Schalldämmung in einem Kellerraum

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JuergenVlbg
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Hallo,

ich möchte in einem Kellerraum mit 20,19 m2 einen Proberaum einrichten. Durch die bauliche Beschaffenheit (kein Fenster, Betondecke, Boden Monofinish mit Linoleumbelag, Betonwände an zwei Seiten, verputzte Ziegelwände an den zwei anderen Seiten) gibt es im unausgebauten Raum sehr starken Hall.

Ich tendiere zu einer Noppen-Decke in dieser Art: http://cgi.ebay.de/Akustik-Dammung-..._Musikinstrumente_Zubehör&hash=item20b3c9cca8

Ist dies ausreichend, oder brauch ich zusätzlich an den Wänden auch noch etwas ? Wenn ja - was ?
Was wären allenfalls Alternativen zu diesen Noppenflächen ?

Danke für Eure Tipps !
 
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Hi und willkommen an Board,
gib nicht so viel Geld für den Quark da aus. Das ist so effektiv wie Rennstreifen am Trecker. Du solltest versuchen, die Nachhallzeit im Raum über das gesamte hörbare Frequenzspektrum zu drücken, in dem du beispielsweise Cornertraps und poröse Absorber in entsprechender Zahl und Konfiguration in dem Raum anbringst. Bauanleitungen und weiterführende Infos gibt's zu Hauf im Netz, beispielsweise bei Mika oder John Sayers. Alternativ bringt auch die SuFu hier im Forum vieles zu Tage.
Das hat aber nicht viel mit Schalldämmung zu tun, du bekommst damit "nur" den Raum akustisch besser in den Griff. Willst du also die Akustik in deinem neuen Reich verbessern oder den Nachbarn vorm Hörsturz schützen?
 
Zu erst muss Du mal zwischen Schalldämmung und Refelxionsabsorbung unterscheiden.
Schalldämmung erreichst Du nicht mit Noppenschaum oder Cornertraps. Wenn Du die Nachbarn nicht stören willst musst Du einen Raum im Raum mit geeigneten akustischen Materialen bauen. Das ist sehr aufwändig und lohnt sich für einen Proberaum eigentlich nie. Manmal hilft aber schon, wenn man eine oder zwei Wände mit Dämmplatten auf einer Lattenunterkontruktion versieht. Diese Dämmplatten gibt es im Baumarkt und sie kosten nicht viel.
Wenn der Raum nur glatte Wände hat, und das scheint mir bei Dir der Fall zu sein, hat man meistens Probleme mit den Refelxionen, d.h. der Klang des Raumes ist schlecht. In der Folge werden die Musiker immer lauter werden und der Klang wird noch schlechter. Hier hilft oft schon mal Teppichboden und auch Noppenschaum ist gut geeignet. Damit muss man nicht gleich die ganzen Wände verkleiden, sondern nur wenige Stellen. Gut ist auch die Decke teilweise mit Noppenschaum zu bekleben. Statt des Noppenschaums kann man für diese Verbesserung der Raumakustik auch die viel gescholtenen Eierkartons nutzen. Die sind zwar schwer zu verarbeiten, nicht so effektiv, kosten aber meistens nichts.
Mit diesen Mittel bekommt man meistens schon die Akustik für einen Proberaum ganz gut in den Griff. Wenn Du anspruchsvollere Ergebnisse willst, ist das meistens eine Frage des Geldes. Man kann einen Raum vollkommen isolieren und Halltod machen - das kostet aber sehr, sehr viel Geld!
 
...das hört sich doch ziemlich nach einem reinen Raum-Soundproblem an. Von Schallschutz/Aussendämmung war ja keine Rede.

An und für sich sind Maßnahmen, die den Sound im Raum verbessern, sehr viel einfacher und kostengünstiger durchzuführen als eine (mitunter baulich gar nicht mögliche) Aussenschalldämmung.

Wer höchst Ansprüche stellt, kann sich natürlich mit Bassfallen und professionellen Absorbern nach wohlberechneten Algorithmen einer Wunschakustik annähern. Allerdings weiß ich nicht, ob der Threadsteller so etwas im Sinn hat.

"Schaumstoffabsorber an die Wand und gut" ist tatsächlich ziemlicher (und teurer) Quark.

Wir proben in einen nahezu quadratischen Raum (Kalkstein gemauert, Beton-Boden, aufgelegte Wellplastik-Decke mit Persenning abgedichtet) von ca. 35 qm (eine Schraubergarage).

Der Raum war im Sommer heiß, im Winter eiskalt (Fugenlöcher!!!) und klang gruselig. Wir haben dann die Decke mit abgehängter Lattung versehen und Klemmfilz (Glaswolle) als Wärmeschutz benutzt. Verkleidet haben wir das Ganze mit preiswertem Stoff von Ikea.

Um die Zugluft durch die Wände zu stoppen haben wir auf eine Lattung Dampfsperrfolie aufgebracht und das ebenfalls mit billigem Stoff verkleidet. Die FH-Doppeltür wird mit einem schweren Molton-Vorhang verdeckt. Teppichreste in z.T. doppelter Lage auf dem Fußboden vervollständigen das Ganze.

Was als Wärmeschutzmaßnahme gedacht war, verbesserte die Innenakustik um Lichtjahre!!!

Der Raum klingt jetzt sehr gut. Nicht akustisch tot (die Stoffe sind eher leicht und dünn) aber trocken vom Nachhall und bis auf eine stehende Welle im Tiefbass (das wäre so ein Fall für eine Bassfalle) unproblematisch. Dazu sieht es auch für meinen bescheidenen Geschmack noch ganz gut aus.

Ich schicke mal 2 Bilder für den Eindruck mit.

Insgesamt hat das alles nicht mehr als 300,- € gekostet. Bei Euch wäre es vermutlich ohne Wärmeschutz noch günstiger. Die Lattung war übrigens beim Antackern der Stoffe überaus hilfreich.

LG Jörg
 

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Danke erstmal für Eure Antworten. Habe mich viell. etwas undeutlich ausgedrückt: gemeint habe ich natürlich Relfexionsabsorber zur Unterdrückung des Halls im Raum und nicht Schallschutz für die Nachbarn (die sind ohnehin weit genug weg).

Hat jemand noch weitere Ideen ?
 
Was Jörg dort gebaut hat, ist ja nichts weiter als ein großer Poröser, die Dampfsperre hat außer Höhenreflexion relativ wenig Einfluss. Bei den Ausmaßen hat der "Poröse" natürlich auch mächtig Wirkung. Für Jürgen ist wahrscheinlich weit weniger nötig, sprich das gängige Modell Dämmstoff im stoffbespannten Rahmen reicht wahrscheinlich in verschiedenen Konfigurationen aus. Ergänzt mit schönem Teppich hier und da wird das schon viel bezwecken. Das ist auf jeden Fall effektiver als die Noppenmatten und Eierkartons, deren Wirkungsgrad ich nach Selbstversuchen stark anzweifle - auch wenn ich diese Diskussion hier nicht lostreten möchte. Zudem sieht's besser aus und kann sich gestalterisch in einen Raum einfügen

@ Jörg: Was nimmt den das Mikro vor der Box im zweiten Bild ab? ;)
 
@ Jörg: Was nimmt den das Mikro vor der Box im zweiten Bild ab? ;)

Scherz?

Mein Drummer spielt mit In-Ear nach Klick und braucht alle möglichen Signale über Monitorweg. Ausserdem schneiden wir die Proben auch mal mit. Deshalb das Mikro...:rolleyes:

LG Jörg
 
Ja, so was ähnliches hab ich mir schon gedacht, aber was läuft über die Kisten? Vocals?
 
Nein, das ist das Gitarrenmikro. Ich fahre mono über eine 4x12 und zwei 1x12 auf Stativ (sieht lauter aus, als es ist). Ist auf dem Bild ziemlich on Axis, aber mein Drummer fand das wohl gut so, bzw. es war ihm egal.

Für Aufnahmen richte ich das schon noch etwas besser aus. Inzwischen spiele ich direkt ins Pult, da ich das fantastische Axe-Fx http://www.fractalaudio.com/products-fa-axefx.html besitze.

LG Jörg
 
Spannendes Gerät!
 
In der Tat. Ich werde vermutlich (nachdem ich von 1996 - 2010 DigiTech GSP 2101 gespielt habe) kein weiteres Gerät zur Gitarrensound-Erzeugung benötigen.

LG Jörg
 

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