Schonmal gefaltet?

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Hallo Leute,

ich wollt mal fragen, ob schonmal jemand folgendes probiert hat (und Erfahrungen mit Material usw. hat):

- Ein möglichst breitbandiger Knall- oder Knackerzeuger, auf dem man einen Rhythmus schlagen kann
- Das wird per Mikro aufgenommen und irgendein Sample (ich habe eine Snare genommen) draufgefaltet.

Gibt tolle Effekte, weil man z.B. auch das Rühren auf einer Snare damit nachbilden kann. Ich weiß, dass das ganze etwas an MIDI-Schlagzeug erinnert, aber ich wollte es mal so probieren (auch weil ich kein MIDI-Schlagzeug habe :) ), und es ging leidlich.
Es mangelt mir nun aber an dem optimalen (= breitbandigen bzw. variabel-bandigen) Knack- bzw. Rausch-Erzeuger. Bis jetzt habe ich eine Einkaufstüte benutzt, die ich über eine mit einem dünnen Handtuch umwickelte Aktenmappe gezogen habe.

Irgendwelche Ideen?

mfg Caps
 
Eigenschaft
 
Hm, was du beschreibst ist eigentlich ja mehr oder weniger die Methode zur erstellung der sog. Impulsantworten für Faltungshall. Auch wenn du es etwas zweckentfremdest - und ich dir ehrlich gesagt da nicht ganz folgen kann was du draus bastelst :redface:

Als Klangquelle soll ein Sinus-Sweep scheinbar auch gut gehen.

Probiert hab ich das selber bisher noch nicht...
 
Hallo Kfir,

also ich möchte mit der ganzen Sache folgendes erreichen: ein Klangerzeuger (möglichst was, was man wie eine Trommel schlagen kann) soll beim Draufhauen einen möglichst breitbandigen Knall oder Knack abgeben. Natürlich will ich mit der Schlagstärke die Amplitude dieses _Impulses_ noch beeinflussen.
Dieses rhytmische Geknacke nehme ich per Mikrophon auf und falte dann ein Sample drauf. Dadurch wirkt es am Ende so, als hätte ich das gesampelte Instrument geschlagen.
Ich suche nun aber einen guten (breitbandigen) Knack-Erzeuger wie z.B. eine weiß-rauschende Knister-Tüte :))). Leider ist das Spektrum der Tüte, sowie deren Knisterverhalten beim Draufschlagen nicht so ideal.
Könnte ja sein, dass das der/die eine oder andere schonmal gemacht hat, und weiß, was sich als "Impulsgenerator" eignet. Mittlerweile bin ich dazu gelangt, das Knistern mit dem Eq ein bisschen zu nivellieren, aber da kommen viele Störgeräusche und Denoising-Artefakte mit hoch.

Wat nu? .-)

mfg Caps
 
Deine Methode beschreibt doch einfach nur das Triggern irgendeiner Schallquelle. So kann ich z.B. auf einen Kochtopf hauen, das aufnehmen und ein Trigger-VST legt mir dann ein Sample drauf. Ich hör dann bei jedem aufgenommenen Schlag nicht mehr den Topf klingen sondern eben eine fette Bassdrum oder sowas. Was das mit falten zu tun hat, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären.

Tja, was könnte man dafür nehmen...Am besten würde eine knochentrocken abgedämpfte alte Snaredrum funktionieren.

Viele Grüße
Moritz
 
Ja stimmt...so gesehen ist es wirklich nur simples triggern...:confused:

Caps, wie "faltest" du die Sache überhaupt auf das Sample?


Also nochmal zur Erklärung was Faltung in diesem Bereich eigentlich heißt.
Normale Hallprogramme arbeiten ja mit Algorithmen, die quasi künstlich einen Raum mit dessen Reflexionen etc. nachbilden.
Beim Faltungshall wird dagegen ein jeweils real existierender Raum via der sog. Impulsantwort sozusagen mathematisch abgebildet.
Um den Effekt dann anzuwenden, wird das Rohsignal auf die Impulsantwort "gefaltet" - also mathematisch verkuppelt.
Vorteil: sehr realistische Ergebnis, Nachteil: idR nur sehr wenige Möglichkeiten der Editierung.
 
Um den Effekt dann anzuwenden, wird das Rohsignal auf die Impulsantwort "gefaltet" - also mathematisch verkuppelt.
Vorteil: sehr realistische Ergebnis, Nachteil: idR nur sehr wenige Möglichkeiten der Editierung.

funktioniert im übrigen wie folgt:


aus der impulsantwort wird erstmal das direkte signal (eben der impuls selbst) weggeschnitten.

man hat selbige impulsantwort, diese hat eine gewisse länge (eben der nachhall).
nun wird diese impulsantwort an jedes einzelne sample des zu bearbeitenden signals drangeheftet.

im ergegnis heißt das: der "originale raum" eben die impulsantwort dieses raumes liegt plötzlich auf dem instrument...


was du da machst klingt eher nach triggern....

im übrigen: was aber wirklich ganz geil ist, ist mal ne snare mit ner hi-hat zu falten also n hi-hat sample in den faltungshall zu laden.... gibt interessante ergebnisse....


EDIT zum erstellen einer impulsantwort:

wenn man in der realität eine impulsantwort in einem hart reflektierenden raum erstellen will mact man dies mit sinussweeps das darausresultierende signal hat natürlich keinen "impuls" den man mal eben wegschneiden kann, vielmehr jagt man dieses signal dann durch einen, entsprechend berechneten, allpassfilter. dieser verändert die phasenlage frequenzabhängig, was den sweep letztentlich zu einem peakimpuls werden lässt, der dann weggeschnitten werden kann. (der hall wird natürlich ebenfalls rekonstruiert)

vorteil dieser variante ist, dass hier eine bessere energieverteilung über das gesamte spektrum gegeben ist und das signal deutlich breitbandiger ist als bei einem "klack". das ding ist so gesehen ja kein "unendlich breitbandiger" impuls, weil er ja definitiv länger als ne 44000tel sekunde ist und somit automatisch bandpassgefiltert ist. einen sinussweep kann man allerdings quasi beliebig breitbandig gestalten. solche sweeps müssen dann aber mit minimalphasigen wiedergabesystemen abgestrahlt werden, ne bassreflexabhöre kommt also nur eingeschränkt in betracht.

also vorteil "klack": optimales phasenverhalten
vorteil sweep: bestmögliche breitbandigkeit....
 
was du da machst klingt eher nach triggern....
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im übrigen: was aber wirklich ganz geil ist, ist mal ne snare mit ner hi-hat zu falten also n hi-hat sample in den faltungshall zu laden.... gibt interessante ergebnisse....

1. Ähm genau.
Eigentlich will ich nur triggern. Die Idee mit dem VST-Plugin ist mir noch nicht gekommen. Danke! Gibt's da eines, was empfehlenswert ist, oder eine besondere Bezeichnung? Sonst schau ich mal unter "vst sample trigger".

2. So wie Du, Ede-Wolf, eine Hi-Hat auf eine Snare faltest, faltete ich eine Snare auf eine Einkaufstüte. Mehr nicht.
@Kfir: Ich mach das mit Samplitude unter Menüpunkt Effekte|Faltung.
Der einzige Unterschied ist, dass der Dirac-Impuls (was meine bescheidene Tüte sein soll) das neutrale Element der Faltung ist, und somit nur das Spektrum des Samples übrig bleibt. Also das selbe Ergebnis wie beim Triggern.

mfg Caps

Edit: ps: Lässt der VST-Trigger auch die Amplitude meines Schlaggeräuschs mit einfließen, oder triggert er das Sample immer mit gleicher Lautstärke?
 
Das kommt auf das verwendete VST an.
Es gibt z.B. DrumTrig, da hast du immer die gleiche Lautstärke (es sei denn, du stellst dir das über Automation ein)
Bei KTDrumTrigger kannst du für verschiedene Eingangssignallautstärken auch verschiedene Samples abspielen lassen.
beide VSTs sind kostenlos.

Viele Grüße
Moritz
 

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