Sattel nachfeilen - Gitarrenbauer oder Feilenset kaufen?

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Hallo zusammen,

ich habe das Gefühl, dass ich mit einigen meiner Gitarren Verstimmungsprobleme aufgrund (werksseitig) nicht perfekt gefeilter Sattelkerben habe.
Beim Stimmen knackt es ab und an mit diesem fiesen "pling" im Anschluss...

Ich möchte da jetzt gegen vorgehen und würde die Sättel gerne nachfeilen (lassen).

Die Frage ist nun: Was kostet so etwas pro Gitarre in etwa bei einem Gitarrenbauer?

Am liebsten würde ich das bei allen meinen Gitarren mal überprüfen/perfektionieren lassen, das wären aber 7 E-Gitarren und 4 Akustiks.
Die Akustiks haben eher weniger das Problem, daher rechne ich jetzt mal mit 7 Sätteln. Die entsprechenden Feilen für alle Stärken (9er, 10er und 11er Saitensätze) kosten zusammen bei Rockinger 180€.
Mein handwerkliches Geschick sollte für das Nachfeilen ausreichen, daher macht es bei dieser Anzahl Gitarren sicher schon Sinn, sich über die Anschaffung des Feilensets Gedanken zu machen, sofern nicht der normale Preis für das Bearbeiten eines Sattels zu einem geringeren Gesamtpreis führen würde.

Habt ihr da preisliche Erfahrungen?

Gruß
Maddin
 
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Hallo.

Auch auf die Gefahr hin, wieder stark kritisiert zu werden: Ich benutze Düsenreinigungsnadeln zum Feilen meiner Sättel. Die kleinsten Stärken sind etwas biegefreudig in der Handhabung, es geht dann aber mit weniger Druck und Fixierung von oben, bzw. den Seiten ganz gut. Für die 0.009er e-Saite kommt auch mal ein Laubsägeblatt in der kleinsten Stärke zum Einsatz.

Düsennadeln gibt es meines Wissens ab 0.25mm, Laubsägeblätter ab ca. 0.2mm. Die Preise sind moderat, die Nadeln kosten im Klappsatz um die 5,- €.

Zu deiner Frage kann ich sonst leider nichts beitragen. Ich denke aber, dass du bei einer einmaligen Geschichte billiger wegkommst, wenn du zum Gitarrenbauer oder in eine Gitarrenwerkstatt gehst. Da die Preise aber solchen Schwankungen und solcher Willkür unterliegen, ist das komplette Gegenteil auch möglich. Frag deshalb vor Ort besser persönlich nach und lass dir nötigenfalls einen Kostenvoranschlag geben. Nicht dass du 7 Gitarren umsonst transportierst.
 
Also dieses nachfeilen macht nen Gitarrenbauer zwischen 20-40€. Bei dieser Menge gibt's Rabatte und es wird nicht bei jeder nötig sein.

Dafür kannst Du niemals vernünftiges Werkzeug kaufen... Also lass es...

Ein einfacher Werkzeugsatz für eine Saitenstärke mittlerer Qualität kostet etwa 100€. Für Deine Akustiks brauchste spätestens nen zweiten Satz. Dazu kommt ne Hand voll Sättel, bis Du es endlich kannst :D

Ordentliche Sattelarbeit gehört zu den anspruchsvollsten Feinarbeiten an Soner E-Gitarre. Andererseits kannste es bei 7 Stk. Auch gut üben... Aber haste das einmal gemacht, liegt das Werkzeug für die nächsten 10 Jahre im Schrank :D
 
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Ich benutze dafür noch nicht einmal Feilen, sondern die Sattelsägen. Von 1,0 - 0,25 mm und eine extrafeine aus dem Modellbau.
Damit kann jede Stärke einer Sattelkerbe bearbeitet werden. Die dünnen Rundfeilen nehme ich nur zur Nacharbeit.
Arbeitszeit pro Sattel - je nach Zustand, mit Polieren und Pulvern, ca. 15-20 Minuten.
 
Danke für eure Infos!

Für 25€ pro Klampfe würde ich das dann wohl echt machen lassen (im Normalfall ist es ja dann auch damit getan, wenn ein Sattel enmal korrekt gefeilt wurde).

Kennt jetzt zufällig noch jemand in Hamburg ein paar gute Adressen für den Job?

Gruß
Maddin
 
Such dir am besten einen erfahrenen Gitarrenbauer in deiner Nähe.
Ich kann auch nur dazu raten, das nicht selber zu machen. Meine Les Paul hat vor kurzem einen neuen Knochensattel bekommen.
Der hat mich 35 Euro gekostet mit kerben natürlich.
 
Ich handhabe es mittlerweilen wie Burkisan. Ich mache keine Kerben in verschiedenen Stärken sondern V-Kerben mit der Dreikantfeile. Ersteres fand ich immer suboptimal und ich hab nie verstanden warum das so ist. Burki hat mich dann bestätigt. Also habe ich mir bei ebay zwei Dreikant-Nadelfeilen (H2 und H6) geschossen. Aus schweizer Fertigung und nicht vergleichbar mit dem Baumarktzeug. Damit lassen sich auch für die e-Saite anständige Kerben machen und das V hat den Vorteil, dass die Saiten im Sattel und in der Brücke immer zentriert und spielfrei sitzen aber trotzdem nicht klemmen. Und das beste: die zwei Feilen haben mich 7€ inkl. Versand gekostet und passen für alle Saitenstärken an allen Gitarren.

Für den Tipp von Burki geb ich ihm virtuell mal ein Bier aus (und auch in echt wenn er mal in Bamberg sein sollte).
 
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Ich mache das immer selbst mit Schlüsselfeilen, die ich auch für scharfe Bundstäbchen nehme. Mit ein bisschen Feingefühl klappt das schon.
 
Danke für eure Infos!

Für 25€ pro Klampfe würde ich das dann wohl echt machen lassen (im Normalfall ist es ja dann auch damit getan, wenn ein Sattel enmal korrekt gefeilt wurde).

Kennt jetzt zufällig noch jemand in Hamburg ein paar gute Adressen für den Job?

Gruß
Maddin

Ich kann dir Jas von Guitar-Village in der Talstraße empfehlen. Der macht das sehr gut und für 10-15 €.
 
Such dir am besten einen erfahrenen Gitarrenbauer in deiner Nähe.
Ich kann auch nur dazu raten, das nicht selber zu machen. Meine Les Paul hat vor kurzem einen neuen Knochensattel bekommen.
Der hat mich 35 Euro gekostet mit kerben natürlich.

Wer hat Dir denn bei einer LP einen Knochensattel eingebaut?
 
Ich handhabe es mittlerweilen wie Burkisan. Ich mache keine Kerben in verschiedenen Stärken sondern V-Kerben mit der Dreikantfeile. Ersteres fand ich immer suboptimal und ich hab nie verstanden warum das so ist.

Also das ist reine Optik aber auch persönliche "Philosophie"... nen Radius hat natürlich theoretisch eine bessere Ankopplung aber ich würde behaupten, dass man das vernachlässigen kann. Es gibt ja auch Beispiele in der "Industrie", die auf ein V zurückgreifen (siehe Floyd Rose-Klemmsättel).
 
nen Radius hat natürlich theoretisch eine bessere Ankopplung aber ich würde behaupten, dass man das vernachlässigen kann.

Aber nur wenn der Radius zu 100% zum Radius der Saite passt. Passts nur noch zu 99% dann liegt die Saite nur noch punktuell und mit Spiel auf. Das wars dann wieder mit der Theorie. In der Praxis wohl eher nicht zu erreichen. Wieder ein Vorteil der V-Kerbe. Liegt zwar auch "nur" an zwei Punkten auf aber ohne Spiel und hält immer Kontakt.

Ich bin der Meinung, die Schlitze gibt es weil es schon immer so gemacht wurde und nicht weil es das Beste ist. Fortschritt ist halt eher selten Vintage und deswegen anscheinend immer etwas verpönt.
 
na ja, nur mal so als Denkansatz:

nachdem die Sattelfeilen eigentlich für Uhrmacher gedacht sind, wird es wohl ein Fortschritt gewesen sein, die auch für die Anpassung der Sattelkerben zu verwenden, anstatt der früher üblichen Sägeblätter und allseits behauenen Feilen. Ob das Zurückgehen auf Dreikantfeilen dann wirklich ein Fortschritt ist?

Und daß es Sattelfeilen passend zu allen Saitenstärken gibt, dürfte auch einen Grund haben.

Und daß die Ausführung der Sattelkerbe auch noch was mit Intonation zu tun haben könnte, dürfte ja auch klar sein?

Aber, wie gesagt, nur so am Rande.
 
... Ob das Zurückgehen auf Dreikantfeilen dann wirklich ein Fortschritt ist?

Und daß es Sattelfeilen passend zu allen Saitenstärken gibt, dürfte auch einen Grund haben.

Und daß die Ausführung der Sattelkerbe auch noch was mit Intonation zu tun haben könnte, dürfte ja auch klar sein?

Ist es ein "Zurückgehen"? Gabs das schon mal? Warum wurde es abgeschafft?

Die gibt es in div. Stärken weil es bei dieser Variante einfach notwendig ist. Nur passt die Säge/Feile def. nie 100% zur Saite. Sie wird in der Regel immer etwas zu groß sein weils sonst klemmt. Wenns ansonsten genau sein soll muss man eine Art Übergangspassung realisieren und da reden wir bei den Größen von mm und 4 Stellen nach dem Komma. Ich bleib dabei V-Kerben sind die besseren Sattelkerben.

Und die Intonation bekommt man genauso hin. Warum auch nicht?
 
Wenn ich mir das so vorstelle, wird eine exakt gefeilte Sattelkerbe mit Radius die Saite besser "flutschen" lassen. Ob man das vernachlässigen kann, wie smartin sagt, kann ich nicht einschätzen.
 
ich bring mal nen Praxisbeispiel...

Ich hab ja schon zig Sättel gebaut und nachgekerbt, aber jetzt mal nen Kunden, der Hört das Blut in seinen Adern fließen :D ;)

Kurz... ihm falle Dinge auf, die normalerweise kaum Leuten auffallen.

Mit normalen Sattelnuten ist es wirklich hart ihm meinen eigenen Anspruch an Perfektion zu bieten - hier bieten sich V-Kerben wirklich an, denn die Auflage ist absolut definiert. Da hat Coparni vollkommen recht. Die Optik ist natürlich ne Frage (ich finde V-Nuten einfach nicht hübsch), aber die technischen Vorteile stelle ich absolut nicht in Frage

In allen Bereichen der Technik wird stets eine V-Nut genommen um einen runden Gegenstand aufzunehmen. Alles andere ist eben nicht 100%ig passend bzw. hat Spiel.
 
Ich habe gute Erfahrung damit gemacht, die Sattelkerben großzügig mit Graphit eines Bleistifts zu füllen (der alte Trick halt) und dann sich die Saiten quasi von alleine in das Material "eingraben" zu lassen.
 
Das habe ich bei "Pimp my Guitar" in Bielefeld machen lassen. :great:

Das ist eben nicht optimal - selbst bei manchen teuren Gibsons oder anderen Customgitarren mit abgewinkelter Kopfplatte UND schrägem Saitenverlauf, werden überwiegend andere Materialien verwendet. Der Saitendruck, besonders der D und G-Saite ist für Rinderknochen auf Dauer zu groß. So ist auch meine Erfahrung.
 
Der Saitendruck, besonders der D und G-Saite ist für Rinderknochen auf Dauer zu groß. So ist auch meine Erfahrung.

meine auch... Wenns unbedingt Knochen sein muss, dann bietet sich ein Laminat aus Knochen/Messing/Knochen an.

Bei manchen Gitarren hält aber auch der Knochensattel problemlos über Jahre. Woran das genau liegt kann ich auch nicht sagen - wahrscheinlich daran, dass Knochen ein Naturmaterial ist und eben auch mit verschiedener Dichte gewachsen sein kann.
 

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