Es ist (leider) so, dass man die Musikstile wählen sollte, die zur eigenen Stimme passen, denn umgekehrt funktioniert das nicht.
HA! Da bin ich (wieder mal) anderer Meinung
aber bevor ich hier wieder eine blutige Grundsatzschlacht vom Zaun breche..... Wir beiden Hübschen werden noch interessante Diskussionen führen, da freu' ich mich schon drauf
capoo: Man kann statt Whiskey auch Vodka nehmen, schmeckt halt weniger gut
Aber ernsthaft, es gibt einiges, was man tun kann. Ein paar Dinge wurden auch schon genannt. Es stimmt natürlich, daß Deine Stimme immer wie Deine Stimme klingen wird - da hast Du ganz einfach Glück/Pech gehabt. Je besser sie ausgebildet und trainiert ist, desto tragfähiger und (neudeutsch) fetter klingt sie, aber da ist eben irgendwann die Grenze erreicht. Sollte Dir das nicht genügen, mußt Du in die Trickkiste greifen. An dieser Stelle ein Hinweis: Der Bonnie-Tyler-Effekt ist nicht nur sehr einfach zu erreichen, sondern auch unglaublich dämlich: Stimme kaputtmachen
aber darüber wollen wir nicht ernsthaft nachdenken. Nein, wollen wir nicht! Hast Du schonmal von den Legionen von Sängern/Sängerinnen gehört, die bei dem Versuch wie Joe Cocker, Chris Cornell, Bonnie Tyler, uvm. zu klingen ihre Stimme verloren haben? Nein? Ich auch nicht. Merkst Du was?
Sei froh, daß Du eine gesunde Stimme hast und sieh' zu, daß das auch so bleibt!
Fußnote: Das mit den Absagen der Bands muß nicht an der Stimme gelegen haben. Es gibt diverse andere Gründe, warum etliche Bands keine Frauen haben wollen, aber das gehört nicht hierher. Und selbst wenn, die Stimme "anpassen" zu wollen, um in eine Band eingelassen zu werden...naja....
Doch nun zur Trickkiste. Der erste Schritt wäre, das Potential Deiner Stimme auszunutzen, indem Du Deinen "internen Equalizer" benutzt, d.h. tief, breit, dunkel denken und sehr offen nach vorne singen. Als nächstes solltest Du versuchen, perkussiver zu singen, damit Du aggressiver klingst, OHNE grell zu werden. Man macht das, indem man viel mehr Gewicht auf die Konsonanten (besonders die stimmlosen) legt. Denke dabei ruhig an Percussions, mach' Deine Stimme zum Percussion-Instrument. Aufpassen, daß es nicht zu Mikroproblemen kommt, denn scharfe K-, S-, P-Laute sind manchmal schwer in den Griff zu kriegen, aber nunmal die Laute, die am aggressivsten sind und Deinen Gesang entsprechend einfärben können.
Hier siehst Du, was ich meine
Auch wenn es hier als Gag gedacht ist, genau darum geht's! Nur brauchst Du evtl. öfter mal ein neues Mikrokörbchen
Hier sollten Bands mit aggressivem Sprechgesang eine Hilfe sein, evtl. der ein oder andere Rapper - nicht ganz mein Bereich, hör' Dich mal um...
Womit wir auch schon bei der Rhythmik wären. Rhythmische Phrasierung macht auch noch was aus. Setz' Deine Betonungen und Akzente so, daß sie den Puls des Songs unterstützen bzw. dem entgegenwirken (je nachdem was besser zum Moment paßt), das kann einen ordentlichen Schub bewirken. Jeder Song hat einen gewissen Puls - sofern er brauchbar gespielt ist
- das kann man ausnutzen... Du kannst Dir solche Zusammenhänge von einem guten Schlagzeuglehrer in 1-2 Stunden erklären lassen (das ist Gold wert).
Und dann gibt es natürlich noch das weite Feld der Technik. Welches Mikrofon benutzt Du? Nutzt Du den Nahbesprechungseffekt? Das kann viel ausmachen. Du solltest evtl. drüber nachdenken, Effekte zu verwenden. Einen Kompressor und einen Equalizer z.B. - damit kann man schon einiges anstellen. Ein Octaver kann, wenn richtig eingesetzt (!), das eine oder andere Pfund beisteuern. Und ein Verzerrer kann für warme Sättigung sorgen. Es sollte mittlerweile vernünftige Gesangsmultieffekte geben, die all das können - ich bin da nicht so ganz auf dem Laufenden, weil ich mich eher im Softwareland aufhalte. Aber hier im Forum gibt's sicher Leute, die sich da gut auskennen.
Wenn man all das zusammennimmt, kommt da ein gewaltiges Potential bei raus. Der einzige Nachteil ist, man muß Effekte richtig bedienen können und man muß es selbst machen. Verlaß' Dich da auf niemanden, weil Geschmack hier eine wichtige Rolle spielt. Da ist also evtl. einiges an Lesestoff, Youtube-Tutorials und Rumprobieraktionen nötig. Und solltest Du der Meinung sein, daß das unehrenhaft ist, dann laß' Dir sagen: Du lebst hinterm Mond. Effekte gehören einfach dazu, sie werden so gut wie immer und überall benutzt. Die Frage ist nur, ob Du das ausnutzen oder hinnehmen willst.
Letzten Endes ist das Geheimnis, daß Du Deine Stimme so akzeptierst, wie sie ist und lernst, was Du alles mit ihr anstellen kannst. Ich wette, das ist mehr als du denkst!
Halt uns auf dem Laufenden...
p.s. wer braucht schon Bonnie Tyler?
Das geht auch so