Bei mir natürlich die Version für hohe Stimme, aber eigentlich mag ich es mehr in der Version hier. Ich persönlich finde das Lied ziemlich anspruchsvoll, da es immer wieder sehr in die untere Mittellage geht. Die (meine) Stimme hat nur wenig Möglichkeiten in etwas höherer Lage mal so richtig aufzugehen, um dann auch unten rum in dieser Qualität bleiben zu können, aber bei dir ist das ev etwas anders gelagert.
Dass ich nicht gerade Leggieros nacheifern sollte, war mir lange klar, aber seitdem ich in letzter Zeit mehr merke, beim quasi "Phoenix aus der Asche"-Neuaufbau der Stimme, dass sie sich bei dramatischen Verdi Rollen und Wagner viel mehr zu Hause fühlt als schon bei Spinto-rollen - auch so, wie es sich dann Mitte/unten anfühlt und anhört bei Vorbildern, die das singen, es sich quasi wie natürlich sich hineinlegt - habe ich aufgehört, zu versuchen, mir die häufigst "für Tenor" -versionen auf youtube, die meist die lyrischen singen, aufzuzwingen, und nehme, ohne Scham, die "mittlere" Variante
(ich hatte auch mal ein erträgliches C#, was man zZt kaum glauben mag ^^ Aber die Gesamtlage eines Stücks ist es, die ich hier meine, nicht die Extrema)
So ist nun meine kürzlich adoptierte Vorgehensweise, was Lied betrifft: Höre genau zu, wie es in der unteren Lage bei einem Vorbild klingt, der aber ne Nummer höher sein mag - eben vom Charakter der Stimme, technischen Merkmalen - und wähle eine Vorlage für das Stück, wo es bei mir sich ähnlich anfühlt/anhört. Man kann ja interpretatorisch, würde ich sagen, auch gar nicht diese intimeren Momente etwa, schaffen, wenn man ständig in einer "zu hohen" Lage singt, die deutlich aus der Sprechlage heraus ist - aber scheinbar so geschrieben worden ist, dass dies dort angebracht wäre, glaubt man vermeintlichen Referenzaufnahmen.
Wo ich allenfalls noch Verbesserungsmöglichkeiten sehe: bei gewissen Tönen wirkst du noch etwas, wie soll ich sagen, überrascht und dadurch etwas unsicher (und ev ist dort dadurch ab und zu die Intonation noch ein Tick daneben, aber wirklich nur wenig). Diese Töne dürften mit mehr Selbstbewusstsein kommen, du kannst es ja!
Und kleine Bemerkung am Rande: T6 "Lie" und die analogen Stellen: ist nur ein Viertel, nicht punktiert, da fällt man gerne drauf rein, ist mir auch passiert.
Tja. Mir fehlt total die "Grundausbildung" für das alles. Ich hab mich da bisher so durchgemogelt. Ich habe kein Gefühl, vom "Lesen" her, für rhytmische "Feinheiten", und versuchte es bisher, eben nach Hören nachzusingen - da allerdings Aufnahmen von irgendwem sowohl Ungenaugkeiten als auch gewollte Temposchwankungen haben, ist das nicht so einfach, dann richtig hinzubekommen
Ich bin am Überlegen, ob ich mir sowas wie
EarMaster noch mal hole, und in meinem Kopf ein besseres Notenbild->Rhytmus-mapping erzeuge
Vor 10 Jahren gefiel mir das Programm nicht wirklich, aber mal gucken. -
Sinnvoll?
Spielte auch mit dem Gedanken des Klavierunterrichts, was wohl oft zum besseren Notenlesen/fühlen gemacht wird - so ein Digitales Dingens hab ich ja hier herumstehen (ich hab immer wieder mal Musik gemacht, ohne formell was davon zu verstehen
). Allerdings muss man dazu irgendwo hin/zurück Fahren, kostet wieder alles extra Zeit - und zu einer modernen Musikschule in der Nähe, ich weiß nicht, ob ich da Bock drauf hätte... Etwas Software/Videokurs-mäßiges, das auch gut ist, wäre schon praktischer. Einer, den ich mal kaufte, will mir aber die übelsten Popsongs beibringen. Nicht, dass ich so ein elitärer Schnösel wäre, der nur "Klassik" hört - aber bei manchen Sachen geht es doch zu weit, LOL.
Was die scheinbare "Überraschung" bei manchen Tönen betrifft: Wegen o.g. war jetzt hier die Vorgehensweise: Ich hab's mir an 3 Wochenenden ein paarmal angehört und im Geiste nachempfunden, und dann nach einer Übungsstunde im Anschluss eingesungen - undzwar zwei Dingen folgend: Der gehörten Musik, als auch einem von Note-zu-Note springenden Cursor auf dem Tabletbildschirm, von der Karaoke-videodatei
Da die Animation nicht so richtig auf den Punkt scheint, war ich durchaus zeitweise verwirrt und setzte zu spät ein
Bei diesem Stück hätte ich wohl komplett auf die visuelle Hilfe verzichten sollen, so schön wie das Klavier das ganze durch-hämmert.
Es war Gewohnheit aus etzter Zeit, ohne Nachdenken... bei Sachen mit längeren Instrumentalpausen, oder orchestralem Gewusel mit schwieriger Taktextraktion (erst recht in dem hallenden Gebäude, wo das alles noch breiiger wird), war mir das doch ein einigermaßen funktionierender Rettungsanker.
Ich habe jetzt mal, bei einem kürzlich gefundenen Macher von Begleitungstracks, einen synchronen Clicktrack mit dazu bestellt (hatte er schon auf Lager, daher nicht so teuer). In den nächsten 1..2 Monaten, wenn ich vllt. dazu komme, probiere ich mal folgende Strategie:
- Playback, ohne click,, mit boombox in den Raum hinein, dazu Gesang - beides zusammen aufgenommen mit dem Tascam, wie bisher
- nur clicktrack auf 1..2 Ohrstöpseln im oldschool "earbud" Format, also nicht schließend, nicht im Gehörkanal
Wenn man schon nicht den Luxus lebendiger Begleitung hat, und man als Solist stattdessen einen "Roboter" begleitet, so soll dieser wenigstens Orientierung geben
Auch wenn ich das Gefühl habe, dass man sich da das falsche beibringt - Sterilität, was Tempo betrifft. Ausdruck durch vom Solisten ausgehende Tempovariation übt man so jedenfalls nicht, aber ohne jmd. anderes geht das wohl nicht ^^
Und manchmal habe ich das Gefühl, rutschen dir die "a"s etwas aus dem Sitz: zB. T17 "schlan". Mir hilft es in solchen Fällen, es etwas hysterisch zu denken, es vorgängig auch mal so zu sprechen oder auf einen Ton zu singen, bringt mehr Vordersitz, ohne dass man dabei Gefahr läuft, den Hals zuzumachen.
An der Stelle höre ich das jetzt nicht, eher anders herum: Der Ton rutscht nicht heraus, sondern hinein, also, etwas initiales Gesuche, sowohl formanten-tuning als auch tonhöhe selbst. Das ist noch oft so und wird wohl leider ne Weile so bleiben.
Brave Jungs singen bei Neuaufbau der Stimme erstmal min. 1 Jahr nur Skalen ("erst das Instrument bauen, dann: spielen lernen"), aber ich bin halt nicht brav, sondern probiere periodisch: "Was geht jetzt, und wie gut?". Wenn sich das Instrument allerdings während des Gebrauchs noch stark (gefühlt täglich!) verändert, hat das etwas von einem beweglichen Ziel
Optimaler Weise übe ich etwas so: Jeden einzelnen Vokal, für jede einzelne Note, ggf. unter Tempo - Hauptsache erstmal richtig, mittlere Lauststärke, egal was geschrieben. Wenn das alles "drin" ist, nochmal alles überarbeiten mit geschriebenen + interpretatorischen Dynamik-anpassungen. Und wenn das dann nicht mehr "robotisch" klingt, dann "gilt" die Aufnahme *g* (ich nehme Übungsstunden immer auf)
Aber das war hier def. nicht so,
Noch was zur Interpretation: ab T61 (Lass auch dir...) würde ich es etwas intensiver nehmen, emotionale Steigerung, sozusagen letzte Chance, sie für sich einzunehmen!
Stimmt!
Ich war auch nicht so richtig "dabei", am Ende von Skalen-Üben und "x Minuten darf ich noch bis Abendruhe", also den Krempel aufgebaut für den "Aufnahme aus Sitzreihen"-Test, und das mal eben schnell noch gesungen.
Falls ich das nochmal aufnehme, versuche ich, dran zu denken.
Verzierungen: sind tatsächlich etwas unangenehm (bei mir auch wieder v.a. lagebedingt) hatte sie, als ich das Stück zum ersten Mal sang, auch noch weggelassen, aber mit der Zeit geht es: guter Sitz und mit Emotion ohne viel darüber nachdenken!
Es ist auch 'ne Sache von "mehr zu merken", wo und wo nicht, obwohl es sich passend anfühlt, die Dinger machen, ... weglassen viel einfacher.
Weil ich ja eben aus der "nach Gehör"-Ecke komme, und leider auch oft mir Sachen recht tief falsch eingeprägt habe, dadurch, dass ein Start für mich, etwas zu singen, war, das mal irgendwann - aus Gedächtnis von "mal irgendwann gehört" (
) - einfach vor mich her zu trällern, ... Was mein Gedächtnis von irgendwann Gehörtem nicht hergibt, improvisiert mein Hirn einfach dazu - dummer weise, ohne mir das mitzuteilen; und es fühlt sich dann irgendwie richtig, weil passend, an
Übrigens, um bei Schubert zu bleiben: kennst du "Du bist die Ruh"? ich tue mir mit Schubert im allgemein eher etwas schwer, aber das ist ein Stück, das ich sehr angenehm zu singen finde und ist ebenso wunderschön wie das Ständchen.
Hab ich bestimmt schon mal "aus Versehen" gehört, aber ist mir g'rad nicht im Sinn. Ich hör's mir mal an!
Allerdings hat es mir unter den Schuen besonders nicht der Bert, sondern der Mann, also Schumann, bzw. seine "Dichterliebe" angetan, die für meinen Ex-Lehrer wichtig war, da eine der wenigen existierenden Aufnahmen wiederum seines Lehrers genau das war. Und... so wie original geschrieben, passt es bereits bestens für meine Stimme, kein Gesuche nach seltener zu findenden Versionen.
Leider sind das immer so kurze Schnipselchen - wenn davon was aufnehmen, müsst man eigentlich gleich ein längeres Stückchen aus dem Zyklus nehmen...
Das geht noch, mit einigen Tönen, etwas höher (insg. weiter) als diese Schubert-sachen, also zZt noch nicht ganz so gut. Von letzterem hab ich sonst nur mal "Irrlicht" aus Winterreise gesungen... passt eben eher zum dramatischen Gemüt. Wo ich froh sein kann, dass meine Stimme eher so liegt, dass es für Otello und Siegmund taugen mag, als für Tamino - ich will ja nicht blasphemisch sein, aber der Amadeus lässt mich weitestgehend kalt, wenn ich auch die vokalen performances etwa eines Wunderlich schätze.