Schwierigkeitsgrad/Technik des Intro in "Prove it all night"von B.Springsteen?

Luckie
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Ich würde gerne mal eure Expertenmeinung dazu hören.

Hier erst mal wo von ich rede:



Ist es wirklich so genial wie so mancher Springsteen Fan meint? Also jetzt technisch bzw. vom "Feeling" her? Mir persönlich ist es etwas zu lang und "ausufernd". Aber wenn es um Springsteens Solo-Künste geht, wird immer das Solo angeführt. Ich, auch als Springsteen Fan, halte ihn ja nicht für DEN Sologitarristen. Er ist für mich mehr so der beste Bandleader und Live-Stadion-Musiker. Ok, da gibt es das Riff von Born to run.



(ch mag die Diskussion zwische ihm und Little Steven ob das Riff nun Dur oder Moll ist.)
 
Eigenschaft
 
Für ihn war zumindest viel Feeling damit verbunden wenn ich mir ihn beim Spielen anschaue. Das ist doch das einzige was zählt.

Man muss doch auch nicht alles kategorisieren im Sinne von, ey das solo ist Level 5, das andere Level 7 etc...XD

Die einen finden es halt genial und schwer, die anderen nicht. Ich habe es bisher nicht einmal gekannt:)

Ich persönlich finde so eine Kategorisierung genauso unsinnig wie die Aussagen Gitarrist A sei besser als Gitarrist B.

Trotzdem danke fürs Posten, kannte den Song nicht, finde ihn aber ganz cool:)
 
Es geht mir weniger um besser oder schlechter, sondern mehr um den Schwierigkeitsgrad und technische Fähigkeiten.
 
Bruce ist doch eher ein Riff Held. Das Solo da oben schläfert mich erstmal ein, dann entwickelt sich endlich was. Immerhin!
Respekt!
für jemanden der noch ganz andere Prioritäten hat ;)
Welches Solo findest du denn "besser"???
 
Also "besser" finde ich das aus Because the night:


(Ca ab 4:00)
 
Es geht mir weniger um besser oder schlechter, sondern mehr um den Schwierigkeitsgrad und technische Fähigkeiten.
Rein technisch gesehen ist das nicht schwierig, und trotzdem schaffen es wohl nicht viele hier, solch ein Solo wie Bruce vom Stapel zu lassen. Wichtig ist, dass du es schaffst, einzelne Töne über mehrere Takte stehen zu lassen und sie trotzdem interessant klingen zu lassen. Und die Töne, welche du spielst, sollen nicht einfach nur als passende Tonleitertöne wahrgenommen werden, sondern wie ein Song innerhalb des Songs.

Bruce ist ein Meister darin, wenn es darum geht, eine Melodie so zu spielen, dass es jederzeit dem Song dient. Manch ein anderer hätte hier wohl ab und zu ein paar 16-tel Läufe vom Stapel gelassen, einfach nur deshalb, 'weil man es ja kann'.
Und nur weil wir Bruce Springsteen noch nie schreddern gehört haben, heisst das nicht, dass er es nicht kann. Der Mann ist ein absoluter Vollprofi als Musiker und auch als Gitarrist.
 
Ja. Aber ich glaube, er hatte Anfang der 2000'er Probleme mit seinen Handgelenken. Ab irgendwann sieht man ihn nur mit Bandagen und er benutzt einen Kapodaster, hat er früher nicht gemacht.
 
Wenn man sich seine Autobiographie (eine der wenigen, die ein Musiker wirklich selbst verfasst hat - absolut lesenswert) so durchliest, dann wird schnell klar - der Mann hat sich gitarrentechnisch viel draufgeschafft und ist ein mehr als solider Rock-Gitarrist. Auch wird gerne übersehen, dass die meisten Soli auf den legendären Alben von ihm selbst eingespielt wurden. Er schreibt aber eben auch, dass er "mehr" sein wollte als ein guter bis sehr guter Gitarrist (denn davon gibt und gab es so viele) sondern sich eben als Songwriter und Frontmann positionieren wollte - und hat da dann viel Arbeit reingesteckt.

Wie "komplett" er als Gitarrist ist, sieht man meiner Meinung nach auch an den Akustik-Sachen z.B. auf Devils&Dust oder Tom Joad - oder auch jetzt bei seiner Broadway-Show. Der kann halt Gitarre spielen. Und das gut. Und mit dem, was Leute dann Ausdruck und Feeling und Gänsehaut-Charakter nennen. Kann man lange streiten, ob das hochwertig/anspruchsvoll/schwierig ist... in jedem Fall ist es durchdacht und songdienlich und "passt" halt.

Wer es dann eher technisch mag, der führe sich die diversen Live-Versionen von "The Ghost of Tom Joad" zumute, als Tom Morello mit auf Tour war... ich finde dessen Gesang ja grottenschlecht (und bin hier anderer Meinung als der Boss) und sein Gitarrenspiel etwas überladen ... aber den Song kriegt auch er nicht kaputt, im Gegenteil, das Lied funktioniert als Folk-Song auf der Akustikgitarre ebenso wie als Stadion-Bombastrock. Schon gut.
 
das Lied funktioniert als Folk-Song auf der Akustikgitarre ebenso wie als Stadion-Bombastrock. Schon gut
Das haben viele Springsteen Songs an sich. Wenn man bedenkt, dass Nebraska nur als Demoversion für ein komplettes Bandalbum gedacht war - in der gleichen Songwritingphase in der auch Born in the USA entstanden ist...
Es gibt ja einige Songs, die er auf beide Arten schon oft gebracht hat. Ich denk da zB an Thunder Road - funktioniert mit Band und funktioniert fast noch besser an der Akustikgitarre. Und beide male ein Wahnsinnssong.

Technisch ist er nicht schlecht drauf. Hab mir das oben jetzt nicht angehört (bin in der Arbeit) aber ich bin immer wieder positiv überrascht von seinem Spiel. Eben weil es auch sehr songdienlich ist. Und in der E-Street Band kommt es schon mal vor, dass ein Solo mal von Nils Lofgren, am nächsten Abend von Stevie VanZandt und dann wieder von Bruce gespielt wird. Live wird da ja nicht viel improvisiert in den Songs - aber dafür passt es haargenau.
 
Ja, ich habe die Autobiographie gelesen, bzw. mir vorlesen lassen, weil ich absolut mit seinem Schreibstil nicht klar kam. Aber eine Bekannte von mir (Lektorin) fand ihn klasse und hat sie mir dann vorgelesen.

Also an den Morello komme ich nicht so recht dran. Nils schon eher. Aber, dass sie sich mit den Solo immer mal abwechseln ist mir neu. Hier mal Because the night mit einem Solo von Nils - nur mal zum Vergleich:



Ob das noch als songdienlich durchgeht, weiß ich jetzt nicht so recht, aber Bruce hat Nils eine Möglichkeit gegeben sich auszutoben, wie es scheint. ;)

Während des Solos sieht man auch kurz, was ich bezüglich Bruce noch mal ansprechen wollte. Hier sieht man es besser:



Er schlägt die Akkorde irgendwie nicht immer richtig an, sondern stützt die Hand mit den Fingern ab und "schrubbelt", dann mit dem Pelktrum nur über die Saiten. Ich habe das auch mal probiert, aber irgendwie ist es mir nicht richtig gelungen bzw. das Ergebnis war irgendwie "komisch". Vielleicht geht es auch nur mit einer Band im Rücken.

@stoffl.s: Ja, dass seine Songs funktionieren auf beide Arten gut. Was mich schon so manches mal in eien Krise gestürzt hat: Mag ich jetzt die Rock-Version von Born to run mehr oder die Akustik-Version? Oder Two hearts:

Oder die live Version von Johnny 99. Nur um noch ein paar mehr Beispiel zu nennen.
 
Das Solo von Because the night ist die Spielwiese für Nils. Da darf er sich mal austoben.
Und ich hab die Autobiographie im Original gelesen - daher kann ich auch bestätigen, dass sie von ihm stammt, denn es ist ganz klar sein Stil, den man auch aus den Texten kennt.
 
Ja, dass er sie selber geschrieben hat merkt man sofort. Wortgewaltig, bildhaft, erinnert an seine frühen Songs.

Aber lasst uns mal bei ihm als Gitarrist bleiben.
 
Ich muss zugeben, als ich ihn 2009 das zweite Mal gesehen hab - das erste mal war 1988 - war ich schwer beeindruckt auch von seiner Gitarrenarbeit. Wobei ich jetzt nicht behaupten würde, dass er der große Meistergitarrist ist. Aber definitiv auch kein schlechter Gitarrist. Wobei es bei ihm sehr die Mischung ausmacht, der geniale Songwriter und guter Musiker. Das hat er sich beides hart erarbeitet.
 
Ist es wirklich so genial wie so mancher Springsteen Fan meint? Also jetzt technisch bzw. vom "Feeling" her? Mir persönlich ist es etwas zu lang und "ausufernd".


ist mir zu lang und ausufernd (und auch nicht soooo sagenhaft).

das hier finde ich eher erwähnenswert, und auch nur knapp über 30 sekunden:


(ab 2:48)

:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurz und prägnant.

Aber shreddert (Ich weiß immer noch nicht so genau, was damit eigentlich gemeint ist. Gibt wohl mehrere Definitionen. ;) ) er da etwa? :eek:
 
das hier finde ich eher erwähnenswert, und auch nur knapp über 30 sekunden:


(ab 2:48)
:)

Da sind die Geschmäcker wohl verschieden. Ich persönlich finde, da hat er übelst ein paar Noten verk...ähm...vermaledeit. Klingt entweder wie eine grauenhaft verstimmte Gitarre oder wie wenn Herr Springsteen hier wohl etwas zu doll auf das Griffbrett gedrückt hat.
 
echt?
zugegeben - ganz am schluss hat er probleme, aus dem solo wieder rauszukommen, aber der rest ist doch nicht "falsch", oder?
wo/wann genau meinst du denn?
 
@dubbel
Nur schon die ersten 10 Sekunden seines Solos sind sehr gewöhnungsbedürftig. Das klingt für meine Ohren ganz einfach schief und uninspiriert.
 
Zum Schluss guckt er etwas Hilfe suchend zum Bühnenrand: "OK, kommt jetzt raus, ich weiß nicht mehr weiter." ;)
 
@dubbel
Nur schon die ersten 10 Sekunden seines Solos sind sehr gewöhnungsbedürftig. Das klingt für meine Ohren ganz einfach schief und uninspiriert.
du hast mich noch nicht gehört :ugly:

ich find's gritty und cool,
und ein gutes beispiel für den stil von springsteen - irgendwie so, wie in dem video (erster beitrag , zweites video, ab 3:20) beschrieben:
springsteen wollte moll spielen, hat reingebendet, verhauen, im mix gings verloren, beim erneuten hinhören muss er zugeben, dass da einfach eine note fehlt.
das ist für mich springsteen.
 
Zuletzt bearbeitet:

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