Schluss mit Lieb...

capoo
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Ich habe das Problem, dass ich meine Stimme einfach zu lieb finde, für die Musik, die ich mache, was aber irgendwie keiner so recht versteht.

Ich singe in einer Melodic-Death-Metal-Band die cleanen Parts. Klar klingt es ganz toll und super - passt auch recht gut in die Gesamtheit, aber ich will für mich persönlich einfach mehr. Ich würde gerne viel mehr agressivität in meiner Stimme haben wollen. Im Moment klingt es eher wie Madonna bei All that Remains ;) oder aber wie ne Deadlockkopie... Irgendwie ziemlich kurios.

Ich würde gern ein wenig Stoner-like klingen, so wie Blackstone Cherry z.B. geht das überhaupt als Frau?
An sich hab ich meine Stimme gut unter Kontrolle, nur wenn ichs eben mal auf Rau probiere, muss ich sofort husten und dann geht garnix mehr.

Wie bekomme ich das hin? Also Whisky und Zigaretten sind die Standartantworten, auf die ich aber nichts geben mag - muss doch auch mit Technik gehen :gruebel:....


Danke für Tips


LG

capoo :rock:
 
Eigenschaft
 
Hallo capoo!

Die Frage hatten wir schon öfter. Grundsätzlich gilt, an der Natur deiner Stimme kannst du leider nichts ändern. Wenn sie keine Rockstimme ist, ist sie das leider nicht. Aber man die Stimme "anrocken". Die Artikulation ist im Rockgesang schärfer, überwiegend staccato-artig. Wenn du Aggression rüberbringen willst, hilft es, wenn du auch aggressive Körpersprache (Mimik, Gestik) dazunimmst. Mit einem extremen Vordersitz und Belting kannst du ebenfalls deine Stimme schärfer klingen lassen. Nur vorsicht bei Belting und anzerrende Gesangstechniken, die ins gutturale übergehen oder schon guttural sind, das verträgt nicht jede Stimme.

https://www.musiker-board.de/vb/gesangstechnik/331123-rockiger-h-her-singen-wie.html
https://www.musiker-board.de/vb/gesangstechnik/284051-tipps-f-r-den-angerockten-gesang.html
https://www.musiker-board.de/vb/ges...vocals-angeborenes-talent-oder-erlernbar.html
https://www.musiker-board.de/vb/allgemein/217969-wie-kann-ich-als-frau-rockiger-klingen.html
https://www.musiker-board.de/vb/gesangstechnik/112123-s-ngerin-weich.html
 
Hallo,

schärferer Stimmklang klingt bei höheren Stimmen schnell etwas unangenehm, da musst du ein bisschen drauf achten, vor allem, weil man sich selber ja etwas tiefer hört.
 
Tanita hat recht - ein schärferer Klang wird bei hohen Stimmen schnell unangenehm (keifend, schrill).
Es ist (leider) so, dass man die Musikstile wählen sollte, die zur eigenen Stimme passen, denn umgekehrt funktioniert das nicht.
 
Es ist (leider) so, dass man die Musikstile wählen sollte, die zur eigenen Stimme passen, denn umgekehrt funktioniert das nicht.

Es passt schon - also es klingt keinesfalls schlecht. Es hat sich auch noch nie jemand negativ darüber geäußert... Wenn unsere Aufnahmn durch sind, poste ich gerne mal nen Song als Hörbeispiel ;)
Es ist halt nur so, dass ich selber gerne auch mal etwas maskuliner singen wollen würde. Keine Ahnung warum, vermutlich weil ich 1 Jahr lang nur absagen von Bands bekommen hab, mit der Begründung, dass ich ne Frau bin und das in der jeweiligen Band nicht gewünscht ist - egal wie toll ich singen kann. In meiner Band ist es zwar nicht so, sonst wär ich ja nicht dabei ;), aber irgendwie hängt mir das immernoch nach.


Eure Tips hab ich schon öfter probiert. Klar wikt dann der Gesang ein wenig agressiver und schärfer, aber noch lange nicht so, wie ich es möchte. Es klingt in meinen Ohren, dann so wie wenn ne Popdiva ein bisschen auf Rock macht :rolleyes: Und das zweite Problem dabei ist, dass es nicht mehr nach mir klingt, weil ich wenn ich das mach automatisch tiefer gehen muss - ich hasse meine Stimme wenn ich tief singe^^.
Es muss doch möglich sein, nen Bonnie Tyler-Effekt ohne Stimmband OP hinzubekommen oder?
 
Bonnie Tyler? :eek: Die kriegste nur hin, wenn du dir deine Stimmbänder kaputt schreist.
Für Anzerren und solche Sachen mit intakten Stimmbändern gibt es hier ein eigenes Unterforum (Gutturaler Gesang).

Ich übe im Moment schonmal Anzerren, indem ich mich ehm... quasi auf Melodie räuspere. Aber das sollte man vor allem am Anfang sehr moderat betreiben. Und man muss ein bisschen darauf achten, ob die Stimme das auch will.
 
Ich habe das Problem, dass ich meine Stimme einfach zu lieb finde, für die Musik, die ich mache, was aber irgendwie keiner so recht versteht.

Ne süße Stimme "rotzig" zu machen, find ich ehrlich gesagt keine gute Idee.
Um aufzufallen wäre es in deiner Situation vieleicht einfacher, stattdessen obszön zu singen, falls du verstehst was ich meine. Ne Stimme die jeden Mann ne Latte in die Hose zaubert könnten wir in der Funkband jedenfalls noch gut gebrauchen ;)
 
Es muss doch möglich sein, nen Bonnie Tyler-Effekt ohne Stimmband OP hinzubekommen oder?


DAS kannst Du dir leider abschminken - wer mit einer hellen, hohen und klaren Stimme "gesegnet" ist, kriegt den Bonnie Tyler-Effekt erst hin, wenn schon ein Stimmschaden da ist.
Du kannst eventuell lenen, die Stimme ab und zu anzuzerren - musst aber behutsam vorgehen, weil empfindliche Stimmen überhaupt nicht gut darauf reagieren.
Und ein kleiner Trost: mit zunehmendem Alter kann die Stimme etwas dunkler und rauchiger werden. Kann - muss aber nicht...
 
Du kannst eventuell lenen, die Stimme ab und zu anzuzerren - musst aber behutsam vorgehen, weil empfindliche Stimmen überhaupt nicht gut darauf reagieren.

Ja, ganz, ganz wichtig. Das äußert sich meistens sehr schnell mit "Grammel" im Hals und/oder Heiserkeit.
 
Es ist (leider) so, dass man die Musikstile wählen sollte, die zur eigenen Stimme passen, denn umgekehrt funktioniert das nicht.

HA! Da bin ich (wieder mal) anderer Meinung :p aber bevor ich hier wieder eine blutige Grundsatzschlacht vom Zaun breche..... Wir beiden Hübschen werden noch interessante Diskussionen führen, da freu' ich mich schon drauf :great:


capoo: Man kann statt Whiskey auch Vodka nehmen, schmeckt halt weniger gut :cool:
Aber ernsthaft, es gibt einiges, was man tun kann. Ein paar Dinge wurden auch schon genannt. Es stimmt natürlich, daß Deine Stimme immer wie Deine Stimme klingen wird - da hast Du ganz einfach Glück/Pech gehabt. Je besser sie ausgebildet und trainiert ist, desto tragfähiger und (neudeutsch) fetter klingt sie, aber da ist eben irgendwann die Grenze erreicht. Sollte Dir das nicht genügen, mußt Du in die Trickkiste greifen. An dieser Stelle ein Hinweis: Der Bonnie-Tyler-Effekt ist nicht nur sehr einfach zu erreichen, sondern auch unglaublich dämlich: Stimme kaputtmachen :bang: aber darüber wollen wir nicht ernsthaft nachdenken. Nein, wollen wir nicht! Hast Du schonmal von den Legionen von Sängern/Sängerinnen gehört, die bei dem Versuch wie Joe Cocker, Chris Cornell, Bonnie Tyler, uvm. zu klingen ihre Stimme verloren haben? Nein? Ich auch nicht. Merkst Du was? :gruebel: Sei froh, daß Du eine gesunde Stimme hast und sieh' zu, daß das auch so bleibt!
Fußnote: Das mit den Absagen der Bands muß nicht an der Stimme gelegen haben. Es gibt diverse andere Gründe, warum etliche Bands keine Frauen haben wollen, aber das gehört nicht hierher. Und selbst wenn, die Stimme "anpassen" zu wollen, um in eine Band eingelassen zu werden...naja....
Doch nun zur Trickkiste. Der erste Schritt wäre, das Potential Deiner Stimme auszunutzen, indem Du Deinen "internen Equalizer" benutzt, d.h. tief, breit, dunkel denken und sehr offen nach vorne singen. Als nächstes solltest Du versuchen, perkussiver zu singen, damit Du aggressiver klingst, OHNE grell zu werden. Man macht das, indem man viel mehr Gewicht auf die Konsonanten (besonders die stimmlosen) legt. Denke dabei ruhig an Percussions, mach' Deine Stimme zum Percussion-Instrument. Aufpassen, daß es nicht zu Mikroproblemen kommt, denn scharfe K-, S-, P-Laute sind manchmal schwer in den Griff zu kriegen, aber nunmal die Laute, die am aggressivsten sind und Deinen Gesang entsprechend einfärben können. Hier siehst Du, was ich meine :D Auch wenn es hier als Gag gedacht ist, genau darum geht's! Nur brauchst Du evtl. öfter mal ein neues Mikrokörbchen :cool: Hier sollten Bands mit aggressivem Sprechgesang eine Hilfe sein, evtl. der ein oder andere Rapper - nicht ganz mein Bereich, hör' Dich mal um...
Womit wir auch schon bei der Rhythmik wären. Rhythmische Phrasierung macht auch noch was aus. Setz' Deine Betonungen und Akzente so, daß sie den Puls des Songs unterstützen bzw. dem entgegenwirken (je nachdem was besser zum Moment paßt), das kann einen ordentlichen Schub bewirken. Jeder Song hat einen gewissen Puls - sofern er brauchbar gespielt ist ;) - das kann man ausnutzen... Du kannst Dir solche Zusammenhänge von einem guten Schlagzeuglehrer in 1-2 Stunden erklären lassen (das ist Gold wert).
Und dann gibt es natürlich noch das weite Feld der Technik. Welches Mikrofon benutzt Du? Nutzt Du den Nahbesprechungseffekt? Das kann viel ausmachen. Du solltest evtl. drüber nachdenken, Effekte zu verwenden. Einen Kompressor und einen Equalizer z.B. - damit kann man schon einiges anstellen. Ein Octaver kann, wenn richtig eingesetzt (!), das eine oder andere Pfund beisteuern. Und ein Verzerrer kann für warme Sättigung sorgen. Es sollte mittlerweile vernünftige Gesangsmultieffekte geben, die all das können - ich bin da nicht so ganz auf dem Laufenden, weil ich mich eher im Softwareland aufhalte. Aber hier im Forum gibt's sicher Leute, die sich da gut auskennen.
Wenn man all das zusammennimmt, kommt da ein gewaltiges Potential bei raus. Der einzige Nachteil ist, man muß Effekte richtig bedienen können und man muß es selbst machen. Verlaß' Dich da auf niemanden, weil Geschmack hier eine wichtige Rolle spielt. Da ist also evtl. einiges an Lesestoff, Youtube-Tutorials und Rumprobieraktionen nötig. Und solltest Du der Meinung sein, daß das unehrenhaft ist, dann laß' Dir sagen: Du lebst hinterm Mond. Effekte gehören einfach dazu, sie werden so gut wie immer und überall benutzt. Die Frage ist nur, ob Du das ausnutzen oder hinnehmen willst.

Letzten Endes ist das Geheimnis, daß Du Deine Stimme so akzeptierst, wie sie ist und lernst, was Du alles mit ihr anstellen kannst. Ich wette, das ist mehr als du denkst!

Halt uns auf dem Laufenden...


p.s. wer braucht schon Bonnie Tyler? Das geht auch so :D :D :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den Absagen der Bands muß nicht an der Stimme gelegen haben. Es gibt diverse andere Gründe, warum etliche Bands keine Frauen haben wollen, aber das gehört nicht hierher. Und selbst wenn, die Stimme "anpassen" zu wollen, um in eine Band eingelassen zu werden...naja....

will ich ja garnicht :rolleyes: ich hab meine band und bin damit sehr glücklich, ich möchte halt gerne nur mehr können...

Doch nun zur Trickkiste. Der erste Schritt wäre, das Potential Deiner Stimme auszunutzen, indem Du Deinen "internen Equalizer" benutzt, d.h. tief, breit, dunkel denken und sehr offen nach vorne singen. Als nächstes solltest Du versuchen, perkussiver zu singen, damit Du aggressiver klingst, OHNE grell zu werden. Man macht das, indem man viel mehr Gewicht auf die Konsonanten (besonders die stimmlosen) legt. Denke dabei ruhig an Percussions, mach' Deine Stimme zum Percussion-Instrument. Aufpassen, daß es nicht zu Mikroproblemen kommt, denn scharfe K-, S-, P-Laute sind manchmal schwer in den Griff zu kriegen, aber nunmal die Laute, die am aggressivsten sind und Deinen Gesang entsprechend einfärben können.


Rhythmische Phrasierung macht auch noch was aus. Setz' Deine Betonungen und Akzente so, daß sie den Puls des Songs unterstützen bzw. dem entgegenwirken (je nachdem was besser zum Moment paßt), das kann einen ordentlichen Schub bewirken. Jeder Song hat einen gewissen Puls - sofern er brauchbar gespielt ist ;) - das kann man ausnutzen... Du kannst Dir solche Zusammenhänge von einem guten Schlagzeuglehrer in 1-2 Stunden erklären lassen (das ist Gold wert).


Ich glaub dazu muss ich mir nen Gesangsleher suchen, der mir das vormacht... Ich hab keine Ahnung wie ich das machen soll...


Und dann gibt es natürlich noch das weite Feld der Technik. Welches Mikrofon benutzt Du? Nutzt Du den Nahbesprechungseffekt? Das kann viel ausmachen. Du solltest evtl. drüber nachdenken, Effekte zu verwenden. Einen Kompressor und einen Equalizer z.B. - damit kann man schon einiges anstellen. Ein Octaver kann, wenn richtig eingesetzt (!), das eine oder andere Pfund beisteuern. Und ein Verzerrer kann für warme Sättigung sorgen. Es sollte mittlerweile vernünftige Gesangsmultieffekte geben, die all das können - ich bin da nicht so ganz auf dem Laufenden, weil ich mich eher im Softwareland aufhalte.
Ich hab ein Sennheiser e825, Alesis Midiverb3-Multieffekt, SM Proaudio TC02 Preamp.
Octaver hab ich nicht und will ich auch nicht, das ist cheaten :rolleyes: ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das was bringt. Der macht doch nur höher/tiefer aber nicht rauer :gruebel: Der preamt macht viel aus, vorallem an Fülle... Aber er aknn auch nicht aus schön - böse machen...

Also bleibt echt nur der Gesangslehrer, der´s vormacht... Der kann sich dann wenigstens gleich mal um mein 2.Problem kümmern: "Laut geht nur Hoch, Tief und Laut geht garnicht" :D

Letzten Endes ist das Geheimnis, daß Du Deine Stimme so akzeptierst, wie sie ist und lernst, was Du alles mit ihr anstellen kannst. Ich wette, das ist mehr als du denkst!

Halt uns auf dem Laufenden...
mach ich :rolleyes:


p.s. wer braucht schon Bonnie Tyler? Das geht auch so :D :D :D
*looooooooooool*
 
tief, breit, dunkel denken und sehr offen nach vorne singen.
Was in der Kombi aber gar nicht so einfach ist => Lehrer... Sonst kann es sein, dass beim selbst ausprobieren der Ton im Hals stecken bleibt.

Ich hab ein Sennheiser e825
Hast Du das bewußt zu Deiner Stimme ausgesucht? Ansonsten würde ich auch mal da ansetzen. Sennheisers funktionieren an meiner Stimme nur suboptimal und klingen immer irgendwie... leise. Die schicke Frequenzanhebung der Beyers in den Tiefen, die tut mir sehr gut.

"Laut geht nur Hoch, Tief und Laut geht garnicht" :D
Dann solltest Du Dir tatsächlich (am Besten mit einem Lehrer) eine gut gestützte Bruststimme erarbeiten. Ich kann im Brustregister auch nicht so laut wie bei einem gut ausgestützten c''' - das liegt aber einfach daran, dass diese Töne durchdringender sind. Einen 20-Mann-Chor kann ich trotzdem "unten" noch übersingen.
 
Hast Du das bewußt zu Deiner Stimme ausgesucht? Ansonsten würde ich auch mal da ansetzen. Sennheisers funktionieren an meiner Stimme nur suboptimal und klingen immer irgendwie... leise. Die schicke Frequenzanhebung der Beyers in den Tiefen, die tut mir sehr gut.


jein.... ich hatte dieses welches ganz früher mal und war damit zufrieden. zwischenzeitlich hatte ich je nach band bzw. location mal shure und nonames.
das sennheiser war bislang das beste, daher hab ich mir das gekauft. is halt nicht der beste weg eins online zu bestellen, ich weiß, aber bei den musikläden hier in der stadt, kann man nicht antesten. einzige möglichkeit wäre ma zu thomann oder so zu fahren, aber das is halt immer auch ne zeit/geldfrage...
aber das mit dem leise kann hinkommen... wenn mein preamp nicht dran ist, gehe ich fast unter bei 2 gitarren, schlagzeug, shouter und bass - vorallem bei den geschützen, die gitarr und bass an amps auffahren... aber dünn ist meine stimme eigentlich nicht... daher isses schon komisch....


sorry fürs kleinschreiben, aber hab baby aufm arm und nur eine hand frei :redface:
 
Auch wenn es nicht so *ganz* der Idee des Fernabsatzgesetzes entspricht... wie wär's damit ein, zwei, drei finanziell in Frage kommende Mics z. B. beim Hausherrn oder beim BigT zu bestellen und dann zu testen, welches von den dreien Du behalten willst?
Mein Tipp für den kleinen Geldbeutel und eine Sopranstimme ist das Beyer Opus 69, wenn es ein paar Eurönchen mehr sein dürfen auch gerne das Beyer Opus 89 - das kommt bei mir fast genauso klar und brillant wie der Flaggschiff-Kondenser, das TGX930 (welches ich nur bevorzuge, weil es kleiner und leichter ist ;) )
 
...ich hatte da wohl was verwechselt und dachte aus irgendeinem Grund, Du hättest Unterricht bzw. mal welchen gehabt - mein Fehler. :redface:
Dann stimmt es natürlich, daß Dir bei den Sachen ein Lehrer weiterhelfen kann/sollte. Die Mikrotipps von IcePrincess würde ich Dir auch vorschlagen. Ich bin zwar normalerweise absoluter Shuremensch, aber wenn man bestimmte Anhebungen oder Absenkungen möchte, können die anderen durchaus sehr nützlich sein. Früher waren die AKGs sehr höhenlastig und die Beyers nicht gerade guter Qualitätsstandard, aber das ist schon lange her - also alles antesten, was Du irgendwie auftreiben kannst...
Täusch' Dich beim Octaver nicht. Der Sinn ist ja nicht, die Stimme höher/tiefer zu machen, sondern eine tiefere "Projektion" von Dir selbst dazuzumischen. Und es gilt dasselbe, was eigentlich für alle Effekte gilt. Man darf den Effekt erst bemerken, wenn er abgeschaltet ist, d.h. es verändert sich eher das Feeling, die Aura oder wie auch immer man das nennen will und eben nicht der eigentliche Klang - schwer zu beschreiben...
Dann zur Tiefe: es muß nicht sein, daß Du in der Tiefe zu leise bist. Tief wirkt nunmal oft leise, weil es eben schlechter rauskommt, vor allem, wenn die Saitenfraktion gegen Dich ankämpft. Ist der Lautstärkeunterschied denn auch so heftig, wenn Du zu Hause trocken vor Dich hinsingst - oder nur in der Probe? Auch das kann ein Mikro/PA-Problem sein. Je tiefer die Frequenzen, desto mehr Energie haben sie. Das heißt aber auch, daß mehr Dampf benötigt wird, um tiefe Frequenzen zu übertragen. Beispiel: die Gitarrenleute spielen jeder über einen 100W Vollröhren Marshall mit 2 4x12er Boxen, der Bassist über einen SWR Megoliath und Du singst über eine Schneider 20W Heimstereokompaktanlage, die man normalerweise als 12jährige/r von der Tante zum Geburtstag bekommt (alles schon dagewesen). Dann mühst Du Dich ab, überanstrengst Dich pausenlos, kommst aber trotzdem nicht durch. Vielleicht etwas übertrieben, aber stell' erstmal sicher, daß es kein Technikproblem ist. Evtl. nehmen Dir die anderen einfach Frequenzen weg, die für Deinen Gesang wichtig wären. Sowas passiert sehr häufig und ist dummerweise nur zu lösen, wenn alle an einem Strang ziehen und z.B. auch die Gitarristen bereit sind, sich mal leiser zu drehen (Obacht! Konfliktpotential!!!). In der Aufnahmewelt nennt man sowas "Frequency Slotting", d.h. das jedes Instrument seinen eigenen Frequenzbereich bekommt (und dazu noch die eigene Position im Stereofeld), sodaß jeder seinen Bereich hat, und man sich nicht gegenseitig stört. Gitarren und Gesang teilen sich einen erheblichen Frequenzbereich und da wird der schwächere nunmal schnell plattgemacht. Und obwohl das Live bzw. im Proberaum genauso gilt, schert sich da kaum jemand drum. Jeder dudelt vor sich hin, mit dem Sound der ihm/ihr gefällt, aber das Gesamtbild kümmert niemanden. Lösung: mehrere Proben aufnehmen und hinterher unvoreingenommen analysieren (Obacht! Konfliktpotential!!!).
Bei der Rhythmikgeschichte empfehle ich eher einen Schlagzeug- als einen Gesangslehrer. Du mußt ja deswegen nicht Schlagzeug spielen, aber das sind nunmal die, die sich am besten damit auskennen und es auch am besten vermitteln können. Ich finde es immer wieder erschreckend, wie wenig Ahnung Musiker (vor allem Sänger/innen!) von Timing und Rhythmus haben, das schließt auch jede Menge Lehrer mit ein. Irgendein Rhythmusgefühl hat so ziemlich jeder, der sich mit Musik beschäftigt. Aber das wirklich zu begreifen und verwenden zu können - da hört's bei den meisten recht schnell auf...
 
Mit dem Equip könntest Du recht haben. A capella ist der Lauttärkeunterschied nicht so gravierend. Die Klampfer spielen Peavy 6505 mit passender Box, der Basser SWR WorkingPro 400 mit Warwick 4x10 Cabinet Box. Ich hab ne popelige Conrad (*schäm*) 400 Watt (Sinusleistung) PA. Aber anderer Seits - unser Shout "singt" über die gleiche Anlage und ist niemals nicht zu leise... :gruebel:

Klampfen leiser geht nur bedingt - der Drummer hört sonst nix. Haben leider nur noch nen passiven Monitor rumstehen, der aber nirgends dran geht, weil der Rest nunmal aktiv ist... Das ist zwar kein Dauerzustand, aber 1-2 Monate lang wirds noch dauern bis die neue Technik da ist.
 
Daß das Shouten lauter rüberkommt als Dein normales Singen ist recht logisch. Singen an sich ist ja nicht übermäßig laut. Es kann auch daran liegen, daß das Gesangsanlägchen ( ;) ) einfach in den Frequenzen Eures Shouters kräftiger ist als in Deinem Bereich. Das ist ja bei solchen Teilen oft der Fall. Sie haben nicht über den ganzen Bereich gleich viel Druck, sondern hier und da mal eine Spitze und andere Teile fehlen eher. Oft klingen sie auch recht dosig.
Ich weiß, daß das alles an Deiner ursprünglichen Frage vorbei geht, aber offensichtlich gibt es bei Euch ein Soundproblem, wie übrigens bei sehr vielen anderen Bands auch, und das sollte angegangen werden. Wenn das mit dem Leiserdrehen nicht geht (ist natürlich gelogen, sie wollen einfach nicht...), könnt Ihr probieren, Euer Zeugs ein wenig umzustellen. Viele Gitarrenboxen strahlen sehr gerichtet ab. Wenn man nur einen Schritt zur Seite geht, klingt es auf einmal anders/wird es leiser. Evtl. sitzt der Schlagzeuger nicht in der "Einflugschneise" und deswegen sind die Klampfen viel lauter als nötig, damit bei ihm trotzdem was ankommt. Oder den Raum besser abdämmen, da läßt sich vieles machen. Dann klingt es "aufgeräumter" und alles kommt besser an.
Wegen 1-2 Monaten würd' ich mir keinen Kopf machen. Wenn ohnehin 'ne neue/andere Anlage ansteht, habt Ihr ja dann die perfekte Gelegenheit, verschiedene Aufstelloptionen auszuprobieren...
Es gibt eine Möglichkeit, die anderen zum Leisermachen zu bewegen, sie setzt allerdings ein wenig Unverfrorenheit voraus und birgt (wieder einmal) Konfliktpotential. Du besorgst Dir einen Gehörschutz (Empfehlung: Alpine Music Safe Pro, ca. 24,-), dann hörst Du dich selbst über Knochenleitung und bist vom Proberaum- bzw. Bühnensound recht unabhängig. Dann singst Du einfach so wie Du willst und sollte es den anderen zu leise sein, ist es eben deren Problem. Das hat bei mir schon mehrfach funktioniert, aber ich kann eben auch ein ziemlicher Egoisten@rsch sein, wenn es nötig ist :twisted:
Weiterer Vorteil: Wenn man mal dran gewöhnt ist, fühlt man sich wunderbar frei. Ich brauche seit Jahren keine Monitore auf der Bühne mehr (die die meisten Techniker ja ohnehin falsch bedienen...) und höre mich immer hervorragend, löst auch so manches Feedbackproblem.
Aber ich will wirklich keine Zwietracht säen, ich plaudere nur aus dem Nähkästchen...
 
Technik hin oder her - das Problem wird bei den Wurzeln gepackt:
Morgen hab ich meine erste Gesangstunde... na mal gucken wie das wird.... die Lehrerin ist auf Rock spezialisiert und war am Telefon sehr sympatisch - das klingt doch schonmal vielversprechend.... :great:
 
Das dürfte das beste sein - keine Maschine macht aus nettem Gesang was böses, rotziges und motziges.
Wenn du willst dass es aggressiv klingt, musst du an der Stelle halt so klingen, als ob du es ausspuckst. Mat Barlow von Iced Earth kann das sehr gut, wie das bei ner Frauenstimme klingen würde...keine Ahnung. Eventuell wie Doro Pesch, aber die schreit sich auch heiser.
Ich hab es komplett neu gelernt. Anfangs konnte ich nur rotzig singen. Dann, sobald ich Unterricht hatte, plötzlich nur clean. Und jetzt kommt so langsam die Souveränität zurück und es klingt wie vorher, nur besser.
Ich wünsch dir im Unterricht viel Spaß und Erfolg und bin gespannt, was du berichtest.
 
Anfangs konnte ich nur rotzig singen. Dann, sobald ich Unterricht hatte, plötzlich nur clean. Und jetzt kommt so langsam die Souveränität zurück und es klingt wie vorher, nur besser.
Den Satz sollten wir vielleicht irgendwo pinnen :D Es ist oft so, dass Du die ganzen alten Gewohnheiten verlernen musst, um eine saubere Technik zu bekommen und so bald die Technik sitzt, du den alten Ton wieder holen kannst. Aber das kann (plöterweise) dauern.
 

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