Schlagzeug mit vier Mikrofonen aufnehmen SM57 SM58

YoPeho
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Hallo,

ich möchte im Proberaum unsere Schlagzeug mit vier Kanälen aufnehmen. An Mikrofonen habe ich:

- 1x Shure SM57
- 2x Shure SM58
- 1x Shure Beta52a

Ich würde jetzt mal intuitiv 1x Bassdrum, 1x Snare und 2x Overhead mikrofonieren. Die Frage ist jetzt ob ich das eine SM57 für die Snare oder als Overhead nutze. Da ich ja zwei SM58 habe, scheint es mir irgendwie sinnvoll die beiden als Overheads zu nutzen, somit bliebe dann das SM57 für die Snare. Jetzt habe ich hier allerdings schon so einiges gelesen, dass ein SM58 ganz gut als Snaremikro genutzt werden kann.

Kann jemand helfen? Wie verteile ich die drei Mikros? Ich bin kein Schlagzeuger, aber wo das Beta52a hinkommt ist klar.

Danke euch.
 
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Hi YoPeho!

Das SM57 und 58 ist sehr ähnlich weil es die gleiche Kapsel hat. Jetzt sind beide nicht die besten Mikrofone aber Klassiker schlechthin. Ich würde die 58er als OH's nehmen, 57er auf die Snare und dazu das Beta52a in die Bassdrum. Schau was rauskommt.

Wenn du mehr willst solltest du nach einem paar Kleinmembran-Kondensatormikrofonen ausschau halten. Dann bist du schon recht gut aufgestellt!

LG lightsrout
 
Ich würde die 58er als OH's nehmen, 57er auf die Snare und dazu das Beta52a in die Bassdrum. Schau was rauskommt.

Genau so. Und die 58er als OHs nicht so sehr hoch hängen. Du musst dabei ein wenig experimentieren.

Bei A/B ca. gleiche Entfernung zur Snare für die 58er. Oder in Step1 mal nur ein 58er als MonoOverhead testen.
 
Ggf. die Körbe der 58er abschrauben, das Korbgeflecht hat ja auch Einfluss auf den Klang.
Wie siehts mit Vorverstärkung aus? Ist da was ordentliches greifbar? Beide profitieren von guten Preamps.
 
Ggf. die Körbe der 58er abschrauben, das Korbgeflecht hat ja auch Einfluss auf den Klang.

Nicht wirklich, da der Strömungswiderstand quasi nicht existent ist und sich alle Frequenzen mit Wellenlänge größer als der Draht des Gitters eh darum herum beugen. Bedenke, 16kHz haben noch immer eine Wellenlänge von ca. 2cm.

Das Hauptproblem das er mit den 57ern und 58er haben wird ist die geringe Bandbreite von ca, 100Hz bis 10kHz. Toms werden eventuell zu wenig durchkommen und die Becken nicht schillern. Aber mMn. ist das bei weitem weniger schlimm als zB. der Einfluss des Raumes, gestimmtes Schlagzeug, Talent des Schlagzeugers etc.

PS: Beispiel King Gizzard and the Lizzard Wizzard (und der Bandname ist bei weitem nicht das seltsamste an der Band). Beachtet die Mikrofonierung der Schlagzeuge, tuning der snares, Raum und aufstellung usw usw usw. Trotzdem klingts am Ende geil und die Band wird (zurzeit) voll gehyped! :)

 
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Nicht wirklich, da der Strömungswiderstand quasi nicht existent ist und sich alle Frequenzen mit Wellenlänge größer als der Draht des Gitters eh darum herum beugen. Bedenke, 16kHz haben noch immer eine Wellenlänge von ca. 2cm.
Das versteh ich nicht so ganz. Hast du dich da auch korrekt ausgedrückt? Das würde ja bedeuten, dass bei jedem Mikrofon was ein Gitter hat (also fast alle Mikrofone), überhaupt nichts durch kommt, weil in allen Fällen die Wellenlänge jeder Frequenz grösser ist, als der Draht des Gitters. Es sei denn, man hat ein Gitter mit über 2cm dickem Draht.:D

Kannst du das näher erklären, wie du das meinst?
 
Nein das stimmt schon. Das gleiche Prinzip gilt auch zB. für Messmikrofone. Wenn die Wellenlänge einer Frequenz kleiner ist als die Oberfläche auf die sie auftrifft (draht vom Korb, Membran des Mikros) wird sie reflektiert. Wenn sie größer als das Hindernis ist geht sie daran vorbei und trifft in unserem Fall die Membran des SM58. Probleme hätte man bei einem 2mm dicken draht also erst ab ca. 170kHz. :D
 
So die (wahrscheinlich verkürzte) Theorie...
Du betrachtest nur den Draht und dessen Dicke. Was ist mit dem Zwischenraum, den Maschen?
In der Praxis sieht es anders aus. Tatsächlich hat der Korb Einfluss auf die Frequenzen.
Man kann es selbst ausprobieren.

Shure schreibt auch dazu
Jede Korb-Bauform ist aber nicht nur eine optische Sache, sondern greift auch in die akustischen Eigenschaften des Mikrofons ein. Die Distanz zwischen der Oberseite des Korbs zur Membran ist beim SM57 kürzer als beim SM58. Aus diesem Grund weist das SM57 einen stärkeren Nahbesprechungseffekt auf als das SM58. Ebenso regt das feinmaschige Korbgeflecht des SM57 die Höhen bei etwa 5 - 7 kHz stärker an als der grobmaschige SM58 Korb.
 
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Ach du meinst das die Luftmasse zwischen den Maschen schwingt? Das kann allerdings sein. Damit kenn ich mich zuwenig aus.

Der erhöhte Nahbesprechungseffekt ist nur darauf zurückzuführen das man die Membran beim 57er näher zur Schallquelle bringt. Der Schalldruck nimmt hier proportional zu 1/r zu, wobei r der Abstand ist (radius weg von einer Punktschallquelle).
 
Genau so würde ich es auch angehen, das 57er an die Snare und den 58ern die Körbe abschrauben und als OHs verwenden, aber da würde ich dann auch mal mit der Anordnung herumprobieren, so eine halbe "recorderman" Technik könnte vielleicht mehr herausholen als klassische A/B...
Auch nicht unwichtig, wie nah an bzw tief in der Bassdrum man das Beta52 positioniert, da passiert auch noch sehr viel im Klangbild, was sich nicht so einfach per EQ zurechtziehen lässt.
 
Danke für die Hilfestellung. Werde dann in jedem Fall ohne die Körbe aufnehmen. Wenn es gut wird, stelle ich gerne mal n Soundfile hier rein. Wenn es nichts wird, dann hülle ich mich in Schweigen.... Die größte Sorge bereitet mir aktuell die nackte Steindecke, von der ich erwarte, dass sie die Becken grausam reflektieren wird. Da müsste in meinen Augen nochmal ne Dämmung drunter, aber wie das so ist mit der freien Zeit...
 
Ja der Raum ist wieder ein ganz anderes Thema! Wenn wir von Raumakustik sprechen, sprechen wir von Dämpfung und da reicht ein normaler Vorhang oder Pyramidenschaum nicht. Aber wie gesagt, das ist ein eigenes Thema.
 
Och, wenn die Steindecke in einer Höhe von 4m oder sogar noch höher liegt, ist das gar kein großes Problem ;-)
 
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Kommt auch auf die Snare und ihre Stimmung an:



;)
 
Hi!

Ich nehme derzeit mit 4 Mics auf. Shure sm57 für die Snare, Shure Beta für die Kick und zwei Rode OHs.

Das ganze geht in mein Tascam US 1800. Als Software nutze ich auf meinem Mac Garage Band.

Als Zielsound habe ich mir sowas wie hier von Matt Garstka vorgestellt:

Als Vergleich hier mein letzter Mitschnitt:

Ich will keinen riesigen Aufwand in EQ stecken. Soweit ich weiss gibt es bei einigen Softwares hier schon Voreinstellung, die ohne grossen Aufwand zu einem guten Ergebnis führen. Ich würde mir für Toms weitere Mikros zulegen und eventuell die Hihat mit einem weiteren Mic abnehmen.

Zu meinen Fragen:
Benötige ich eine andere (bessere) Aufnahmesoftware, um dem Sound näher zu kommen? Die Frage ist halt ob sich der Ausgaben für z.B. Protools lohnen? Gibt es Alternativen mit denen Ihr Erfahrungen habt und die für mein Vorhaben zum gleichen/ähnlichen Ergebnis führen?

Bin für jeden Tipp dankbar.
 
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Hi Hamplmann!

Das nächste mal kannst du gerne ein neues Thema für deine Frage aufmachen.

Erstmal ein Kompliment von Schlagzeuger zu Schlagzeuger: sehr geiler Groove und gut performed!

Ich finde das für deine Zwecke vier Mikros so wie du sie zurzeit verwendest bei weitem reichen. Ein Schlagzeugsound entsteht normalerweise vor allem durch Overhead und Raummikros und die Stützmikros (Abgesehen von Snare und Bassdrum) sind erstmal nicht so wichtig.
Du hast allerdings das gleiche Problem wie der Typ in dem Video das du gepostet hast: der Raum ist winzig! Für einen Schlagzeugsound brauchst du einen sehr großen Raum, denn Reflexionen von den Wänden werden immer boxy klingen. Es gibt auch kein Material der Welt das dir auf wenig Platz genug absorbiert um da entgegenzuwirken. In seinem Video klingt nur das Schlagzeug der Aufnahme fett, seine Aufnahme ist glaube ich sogar noch schlechter als deine.

Was kannst du tun? Ich würde Snare und BD Mic etwas lauter machen und einen Raumhall drauflegen. Wichtig ist hier ein Predelay von ca. 20-50ms um den Snaretransienten trocken durchzulassen. Weiteres Nachbearbeiten wäre auf jedenfall hilfreich aber das willst du ja nicht.

Garageband ist nicht schlecht! Ich würde erstmal dabei bleiben. ProTools hätte ich dir gar nicht empfohlen, wenn du mehr willst könntest du Reaper versuchen. Etwas ab vom Schuss aber ebenso Hochprofessionell wie andere Namen - nur mit weniger Ausstattung was Plugins betrifft. Aber da kauft eh jeder zu.

Wenn du willst versuch ich mich mal im Mixing daran!

LG lightsrout
 
Hi Lightsrout,

erstmal vielen Dank für die Blumen und deine hilfreichen Anmerkungen.
An der Raumgrösse lässt sich leider nichts ändern. Ich hab schon 3 Kreuze in den Kalender gemacht, als ich die Zusage für den Proberaum bekommen habe. Ist bei mir in der Region gar nicht so einfach etwas passendes zu finden.

Auf dein Angebot mit dem Mixing komm ich gern zurück. Kann ich dir die Files mal zukommen lassen? Via Dropbox?
Ansonsten würd ich beim nächsten mal Snare und BD lauter abnehmen.

Fettes danke
 
Ich finde es auch schon gut, da kann man nicht meckern. Wenn ich etwas ansetzen würde, dann noch ein Mikro an die Floortom für mehr WUMMS, wenn man das für den entsprechenden Effekt mag (was bei dem Musikstil durchaus keine Seltenheit wäre). Vielleicht kann man noch eine Nuance an der Position des Snare Mikros herumtüfteln um noch eine Spur mehr Biss im Attack zu bekommen (lauter finde ich nicht wirklich notwendig), vielleicht auch noch experimentieren mit anderen Fellen und tuning (nicht alles was live gut klingt ist auch für die Aufnahme erste Wahl), aber insgesamt würde ich auch sagen, bist du für die räumlichen und technischen Limitierungen schon wirklich voll im grünen Bereich. Ich habe schon Aufnahmen mit doppelt so vielen Mikros gehört die deutlich grottiger klangen.
 
Ich habe schon Aufnahmen mit doppelt so vielen Mikros gehört die deutlich grottiger klangen.

Das kann ich nur bestätigen!

Klar, schick mir einfach mal was. Ich persönlich bevorzuge ja Google Drive weil es Meilenweit besser ist, aber ich nehme auch Dropbox an. Was auch immer für dich einfacher ist.
 

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