Schnelle 16tel auf einer einzigen Taste

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p_os
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Hallo miteinander :),

ich habe eine Frage bezüglich des "Fingersatzes" auf dem Klavier/Keyboard auf einer einzigen Taste. In der Forensuche bin ich leider nicht fündig geworden.

Dazu schaut ihr am Besten mal kurz in dieses Video rein (ca. ab 0:21)!





Wenn man seine linke Hand beobachtet, sieht man, dass er die einzelnen, gleichen Noten nicht immer den gleichen Finger, sondern (so wie ich das sehe) Daumen, Zeige- und Mittelfinger dazu verwendet. Daher wollte ich fragen: Existiert eine bestimmte Technik oder Fingerabfolge, wie man das am Einfachsten bewerkstelligt? Oder gibt es für das keine Faustregel? Wie viele Finger nimmt man am Besten her? Muss sich da jeder seine eigene Technik aneignen?

Über Kommentare würde ich mich freuen :)

lg Florian
 
Eigenschaft
 
Das ist gar nicht mal so einfach.
Am besten du machst das wie er. Mit dem Mittelfinger anfange, dann den Zeigefinger und dann den Daumen. Diese Reihnefolge wiederholen. Zum Üben langsam anfangen und dann immer schneller werden.
 
Ich finde abwechselnd Daumen und Mittelfinger am einfachsten für sowas. - Ist aber vermutlich, wie so oft, eine Frage, was einem persönlich am besten liegt.
 
4321, 4321, usw. ist mein Fingersatz. :)

lg
 
Das heißt "Repititionstechnik", oder? Irgendjemand hat da mal was von nem Video erwähnt, in dem Jordan Rudess das bisschen zeigt.... Weiß jemand welches das ist und wie ich das finde?
Und kennt sonst jemand Übungen um das zu trainieren? Einfach Tonleitern/Skalen rauf und runter und variieren ob jede Taste 3mal, 4mal, 2mal,...? Ich denke die Technik und die Anzahl der Finger muss vermutlich jeder für sich selber rausfinden was das beste ist, oder?
 
Welche Finger für die Repetition am besten geeignet snd, kommt auch immer auf das Stück an sich an, besonders darauf, wie viele Noten innerhalb einer vom Metrum vorgegebenen Zeiteinheit gespielt werden sollen. (Beispiel: 16tel in einem x/4-Takt - 4-3-2-1 oder ähnlich, 16tel-Triolen dagegen 3-2-1 oder ähnlich, so dass sich die Bewegung bei jedem Hauptpuls im Takt wiederholt.)

Man umgeht mit dem Fingerwechsel eine physiologische Grenze, die vermutlich zum größten Teil genetisch vorgegeben ist und von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt ist: die sogenannte "Grundschnelligkeit". Forschungen haben ergeben, dass der Grenzwert für die Wiederholung einer einfachen Bewegung in den Armgelenken im Durchschnitt bei 5 bis 7 Einheiten pro Sekunde liegt, Ellenbogengelenk und Handgelenk sind dabei etwas schneller als die Fingergelenke und das Schultergelenk. Es gibt natürlich Ausnahmen, so sind von Vladimir Horowitz 4 aufeinanderfolgende Anschläge mit einer Geschwindigkeit von 14 Einheiten pro Sekunde bekannt, und auch bei mehr aufeinanderfolgenden Anschlägen war er deutlich schneller als der Durchschnitt. (Siehe: Renate Klöppel - Die Kunst des Musizierens, Schott, Stand 2009, Auflagen- und Seitenzahl habe ich vergessen und das Buch gerade nicht zur Hand. Wird mir jetzt mein nicht vorhandener Doktorgrad entzogen? :rolleyes:)
 
....Auflagen- und Seitenzahl habe ich vergessen und das Buch gerade nicht zur Hand. Wird mir jetzt mein nicht vorhandener Doktorgrad entzogen? :rolleyes:)
Nein! Nicht entzogen, sondern verliehen.
 
Wenn ich mich richtig an die Ausführungen meiner ersten Klavierlehrerin erinnere, dann wird ein Fingerwechsel nicht vorrangig zur Geschwindigkeitserhöhung von Anschlägen eingesetzt.

Beispielsweise findet man in vielen Ausfertigungen des Stücks "Für Elise" von Beethoven diesen Fingerwechsel auch - so etwa zu Beginn des letzten Drittels des Stückes. Wenige Takte später spielt die linke Hand in unverändertem Tempo zwei Noten gleichzeitig - ein Fingerwechsel ist da aber nicht mehr möglich und dennoch bin ich auch bei schnellem Spielen weit von meinem Geschwindigkeitslimit entfernt.

Ich erinnere mich aber noch an zwei Sachen: Zum einen wird durch den Fingerwechsel der Ermüdung der Finger vorgebeugt, zum anderen - und das ist wohl der Hauptgrund - kann man damit näher an ein verbundenes Spiel von Noten (Legato) herankommen.

Wenn Du zwei unterschiedliche Töne am Klavier nacheinander spielst, so kannst Du sie ohne Loch miteinander verbinden, bei zwei gleichen Tönen ist dies am Klavier nicht möglich (dann wären es ohnehin keine zwei Töne mehr, sondern nur ein längerer).

Nun hat so ein Klavier nun einmal gewisse "Eigenschaften", die sich nicht ändern lassen. Eine Saite wird nach dem Tastendruck von einem Hammer angeschlagen, klingt - und wird dabei leiser.

Am Klavier ist daher das Aushalten eines Tones ähnlich wie bei einer Orgel oder bei anderen Blasinstrumenten nicht möglich. Um aber einen ähnlichen klanglichen Effekt erzeugen zu können, kann man versuchen, die gleiche Note immer wieder kurz hintereinander anzuschlagen - und das mit möglichst kleiner Tot-Zeit zwischen den Anschlägen.

Und eben diese Tot-Zeit kann man mit etwas Übung durch den Fingerwechsel minimieren, daher ist sowohl ein 3-2-1 oder 4-3-2-1 denkbar, so wie es eben vom Stück her gerade liegt. Der Fingerwechsel ist daher eine Möglichkeit am Klavier, etwas auszudrücken. Wenn ich will, dass die gleiche Passage abgehackt klingt, dann werde ich das mit dem Fingerwechsel eher lassen.
 
Interessante Ausführungen. Bislang sind mir solche schnellen Wiederholungen auf einer Taste hauptsächlich bei Orgel aufgefallen. auf einer ungewichteten Waterfall Tastatur gelingt mir das auch deutlich einfacher als auf einer Gewichteten Hammertastatur, die wesentlich träger ist.
 
Vielleicht kann man auf diese Weise auch die Trägheit der Hammertastatur verringern, weil die Taste nicht so weit hochkommt, wie wenn man sie nur mit einem Finger anschlägt. Man bewegt das Hämmerchen nur ein kleines Stück hin und her (was Kraft spart), kann aber trotzdem Schwung holen mit den Fingern (was mit einem Finger nicht möglich wäre).
 

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