Schlechte Akustik im Gewölbekeller

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Guten Abend,

Heute wieder mal ein schwieriges Thema ,zumindest für mich.

Eine Geburtstagsfeier in einem Gewölbekeller : Ca 2.5 m Höhe und Ca 80 m2 ist der Raum wo die Musik sein soll.
Gebucht eine kleine 2.1 Pa von LD System 15g2 mit 15er Bass und 8er Tops.

Installiert in der Ecke neben der Theke und den Bass schön in die Ecke an der Wand .
Davor im 3eck ein Tisch und links und rechts die Tops.

Und hier wieder sehr kompliziert auch irgendwie ein vernünftiges Ergebniss zu finden.
Wiedermal war sie Basswiedergabe ungenügend ( logisch es ist eine Anlage die keinen enormen Pegel erzeugt ) doch diese kann viel besser klingen.
Die Lage des Subs oder eine Phasenverschiebung brachte alles nichts.

Was könnte man hier verbessern oder mit welcher Technik ein besseres Ergebniss bekommen......
Ich überlege ggf. spezielle Pa vielleicht eine QSC Qardioid zu kaufen ? Vielleicht wirkt diese Wunder ?

Hier habe ich mal 2 Fotos die aber nicht von heute sind damit man mal den Raum sieht....


Vielen Dank schon mal ....
 
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Eigentlich scheint mir die Anlage für den Raum passend dimensioniert gewesen zu sein. Aus eigener schmerzhafter Erfahrung: Die Raumakustik in solchen Gewölbekeller ist normalerweise so übel, dass Du mit "Bass zu leise" noch ganz gut weggekommen bist. Normalerweise dröhnt das wie die Seuche, und das GRADE, wenn man den Sub in einer Ecke platziert. Bekannterweise erhöht sich ja die Lautstärke im Bass, wenn man die Bassbox im Viertel- oder Achtelraum (also vor der Wand oder in einer Ecke) aufstellt. Bei Dir sind wohl andere Effekte dazu gekommen, die für eine Auslöschen gesorgt haben. Üblicherweise ändert sich der Sound auch alle paar Zentimeter, wenn Du so einen Raum mal abschreitest und dabei genau hinhörst. Has DU das getan? Wie waren die Ergebnisse?

Als Grundausstattung solltest Du mit einem 31-Band-EQ und einem RTA arbeiten - und das kann durchaus auch die Software für unter 10 EURO auf dem Smartphone sein. Damit "siehst" Du Dir das Spektrum der Musik in einem Raum an und machst Korrekturen - wobei man damit eigentlich nur Überhöhungen ausbügelt, die sich durch Resonanzen oder Moden ergeben. Löcher im Spektrum kannst Du damit eher nicht anheben, da diese meist durch akustische Auslöschungen aufgrund der Raumakustik entstehen, d.h. die Anlage gibt in dem Bereich durchaus was ab, aber die Raumakustik verringert das, was Du bei dieser Frequenz hörst. Hebst Du nun diesen Frequenzbereich am EQ an, wird der Raum auch das wieder "vernichten" - nur überlastest Du grade Deine Anlage in diesem Bereich, ohne dass man davon einen klanglichen Gewinn hätte.

Vielleicht hattest Du in dem Gewölbe ja Überhöhungen in anderen Frequenzbereichen, die den Bass schwach wirken liessen, weil sie ihn kräftig übertönt haben. Hättest Du diese abgesenkt, hätte das ganze wieder ausgewogen gewirkt, so hätte der Bass nicht zu schwach gewirkt. Ist natürlich nur eine Vermutung, da ich nicht dort war. Also: Besorg Dir das passende Werkzeug und lerne, damit umzugehen. Falls Du Tipps gebrauchen kannst: Als Software auf iPhone oder iPad nutze ich "AudioTools" von SixDigital - hat alles, was man so braucht, Pegelmesser, Soundgenerator und RTA. Suche nach "RTA", und Du wirst für Apple oder Android Tonnen von Ergebnissen bekommen. Such Dir einfach aus, was Dir am besten gefällt.

Als EQ bzw. Controller - falls Du nicht bereits einen hast - z.B. dbx driverack PA2 oder den dbx 2231 (letzterer ein konventioneller EQ von ordentlicher Qualität) oder Behringer DEQ2496 UltraCurve im Bundle mit einem Messmikro. Bei einem graphischen EQ sollte man nicht zu billig kaufen, sonst handelt man sich rauschen und verwaschenen Sound ein.
 
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Die Anlage klingt natürlich in gewissen anderen Bereichen wenn es wieder Richtung Gegenwand geht wieder besser aber im mittleren Bereich wo die Tanzfläche ist da fehlt es halt...
Dieses Setup ist eine kleine aktive Anlage mit einem 8 Kanal Mixer und da habe ich kein großes EQ
Und Regel es so gut wie es geht am Pult.
Bei der größeren Anlage habe ich den DC2496 von Behringer und der hilft etwas ....

Die Apps schaue ich mir gerne mal an...

Der Raum ist halt schwierig , ich habe schon erwähnt ,dass wenn er mit Leuten gefüllt ist wieder etwas besser klingen wird und nicht so hohl wie jetzt.

Vielleicht sollte ich ein Notfallsetup für schwierige Location haben wo dann die PA es rausreißen muss.....

Wenn ich da jetzt 3-4 KW im Bassbereich hinstelle ,dann weis ich nicht ob es besser klingen würde aber das kann man leider nicht testen...

Ich hätte den Sub nochmal verkehrt rum in die Ecke stellen sollen und mal testen ob es besser ging was mir schon mal mit einem Hornbass geholfen hat .
Das werde ich morgen nochmal testen wenn es die Möglichkeit gibt.
 
Das ist furzegal was du da an Anlage reinstellst, denn einzig ausschlaggebend ist der Raum selbst und damit dessen Akustik und die ist nun mal beschissen und wenn man nicht weiß wie man dem entgegenwirkt, dann hat man verloren.
1. Bass rausnehmen, das ist oberstes Gebot. Wenn man solche Räumlichkeiten anregt, vor allem im unteren und untersten Frequenzbereich, dann bleibt die Energie drinn und schaukelt sich hoch: Folge es dröhnt und alles ist ein Matsch.
Also Bass raus und man sollte auch unbedingt mittels EQ (vollparametrik oder auch 31-Bänder) die Raummoden so gut wie möglich ziehen. Sonst wird das nischt.
2. Bass in der Ecke ist hier eine verdammt schlechte Idee. Stell die Kiste frei in den Raum oder möglichst wenig Begrenzungsflächen, denn jede Begrenzungsfläche macht mind. 3 dB mehr Krach.

Ein weiteres, großes Problem an den Gewölbekellern sind deren Reflexionen im oberen Frequenzbereich. Damit hat man dann das Problem, dass man sehr viel Diffusschall erzeugt, wenn man hier nicht tunlichst die Tops, welche durchaus potent sein dürfen und sollen, genau ausrichtet und diese auch gut gerichtet sind. 90xirgendwas ist Käse, mit mehr als 90° horizontal hat man meist ganz verloren.
Noch besser: Dezentrale Beschallung mittels mehreren kleinen LS.

Fazit: mit so einer 08/15 Anlage gepaart mit sinnfreiem Aufbau wird das nix. Schadensbegrenzung ist möglich, wenn man wirklich nur den Tanzbereich ins Visir nimmt. Falls möglich dämmende Maßnahmen in Form von Backdrop, Sidedrop mittels Molton einplanen und anbieten.
Je mehr Leute auf der Tanzfläche, desto besser. Wenn da Möbel wie Sofa etc. rumstehen, auch gut. Eben alles was die eingebrachte Schallenergie absorbiert.
 
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Danke für die Antwort.

Ja ein wirklich besch. Raum.
Beim abbauen nochmal getestet und was noch ganz hilfreich war, die Tops etwas nach unten neigen damit es etwas auf der Tanzfläche untergeht.
Ich frage am nächsten Tag immer nochmal nach ob alles ok war oder ob sie irgendetwas vermisst haben ?
Es wäre alles Top gewesen..... ( 30er Party ) ....
Vielleicht bin ich zu kleinkariert aber auf vielen Gigs habe ich diesen Typ Anlage aufgebaut und jedes Mal war alles wunderbar wie ich hörte..... Entweder habe ich zu hohe Erwartungen oder der Kunde versteht nichts von Akkustik oder lügt.....

Ich für mich will auf jedenfall daran arbeiten es immer besser zu machen auch wenn der Kunde sagt dass es ok ist aber ich denke wenn ich selbst daraus gehe und sage : Das Passst dann sollte es auf jedenfall gut sein...

1000 Dank für die vielen Tipps die ich immer versuche im Hinterköpfchen zu halten...
 
Kann es sein, dass Du einen (möglicherweise übertrieben) hohen Wert auf die Bässe legst?
Mir drängt sich dieser Eindruck schon seit einigen Deiner Beiträge auf und hier lese ich jetzt wieder, dass das, was für Dich zu wenig erschien in einem Raum, der der Beschreibung nach die Basshölle hätte sein müssen, für Dein Publikum völlig ausreichend war.
 
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Bass ist für mich sehr wichtig , es muss spürbar sein sonst klingt das für mich nicht.
Ich erwartete dort unten keine dröhnte Höhle aber es sollte schon spürbar sein.
Ob nur ich so denke weis ich nicht.
Das ist wie als wenn einem die Farbe rot besser wie orange gefällt...
Ich denke da hat jeder sein Geschmack
 
Bass ist für mich sehr wichtig , es muss spürbar sein sonst klingt das für mich nicht.

Ist klar. Dein Bild aus einem anderen Beitrag sprich ja für sich. Da dürfte eigentlich kein Konfetti mehr liegen.
image_jpeg.jpg
 
Die Anlage klingt natürlich in gewissen anderen Bereichen wenn es wieder Richtung Gegenwand geht wieder besser aber im mittleren Bereich wo die Tanzfläche ist da fehlt es halt...

Das ist ein wichtiger Satz, beschreibt aber auch ein fundamentales Missverständnis: Nicht die Anlage klingt irgendwo besser oder weniger gut - es ist der Raum. Du hast in solchen Räumen immer Überhöhungen und Auslöschungen, bedingt durch Resonanzen oder stehende Wellen bei bestimmten Frequenzen.

Und noch etwas: Auch ich mag es für den Sound meiner eigenen Beschallungen, wenn der Bass anfängt, leicht auf den Brustkorb zu drücken. Man muss aber auch mal bedenken, dass der Kunde einfach nur eine schöne Party haben will. Und oft sind die Gäste einfach nur froh, wenn sie sich auf so einem Event miteinander unterhalten können. Auf einer Hochzeit letztes Jahr im August oder September kam der DJ mit einem 12-Zoll-Sub und zwei winzigen Tops (6 oder 8 Zoll). Geschoben oder gedrückt hat da nix, auf der Tanzfläche war etwas mehr Radau, und an den Tischen konnte man sich wunderbar unterhalten, auch bei laufender Musik. Und weisst Du was? Es war eine wunderschöne Veranstaltung.
 
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Ja sicher ,der Raum klingt anders nicht die Anlage, dass war falsch formuliert...
Auf einer Hochzeit ,logisch dass ist keine Diskoparty aber dieses war eine 30er Party und da ist etwas lauter angesagt....

Vielleicht ist meine Denkensweise etwas anders.
Die Anlage soll lieber etwas zu viel können als zu wenig weil leiser geht immer aber die Stimmung kommt halt so oft erst richtig wenn der Klang gut ist...
Klang wird jeder anders definieren ...
 
oh ja, die Gewölbekeller immer eine Herausforderung. Kenn ich nur zu gut.

Der von @yamaha4711 genannte tip mit einem zusätzlichen Boxenpaar habe ich auch schon angewendet. Dadurch kann der Pegel der einzelnen Tops etwas zurrückgenommen werden ohne das die Gesammtlautstärke darunter leidet. Dadurch sind die Raummoden weniger präsent. Speziell wenn Rednerbeiträge angesagt sind ist das ein sehr gutes Mittel.

Neigen der Tops hat sich auch bewährt.

Sehr unkonventionelle Aufstellung der Subs - einfach probieren - führte auch schon zu einer Verbesserung.

Und nach all den oben genannten Maßnahmen mit einem brauchbaren EQ noch ein paar der am meisten Störenden Resonanzen gezogen dann ging es eigentlich immer.
 

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