Mich interessiert die Schwingungsübertragung an Grenzflächen von Medien mit unterschiedlicher Dichte.
Das entscheidende Stichwort dazu heißt "Impedanzwandler". Je unterschiedlicher die Schallkennimpedanz dieser unterschiedlichen Medien ist, desto weniger Schall wird vom schallerzeugenden System (hier: Saiten) auf den Resonanzkörper, der den Schall aufnehmen muss (hier: Gitarrenkorpus) übertragen. Diese Funktion übernimmt bei akustischen Saiteninstrumenten der Steg, der die Schwingungen der Saiten möglichst effektiv auf den Resonanzboden übertragen soll.
Hier gibt es dazu einen Artikel (betrifft allerdings die Geige):
https://www.violinorum.com/de/steg/
Wenn die Schallkennimpedanzen der Medien nicht zu unterschiedlich sind, sind die Anforderungen an den Impedanzwandler geringer.
Sehr groß ist der Unterschied zwischen Luft und Flüssigkeiten, was vor allem beim Ohr deutlich zum Tragen kommt. Deshalb gibt es die Gehörknöchelchen, die über ihr Hebelsystem die Vibrationen des Trommelfells (schwingt mit dem Luftschall mit) auf das Innenohr (mit Flüssigkeit gefüllt) übertragen, so dass keine Verluste bzw. Reflexionen entstehen. Die Gehörknöchelchen fungieren hier als Impedanzwandler. (siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gehörknöchelchen)
Bei Blasinstrumenten wie Trompete und Klarinette sind es die Schalltrichter, die diese Impedanzanpassung des Schalls der stehenden Welle im Instrument auf die Luft vornehmen.
Weitere Parameter wie die Beschaffenheit des Resonanzbodens selber (Größe, Dicke, Dichte der Holzfasern), aber auch die Lacke usw. haben definitiv einen klangformenden Einfluss, einen sehr großen sogar, aber wie andere schon erwähnten, spielen hier Grenzflächen keine Rolle.