Schlagzeug studieren - Das Pro und Contra

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drumMo
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Guten Abend allerseits,

mit 17 Jahren muss man schon so langsam seine berufliche Zukunft durchgeplant bzw. seinen Berufs-/Studienweg vor seinen Augen haben.
Als leidenschaftlicher Schlagzeugspieler habe ich natürlich auch schon einen Gedanken ans Schlagzeugstudium verschwendet.:)
Ich spiele jetzt schon seit 4-5 Jahren und hab auch wirklich Spaß an der Sache, logischerweise könnte ich mir dann auch gut vorstellen in 40 Jahren als studierter,
alter Jazz-Veteran in irgendwelchen gammligen Musikkneipen Gigs zu spielen. :D

Nein, im Ernst mein Hobby zum Beruf zu machen reizt mich schon, doch da tun sich auch schon die ersten Fragen auf:

Was für Möglichkeiten hat ein Berufsschlagzeuger um seinen Unterhalt zu finanzieren, sprich womit kann man gutes und sicheres Geld machen?

Ist das Studium, bzw. insbesondere die Aufnahmeprüfung wirklich so hart?

Und kann man als freier Künstler heutzutage überhaupt noch überleben?

Also eigentlich würde ich gerne von euch hören, was für euch die Vor- und Nachteile eines Schlagzeugstudiums sind, gerne auch von denen
die schon Schlagzeug studiert haben.

Ich freue mich auf eure Antworten

MfG

Maurice
 
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Mal vorneweg: neben den anderen Threads zu dem Thema (-> Suchfunktion) studiere ich selber nicht, habe aber ungefähr im selben Alter vor der selben Wahl gestanden und mich dagegen entschieden, worüber ich auch bis heute froh bin. Ich habe auch noch Kontakt zu einigen Leuten von der Jazzakademie die jetzt Schlagzeug studieren.

Zu deinen Fragen:
Was für Möglichkeiten hat ein Berufsschlagzeuger um seinen Unterhalt zu finanzieren, sprich womit kann man gutes und sicheres Geld machen?
Mit Unterricht an Musikschulen und Schulprojekten an staatlichen Schulen verdienen sich die meisten Musiker die ich kenne ihr Grundgehalt, darüber hinaus Auftritte und Studiojobs nach Möglichkeit als Zusatzlohn. 2 Musiker die ich kenne arbeiten auch zeitweise nebenbei als Hilfskoch oder Landschaftsgärtner, um zu überleben.
Ist das Studium, bzw. insbesondere die Aufnahmeprüfung wirklich so hart?
Das Studium ist mit einigem Einsatz wohl zu schaffen (wie jedes andere Studium auch), für die Aufnahmeprüfungen muss man aber schon einiges draufhaben. So ist ein schon ausgebildetes Gehör zwingende Voraussetzung, dazu Musiktheorie (Tonleitern, Harmonieanalyse, Akkorde, etc.), die man aber gut pauken kann. Wenn du wirklich studieren möchtest empfielt sich unter Umständen schon jetzt mit Klavier anzufangen, das ist beim Schlagzeugstudium Pflicht und man kann dabei schon das Gehör und die Theorie mitlernen. Schlagzeugtechnisch hängt es wohl daran welchen Studiengang du genau belegen möchtest (Jazz, Pop, Klassik), im Jazzbereich kann ich nur von einem krassen Konkurrenzkampf berichten. Ich spiele seit meinem 6 Lebensjahr Schlagzeug und habe in meiner Jazzakademiezeit (die letzten 3 Jahre) teilweise 4-5 Tage die Woche 4-6 Stunden geübt. Trotzdem war ich nie in der Lage mit den Leuten mitzuhalten die jetzt in Essen studieren, die waren schon vor ihrem Studium komplette Musiker. Dabei war nicht die Technik oder Geschwindigkeit das Problem, sondern Souverenität, Groove und Fehlerlosigkeit. Von über 300 Bewerbern werden da nur ein Bruchteil (genaue Zahl weiss ich jetzt nicht, aber vielleicht 30) genommen. Ich weiss natürlich nicht wie gut du spielst, aber mit 4-5 Jahren Spielerfahrung und durchschnittlichem Talent halte ich es für unmöglich da rein zu kommen.
Und kann man als freier Künstler heutzutage überhaupt noch überleben?
Frag die freien Künstler hier im Forum, die die ich kenne müssen alle immer mehr unterrichten um über die Runden zu kommen, durch die immer größer werdende Konkurrenz durch gute (wenn auch nicht überragende) Amteur- und Hobbymusiker (wie mich hoffentlich:D) ist der Markt immer schwieriger geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal danke für die ausführliche Antwort.

Wenn du wirklich studieren möchtest empfielt sich unter Umständen schon jetzt mit Klavier anzufangen,
das ist beim Schlagzeugstudium Pflicht und man kann dabei schon das Gehör und die Theorie mitlernen.

Also ich spiele auch schon seit einigen Jahren Klavier und ich denke, dass ich so eine Sonate von Bach
oder was auch immer bei der Aufnahmeprüfung gefragt ist, schon schaffen könnte.
Auch von Musiktheorie hab ich nicht unbedingt wenig Ahnung.

Da ich mich selber eigentlich gar nicht einschätzen kann, habe ich mal meinen Schlagzeugerlehrer gefragt,
der selber studiert hat, und der meinte, dass er es nicht für unwahrscheinlich halten würde, dass ich das Studium packen würde.

Natürlich sind weitere Antworte erwünscht.;)
 
Ich wollte eigentlich Musik studieren, um auch mal was draufzuhaben ;)
Aber ich bin erst 14 und da muss ich mir noch keine Gedanken machen :D
Ich würde trotzdem gerne wissen, wie hart so ein Studium ist.

Gruss

Andy
 
wenn du jetzt 14 bist, solltest du jetzt schon mit der vorbereitung anfangen, damits später nicht so stressig wird.
d.h. schaff dir klavier-, theorie- und gehörbildungsunterricht an, einen guten schlagzeuglehrer und üb schön diszipliniert. natürlich kannst du auch später damit anfangen, aber damit machst du es dir nur unnötig schwer.
das studium ist hart. du musst dich natürlich anstrengen.

außerdem musst du schon zur aufnahmeprüfung gut was drauf haben, sonst will dich keine fh...
 
Ich würde trotzdem gerne wissen, wie hart so ein Studium ist.

Hart. Es bringt dir kein Talent am Schlagzeug bei solchen Studien etwas. Das einzige Talent, was du dazu wirklich brauchst, ist deine intrinsische Motivation immer hoch zu halten und diszipliniert zu lernen. Die größten Schlagzeuger dieser Welt haben das Studium zwar geschafft, aber für viele war es ein hartes Brot Arbeit.

Wenn du wirklich "locker" durch ein Studium kommen willst, dann musst du dir ein lebenslanges Lernverhalten aneigenen. D.h. täglich üben. Effektiv und viel üben. Wenn du wenig übst und gerade so durch das Studium kommst, dann hast du zwar deinen "Titel", allerdings bist du dann noch lange kein guter Schlagzeuger und wirst es anschließend schwer haben. Das Ende ist dann oft ein Musikschullehrer in kleinen Dorfschule (was auch nicht schlimm ist), bloß die große Karriere winkt dann nicht. Wenn du jetzt allerdings effektiv übst, dass während des Studiums und darüber hinaus noch machst, hast du gute Chance es leichter zu packen und damit später noch etwas anzufangen.

Vorallem bevor man so ein Studium antritt musst du dir ganz klar Gedanken drüber machen, was willst du überhaupt mit diesem Studium erreichen?
 
Okay gut danke für die Tpps ;)

Gruss

Andy
 
Hallo...ich habe auch vor ab nächstem Wintersemester Instrumentalpädagogik mit hauptfach Schlagzeug zu studieren.
Ich kann nur jedem raten, der ein Musikstudium anstrebt, schon lange vorher mit Gehörbildung und Harmonielehre anzufangen. Ich muss das jetzt alles innerhalb eines Jahres durchbüffeln (und hatte schon 4 Jahre Klavier und 2 Jahre Orgel nur mein lehrer war nicht der beste. Daher hatte ich von wirklicher Harmonielehre und Gehörbildung keine Ahnung)...
Nun ist es recht stressig (troz musikalischen Grundwissen) das ganze durchzubüffeln ( Tipp: Ich mache gerade extra dafür ein Freiwilliges Soziales Jahr, da hat man viel freizeit und verdient schonmal ein wenig^^)

Eins muss dir aber Klar sein.....Um so besser du bist um so mehr Geld verdienst du nacher.....
 
@ AndyDrummer:
Soweit ich weiß, muss man wenn man Musik studieren will
min. 2 Instrumente perfekt spielen.
Für mich wäre das nichts ich spiele nur aus Leidenschaft. XD
Gruß
Louis
 
das ist schwachsinn. keiner spielt ein instrument perfekt. und nebenfach klavier ist nun nicht so extrem anspruchsvoll.
verglichen mit den hauptfach pianisten bist du da eher noch ein anfänger...
 
Naja als Schwachsinn würde ich das nicht bezeichnen,vllt. habe ich
mich nur falsch ausgedrückt,man muss die Instrumente "gut"
beherrschen.(so sprach mein Nachhilfelehrer,der seit Uhrzeiten
studiert)
Gruß
Louis
 
hmm mal sehn wie es sich es entwickelt. Ausserdem spiele ich hauptsächlich Schlagzeug aus Spass an der Freude :gruebel::great: Und ich möchte mir das durch sowas nocht kaputt machen. ;)

Gruss

Andy
 
ich hatte auch mal überlegt mich in richtung Schlagzeugstudium zu bewegen.
aber habe das dann doch abgehagt, weil es doch eher ein hobby bleiben soll, und ich beruflich doch andere vorstellungen habe, als Schlagzeug/Musiklehrer zu sein.

ich spiele auch wirklich richtig gerne Schlagzeug, aber es soll halt hobby bleiben, was würde ich machen, wenn ich nach einem harten arbeitstag nachhause kommen, an dem ich die ganze zeit schlagzeug gespielt habe?
dann kann man ja nicht mehr die Drums zocken zum entspannen oder um neue kraft zu tanken, weil man es den ganzen tag schon so gemacht hat.

hoffe ihr könnt das verstehen, wie ich das meine^^
 

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