Schlecht drauf durch Gothic Musik?

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"Hey wenn ich so deprimierende Musik hören würde wäre ich immer voll mies drauf"
Kennt ihr auch solche oder Ähnliche Sprüche? Bestimmt zu genüge!
Also mir persöhnlich tut es Saugut solche Musik zu hören. Wenn man verpennt im Bett liegt und was richtig schon Böses fieses hört z.B alte Sachen von den Fields gehts mir danach viel besser.
Quasi billig ausgedrückt: 'eigen
tlich gehts mir garnicht schlecht, es könnte viel schlimmer sein' :twisted:

Was ist eure Meinung?
 
Eigenschaft
 
Nee, mir geht´s schon schlecht, aber durch "negative" Musik kann ich das ganz gut kompensieren und merken, dass ich nicht der einzige Mensch auf der Welt bin, der Probleme hat. Es hat irgendwie eine kathartische Wirkung. Durch´s Mitleiden anderer Leute Seelenschmerz, kann man seinen eigenen verarbeiten und vllt. auch ein Stück weit überwinden. Die, die sagen, dass man da nur schlecht von drauf kommt, haben für sich sicherlich recht, aber nur, weil sie nicht so depressive Menschen sind. Sie müssen dann aber auch kapieren, dass ich anders bin, als sie.
 
hm, man muss schon einen gewissen hang zur melancholie haben.
viele verstehen das halt nicht, weil sie in ihrer lustigen spassgesellschaftswelt leben.
ist ja nicht so, dass ich ständig weine, weil ich solche musik höre :)
diese musik hat kraft und seele, und ist nicht nach 3 wochen vergessen, wie so mancher chart-"hit".
 
eben, in melancholie leben, heisst auch kraft schöpfen und hoffnung... trotzdem kann ich lachen, und meinen spass haben. es tut gut hinabzutauchen in trauer, schwermütigkeit, und tiefe...

melancholie kann sehr heilend und erfüllend wirken! 8)
 
ich denke mal OHNE diese musik wäre ich immer schlecht gelaunt. kann meinen vorrednern nur zustimmen, wer so was behauptet hat null ahnung und ist wahrscheinlich Küblschreck fan.
 
yo, vorallem ist diese musik sehr inspirierend.
ein paar bier, saturnus oder shape of despair in die boxen, und das texteschreiben läuft fast wie von allein , und das, ohne von denen zu klauen :)
 
wenn ich mich mal hinsetzt und was schreibe, bracuh ich da kein bier füpr, bier macht das nur noch schlimmer, hab mal mit nem kumpel im suff ein 33 strophen gedicht über einen andren freund geschreiben und als wir dem das vorgelesen ham, wollt er uns eine reinhauen... :D also dann doch lieber ohne. ;)
 
LÖL
und so ist jeder verschieden, was für ein glück :)

bier machts nicht schlimmer bei mir, aber in diesem moment vertieft es die gefühle, die ich bewusst hervorkrame.
rotwein eignet sich auch ganz gut.

aber, ich möchte hier ja niemanden zum alkoholmissbrauch animieren, nicht wahr ?! ;)
 
naja, also, Gothic find ich ja überhaupt nicht deprimierend. Jedenfalls nicht deprimierender als Robbie Williams ;-) Verträumt und nostalgisch passt da eher. Weiß nicht, warum "Außenstehende" immer glauben, Gothic wär so schrecklich traurig und deprimierend??
 
villeicht sollte man depri und melancholie nicht gleichsetzen.
für einen menschen, aus eben genannter spassgesellschaft mag gothic "deprimierend" sein.
weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
ich beziehe mich auf melancholie.
das ist für mich positiver, unter einem negativen aspekt.
ausserdem schön, um sich selbst zu bemitleiden.
hab früher oft gehört:
das ist doch keine musik. was mir ziemlich abartig vorkam, angesichts dessen dass ich musik mit seele höre( und in jeder seele steckt nun mal schmerz)
heut ist mir klar, warum sehr viele menschen, diese art von musik nicht verstehen.
sie sind anders als ich
was durchaus elitäres denken darstellt.
ist aber keine schande.
 
Das ist leider richtig, viele sind anders. Kaum trifft man mal jemanden, der dieselbe Musik mag, wie man selbst. Leider scheint mir, dass die meisten Menschen Musik nicht mehr mit der Seele, dem Herzen, dem Gefühl wahrnehmen, sondern nur noch mit den Ohren. Dadurch fällt ihnen nicht auf, wie sinnentleert Liebestexte sind, die von irgendwelchen Boygroups wiedergegeben werden, die weder diese, noch die Musik selbst geschrieben haben. Das ist immerhin etwas, was so manche Gothicband nicht macht. Ich unterstelle mal, dass es hier wesentlich stärker auf die wahren Emotionen hinter der Musik ankommt, da es in dieser Sparte nicht darum geht, möglichst viele Alben zu verkaufen und somit Musik zu einer Massenware zu machen, die ersetzlich und stumpf ist.
 
genau aus diesem grund hatte ich mich nie getraut einen lovesong zu schreiben.weil der begriff vergewaltigt wird.
heut schreib ich eher lieder die sich mit der liebe ansich( nicht unbedingt zu einer person) und Hass (ditto) auseinandersetzen.
ich könnte auch sagen:letzteres ist für mich rein destruktiv.
aber es ist gut, dass viele anders sind.
man muss es nur verkraften.
jemand aus einer anderen welt, dürfte wohl das selbe denken.
 
Aber das mit den Liebesliedern geht mir genauso. Ich komme mir vor, als würde ich unsinnige Floskeln dahersagen, obwohl sie tief aus meinem Herzen kommen. Nur, weil jeder romatische Begriff, jedes lyrische Stilmittel missbraucht wird, um auf dem Popmarkt naive Abnehmer zu finden.
 
ja, da ist die gefahr gross, in die falsche schublade gesteckt zu werden.
man muss es eben anders verpacken.
 
also ich persönlich halte selbst mitleid so ziemlich für das schlechteste, was man mit melancholie in verbindung bringen könnte.
selbstmitleid nervt nur die anderen und macht einen nicht gesünder.
und- es bringt einen nicht einen cm weiter.

in zeiten, in denen ich beziehungstechnisch sehr glücklich bin (so wie mit meiner jetzigen frau) fällt es eh schwer, irgendetwas oberhammermegatrauriges dahinzuschreiben.
naja, und ein liebestext muss ja nicht immer schwülstig sein.
ja, da ist kreativität gefragt :)
 
Nee, ich mag dieses Selbstmitleid. Dies, Liebe und Agression sind mein Antrieb, Musik zu machen. Es ist nur die Frage, wie man Selbstmitleid definiert. Wenn ich darüber schreibe, dass mein Leben nicht so ist, wie ich es gerne hätte, ist das das Gefühl, was auch mein Leben bestimmt und deshalb wichtig. Weshalb sollte ich mich verstellen und über Dinge singen, die mir gar nicht wichtig sind? Nur weil es andere langweilen könnte? Nein, da kommt es mir zu sehr darauf an, dass zu machen, was ich will und nicht, was andere wollen. Aber verstehen kann ich es schon, wenn Menschen damit nichts anfangen können. Man wird ja sehen, ob meine Musik Zuhörer findet, die vllt. eben diese negativen Gefühle nachvollziehen können, weil sie diese auch empfinden.

Und wegen der Kreativität bei den Liebesliedern, da habt ihr schon recht. Ich denke auch, dass ich davon einige habe, dennoch ist vieles, was man schreiben (oder besser: singen) könnte, mit den Assoziation kitschiger Klisches behaftet, die einem die Popwelt aufgezwungen hat und es auch weiterhin wird. Wenn man jedoch glaubwürdig ist, weil die Leute durch Interviews und Persönlichkeit merken, dass man es ernst meint und authentisch ist, gelingt einem auch diese loszuwerden.
 
hm, mit deinen ersten paar sätzen widersprichst du dir doch selbst.

"...Wenn ich darüber schreibe, dass mein Leben nicht so ist, wie ich es gerne hätte, ist das das Gefühl, was auch mein Leben bestimmt und deshalb wichtig.

...Nein, da kommt es mir zu sehr darauf an, dass zu machen, was ich will und nicht, was andere wollen..."

wenn dein leben nicht so läuft, wie du willst, dann hilft doch dieses selbstmitleid nicht einen schritt weiter. schliesslich bist NUR DU derjenige, der das ändern kann.
ich verallgemeinere mal, damit du nicht denkst, ich möchte dich angreifen, aber dieses gejammere und geheule (besonders in der gothic szene) geht mir echt gewaltig auf die nerven.
statt was zu ändern, wird lieber rumgejammert. das ist doch keine lösung.

wahrscheinlich aber meinst du nicht wirklich "selbstmitleid" sondern einfach nur den allgemeinen weltschmerz. das wiederum kann ich sehr gut nachvollziehen.
 
Ich verstehe (nach mehrmaliger Überlegung) was du meinst. Du meinst, dass ich einerseits sage, dass dieses Gefühl nunmal unfreiwillig da ist, andererseits spreche ich von Wollen. Vielleicht ist es ja tatsächlich so, dass ich ein Jammerlappen bin, der gar nichts anderes will, als sich selbst zu bemitleiden. Ausschließen könnte ich es jedenfalls nicht.
Ich denke aber auch, dass es vielen (vor allem jungen) Menschen so geht, die sich zur Gothic-Szene zugehörig fühlen (ich übrigens vom Lebensstil her nicht). Für diese ist es sicherlich auch Ausdruck ihrer eigenen Lebenssituation. Wenn diese eigene Seelenschmerz-Thematik wegfallen würde, hätten sie bestimmt einen Teil ihrer Motivation diese Musik zu hören, verloren. Dennoch ist der Weltschmerz ein ebenso wichtiges Thema, wie der eigene, welcher aber oft mit ihm Hand in Hand geht und kaum zu trennen ist. Es kommt auch immer stark auf die Umsetzung an. Wenn ich solche billige EMB-Mucke höre, die völlig leer klingt und nur gefüllt ist mit charismatisch klingen sollenden Aussprüchen, kann ich auch nicht nachvollziehen, wie man das ernst nehmen kann (EMB ist sicher nicht immer so, das war nur ein negatives Beispiel). Aber recht hast du schon, dass es extrem langweilig wird, wenn sich wirklich jedes Lied nur um Selbstmitleid dreht. Ich versuche da durchaus etwas Abwechslung rein zu bringen.
 
hmmm... joa...
also ich komm von sowas nicht besonders depri drauf... aber das kommt auch drauf an, wie es mir einfach so geht. wenn es mir übel geht, dann ist melancholische musik ein perfektes ventil um tränen abzulassen. ...das allerdings auch nur, wenn ich alleine bin, wär ja sonst peinlich ^^
außerdem kommt es darauf an, ob ich mich auf die musik konzentriere oder ob ich sie einfach nur im hintergrund dudeln lasse wenn ich zum beispiel zeichne oder schreibe. als inspiration sozusagen :3
na ja... einfach nicht auf diese schicksenaussprüche hören, die haben eh keine ahnung von guter musik! genau!

Gruß und Kuss ~ 667 *im dunkel der nacht verschwind*
 
Also, ehrlich gesagt, find ich Gothic nicht deprimierend genug, um deprimiert zu sein. :twisted:
 

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