie nichts zum Yellow gefunden. Ist dein Prototyp zur Positionierung des Stegs für alle Mensuren einsetzbar?
 
Frag' mich. Ich kriege den aus den USA. Ist eine klare Plastikflasche mit rotem Etikett und der Leim ist deutlich gelb. Bei uns ist der Titebond II in einer gruenen Flasche mit rotem Deckel. Der Titebond II geht auch, aber ich bevorzuge den originalen in der klaren Flasche. Der haertet meiner Meinung nach noch besser.
 
Ah, ok, dann weiß ich erst mal Bescheid, vielleicht komm ich auf dein Angebot mit deinen Schraubzwingen zurück, vielen Dank schon mal.

Gruß

makko
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Mir fällt grad ein, wenn ich den Steg wieder neu befestige, kann ich doch die 12 Saitenpins von ober durch den Steg in die Decke stecke, so, als ob Saiten drauf wären, dann müsste die Position doch ziemlich genau passen, oder?
 
Die Schraubzwingen gebe ich nicht weg. Das lohnt auch nicht vom Porto. Ich habe aber eine kleine Zwinge aus Teflon, die unter der Bruecke gegen die Brueckenplatte drueckt und dann durch die Bohrungen der A und B Saitenloecher oben auf der Bruecke gezwungen wird. Das hilft, die Bruecke initial zu positionieren - es kommt ja auf 1/10 mm an. Final wird dann mit den 3 langen C-Zwingen gezwungen, aber ohne die Hilfszwinge ist das immer eine mistige Arbeit, weil die Bruecke auf dem Leim gern gleitet.
 
Gut,
aber was häst Du von meiner These mit den Saitenpins? Dann müsste doch alles passen, verrutschen kann auch nichts, und wenn ich normalen Leim nehme, der klebt ja auch nicht an den Pins, oder habe ich da einen Denkfehler?
 
Also meine Zwinge macht sowas aehnliches, aber dennoch reicht die Genauigkeit da nicht aus. Es kommt wirklich auf 1/10 mm an und die Loecher in Bruecke und Korpus haben da doch zu viel "Spiel". Es koennte klappen, aber versprich Dir nicht zu viel. Fuer "Cowboygriffe" vom I bis III/IV Bund vielleicht, aber sonst...
 
Alles klar, nehm ich jetzt mal zur Kenntnis, ich halte Euch auf dem Laufenden.

Gruß

makko
 
Mich würde aber trotzdem interessieren, wie deine kleine Teflonzwinge die genau Position des Steges bei verschieden Mensuren und verschiedenen Schallochgrößen , ermittelt.
 
Gar nicht. Sie macht die Einstellung einfacher und haelt die Position bis die C-Zaingen gesetzt sind.
 
Ach so. Wie bekommst Du dann die genaue Position des Stegs hin, das auch die Mensur genau passt?
 
Zwei Saiten - E und e' - aufziehen mit der Schraubzwinge in A und b - und dann verschieben bis es passt. Dann die interne Zwinge fest ziehen, eine C-Zwinge in die Mitte, Saiten abknipsen, die 2 anderen C-Zwingen setzen... Fertig.
 
Verstehe. Meine Seagull hat eine Mensur von 630mm, wie messe ich denn die beiden Saiten genau auf ein 1/10mm?
 

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