Mikrofone sind ebenso kritisch. Sie sollen den Nutzschall möglichst unverfälscht einfangen, den Rest aber nach Möglichkeit nicht übertragen. Den Klang der Stimme oder des Instruments sollen sie möglichst vorteilhaft rüberbringen.
Dummerweise gibt es keine Soundsauger, auch wenn manche Sänger das offensichtlich erwarten
Gegenüber den Lautsprechern haben sie den kleinen Vorteil, daß sie im PA-Bereich nur eine Schallquelle übertragen müssen. Und es gibt Spezialisten, die für einen bestimmten Anwendungsfall gezüchtet sind und einen bestimmten Anteil des Schalls bevorzugen (Richtung, Frequenzbereich). Durch den Einsatz von speziell für einen Einsatz gezüchteten Mikrofonen läßt sich unter Umständen selbst unter schwierigen Bedingungen ein gutes Ergebnis erzielen.
Nah und Fern
Es gibt ganz grob 2 sehr verschiedene Kategorien von Mikrofonen:
- Gesangsmikrofone für unmittelbare Nahbesprechung (meist sind das dynamische Mikrofone, inzwischen auch immer öfter Kondensatormikrofone) und
- welche, die für größeren Abstand gebaut sind (Overheads etc. das sind meistens - aber nicht immer - Kleinmembran-Kondensatormikrofone).
Wenn man die falsche Kategorie verwendet, klappt es gar nicht, koppelt extrem und klingt bescheiden.
Mikrofone für Nahbesprechung haben meist auch ein Körperschallfilter, das mechanische Erschütterung dämpft mit eingebaut. Bei den Mikrofonen für größeren Abstand wird meist eine externe Aufhängung (Spinne) verwendet, wenn es nötig ist.
Ich habe Missbrauch in beide Richtungen schon erlebt:
Abnahme von Chören mit Nahbesprechungsmikrofonen (ständiger Hang zur Rückkopplung, und dünner Baß)
Nahbesprechung von Lavalier- oder Rednerpultmikrofonen (Übersteuerung, Pop-Laute unverständlicher Brei, viel zu baßlastig)
Ein Tip für Sänger: Mikrofon passend zur Stimme kaufen
Gesangsmikrofone für Nahbesprechung haben praktisch immer einen färbenden Frequenzgang. Durch geschickte Auswahl kann das den Klang der Stimme deutlich verbessern. Man hat sozusagen den optimierten Equalizer schon mit eingebaut.
Übrigens gilt nicht immer: teurer ist besser. Ein passendes Mittelklassemikrofon kann die eigene Stimme mitunter besser aufhübschen als ein neutrales High End Mikrofon.
Ein Tontechniker mit einer großen Anlage und wechselnden Interpreten bevorzugt sicher ein möglichst neutrales Mikrofon (bzw. lauter gleiche Typen) und stellt den gewünschten Klang am parametrischen Equalizer seines Super-Mischpult-Kanals ein.
Der Einzelkämpfer und PA Anfänger mit kleiner Anlage fährt mit einem passenden persönlichen Mikrofon meist besser.
Eine riesige Sammlung von Tips zum Thema Mikrofone findet sich übrigens im gesonderten Mikrofon-Forum, dessen Lektüre ich wärmstens empfehle.
Zum Einstieg in den FAQ:
https://www.musiker-board.de/faq-wo...ne-einige-grundlagenbegriffe.html#post1311574