Schlaggitarre geöffnet - Mal sehen was diese Büchse der Pandora so hergibt

Etna
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Ahoi!

Erinnert ihr euch noch? So an mich? Und vielleicht noch an diesen Post hier?

Es ist irgendwie alles viel zu lange her. But finally I did a thing:

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Das war aber auch ein K(r)ampf, da gewiss nicht nur Knochenleim im Einsatz war. Ich meine es waren mindestens drei unterschiedliche Kleber, die den Boden festhielten. Und der letzte war irgendwie super eklig. Kein Weißleim, sondern irgendwas anderes. Aber mit genug Geduld, Spucke (ähm... Wasser aus einer Pipette) und sanfter Wärme konnte ich den Boden doch auseinander massieren. Wie gut, dass ich so viele Malmesser habe.

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Spannend ist aber die Historie an Reperaturen. Liebevoll geschnitzten Klötzchen, die vermutlich in Geigenbauer-Manier aufgespießt und durch das F-Loch hindurch angebracht wurden. Dann die Phase, in der man einst Risse mit Tüchern gefixt hat. Bis hin zum Stümper, der alles aufgerissen hat, seinen Schmu an Industrie-Kleber verteilte und Stücke unsauber aus seinem Brennholzstapel überall verteilte. Selbst unter dem Halsende sind einige Keile auf die Decke geklebt zu finden. Sowas erschwert das Vorankommen erheblich.

Ich weiß noch nicht, ob ich jetzt so *offiziell* zurück bin, aber ich habe nach all der Zeit endlich wieder vor ein wenig mehr Musik zu machen und, um mich dazu zu motivieren, auch entsprechend mehr musikalisches zu basteln. Ich hoffe ich kriege irgendwie den Hals noch sauber getrennt. Der scheint mir auch mit diesem blöden neuen Kleber verklebt zu sein. Den musste ich an der Zarge bereits mühselig heraus popeln. Der wird bei wärme dehnbar wie Kaugummi. Bei der großen Fläche jedoch sehe ich irgendwie viele Probleme hierbei auf mich zukommen. Ich könnte Löcher hinein bohren und Drahtheizelemente einführen. Aber der Halsblock scheint mir auch aus Fichte zu sein. Da könnte ich auch einen neuen aus Hartholz fertigen und die Fichte heraus stemmen.

Ich habe zwar viele Ideen wohin die Reise gehen soll, aber anstatt mein Moodboard zu posten, warte ich einfach ab, was sich hier für Rückmeldungen ergeben. Ich mache einfach alles iterativ Stück für Stück bis sie dann fertig ist... In hoffentlich weniger als 4 Jahren. Also vorweg: Es ist eine sammelunwürdige alte deutsche Schlaggitarre unbekannter herkunft, die ziemlich unliebsam behandelt wurde. Komplett massiv und mit vielen vielen Rissen. Daher scheltet mich bitte nicht, dass ich auf gar keinen Fall den Originalzustand anstreben werde. Ich mag eher etwas in Richtung Jack White mit roughen Ecken, viel Coolnes, alles an Patina behalten und am besten in Drop-C Stimmung sehen. Es müssen unbedingt Humbucker rein und dafür die Decke aufgefräst werden.

Beim Hals kann ich zunächst so viel sagen: Der muss raus, das Griffbrett ab, alles begradigt werden, ein Trussrod rein, der halbierte Baseballschläger darf dann schlanker ausfallen, neue Bünde rein und vielleicht ändert sich die Kopfplatte zu etwas in Anlehnung einer Guild Starfire Jet. An der mag ich eh, dass nur zwei Potiknöpfe drin sind. Ich hätte sogar ganz gut passende offene Sperzel-Mechaniken. Bei denen müsste ich nur mal schauen, welches Ami-Gewinde die verwenden, damit ich die Schrauben tauschen kann. Da sind einfach irgendwelche Baumarkt-Schrauben in Philips drin. Die mag ich gern vernickelt und mit einem Schlitz sehen. Muss ja irgendwie passen...

Apropos Poti-Knöpfe:

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Ich finde die passen schon ganz gut zum Vibe. Sind glaube ich auch vintage, wobei vermutlich eher 20...30 Jahre Jünger als der Rest.

Ihr seht vielleicht schon, ich habe vor mich zu verkünsteln. Der erste Schritt wird allerding sein alles an Schmuh von Boden und Decke zu beseitigen. Ich werde dann alle Risse einzeln reinigen und mit Knochenleim wieder zusammenfügen. Ich bin gespannt, wie gut ich alles zusammen gezwungen bekomme. Ich versuche es mit normalen Zwingen hinzubekommen, sonst würde ich mir klassische Zwingen aus Tunern basteln. Auf der Decke selbst fände ich es lustig aus Riegelahorn mit viel viel Schellack vergilbte Schwalbenschwänze entlang der Risse einzufügen. Natürlich muss ich die Leisten alle verkürzen, da es sich um echt breite Schwundrisse handelt. Da kann man zum Teil einen Fußball durchkicken. Da warten bereits die ersten beiden Entscheidungen auf mich:

1.: Schnitze ich mir tatsächlich jetzt für jeden Riss sauber duzende Klötzchen zur Versteifung der Decke aus Fichte und pflaster damit alles zu? Oder spiele ich Bootsbauer und traue mich eine dünne Schicht Glasfaservlies mit Knochenleim aufzutragen? Bei der Anzahl der Risse tendiere ich eher zu letzterem, wobei das erstere einfach viel viel schöner wäre. Knochenleim anstatt andere Kleber, die man klassischer Weise hierzu nimmt, wäre wenigsten schnell wieder lösbar, sollte ich mich umentscheiden.

2.: Etwas im Stile einer ABR-1 wird Pflicht beim Umbau. Und ich mag die Brücke unbedingt aus purer Faulheit an die Decke schrauben. Gerne auch so offensichtlich, dass es beim Anschauen schmerzt. Gehe ich da dann den ganzen Weg und fertige einen Center-Block an oder versteife ich die Decke nur partiell um die Brücke herum? Könnte mir auch zwei Leisten vorstellen, die dann stilecht aus dem Rahmen einer alten Eichen-Schranktür sind, um Boden mit Decke nochmals zu verbinden.

So oder so braucht es mehr Binding. Ich werde mal Ausschau halten, ob ich farblich etwas passendes finde. Wenn ich schon die Decke ordentlich bearbeite, dachte ich, kann ein wenig Binding um die F-Löcher herum nicht schaden. Zudem hat der Boden keins und bei all der schlechten Behandlung täte da wohl ein neuer sauberer Abschluss der Kante sehr gut.

So und jetzt kommt ihr. Bin schon auf euren Senf gespannt!

Schicken Gruß
Etna.
 
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