schnelles Vibrato bei Aufnahmen

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Hallo liebe Vocals-Experten,

ich habe in den letzten Tagen versucht eine einigermaßen gute Aufnahme von mir hinzubekommen (zum 1. Mal) und dabei ist mir dieses Vibrato aufgefallen.

Es ist definitv schneller als mein "normales" Vibrato und fühlt sich anders an. Ich kann es zwar festhalten aber mit mehr Aufwand als beim einem normalen Vibrato, das ich z. B. erst ganz am Ende eines langen Tons zulassen möchte. (Bin jetzt auch noch nicht die Vibrato-Spezialistin, aber ich meine zu wissen wie sich mein Vibrato anfühlt wenn es einfach kommt weil alles gut und frei ist.)

Ich glaube mich auch zu erinnern, dass ich sowas ähnliches schon mal bei einer Aufnahme für eine Übungs CD hatte.
In beiden Fällen hing es, glaube ich, mit Anspannung und Nervosität zusammen.

Das Blöde ist nur, ich bekomme es in der Situation nicht weg :mad:

Gibt es eine rein körperliche Ursache für dieses Vibrato? Kann ich in solchen Situationen, abgesehen von der Nervosität, z. B. sagen, "ok, du bist nervös, aber wenn du jetzt noch mehr auf den Vordersitz / die Stütze / Entspannung im Hals oder was auch immer achtest, bist du auf dem richtigen Weg"?

Ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Dass ich mit mehr Stütze oder so meine Nervosität nicht in den Griff kriege ist klar, da hilft nur Erfahrung sammeln.
Aber wenn mir jemand einen Hinweis geben könnte was da körperlich vielleicht schief läuft wäre ich euch echt dankbar!

Schöne Ostern schon mal!

Grüße Lillylu
 
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Hallo !
Ohne Aufnahme ist das natürlich schwer zu beurteilen.
Kann es sein, dass Deine Stimmführung (noch) nicht optimal ist und die Stimme deshalb zittert ? Bei Nervosität kann das durchaus passieren: man verliert ein wenig die Kontrolle über die Stimme, d.h. man hält bzw. führt den Ton nicht mehr richtig, weil man die Atemverbindung verliert, und dann stellt sich dieses Zittern ein, das Du hier als "schnelles Vibrato" bezeichnest, weil der Ton an Stabilität verliert.

Ich denke schon, dass eine gute Atemtechnik die Voraussetzung für stabile Töne ist. Daran festbeißen würde ich mich jetzt aber auch nicht. Mit der Zeit und vor allem mit mehr Routine solltest Du deine Nervosität beim Aufnehmen in den Griff bekommen. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, tritt das Problem ja nur beim Aufnehmen auf. Dabei verspannen sich viele, es ist irgendwie eine ganz andere Situation. Man weiss, dass ein Aufnahmegerät mitläuft, das unerbittlich jeden Ton aufzeichnet, auch die nicht so gelungenen. Und man will seine Sache so gut wie möglich machen. Das kann schon auf Kosten der Lockerheit gehen, und die ist fürs Singen nun einmal sehr wichtig. Aber das wird schon !
schöne Grüße
Bell
 
Man weiss, dass ein Aufnahmegerät mitläuft, das unerbittlich jeden Ton aufzeichnet, auch die nicht so gelungenen.

Vielleicht hilft's, sich zu vergegenwaertigen, dass man die nicht so gelungenen Aufnahmen aber jederzeit wieder loeschen kann :) Ok, wenn man das im Studio macht, ist es wahrscheinlich laestig. Aber auch da hab ich mitgekriegt, dass man einzelne Toene wiederholen kann, also ist es doch ziemlich risikofrei.
 
Vielleicht hilft's, sich zu vergegenwaertigen, dass man die nicht so gelungenen Aufnahmen aber jederzeit wieder loeschen kann :) Ok, wenn man das im Studio macht, ist es wahrscheinlich laestig. Aber auch da hab ich mitgekriegt, dass man einzelne Toene wiederholen kann, also ist es doch ziemlich risikofrei.

Schon, aber ich mache mit meinen Gesangsschülern immer wieder die Erfahrung, dass sie nervös werden, wenn wir aufnehmen, und sich das auf die Stimme auswirkt. Natürlich kann man löschen, Töne ausbessern - aber das hab ich nicht gemeint, eher das "Gesamtwerk", das am Ende stehenbleibt.
Auch bei mir selbst ist das mitunter noch so, wenn wir im Studio sind - ich will 100% Feeling geben, will, dass es super klingt.... und kann nicht immer vermeiden, dass ich mich dann vor lauter Eifer verkrampfe, fest werde oder überstütze. Auf der Bühne passiert mir das hingegen nie (wenn ich weiss, dass nicht aufgezeichnet wird). Da kann ich komplett loslassen und in unserer Musik aufgehen, und wenn der Kaiser von China in der ersten Reihe säße... ;)
 
Auch bei mir selbst ist das mitunter noch so, wenn wir im Studio sind - ich will 100% Feeling geben, will, dass es super klingt.... und kann nicht immer vermeiden, dass ich mich dann vor lauter Eifer verkrampfe, fest werde oder überstütze. Auf der Bühne passiert mir das hingegen nie (wenn ich weiss, dass nicht aufgezeichnet wird). Da kann ich komplett loslassen und in unserer Musik aufgehen, und wenn der Kaiser von China in der ersten Reihe säße... ;)

Klar, aufgeregt bin ich auch. Da ist es bei mir aber egal, ob ich vor einem Mikrofot steh (im Studio war ich eh noch nicht) oder auf der Buehne. Der Kaiser von China wuerd mich auch eher kalt lassen, aber wenn z.B. meine erste GL da waer... Das waer schon spannend ;)

Zuhause vor dem Mikro ist es fuer mich immer leichter geworden, ich gewoehn mich dran. Ich schau aber, dass ich es auch einfach so mitlaufen lass. Die Aufnahmen werden dann jeweils geloescht.
 
Tja, ich glaube das mit der Atemanbindung und ihrem Verlust ist auf jeden Fall ein Thema bei mir.
Sonst habe ich das eher, wenn ich schon länger gesungen habe und mir sozusagen die Kondition fehlt oder bei schnellen Stücken, wo man kaum zum Atmen kommt.

Vielleicht passiert es mir aber auch leichter wenn ich angespannt bin, das kann sein.

Bell*, du hast von überstützen gesprochen, ist das dann sozusagen das Gegenteil von "Atemanbindung verlieren"? Also ingesamt ist alles zu fest und man singt dann mit zu viel Luft, oder sind das zwei ganz verschiedene Dinge?

Übung hilft mir bestimmt auch. Ich habe heute noch mal einen Versuch gemacht und fühlte mich schon weniger nervös. Ich denke die Nervosität liegt teilweise an der ungewohnten Situation mit dem Mikro und dann auch an der Tatsache, dass die Aufnahme für einen Chorleiter ist, bei dem ich mich um die Aufnahme in einem Chor beworben habe. Leider kann ich mir da noch so oft rational sagen, dass er ja nicht daneben steht und ich alles, was schlecht war wieder löschen kann. Das kommt in meinem Nervensystem irgendwie nicht an:rolleyes:
Einen Vergleich mit dem Gefühl auf der Bühne kann ich noch nicht anstellen, weil ich bis jetzt nur in der Gruppe auf der Bühne gesungen habe (das kleinste Ensemble war ein Quintett).

Ich werde mir jetzt einfach öfter mal das Mikro von einem Freund ausleihen und mich beim Üben aufnehmen. Ich hoffe dann bekomme ich ein bißchen Routine und bin entspannter wenn es ernst wird.

Die Aufnahme habe ich jetzt gerade abgeschickt. Drückt mir mal die Daumen, dass es ihm gefällt!

Liebe Grüße

Lillylu
 
Bell*, du hast von überstützen gesprochen, ist das dann sozusagen das Gegenteil von "Atemanbindung verlieren"? Also ingesamt ist alles zu fest und man singt dann mit zu viel Luft, oder sind das zwei ganz verschiedene Dinge?

Sorry, eigentlich ist das ein blödes Wort, aber Du hast die Bedeutung ja schon selbst erkannt: man wird zu fest, bzw. singt sich fest. Mit zuviel Luft hat es (bei mir jedenfalls) eher weniger zu tun, aber der Atem fließt nicht mehr so, wie er soll. Insgesamt "mache" ich dann zuviel, anstatt die Stimme einfach kommen zu lassen. Wie gesagt, das passiert mir nur im Studio, wenn auch nicht mehr so oft. Und ich habe wirklich schon sehr viel aufgenommen
Bin aber auch ziemlich perfektionistisch und die Letzte, die mit der Gesangsspur zufrieden ist :rolleyes:

Versuche, Routine zu bekommen, ganz viel aufzunehmen, vor allem regelmäßig... und überprüfe Deine Atemtechnik, denn ohne eine gute wird´s schwierig mit der Stimmführung.... das wären jedenfalls so meine Tipps.
Ich drücke Dir die Daumen für den Chor !
schöne Grüße
Bell
 
Einen Vergleich mit dem Gefühl auf der Bühne kann ich noch nicht anstellen, weil ich bis jetzt nur in der Gruppe auf der Bühne gesungen habe (das kleinste Ensemble war ein Quintett).
Also wenn Du die einzige Deiner Stimme in einem Quintett bist, das faellt dann schon auf, wenn's danebengeht :) Ob nu Quintett mit mir als alleinigem z.B. Mezzo oder gleich Solo ist mir dann auch schon Jacke wie Hose.
Die Aufnahme habe ich jetzt gerade abgeschickt. Drückt mir mal die Daumen, dass es ihm gefällt!

Mach ich doch glatt :great:
 
ihr Beiden!

Leider hat es doch nicht geklappt. Die Antwort kam ziemlich schnell und es war eine "nette" Absage aber es ist natürlich trotzdem schade, dass es nicht geklappt hat.
War wohl doch noch eine Nummer zu groß für mich.

Na ja, ich werde weiter an meiner Atemanbindung arbeiten und versuchen, doch noch einen anderen Chor zu finden, wo mir das Repertoire gefällt und wo besser gearbeitet wird als in meinem aktuellen.
Manchmal wäre es doch ganz praktisch ein mann zu sein:rolleyes:
Da stehen nicht so viele auf der Matte wenn ein Chor neue Leute sucht.


Sonnige Grüße

Lillylu
 
Och schade.... aber nicht verzagen und auf ein Neues ! Du wirst sicher etwas Passendes finden. Wenn man eine Band sucht, muss man auch einige Male zum Vorsingen gehen, bis es passt...

Manchmal wäre es doch ganz praktisch ein mann zu sein:rolleyes:
Da stehen nicht so viele auf der Matte wenn ein Chor neue Leute sucht.

Das stimmt wirklich. Und deshalb scheinen Chöre bei männlichen Kandidaten auch die Meßlatte etwas niedriger zu hängen, Hauptsache, sie haben welche.
Was mich auf die Frage bringt, warum es eigentlich viel mehr Chorsängerinnen (oder überhaupt Sängerinnen) als Sänger gibt ??
 
Leider hat es doch nicht geklappt. Die Antwort kam ziemlich schnell und es war eine "nette" Absage aber es ist natürlich trotzdem schade, dass es nicht geklappt hat.
Mach Dir nichts draus. Da kommt bestimmt noch was passenderes nach :)
Was das "Nummer zu gross" angeht: Ich hab damals, als ich zu meinem jetzigen Chor gewechselt bin, von den Ambitionen und dem Niveau her eigentlich vielleicht einen Rueckschritt gemacht. Eingetauscht hab ich dafuer einen Chor, der wirklich mit und aus Spass singt, bei dem Neue von den Mitgliedern herzlich aufgenommen und integriert werden, bei dem irgendwelche etwaigen Querelen (falls vorhanden) mit Humor geloest werden. Und das mit dem "Rueckschritt" duerfte sich meiner bescheidenen Einschaetzung nach inzwischen gut ausgeglichen haben.
Das stimmt wirklich. Und deshalb scheinen Chöre bei männlichen Kandidaten auch die Meßlatte etwas niedriger zu hängen, Hauptsache, sie haben welche.
Was mich auf die Frage bringt, warum es eigentlich viel mehr Chorsängerinnen (oder überhaupt Sängerinnen) als Sänger gibt ??
Ich glaub nicht, dass es generell weniger Saenger gibt. Jedenfalls nicht hier in der Gegend. Aber furchtbar viele Maennergesangsvereine :/ Die ziehen natuerlich den "normalen" Choeren die Saenger ab, weil in zwei Choeren singen ist dann doch viel.
 
@Moniaqua

Ich weiß nicht, ob ich mit einem Rückschritt im Moment zufrieden wäre. Eigentlich ist genau das Niveau bei meinem Chor das, was mich schon länger nervt. Wir haben ein tolles Repertoire und ich fühle mich mit den meisten Leuten dort auch sehr wohl, aber es gibt so große Unterschiede bei den Sängern in dem was sie wollen:

einfach einmal die Woche ein bißchen mit anderen singen oder

sich bei jedem Stück tatsächlich immer auf sich selbst verlassen können und damit die Möglichkeit haben mit allen zusammen an besserer Dynamik etc. zu arbeiten (that's me)

Und die Möglichkeiten mit der eigenen Stimme umzugehen sind bei den meisten eher klein. Das klingt dann natürlich einfach nicht so gut und außerdem merke ich, dass es mich zunehmend stört, weil ich mit meiner eigenen Technik noch nicht so gefestigt bin, dass ich nicht auch automatisch anfange zu drücken.

Der Chorleiter ist leider überhaupt nicht empfänglich für Anregungen, wie man das Niveau verbessern könnte, weil er davon lebt und immer Angst hat Sänger zu verprellen wenn der Druck steigt. Und das, obwohl ich von einigen weiß, dass sie gerne mehr erreichen würden und es ihnen auch Spaß macht mal in Kleinstbesetzung (z. B. einer Pro Stimme) zu singen und zu gucken wo man selber noch was machen muss. Und wenn man es geschickt anstellt denke ich man könnte die anderen sanft mitziehen. Aber nach fast zwei Jahren immer wieder nachfragen beim Chorleiter und null Veränderung habe ich nicht mehr viel Lust dazu.:evil:

Was mich auf die Frage bringt, warum es eigentlich viel mehr Chorsängerinnen (oder überhaupt Sängerinnen) als Sänger gibt ??

Mein erster Zitatversuch, mal sehen, ob es klappt. Nicht ganz, das ist natürlich ein Zitat aus Bells Beitrag

Bell* das frage ich mich auch. Ich glaube allerdings fast, dass der Grund das Image vom Chorsingen ist. In dem Alter, in dem sich Frauen und Männer dem Singen zuwenden ist es für Männer einfach extrem uncool in einem Chor zu singen. Als Mann singt man, wenn überhaupt in einer Band.
Oder Mann gehört zum älteren Smester und kann sich dann auch ungestraft in einem Chor sehen lassen, aber das poliert das Image für die jüngeren Männer auch nicht gerade auf.

Und ja, ich habe auch den EIndruck, dass die Messlatte für männliche Bewerber niedriger hängt. Machen kann Frau da wohl wenig, nur immer besser werden:great:

Also, mache ich mich mal dran, damit ich bald mit Kusshand in einem tollen Chor genommen werde;)

Grüße

Lillylu
 

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