Schon vor der Aufnahme mischen?

Mitch
Mitch
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
30.01.09
Registriert
24.08.03
Beiträge
35
Kekse
0
Ort
Jena
Hi,
ich hab mal eine Frage bezüglich Benutzung des EQ's.
Sollte man schon während der Aufnahme den EQ (dass nennt sich ja dann destruktiver EQ) einsetzten oder besser Aufnehmen wie's is und später erst damit arbeiten?

mfg Mitch
 
Eigenschaft
 
Je besser die Aufnahme, desto mehr kann man später damit machen, ohne sie zu ruinieren -> vor dem Aufnehmen die Instrumente gut eq'n.
 
ich würde sagen du kannst den equalizer benutzen, aber sparsam und nur wenn du dir sicher bist, dass die einstellungen deiner vorstellung entsprechen. ich wär trotzdem vorsichtig, denn was du aufgenommen hast, kannst du nicht mehr rückgängig machen. zusätzlicher eq nach der aufnahme ist jedoch kein problem.
 
ich stimm da meinem vorschreiber nicht ganz zu. wenn du schon beim aufnehmen den EQ einsetzt, und das signal versaust, dann is es versaut und es hilft nur noch ein zweites mal aufnehmen...;)
 
...deswegen ja auch sparsam bzw. nur im "safe"-Bereich.
Grundsätzlich ist ein EQ ja (wenn es nicht gerade Hi-/Lowcut oder extreme Absenkungen sind) auch wieder nachträglich korrigierbar.

Das Linearisieren eines Basses (Grundtonbereich), ein Trittschall-Lowcut bei Stimmen, Absenken der Bässe und Lowmids bei Overheads oder aber das Absenken deutlicher (störender!) Resonanzen etwa bei Toms und Snare sind Dinge, die man guten Gewissens machen kann, solange man in etwa weiß, was man da tut...

Jens
 
ein hochwertiges Aufnahmegerät kann in jedem fall das signal 1:1 also so wie es ist, aufzeichnen. Damit hast du unverfälschtes Originalmaterial mit allen Tops und Flops verfügbar. Somit ideales Futter für die Nachbearbeitung.

Man sollte EQ nur im Record einsetzen wenn es ohne zu Übersteuerungen und übelster qualitätseinbußen käme- alles andere kann man später im studio machen wo man so oft wiederholen kann bis es funzt :)
 
Manuela schrieb:
ein hochwertiges Aufnahmegerät kann in jedem fall das signal 1:1 also so wie es ist, aufzeichnen. Damit hast du unverfälschtes Originalmaterial mit allen Tops und Flops verfügbar. Somit ideales Futter für die Nachbearbeitung.
Jein. Natürlich hast du theoretisch recht. Aber zumindest bei digitalen Aufnahmen verschenkt man natürlich unnötig Dynamikspielraum, wenn man den "Dröhner" der Snare bei 300Hz unbedingt noch mit aufzeichnet oder den Bass nach der E-Saite pegeln muss, während die anderen drei kaum zu hören sind...
Wenn man in solchen Fällen nämlich hinterher massiv absenken muss, und nach der Entzerrung der Signalpegel nur noch bei -10dB liegt, dann ist das bei 16bit u.U. schon kritisch.

Man sollte EQ nur im Record einsetzen wenn es ohne zu Übersteuerungen und übelster qualitätseinbußen käme- alles andere kann man später im studio machen wo man so oft wiederholen kann bis es funzt :)
Wie oben gesagt, ich würde die Liste der "dann darf man das" noch um Frequenzgänge erweitern, die sehr stark verbogen sind (und das später nicht sein sollen) oder extreme Resonanzen enthalten. Ansonsten ACK. Soviel wie möglich erst nach der Aufnahme.

Jens
 
Im Endeffekt hängts von zwei Sachen ab ob man beim Aufnehmen schon bearbeitet:

1. Dem Können des Ausführenden. Wenn man weiß was man tut, spricht gegen ein "korrigierendes EQen" oder leichte Dynamikbearbeitung nichts dagegen. Klangformende Sachen sollte man aber vermeiden, da da das restliche Signal mit reinspielt, das u.u noch nicht vorhanden ist. Also kann man durchaus zB Resonanzen absenken, tiefe Frequenzen bei Overheads cutten, Gesang leicht komprimieren um zB Lautstärkeschwankungen durch verschiedene Mikroabstände zu vermeiden usw. Wenn man nicht genau weiß was man tut besser lassen, oder sehr dezent arbeiten. Vor allem mit Kompressoren bei der Aufnahme.

2. Der Equippmentqualität. Bevor man einen miesen hardwareEq benutzt, der evtl rauscht wie Harry, oder das Signal negativ beeinflusst: besser 1:1 aufnehmen und mit Plugins machen.
 
.Jens schrieb:
Aber zumindest bei digitalen Aufnahmen verschenkt man natürlich unnötig Dynamikspielraum, wenn man den "Dröhner" der Snare bei 300Hz unbedingt noch mit aufzeichnet
Jens

ähm,.. du willst nicht ernsthaft behaupten, das du die snare knapp über 300 Hz abschneidest ? o_O gerade Holz oder tiefe snares haben in diesem bereich genau die frequenzen, die ihren charakter ausmachen...
 
bummbumm schrieb:
ähm,.. du willst nicht ernsthaft behaupten, das du die snare knapp über 300 Hz abschneidest ? o_O gerade Holz oder tiefe snares haben in diesem bereich genau die frequenzen, die ihren charakter ausmachen...
Das war nur ein Beispiel. Und von Abschneiden habe ich nicht gesprochen, sondern von (schmalbandigem) Absenken. Oft ist es so, dass trotz sorgfältiger Mikrofonaufstellung (wobei man da ja auch oft Kompromisse machen muss, gerade an der Snare: Übersprechen der Hihat und Bewegungsfreiheit des Drummers etc.) der Grundtonbereich oder irgendeine andere (meist Mitten-)Frequenz überrepräsentiert ist. Sprich: Die Snare macht auf der Aufnahmespur "Däng" statt des gewünschten Sounds. Wobei letzterer ja auch sehr vom Stil abhängt. Den Kesselsound will man bei einer satten, dichten Rocksnare ja oft gar nicht haben.
Ähnlich bei Toms. Und wenn am Mischer schon ein typischer Nervton erkennbar ist, spricht IMHO überhaupt nichts dagegen, den etwas zu zügeln.

Jens
 
erst mal kommt es darauf an, welche qualität die eq´s haben...mit den eq´s vom mindprint envoice zum beispiel, bekommt man geniale ergebnisse, wenn man den eq zuschaltet...diese färben den klang zwar stärker als manch andere eq´s klingen aber trotzdem richtg edel...
wenn man ein microfon-freak ist, versucht man es durch ideales aufstellen des richtigen mikrofons den sound zu gestalten...

ich betätige je nach instrument den lowcut...


mfg homer j. simpson
 
öhm ich denk, die Frage kann heir ruhig stellen. Und zwar:

Es heitß ja, wenn man alles aufgenommen hat, dann soll man den Instrumenten Frequenzberreiche zuweisen, möglichst so, ohne, dass sie sich überschneiden. Meine Frage:

Bei einer Gitarre hat man vielleicht Bässe und höhen etwas erhört und mitten bissele weggemacht. Die (verzerrte) Gitarre hört sich fett an, ist aber im mix natürlcih nicht zu gebrauchen.

Soll man ihr jetzt von anfang an bässe und höhe rausnehmen und mitten hochmachen, und dann aufnehmen?
Oder Fett aufnehmen, und dann mit dem Equalizer spielen?

Thx
 
JohnC.Dark schrieb:
Soll man ihr jetzt von anfang an bässe und höhe rausnehmen und mitten hochmachen, und dann aufnehmen?
Oder Fett aufnehmen, und dann mit dem Equalizer spielen?

Thx

als musiker hast du ja ne vorstellung, wie dein instrument klingen soll...wenn du jetzt deinen verstärker (equipment) so einstellst, das deine gitarre zum beispiel nach nem banjo oder ner gieskanne klingen soll, sollte dies auch wenn möglich 1:1 so recordet werden...
die eq´s am recording pult setzt man dann eigentlich nur ein, um dem frequenzgang des aufnahmemikrofons und des aufnahmeraumes entgegen zuwirken...beim mix wird dann schon mall stärker eq´t, um das instrument richtig in den mix zu integrieren...

mfg homi
 
JohnC.Dark schrieb:
öhm ich denk, die Frage kann heir ruhig stellen. Und zwar:

Es heitß ja, wenn man alles aufgenommen hat, dann soll man den Instrumenten Frequenzberreiche zuweisen, möglichst so, ohne, dass sie sich überschneiden.
Thx

das ist vielleicht nicht ganz richtig ausgedrückt,... wenn man die frequenzen so rausdreht, das sie sich nicht überschneiden ,dann ist der mix wohl auch nicht wirklich homogen,...
das heisst, die gitarre und der bass sollten nicht unbedingt beide bei z.b. 300Hz eine starke resonanz aufweisen, sowas gäbe natürlich einen riesen brei in diesem frequenzbereich.

grundsätzlich gilt sowieso: je besser ein instrument vom grundsound her klingt, umso weniger wird man im mix am sound rumdrehen müssen.
 
bummbumm schrieb:
grundsätzlich gilt sowieso: je besser ein instrument vom grundsound her klingt, umso weniger wird man im mix am sound rumdrehen müssen.

Das kann aber doch nicht sein. Wie gesagt, ich finde ein Gitarre klingt dann gut, wenn ich wenig mitten habe aber dafür Bässe udn höhen drin.

Im Mix würde das doch die Becken, den Gesang (zumindest die Obertöne), und die Bassdrum stören. Oder versteh ich dich falsch?
 
JohnC.Dark schrieb:
Das kann aber doch nicht sein. Wie gesagt, ich finde ein Gitarre klingt dann gut, wenn ich wenig mitten habe aber dafür Bässe udn höhen drin.

Im Mix würde das doch die Becken, den Gesang (zumindest die Obertöne), und die Bassdrum stören. Oder versteh ich dich falsch?

auch wieder jein.
fangen wir mal unten an, die massgeblichen frequenzen der bassdrum sind im normalfall viel tiefer. je nach bassdrum so zwischen 80 und 130 Hz. da passiert bei einer gitarre nur mulm, die fängt frühestens bei 150-200 Hz an.

die wichtigen höhen der meissten egitarren sind bei ca 4000-6000 Hz, der gesang hat sein "zischen" bei ca 8kHz, becken ihre brillanz zw. 8 und 12 kHz, also seh ich hier eigentlich auch kein problem,...

und auch wenn du die 8kHz bei der gitarre reindrehst, damit du sie brillanter hast, so sollte die eigentliche charakteristik der stimme ja trotzdem in einem völlig anderen frequenzbereich liegen, ich denke nicht, das man hier probleme bekommt.
 
grundsätzlich gilt sowieso: je besser ein instrument vom grundsound her klingt, umso weniger wird man im mix am sound rumdrehen müssen.

Naja. Ich würd das nicht so unterschreiben. Klar, wenn ein Instrument nach Müll klingt, muß man mehr schrauben. ABER: Ein Instrument das allein genommen super klingt, kann im Mix komplett absaufen, mulmen, den Sound versauen oder nach Müll klingen. Auf der anderen Seite kann zB eine Gitarre die im Mix ultrafett klingt allein angehört ziemlich übel klingen.

Zum Thema Gitarre: Bei den heute üblichen Stimmungen kann eine Gitarre durchaus auch mal den Subbassbereich einer Bassdrum versauen, ebenso der Bass. Und eine Gitarre mit "Wannensound" kann im Mix zusammen Mit dem Bass einen undefinierten Brei erzeugen, die Vocals nach hinten drücken, der Snare den Biss nehmen usw usf....
 
man darf nicht vergessen, das die ganze band zur geltung kommen möchte...und wenn jeder gerne den fettesten sound hat, bekommt man weder live noch im studio ein gutes ergebnis hin...wenn nämlich zwei instrumente im gleichen spektrum liegen, hört man das etwas leisere nicht mehr...klingt komisch, ist aber so :screwy: ...

falls songs mit gesang geschrieben werden ist es gerade wichtig, dass gitarren und synths diesem nicht in die quere kommen...am besten schon beim songwriting / arrangement darauf achten, das jedes instrument einen eigenen frequenzbereich hat...

na in diesem sinne...

euer h.j. s.
 
Der Satz stimmt natürlich in dem Fall, daß die aufzunehmende Band schon ihre Sounds perfekt abgestimmt hat... dann hat der Gitarrist evtl nen allein gehört doofen Sound, aber im Bandkontext klingt alles, nix stört und es klingt in Summe fett... dann muß man beim Mixen klar kaum schrauben....

Zurück zum Thema: Deswegen schrieb ich "keine klangformenden Bearbeitungen beim Aufnehmen"... die kann man erst im Mix machen.
 
metalfish schrieb:
Zurück zum Thema: Deswegen schrieb ich "keine klangformenden Bearbeitungen beim Aufnehmen"... die kann man erst im Mix machen.

sprich: Ich dreh alles auf 12 Uhr und mach mir den Sound dann im Mix zurecht?



nochmal:
Vielen Dank für eure Hilfe!!! :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben