schmale Tasten...

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Hallo Ihr Lieben,

bei ebay habe ich ein wunderschönes Akkordeon ersteigert - in halbwegs brauchbarem Zustand.
Anders als bei dem Akkordeon, das ich bei meinem Lehrer benutzen darf, drücke ich hier mit dem Mittelfinger aber leider immer noch die beiden benachbarten schwarzen Tasten mit herunter, wenn ich eine weiße Taste zwischen zwei schwarzen drücke.
Jetzt weiß ich, dass es Tastaturen mit unterschiedlichen Tastenbreiten gibt (Weltmeister bietet viele Instrumente mit schmaleren Tasten an). Welche Tastenbreite gilt denn als "normal"? Da dürfte ich ja dann mit dem Mittelfinger nicht "steckenbleiben", oder??

Liebe Grüße
Olaf aus Berlin
 
Eigenschaft
 
Hallo Olaf!

bei ebay habe ich ein wunderschönes Akkordeon ersteigert - in halbwegs brauchbarem Zustand.

Darf man fragen, was für ein Instrument Du ergattert hast?

Jetzt weiß ich, dass es Tastaturen mit unterschiedlichen Tastenbreiten gibt (Weltmeister bietet viele Instrumente mit schmaleren Tasten an). Welche Tastenbreite gilt denn als "normal"? Da dürfte ich ja dann mit dem Mittelfinger nicht "steckenbleiben", oder??

Das ist eine interessante Frage, deshalb habe ich gerade meine Akkordeons vermessen:
Sowohl mein kleines Concerto I (48 Bass), als auch meine Morino VI N (185 Bass) haben in Diskant eine Tastenbreite von ziemlich genau 2 cm.
Steckengeblieben bin ich noch nie, allerdings habe ich auch nicht gerade große Hände bzw. dicke Finger...
Ich meine mich dunkel daran zu erinnern, daß die Morino-Sondermodelle "Slavko Avsenik" auch eine etwas breitere Tastatur besitzen. Bei nächster Gelegenheit kann ich mal die Akkordeons meiner Musiker-Kollegen nachmessen (verschiedene Hohner-Modelle sowie Zupan). Wahrscheinlich sind die Tasten dort aber ähnlich breit, jedenfalls hatte ich noch nie Probleme mit der Tastatur, wenn ich diese Instrumente mal angespielt habe.

Gruß,
Wil Riker
 
ich kann mich erinnern, daß es bei Hohner "unterhalb" vom Atlantik von einigen Modellen sogenannte "Dameninstrumente" gab, die schmälere Tasten hatten - ...wohl eher für Kinderhände gedacht, dann aber anzüglich auf die feingliedrigeren Frauenhände bezogen?!
 
ich kann mich erinnern, daß es bei Hohner "unterhalb" vom Atlantik von einigen Modellen sogenannte "Dameninstrumente" gab, die schmälere Tasten hatten - ...wohl eher für Kinderhände gedacht, dann aber anzüglich auf die feingliedrigeren Frauenhände bezogen?!

Hm, trotzdem besitzen meine beiden Instrumente (siehe oben), die quasi die beiden Enden der Produktpalette von Hohner darstellen, jeweils die gleiche Tastenbreite :confused:
 
ja klar, die meisten Akkordeons aus diesen Modellreihen hatten ganz normale Tastenbreite, zusätzlich gab es dann diese mit etwas schmäleren Tasten.

...woran ich mich nicht mehr wirklich erinnere, wie das technisch gelöst war - ich meine aber, daß einfach oben und unten eine etwas breitere Abdeckung war. Ansonsten waren das die gleiche Tastenanzahl, die gleichen Chöre/Stimmstöcke, die gleichen Gehäuse - nur eben eine leicht angepaßte Mechanik und (geringfügig) schmälere Tasten.
Wir reden ja hier nicht von halb so breit, glaube nicht, daß das zwei ganze Millimeter pro Taste betragen hat.

aber das müßte doch hoffmanngmbh wissen, die werden doch auch schon solche Instrumente zum Überholen/Reparieren gehabt haben?!
 
Hallo WilliamBasie,

da das Thema mein Interesse geweckt hat, habe ich meine alten Hohner-Produktkataloge und das Hohner-Buch "Ewig jung trotz vieler Falten/History unfolds!" (das u. a. eine Übersicht aller Hohner-Akkordeons beinhaltet) durchstöbert. Leider habe ich keinen Hinweis auf Instrumente mit extra schmalen Tasten gefunden.
Vielleicht waren diese Instrumente "nur" Sonderanfertigungen? Falls Du irgendwelche näheren Informationen/Fotos hast, immer her damit! Es wäre wirklich interessant zu wissen, wie das technisch realisiert wurde. Bei kleinen Instrumenten (48 Bass) würden beispielsweise 1,5 mm schmälere Tasten ein um etwa 2,5 cm kleineres Diskant bedeuten (mit angepassten Clavishebeln und Stimmstöcken?).

Gruß,
Wil Riker
 
Hallo Olaf,

ich verstehe Dein Problem nicht!

Die "normale" Tastenbreite ist ca. 20mm, schmälere Tasten sind 16 bis 18mm breit.

Man hat schmälere Tasten genommen um auch kleineren Akkordeonspielern die Möglichkeit zu geben, ein großes Instrument zu spielen.

Eine Verringerung der Tastenbreite um 3mm bringt ein um 7,2 cm kürzeres Griffbrett. Dadurch kann ein kleiner Mensch im Sitzen spielen und noch über das Instrument drüberschauen.

Außerdem wird das Instrument auch leichter, wenn die Tasten schmäler sind.


Du schreibst: Wenn ich eine weiße Taste zwischen zwei schwarzen drücke, drücke ich die benachbarten schwarzen Tasten mit herunter.

Drück mal weiter vorne, da wo keine schwarzen Tasten sind.

Ich habe gerade versucht Dein Problem nachzustellen. Es war eine KAWAI SOPRANO 34 mit 17mm breiten Tasten und ich habe "normale" Finger. Ich habe es nicht geschafft mit dem Mittelfinger hängen zu bleiben.

Gruß

TH
 
Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank schon mal für die netten Antworten...

Also bei meinem wunderschönen Akkordeon sind es (jetzt habe ich mal mit der Schublehre sechs Tasten gemessen und dann durch 6 geteilt) ca. 19,4 mm Tastenbreite. Das ist ja dann wohl doch eher ganz normal. Dann mache ich vielleicht doch technisch was falsch (bin ja auch noch Anfänger) :)
Bei Weltmeister sind es momentan die Instrumente Opal, Rubin und Juwel, die mit schmaleren Tasten ("Medium-Tastatur", Tastenbreite 18 mm) angeboten werden. Vorteil soll das geringere Gewicht und die kleinen Abmessungen sein... Beispielsweise wiegt das Opal (Diskant 3-chörig mit 37 schmalen Tasten, Bass 4-chörig mit 96 Tasten) "nur" 8,2 kg.

@wil_ryker
Mein Akkordeon - mehr schön als wirklich gut... Leider weiß ich nicht genau, wie lange man diese Seite nach dem Kauf bei ebay noch anschauen kann.
eBay: Wunderschön - PERLMUTBLAU - Akkordeon - Weltmeister (Artikel 260058535414 endet 05.12.06 21:40:05 MEZ)

Liebe Grüße
Olaf aus Berlin
 
Hallo Olaf,

Du hast mein ehrliches Mitgefühl. Du hast ein Instrument gekauft, daß gut aussieht aber technisch schlecht gemacht ist.

In Klingental wurden zu DDR-Zeiten viele Instrumente gebaut.

Welche für den Export in den Westen (z.B. UNIVERSUM für den Quelle-Versand), die waren gut und klangen nicht schlecht.

Welche für den eigenen Markt, die waren befriedigend und klangen gar nicht so schlecht.

..... und dann mußten sie noch welche für den Export weiter östlich bauen. Diese Instrumente nennen wir "Honeckers Rache"! Sie sehen aus wie eine SCANDALLI und klingen wie ........ (Nein, ich sage es nicht!).


Wenn Du Anfänger bist, ist es besonders wichtig, mit einem perfekt gestimmten Instrument zu üben. Das Instrument muß so funktionieren, wie ein Akkordeon eben funktioniert.

Solltest Du das absolute Gehör, oder den Ansatz zum absoluten Gehör haben, mit so einer Kröte machst Du alles kaputt.

Spiel damit vor Publikum und Du legst die Gehörgänge Deiner Zuhörer in Schutt und Asche.

Ein gutes gebrauchtes Instrument gibt es ab 1500 €. Es ist dann gestimmt und technisch in Ordnung. Es ist egal, ob das Instrument 5 Jahre oder 50 Jahre alt ist!

Meistens klingen die alten (aber generalüberholten) Instrumente besser als neue Instrumente in dieser Preislage.

Gruß

TH
 
Hallo Olaf,

@wil_ryker
Mein Akkordeon - mehr schön als wirklich gut...

Deine Formulierung trifft es leider ziemlich genau... Ob Du an diesem Instruments wirklich Deine Freude haben wirst... :confused:

Gruß,
Wil Riker
 
Servus beinand,

ich spiel seit gut 30 Jahren Akkordeon, und wg. meiner Größe von knapp 2 Metern und den dazugehörigen Pfoten hab ich das gleiche Dilemma. Zwischen zwei schwarze Tasten krieg ich noch nicht mal den kleinen Finger, geschweige den Zeige-, Mittel- oder Ringfinger.
Man lernt sich zu arrangieren. Gerade bei Oberkrainer-Begleitung spiele ich manche Töne mit umgeknickten Finger, d.h. fast schon mit dem Fingernagel. Ich hatte wohl das Glück, mir diese Technik recht früh aneignen zu müssen, so daß ich heut eigentlich ganz gut zurechtkomme.
Meine Modelle hierzu waren:
Hohner Arietta mit 72 Bässen
Weltmeister
Excelsior
Hohner Morino
Zupan IV
Zupan V

Trotzdem viel Spaß beim Spielen,

Gruß

Martl
 
Man lernt sich zu arrangieren. Gerade bei Oberkrainer-Begleitung spiele ich manche Töne mit umgeknickten Finger, d.h. fast schon mit dem Fingernagel.
Hmm...ich kann mich was die Pianotastaturen angeht auch irren, aber ist das nicht die "normale" Technik? Jedenfalls ist es so bei Knopfgriff, dass man die Finger locker von oben drauf legt und nicht flach(= 100% entspannte Hand) :great:
 
ich glaub es kommt drauf an wie "extrem" man knicken muss, habe ansonsten auch gelernt, meine Haltung dem eines Klavierspielers nachzuempfinden
 
Hallo,

bei Piano-Akkordeons ist die Hand-Haltung (laut den meisten Akkordeon-Schulen), wie wenn man einen Tennisball oder Apfel in der Hand halten würde, d. h. gekrümmt. Der Tastenanschlag sollte mit den Fingerspitzen erfolgen.

Ich könnte mir vorstellen, daß Akkordeonspieler mit extrem großen/dicken Fingern Probleme beim "Treffen" der Tasten haben könnten...

Gruß,
Wil Riker
 
bei Piano-Akkordeons ist die Hand-Haltung (laut den meisten Akkordeon-Schulen), wie wenn man einen Tennisball oder Apfel in der Hand halten würde, d. h. gekrümmt. Der Tastenanschlag sollte mit den Fingerspitzen erfolgen.
Ja, so ähnlich hab ich mir das vorgestellt.

Ich kann mir auch vorstellen, dass Leute mit dickeren Fingern Probleme haben könnten, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das bei normaler Hand-/Fingerhaltung nur bei den schwarzen Tasten passieren kann(außer vielleicht bei seltenen Fingerstellungen, bei denen man den Finger nicht vorne/außen aufsetzen kann) ;)
 
Ja, so ähnlich hab ich mir das vorgestellt.

Ich kann mir auch vorstellen, dass Leute mit dickeren Fingern Probleme haben könnten, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das bei normaler Hand-/Fingerhaltung nur bei den schwarzen Tasten passieren kann(außer vielleicht bei seltenen Fingerstellungen, bei denen man den Finger nicht vorne/außen aufsetzen kann) ;)


Stell Dir lediglich mal bei ner Oberkrainer-Begleitung die H-Dur-Griffe vor, Mit Daumern und kleinem Finger mußt jeweils aufs Fis, also die leicht gekrümmte Handhaltung näher ans Gerät. Daraus folgt, daß die beiden Finger dazwischen (also bei Dur -> 2. Finger aufs h, 4. Finger aufs dis), sich ganz schön biegen müssen. Ich jedenfalls kann nicht entspannt den Zeigefinger aufs h, ohne nicht gleichzeitig auch das B oder das C mitzunehmen.

Gleiches gilt für beispielsweise As-Dur, wenn ich auf Es7 wechsle. Bestehend aus Es - G - Des - Es muß ich die Hand wieder näher ans Gehäuse, also aus meiner Sicht weiter nach links, um die Es-Oktave greifen zu können. Folge: Mein Zeigefinger paßt nicht zwischen Fis und Gis, um das G zu treffen, also spiel ich diesen Ton mit ziemlich eingerolltem Zeigefinger.

Wie auch immer, es hat die letzten Jahre funktoniert.... :)

Schöne Grüße,

Martl
 
Hallo,
eine kleine Anmerkung aus Pianistensicht: Meine Klavierlehrerin hatte zwei Flügel, einen guten Steinway-Flügel und einen alten, Marke weiß ich nicht mehr, der eigentlich auch nicht schlecht klang. Auf dem alten konnte ich nicht spielen, weil er eine ganz geringfügig kleinere Mensur hatte und ich - ihr ahnt es - mit den Fingern zwischen den schwarzen Tasten stecken blieb.
Beim Klavierspielen ist es so, dass man gerade bei B-Tonarten öfters mal zwischen den schwarzen Tasten greifen muss, ansonsten müsste man wie verrückt "herumwackeln", um das Problem zu vermeiden.
Bei normaler Mensur habe ich zum Glück keine Probleme.

Viele Grüße,

SingSangSung
 
Hallo Martl,

ich habe es gerade selbst am Akkordeon ausprobiert:

Stell Dir lediglich mal bei ner Oberkrainer-Begleitung die H-Dur-Griffe vor, Mit Daumern und kleinem Finger mußt jeweils aufs Fis, also die leicht gekrümmte Handhaltung näher ans Gerät. Daraus folgt, daß die beiden Finger dazwischen (also bei Dur -> 2. Finger aufs h, 4. Finger aufs dis), sich ganz schön biegen müssen. Ich jedenfalls kann nicht entspannt den Zeigefinger aufs h, ohne nicht gleichzeitig auch das B oder das C mitzunehmen.

Kann ich leider nicht nachvollziehen, der Akkord läßt sich doch wirklich ohne Verrenkung greifen :confused:

Gleiches gilt für beispielsweise As-Dur, wenn ich auf Es7 wechsle. Bestehend aus Es - G - Des - Es muß ich die Hand wieder näher ans Gehäuse, also aus meiner Sicht weiter nach links, um die Es-Oktave greifen zu können. Folge: Mein Zeigefinger paßt nicht zwischen Fis und Gis, um das G zu treffen, also spiel ich diesen Ton mit ziemlich eingerolltem Zeigefinger.

Geht bei mir auch, ist aber wirklich ganz schön eng beim Zeigefinger (und ich habe relativ schlanke Finger).

Allerdings würde ich hier bei Es7 auch die 1. Umkehrung spielen (G - Des - Es - G), dann hätte man es viel leichter, da das untere G mit dem Daumen zu greifen wäre und sich auch der Wechsel auf As (As - C - Es - As) vereinfachen würde...

Gruß,
Wil Riker
 
Servus Wil,

das wär harmonisch zwar korrekt, würde aber den typischen Oberkrainer-Sound verderben. Das muß einfach dieser Akkord sein, zumal in dieser Musikrichtung oftmals auch zwischen reiner Dur und dem entsprechenden 6-er gewechselt wird. Konkret bei As-Begleitung: Der Daumen wechselt zwischen Es und F.

Schöne Grüße,

Martl
 

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