Okay, eine Antwort zum Post #7:
Jägi;5741335 schrieb:
... Derzeit befasse ich mich mit dem Thema Recording ...
Eine andere Welt als Livemusik. Im Studio hast Du nahezu unendlich viel Zeit, live musst Du so weit sein, wenn's losgeht.
Jägi;5741335 schrieb:
Nun habe ich mir einen gebrauchten Kompressor (Behringer MDX-2000) zugelegt und werde damit mal rumexperimentieren. Aufnahmen kann man in der DAW mit mehreren digitalen Kompressor bearbeiten - wie sieht es hingegen bei Live-Gigs aus? Darauf beruht nun meine Frage.
Äusserst löblich, ein wenig zu üben.
Jägi;5741335 schrieb:
Besetzung aus einem Drummer, Bassist und 2 Gitarristen ... Bassist und die Gitarristen singen auch. (Wir Spielen derzeit maximal vor 200 Leuten). Nun habe ich mich gefragt, wie ich die Dynamik und den Druck unserer Gigs mittels Kompressoren verbessern kann. Nun frage ich mich, wieviele Kompressoren für uns als Band sinnvoll sind (im Live-Einsatz)?
In dieser Besetzung würde ich zuerst den Leadgesang komprimieren, dann den Bass, dann die Backing-Vocals, dann die BD - je nachdem, wie viele Kompressorkanäle Ihr Euch leisten könnt. Vielleicht noch eine dezente Summenkompression dazu.
Jägi;5741335 schrieb:
Ist es beispielsweise Sinnvoll, jede Gitarre extra zu Komprimieren, oder kann man die beiden Gitarren auch über eine Gruppe Komprimieren? Ist es überhaupt Sinnvoll eine Gruppe zu komprimieren?
Im Amateurbereich weder noch - zumindest bei E-Gitarren. Die haben eh ncht allzu viel Dynamik. Ausnahmen sind supercleane Funksounds, die haben mehr Dynamik. Aber verzerrte Gitarren haben so gut wie keine Dynamik (die wird durch die Verzerrung plattgebügelt).
Jägi;5741335 schrieb:
Wie und was Komprimiere ich am besten beim Schlagzeug? Alles? Nur Base und Snare? Auch die Toms?
Bassdrum (nicht "Base"), vielleicht Snare. Toms nur, falls Ihr ein Digitalpult habt oder anderweitig der Luxus ausgebrochen ist UND falls Ihr die ganzen Kompressoren auch schnell genug bedienen könnt. Ich sag mal 10 Minuten Soundcheck auf dem alles entscheidenden Festival - macht was draus ...
Jägi;5741335 schrieb:
Daher interessiert es mich, wie das andere Bands machen und was Sinnvoll ist und was weniger Sinnvoll ist. Wie machen es die erfahrenen unter uns in diesem Board?
Zum Thema Kompression gibt es hier fast soviele Meinungen wie Boardmitglieder. Soll heissen, jeder steht mit seiner Meinung ziemlich alleine da, Glaubenskriege inclusive
Wenn es druckvoll klingen soll, muss zuallererst mal die Band tight zusammenspielen können. Ohne das nützen alle Kompressoren nix. Okay, gehen wir davon aus, Ihr habt das drauf. Dann gibt es die einen, die Kompression auf den Tod hassen, weil sie angeblich die Dynamik killt. Die armen Fehlgeleiteten, das Gegenteil ist der Fall. Denke über "technische Dynamik" und "Dynamik der musikalischen Darbietung" nach, um den vordergründigen Widerspruch zu entwirren. Alternativ liest Du hier ein paar Gedankengänge:
http://www.musikertalk.com/viewtopic.php?t=17136
Andere komprimieren gern viele Signale, aber jedes für sich nur dezent (nicht mehr als 4 bis 6 dB Gainreduction). Dieser Glaubensrichtung gehöre ich an, wobei es beim Bass etwas heftiger zugehen darf (bis 10 oder 12 dB GR). Dazu vielleicht noch einen dezenten hochwertigen Multibandkompressor in der Summe, und Du hast einen tighten, druckvollen Sound (falls Band und PA das hergeben).
Dann gibt es die Fraktion, die der Meinung ist, dass man den Kompressor schliesslich bezahlt hat und darum auch arbeiten hören will (das ansonsten verschmähte "pumpen"). Je nach Musikrichtung vielleicht, aber normalerweise ist das nicht so mein Ding. Bei der Band Daft Punk wurde dieser Sound sogar zum Stilmittel erhoben. Man muss sie nicht mögen, aber sie haben (hatten?) Erfolg.
My 2 (EUR)Cents ...
Viele Grüße
Jo