Scruggs-Style lernen

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Ich spiele ja eigentlich nur Clawhammer auf dem Banjo, aber weil ich das Banjo eh vor allem als Sound bei meinen Songs verwende würde ich gerne zumindest in Grundzügen auch den Scruggs-Style (Three-Finger) lernen. Ich hatte mir mal das Buch von Herrn Helbig gekauft. Aber irgendwie komme ich damit nicht zurecht. Die ganzen Rolls und so sind ja wichtig, aber ich hab so das dumpfe Gefühl, dass da vielmehr die Betonung wichtig ist.
Ist es überhaupt sinnvoll möglich sich dieses Picking nur über Bücher beizubringen oder wären da ein paar Stunden Unterricht quasi Pflicht? Die Finger der rechten Hand sind von der Gitarre her bei mir schon ganz vernünftig ausgebildet. Aber die Frage wäre halt, wie das mit dem typischen Spielgefühl ist. Aufnahmen von Scruggs oder der Deliverance-Soundtrack haben mir nciht wirklich geholfen.

Danke schon mal für jedwede Hilfe :)
 
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Hallo Angry Dwarf,

schön dass Du noch zur Besinnung gekommen bist:D Nein, nur ein Scherz, ich höre Clawhammer auch sehr gerne, bloß geht's mir umgekehrt, ich krieg das einfach nicht in die rechte Hand rein, obwohl ich schon ein paar Anläufe genommen habe.

Scruggs kann man sich schon durch Bücher beibringen, so hab ich's jedenfalls gelernt. Ich hab auch erst mal ein paar Rolls geübt, aber nicht sehr lange. Das Buch, aus dem ich gelernt habe (http://www.musik-produktiv.de/oak-publications-bluegrass-banjo.aspx) geht relativ schnell von den isolierten Rolls zu den ersten Stücken, in denen die Rolls dann angewendet werden. Das motiviert mehr als die trockenen Roll-Übungen und man sieht auch gleich den Sinn der vorangegangenen Rollübungen. Rolls sind ja kein Selbstzweck, sondern nur eine Beschreibung dessen, was Scruggs und alle Nachfolger mehr oder weniger unbewusst machen, um die Zwischenräume zwischen den Melodienoten zu füllen. Scruggs hat mal in einem Interview offenbart, dass ihm der Begriff und das Konzept der Rolls vollkommen fremd waren, bis er angefangen hat, sein Buch zu schreiben (das ich leider didaktisch nicht so gelungen finde).

Es ist schon wichtig, dass man ein Stück erstmal mit gleichmäßiger Betonung und gleichmäßigem Timing (extrem wichtig!) durchspielen kann, leider erschließt sich der Effekt erst ab einem gewissen Tempo und erst dann kann man auch die in die Rolls eingebettete Melodie erahnen. Langsam gespielt wirkt es schon sehr mechanisch und wenig musikalisch.

Das ist sozusagen die Basis. Die Betonung einzelner Noten, zum Beispiel der Melodienoten, kommt irgendwann von alleine, wenn man erstmal die mechanischen Vorgänge in den Fingern drin hat und den Kopf wieder frei hat, während des Spiels zuzuhören und bewusst die Betonung zu setzen. So ging's mir jedenfalls.

Also nicht gleich verzweifeln, wenn es nicht gleich sooo musikalisch klingt, versuch die Rolls oder einzelne Stücke soweit zu bringen, dass Du Dich nicht mehr so darauf konzentrieren musst. Und such Dir einfache Stücke und nicht nur Rollübungen.

Wenn Du einen guten Lehrer finden kannst, hilft das natürlich immer, aber die sind schwer zu finden auf dem Gebiet, leider.

Banjo
 
Super, vielen Dank für die Antwort (und die pm) :D Ich werd dann erstmal wieder stupide die Songs im Buch durchspielen. Und dann mal darauf achten, wann die Blues Seekers hier spielen und da mal nachfragen :D Mal sehen, ob da doch noch was draus wird.
Ach ja, und zur rechten Hand: Ich weiß nicht, ob du die Platte von Scruggs mit Skaggs und Doc Watson kennst, aber da meinte Scruggs, er habe seinen Stil davon bekommen, dass er Mountain-Style spielen wollte und "I couldn't stop my fingers from wiggling" :D
 
Worauf Ricky Skaggs sagt: "Them wiggling fingers made you rich" :D

Banjo
 

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