Schiefer Ansatz

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dieperle
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Hallo erstmal!

Ich hatte heute ein wichtiges Vorspiel bei dem ich nicht so bewertet wurde wie "erhofft".
Daher suchte ich das Gespräch mit einem der Jurymitglieder (der auch gleichzeitig an einem Musikkons als Lehrer tätig ist).
Was ihn an meinem Vorspiel störte war mein schräger Ansatz; er meinte, dass dieser mich sehr behindert - sowohl beim "produzieren schöner Töne" als auch beim Artikulieren.
Er meinte, dass dies mich zB bei der scharfen Artikulation beim Stück "Dance de la chévre" behinderte.

Wie kann man seinen Ansatz "gerade rücken" bzw. zumindest ein wenig verändern?
Ich hab das jetzt schon öfters versucht - krieg es jedoch nicht hin!
Habt ihr einen guten Rat für mich?

Lg
dieperle
 
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Hallo dieperle,
Die Veränderung des Ansatzes ist eine Frage der Zeit und geht ( in den meisten Fällen ) nicht von heute auf morgen .
Wenn du jedes mal deinen Ansatz wenn du spielst ein wenig "begradigst" werden nach einiger Zeit deine Lippen auch nachkommen und nach einiger Zeit solltest du dann eigentlich auch deinen Wunschansatz haben .
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig hellfen .
Viele Grüße
 
Hallo :)

wenn sich so ein Fehler eingschlichen hat und zur Gewohnheit geworden ist, dauert es, bis man ihn ausgemerzt hat.
Ich würde auch versuchen, den Ansatz beim Spielen jedes Mal zu korrigieren. Es sollte ja auch für dich selbst hörbar sein. Vielleicht kann es helfen, wenn du Etüden spielst, bevor du anfängst an Stücken zu arbeiten, und dabei dann ganz besonders auf deinen Ansatz achtest.
Außerdem kann es hilfreich sein, sich beim Spielen im Spiegel zu beobachten (z.B. bei den Etüden).
Vielleicht hat dein Lehrer bzw. deine Lehrerin ja auch noch den einen oder anderen Tipp parat.

Grüße :)
 
Hallo!

Ich würde eher nicht versuchen, ganz alleine etwas am Ansatz zu verändern. Besser machst du das gemeinsam mit einem erfahrenen Flötenlehrer, der auch analysieren kann, wo die Ursachen für den schiefen Ansatz liegen und ob und wie man das am besten angeht.

Eine Ansatzumstellung ist immer langwierig und erfordert viel Geduld und eine ganz genaue Kontrolle. Ich persönlich habe in vielen Fällen gute Erfahrungen damit gemacht, den Ansatz wie bei einem Anfänger komplett neu aufzubauen. Die Eigenkontrolle (z.B. im Spiegel) ist dabei unerlässlich. Außerdem musst du damit rechnen, dass sich der neue Ansatz erstmal völlig "falsch" für dich anfühlt und sich der Ton unter Umständen auch für einige Zeit zunächst verschlechtert. Auch der "Rückfall" in das alte Muster ist besonders in Stresssituationen oder bei schwierigen Stücken, wo du nicht die volle Konzentration auf den Ansatz richten kannst, noch für längere Zeit wahrscheinlich.
 
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Vielen Dank für die Antworten.

Ich frage mich jedoch schon warum die Flötenlehrer, die ich bis jetzt hatte, nicht versucht haben meinen Ansatz zu ändern ...
Ich hatte bei einem Konservatoriumlehrer ein Vorspiel (ich möchte gerne IGP Querflöte studieren), der mich darauf hingewiesen hat ...

Glaubt ihr, dass ich aufgrund dessen bei Konservatorien oder Kunstunis nicht aufgenommen werde?
Könnten man mich wegen dem ablehnen?
 
Ich frage mich jedoch schon warum die Flötenlehrer, die ich bis jetzt hatte, nicht versucht haben meinen Ansatz zu ändern ...

Gute Frage. Er hätte dich zumindest drauf hinweisen müssen.

Ich unterrichte selbst Posaune; ungünstige Ansatzstellungen kommen ab und zu vor, sind aber meist nur mit viel Zeitaufwand behebbar. Immerhin gewöhnt sich ein Schüler seinen eigenen Ansatz über Monate/Jahre hinweg an und hat ihn dann gut im Langzeitgedächtnis verankert - das kann man oft nicht einfach und schnell ändern. Deswegen versuche ich immer, schon Ansätze zum falschen Ansatz (;)) zu erkennen und zu vermeiden. Das ist nicht immer einfach, weil einige Schüler sich nicht gerne mit Ansatz-Details rumschlagen, die nur vielleicht und langfristig ein Problem sein könnten.

Glaubt ihr, dass ich aufgrund dessen bei Konservatorien oder Kunstunis nicht aufgenommen werde? Könnten man mich wegen dem ablehnen?

Theoretisch schon. Vor einer Aufnahmeprüfung sollte man immer mehrere Lehrer gehabt haben. Nicht nur, um Defizite des einen Lehrers durch andere auszugleichen - vor allem, um eine objektive Einschätzung des eigenen Könnens zu erhalten. Wenn du von ~3 Lehrern bestätigt bekommst, daß eine Aufnahmeprüfung Sinn macht, kannst du davon ausgehen, daß du reale Chancen hast.

Wenn du zu einer Aufnahmeprüfung mit einem ungünstigen Ansatz erscheinst, fragen sich die Prüfer natürlich sowas wie...: warum spielt der Bewerber so, fällt ihm das selbst nicht auf, weiß er es nicht besser, hatte er einen nachlässigen Lehrer, wenn ja - warum hat er keinen anderen gesucht? Allgemein hinterlässt sowas keinen guten Eindruck. Wenn andere Bewerber dieses Defizit nicht haben, werden diese vermutlich bevorzugt. Bei einer Aufnahmeprüfung präsentierst du dich zwangsläufig mit deinem Können und deinem Nicht-Können: das muss auch so sein. Aber du solltest zumindest erkennen lassen, daß du dich in den vergangenen Jahren zielstrebig um ein ausgeglichenes und musikalisches hochwertiges Flötenspiel bemüht hast. Ein fehlerhafter Ansatz wäre ein Minuspunkt.

Harald
 
...Glaubt ihr, dass ich aufgrund dessen bei Konservatorien oder Kunstunis nicht aufgenommen werde? Könnten man mich wegen dem ablehnen?

Eine Ablehnung hast Du beim Vorspiel gerade erfahren müssen. Obwohl ich ebenfalls der Meinung bin, dass langfristig ein möglichst "normaler" Ansatz in verschiedener Hinsicht optimal wäre, gibt es durchaus verblüffende Beispiele für "Abweichler". Im Youtube-Clip sieht man den auffallend schiefen Ansatz des Solotrompeters der Berliner Philharmoniker, Tamás Velenczei:
http://www.youtube.com/watch?v=HDcuTbdQK7M
http://www.berliner-philharmoniker.de/orchester/mitglieder/musiker/tamas-velenczei/
Damit will ich sagen, dass verschiedene Juroren ihre eigenen Kriterien haben, die ihnen besonders wichtig sind. Ob Du bei jenem Vorspiel überzeugend gespielt und geklungen hast, steht vielleicht auf einem ganz anderen Blatt.

Wenn es dir mit dem Studienwunsch ernst ist, könntest Du deine Berufsziele nach Möglichkeit genauer abstecken und dich auf jeden Fall gezielt und umfassend informieren. An einer Musikhochschule kannst Du den Bachelor/Master erwerben, der z.B. ein Baustein für eine Orchestertätigkeit wäre. Außerdem gibt es dort Lehramtsstudiengänge usw.
Vielleicht ist auch eine nichtakademische Ausbildung interessant für dich, teilweise wird sie auch als Vorbereitung für ein Studium gewählt. In Bayern gibt es da die Berufsfachschule für Musik in Dinkelsbühl.
http://wp.bfs-musik.de/

Wenn Du dich nach Meinung deiner Lehrer auf ein Niveau zubewegst, das eine berufliche Perspektive eröffnet (oder schon soweit bist), müsstest Du auch deinen Stand in Gehörbildung, allg.Musiklehre und Klavier überpüfen bzw. eventuell verbessern.
An Musikhochschulen gibt auch Vorbereitungskurse, die u.U. empfehlenswert wären.
http://www.hfm-wuerzburg.de/hochschule/studium/eignungspruefung.html
 
Versuch es doch einmal wie die Profis, die üben tatsächlich zur Kontrolle vor einem Spiegel.

Nette Grüße
pullepups
 
das entscheidende Kriterium ist die individuelle anatomische Gestaltung der Lippen - welche bei
jedem Menschen etwas anders ist.
Bei entsprechenden (geschwungen) Lippen kann ein sog. "schiefer Ansatz" durchaus die
einzig richtige Lösung sein - das Thema wurde hier schon öfter (und z.T. auch sehr kontrovers)
diskutiert..

liebe Grüsse
alienblues
 

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