Und natürlich spiele ich auf allen Instrumenten kleinere Melodiepassagen, was sehr gut funktioniert. Da ich aber auch der Sänger bin, brauche ich das Akkordspiel.
Als Sängerkollege kann ich dieses Bedürfnis nachvollziehen. Deshalb spiele ich in der Gruppe 5-string Banjo (gCGHD) oder gelegentlich Gitarre (EADghe). Deutsche Lieder singe ich meist solo, und da nehme ich gerne die Waldzither (CC-GG-cc-ee-gg) zur Hand. Das sind drei Instrumente, die dem Akkordspiel sehr entgegenkommen, und auch "kleine Melodiepassagen" kann ich mit ihnen gut bewältigen. Muss ich durchgehend melodieführend spielen, nehme ich die Mandoline oder die Banjomandoline (GDAE), je nach gebotener Lautstärke.
Natürlich klingen Banjo, Gitarre und Waldzither (eine enge Verwandte des Bouzouki) vom Timbre her anders. Aber ein Hauptgrund, das eine oder andere für ein bestimmtes Stück zu wählen, sind die unterschiedlichen musikalischen Möglichkeiten, die sie auf Grund ihrer verschiedenen Stimmungen bieten.
Hätte ich drei untershiedlich gebaute aber gleich besaitete Instrumente, könnte ich lediglich das Timbre variieren.
An einer anderen Stimmung bin ich derzeit nicht interessiert.
Mich interessieren Zupfmuster im 3/4, 6/8 und 4/4 Takt.
Ich finde es bewundernswert, wenn einer mit einer Quintstimmung Akkorde spielen kann! Ich habe es deshalb nie lernen müssen, weil ich immer ein 5-string-Banjo greifbar hatte ...
Allerdings werden die quintgestimmten Instrumente typischerweise mit einem Plektrum gespielt, sei es melodisch wie die italienische Mandoline oder das irische Tenorbanjo, oder mit geschlagenen Akkorde wie die Bluegrass-Mandoline (chops) oder das Dixieland-Tenorbanjo.
Die Akkordversionen, die sich aus der Quintenstimmung ergeben, scheinen für Rolls, Arpeggien und gezupfte Teilakkorde nicht sonderlich geeignet zu sein.
Deshalb wundert mich deine Frage nach Zupfmustern. Bei 5-string oder Gitarre könnte ich dir helfen, aber was kann man mit einem Plektrum machen, außer Akkorde schlagen oder Melodien zupfen/tremolieren?
Cheers,
Jed