Saxofon nebst der Gitarre lernen?

  • Ersteller Johnybravo
  • Erstellt am
J
Johnybravo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.04.16
Registriert
22.06.15
Beiträge
6
Kekse
0
Hallo meine Lieben.

Ich hab da mal ne frage.
Und zwar spiele ich jetzt schon ne Zeit Gitarre bin aber immer noch am lernen.
Jedoch möchte ich schon seit Jahren lernen Saxofon zu spielen, weiss aber im momment nicht ob es eine gute Idee ist, dies neben der Gitarre noch zu lernen.
Haben hier ein paar von euch Erfahrung, 2 Instrumente gleichzeitig zu lernen?
Würdet Ihr dies empfehlen oder sollte man zuerst ein Instrument beherrschen bevor man das nächste lernt.

Für eure Hilfe bin ich euch sehr Dankbar :)
 
Eigenschaft
 
Hallo Johnybravo,

ich glaube nicht, dass es dafür nur eine gültige Antwort gibt. Grundsätzlich ist man auch nach 30 Jahren an einem Instrument "immer noch am Lernen", nur eben auf anderem Niveau. "Beherrschen" ist auch so ein relativer Begriff. So gesehen dürfte man nie ein zweites Instrument anfangen. Wenn Du das Gefühl hast, mit der Gitarre läuft's gut, die regelmäßige Übezeit macht sich positiv bemerkbar und trotzdem hast Du noch reichlich Zeit übrig – dann nichts wie ran ans Saxophon.

Wenn Du Dir die Übezeit mit der Gitarre teilen musst, kann es kompliziert werden, weil dann auf beiden Instrumenten nichts recht weiter gehen wird was vermutlich zu vermehrtem Frust führt. Ein brauchbares Saxophon ist auch durchaus eine Kostenfrage. Ein 250€ "Symphonie Sax mit Hoch Fis" aus dem Baumarkt brauchst Du Dir gar nicht erst anzusehen. Dazu kommt (hoffentlich) persönliche Begleitung beim Lernen, also zumindest Musikschule oder erfahrener Saxer an der Seite, wenn's schon nicht Unterricht vom Profi ist. "Sax für Dummies" und ein paar Video Lektionen bringen Dir nicht bei, wie Du mit Atmung, Lippen, Zunge und dem ganzen Körper spielst ohne Dir selber im Weg zu stehen. Da braucht's jemanden der Dir live beim Spielen zuschaut und Dich nötigenfalls korrigiert. Das Feedback ist wichtig. Lernen musst Du es sowieso selber, das nimmt Dir kein Lehrer ab.

Ich lerne seit 8 Jahren Saxophon und spiele regelmäßig im Musikverein für mich anspruchsvolle Stücke, die natürlich intensiv geübt werden müssen. Nebenher habe ich vor einigen Monaten begonnen Klavier zu lernen. Das klappt einigermaßen, weil ich beim Sax aus dem Gröbsten raus bin und ich die täglich verfügbare Übezeit zu 2/3 dem Klavier widmen kann. Weniger am Sax zu üben würde mich deutlich zurück werfen, weil die Lippenmuskulatur sonst schlapp macht und die Kontrolle verloren geht.

Das ist aber sehr individuell, meine Erfahrung muss nicht Deine sein. Ich bin auch 30 Jahre älter und wahrscheinlich lerne ich auch nicht mehr ganz so leicht wie Du.

Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Abwechslung an den Instrumenten insgesamt die Flexibilität bei beiden erhöhen wird. Die beiden Instrumente belasten auch den Körper unterschiedlich. Du könntest also an täglich eine halbe Stunde Sax Übung (mehr wird am Anfang ohnehin nicht gehen) leicht noch eine halbe oder ganze Stunde Gitarre dran hängen. Die halbe (besser ganze) Stunde am Sax solltest Du aber unbedingt fix einplanen.

Ach ja, nur zur Sicherheit: Sax ist LAUT im Gegensatz zur Gitarre. Das kannst Du also nur dort üben, wo Du gefahrlos laut sein kannst. Wird im Überschwang gern mal vergessen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Johnybravo,

spieleund lerne selber zwar kein Sax, dafür aber Flöte und Gitarre. Mir gefällt, dass das doch recht unterschiedliche Instrumente sind. Wenn ich keine Lust mehr zum blasen habe kann ich trotzdem noch mit Spaß Gitarre spielen und umgekehrt.

Ich denke das größte Problem bei mehreren Instrumenten könnte die Zeit sein, wie bebob99 schon geschrieben hat. Wenn die eh knapp ist, dann wird das mit zwei Instrumenten nicht besser.
Daneben braucht man Geld für zwei Lehrer (falls du einen Gitarrenlehrer hast), Noten, usw.

Wenn das aber kein Problem ist, warum nicht Sax neben der Gitarre?
 
Ok vielen Dank für eure Antworten :)

Ich spiele zur zeit bis zu 2 Stunden am Tag Gitarre da kann ich sicher die Zeit kürzen. Würde mich dann auch bei der Musikschule in meiner Stadt anmelden.
Noch eine Frage zur Lautstärke eines Saxofon. Ist es schon zu Laut um dies in einer Mietwohnung zu spielen?

Vielen Dank für eure Hilfe.
 
Ist es schon zu Laut um dies in einer Mietwohnung zu spielen

Gibt es eine Hausordnung ? Dann schau da mal rein. Regelungen wie : Musik erlaubt / oder Ruhezeiten "von ... bis .. Uhr" ist da möglicherweise beschrieben.
Dann aber auch Begriffe wie "Zimmerlautstärke", das ist beim Sax durchaus schnell erreicht... :rolleyes:
Grundsätzlich verbieten kann es dir keiner, aber evtl. einschränken (Uhrzeit)
Google mal "Mietswohung und Hausmusik", da findest Du einiges.

Ich spiele schon viele Jahre Sax, habe später E-Bass gelernt und jetzt noch ein wenig Gitarre.
Speziell das Bass lernen hat mich auch am Sax weitergebracht (Groove, Theoriekenntnisse etc)

Also wenn Du Spaß dran findest - los geht's.

PS Musikschulen haben oft Leihinstrumente - da könntest Du dann erstmal eine "Testphase" vereinbaren, um zu sehen ob Du es hinkriegst.
 
Hi,

natürlich geht das parallel, @bebob99 hat dazu ja schon viele Tipps und Hinweise gegeben.

Ich habe Saxophon zwar vor der Gitarre gelernt (und auch wieder beendet), aber folgendes kam mir bei Deiner Frage in den Sinn:

1. Saxophon ist viel lauter als A-Gitarre und kann am Anfang auch ganz schön schrecklich klingen. Die Dämpfungsmöglichkeiten, die ich ausprobiert habe, sind nicht sehr wirksam und auch recht unbequem. Das hat mich beim Üben sogar im freistehenden Haus meiner Eltern schon gehemmt, da die Nachbarn bekundet haben, mich zu hören. Im Altbau-Mehrfamilienhaus war es noch schlimmer. Mit E-Gitarre bin ich da jetzt viel freier, auch bezüglich der Zeiten.

2. Ganz wichtig ist der richtige Ansatz, den muss man richtig gezeigt bekommen, aber auch durch regelmäßiges Üben aufrecht erhalten. Wenn der Ansatz kondiditionsbedingt nicht mer passt => siehe erster Satz zu 1.

Ansonsten ist Saxophon ein tolles Instrument, also ran, aber wenn, dann richtig...

Viel Spaß und Erfolg,
glombi
 
Noch eine Frage zur Lautstärke eines Saxofon.
Ein Saxophon wird in dieser Broschüre mit 60-105dB Eigenwahrnehmung (also hinter dem Instrument) beschrieben. Da der Schall nach vorne geht, ist es VOR dem Instrument lauter als dahinter. Als Anfänger wirst Du eher Probleme haben leise zu spielen als laut, denn das ist viel schwerer zu kontrollieren. Man soll aber auf keinen Fall "ängstlich" spielen, das schadet dem Lerneffekt sehr. Du kannst mit etwa 95dB Durchschnitt rechnen, also etwa die Lautstärke als würdest Du ein Loch in die Wand bohren. Schlagzeug ist vergleichbar laut. Wenn Du Dich mit dem Sax in eine leere und geschlossene Garage stellst, würde ich Dir Gehörschutz empfehlen.

Das geht auf keinen Fall "heimlich". Da die Tonqualität die ersten Monate sicherlich erbärmlich ist, brauchst Du in einem mehrparteien Haus sehr tolerante Nachbarn oder sehr starke Nerven. Selbst wenn Du einen Rechtsanspruch hast, "in normalem Rahmen" Hausmusik zu betreiben oder zu üben, können Dir gestörte Nachbarn das Leben schwer machen. Das solltest Du auf jeden Fall vorher klären.

Saxophon Spieler (und Anfänger) die in geteilter Wohnsituation leben entwickeln schnell Lärmvermeidungs Strategien. "Auswärts" üben ist im Normalfall die billigste Variante. Musikschule, Industriebarache, extra gedämmter Heizungskeller, ... Freunde und Verwandte fragen ob sie geeignete Übelokalitäten kennen, ...
 
Im Prinzip wurden die wichtigsten Dinge schon gesagt, möchte das eine oder andere noch einmal herausheben:
Sax ist übungsintensiv. Es braucht Zeit, Übung und Lehrer, bis der Ton brauchbar klingt. Aber wenn Du das schon "seit Jahren" willst, ist wohl die nötige Motivation und Begeisterung dabei, durchzuhalten. Dann wirst Du Dir die Zeit auch entsprechend einteilen.

Ist es schon zu Laut um dies in einer Mietwohnung zu spielen?

Sagen wir so: in meinem Arbeitszimmer (ca. 4x3m) war es mir selbst zu laut, bis ich (Breitband-)Schallabsorber montiert habe. Und ich habe da einiges montiert. Das "Problem" am Sax ist, dass es Oberschwingungen über das ganze Spektrum hat - irgendeine Frequenz dringt immer durch. Man wird Dich hören, Punkt.
Der Rest ist Frage der Hausordnung (großes Haus) und der Toleranz der Nachbarn. Gemäß Hausordnung dürfte ich bis 22 Uhr, aber Nachbarn mit Kind zuliebe spiele ich nicht nach 20 Uhr.

Es gibt natürlich auch Übekabinen, die man sich in die Wohnung stellt, das kostet aber Platz und ordentlich Geld...
 
was ich so gehört habe, hält sich die Begeisterung in Grenzen...
 
Es gibt auch Soft-Bag Tragetaschen, die sich auch als Dämpfer nutzen lassen. Macht aber einfach keinen Spaß...
 
Also ich übe auch so ca. eine Stunde täglich und habe das auch von Anfang an Zuhause gemacht. Klar ist das laut, aber ich habe auch immer mit den Nachbarn gesprochen, gesagt, dass ich am bestimmten Zeiten nicht mehr übe und ab und zu mal ein Stückchen Kuchen verteilt, und dann ging das alles. ;-)
Saxophon ist so ein tolles Instrument, ich wünsche dir viel Spaß damit! Falls du noch nicht weißt ob du dabei bleibst, ist Mietkauf vielleicht eine gute Idee für dich. Vielleicht wird das in deiner Gegend auch angeboten. Da leihst du dir ein Instrument, und wenn du es dann kaufen willst, dann wird das, was du schon an Miete gezahlt hast auf den Kaufpreis angerechnet.
Bei mir ist es übrigens umgekehrt, ich habe mit Sax angefangen und lerne gerade Gitarre. Und ich habe das Gefühl, mit der Gitarre belästige ich die Nachbarn gerade viel mehr! ;-)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben