Wertschätzung von E-Gitarren

Ich staune immer wieder über dein detailliertes Wissen, @bagotrix ! :great:
Mir ist gerade noch aufgefallen, dass am Sattel die gemeinsame Klemmvorrichtung nebst Schraube für die h- und e-Saiten fehlt, siehe 5.Pic. Bekommt man sicher noch irgendwo nach, sollte aber auch vor einem Verkauf noch gemacht werden.
 
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Ihr seid ja die geilsten Leute.. vielen Dank für Eure Einschätzung... ich bin ja selten sprachlos.. aber jetzt.

Okay, das Tremolo sass tatsächlich mal vorne auf, nachdem ein Freund von mir, dem ich die Gitarre lieh, daran rum gebastelt hatte... :rolleyes:
Na gut, dass passiert... ich habe das neu einstellen lassen und die Gitarre ja im nachhinein mehrere Jahre gespielt und auch bei nutzen des Tremolos war die Gitarre noch in tune..
Aber sehr gut gesehen, das ist spitze ^^)

Es ist schade, dass Instrumente, die über Jahre gepflegt und gehütet werden einfach nicht an Wert gewinnen. Der eigentliche Wert liegt natürlich im
idealistischen, weil man schon so viel damit erlebt hat.. Auftritte, Songs schreiben, den Blues erleben... ja, was mach ich jetzt damit?

Ich möchte sie eigentlich nicht wirklich her geben, aber da ich nach Südost Asien auswandern werde, kann ich sie auch schlecht mitnehmen...
Daher würde ich sie jemanden gönnen, der den Wert auch einordnen kann. Ich denke für 5oo€ würde ich sie dann doch her geben.

Vielen Dank nochmal, das hat mir echt jetzt mal den Tag gerettet, dass sich so viele Leute mit Sachverstand zu meiner Süßen geäussert haben,
ich weiss das zu schätzen. Peace Andi
 
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Aufgrund der aktuellen Marktlage und der genannten Einschränkungen sehe ich die Gitarre eher deutlich unter 400 € verkäuflich. Und auch nur mit viel Geduld. Aber manchmal hat man ja Glück.
 
Ich geb sie billig ab für ne Musikschule... danke Leute °°)
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Aber, auch wenn das dem ein oder anderen etwas off topic erscheint... meine allererste Gitarre, Cimar/Ibanez Akustik habe ich 1986 von einem Freund gekauft für 1oo DM. Ich habe sie heute noch. Nur leider ist auf einer Party ein Freund rein getreten in die Back Plate und ich war beim Gitarrenbauer. Er meinte das lohnt sich nicht zu reparieren! Danke dafür.. wer schätzt denn bitte den Wert eines Instruments, das dich Dein Leben lang begleitet? Niemand... soviel zur Einschätzung des Wertes eines Instruments... Aber ich möchte mich dennoch gerne nochmal bedanken für eure fachkundige Einschätzung. Peace Andi 🙏
 
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Der merkantile Wert ist halt manchmal anders als der emotionale.
Ich habe mich von meiner langjährigen Begleiterin (Hamer Diablo) für viel zu wenig Geld getrennt, weil ich es schade fand, dass das Teil nur noch im Koffer liegt und sie davon sicher nicht besser wird. So macht sie jetzt hoffentlich einem anderen Freude und macht was sie soll, gespielt werden.
 
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... soviel zur Einschätzung des Wertes eines Instruments...
Deshalb schätzen wir ja nicht den "Wert" als unbestimmte Größe, sondern den "Marktwert", d.h. einen aktuell erzielbaren Verkaufspreis ;)
 
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Deshalb schätzen wir ja nicht den "Wert" als unbestimmte Größe, sondern den "Marktwert", d.h. einen aktuell erzielbaren Verkaufspreis ;)
Eben, wie soll sich denn ein emotionaler Wert schätzen lassen?

Bei mir schwankt das auch sehr stark, gerade bei Becken (okay, etwas OT), die spiele ich Jahrelang und denke: das behalte ich bis zu meinem bitteren Ende, aber irgendwann bekomme ich was anderes in die Finger das ich besser finde und dann dann ist mein bisheriger Favorit eben keiner mehr. Ähnliches bei Mandolinen (schon eher beim Thema), da bin ich gerade am überlegen meine erste Mandoline zu verkaufen, ich hänge zwar dran, nur: ich spiele die nicht mehr. Aber das ist meine persönliche Beziehung zu den Instrumenten, das sagt nichts über deren Marktwert aus.

Der merkantile Wert ist halt manchmal anders als der emotionale.
Ich habe mich von meiner langjährigen Begleiterin (Hamer Diablo) für viel zu wenig Geld getrennt, weil ich es schade fand, dass das Teil nur noch im Koffer liegt und sie davon sicher nicht besser wird. So macht sie jetzt hoffentlich einem anderen Freude und macht was sie soll, gespielt werden.
Das sehe ich im Grunde genau so: warum irgendetwas herumliegen lassen zu dem man zwar eine emotionale Bindung hat(te), sich aber mit dem Instrument nicht mehr beschäftigt? Und Saiteninstrumente, die nur im Koffer herumliegen und nicht gespielt werden, klingen irgendwann nicht mehr.
 
Es ist schade, dass Instrumente, die über Jahre gepflegt und gehütet werden einfach nicht an Wert gewinnen.

Verstehe ich eher weniger.

Du hast 1993 800 Mark bezahlt. Inflationsbereinigt sind das heute etwa 825 €.

Wenn Du jetzt 500 € dafür bekommst, hast Du mehr als 32 Jahre Spaß an dem Instrument gehabt für 325 €. Das sind etwa 10 Euro pro Jahr. Ich unterstelle mal, dass war verdammt viel Spaß für wenig Geld.

Wieso sollte jemand anderes extra dafür zahlen, dass Du die Gitarre genutzt, gepflegt und gehütet hast? Die Pflege hat das Instrument ja nicht besser gemacht, sondern allenfalls der Abnutzung entgegengewirkt.

Der eigentliche Wert liegt natürlich im
idealistischen, weil man schon so viel damit erlebt hat..

Eben... und das "bezahlt" dir eben keiner - solange Du nicht Teil der Musikkultur des Käufers bist und deine Erlebnisse auch Erlebnisse des Käufers sind. Denn dass Du damit tolle Konzerte im Harrys Musikkeller oder in einer Stadthalle gespielt hast, hat für den Käufer sonst eben keinen Wert.

Gitarren sind in aller Regel keine Wertanlagen, sie sind aber häufig recht wertstabil.

Ausnahmen sind halt Modelle mit geringer Auflage die aus irgendeinem Grund mal (temporär) sehr gesucht sind.
 
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Er meinte das lohnt sich nicht zu reparieren! Danke dafür.. wer schätzt denn bitte den Wert eines Instruments, das dich Dein Leben lang begleitet? Niemand...

Der Gitarrenbauer hat dir halt einen fachlichen Rat gegeben. Die Reparatur macht wirtschaftlich gar keinen Sinn und möglicherweise auch aus seiner Sicht nicht im Hinblick auf die Qualität des Ausgangsinstrumentes und/oder des Endresultats.

Wenn Du es trotzdem aus emotionalen Gründen gemacht haben willst - selbst dann, wenn das Instrument nach der Reparatur anders und vielleicht schlechter als zuvor klingt - wird sich mit Sicherheit ein Gitarrenbauer finden, der das für dich macht.
 
Hallo,

ich habe eine ESP Maverick in schwarz aus den 80ern daheim. Sie begleitet mich seit 20 Jahren, aber nun denke ich darüber nach sie zu veräußern, da ich kaum noch zum Gitarre spielen komme, so dass sie ein neues zuhause hat und viel gespielt wird.

Was denkt ihr ist die Gitarre wert? Sie hat ein paar kleine Macken und das Griffbrett muss ich noch auf Vordermann bringen.

Danke für eure Hilfe

Niko

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Das Netz sagt je nach Zustand (und wenigstens abwischen sollte man sie schon ;) , wenn man nicht einfach mal eine gründliche Reinigung durchführt), Eilbedürftigkeit und lokalem oder wie weit auch immer regionalem Angebot einen doch ziemlich weiten Bereich von 1500 (ich kenne die Funktion nicht und der Zustand ist nicht wirklich gut zu erkennen) bis 3500 € (da liegen die maximalen Forderungen). In Europa gab es bis auf aktuell ein Angebot lange nichts mehr auf dem Markt und eine wurde in den USA verkauft. Insofern gibt es wenig, aber ich kenne die Nachfrage nach diesem Modell nicht. Womöglich kann das schon ein Jahr dauern, bis ein Interessent auftaucht, wenn man sie nicht verschleudern will.

Ich würde auch die schwarzen Bretter und Kommissionsgeschäfte von Musikgeschäften in der Gegend zum Anbieten nicht außer Acht lassen. Hand anlegen, wie auch Geduld. werden sich auf jeden Fall rentieren.
 
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@LordHabicht :
Da hast Du ein recht seltenes Exemplar kurz nach der Einführung der Maverick. Nach der Seriennummer, den ESP-eigenen PUs (zumindest am Hals, das ist ein SH-100 Power Rail), dem Sinclair- (teils auch Synclear genannten) Tremolo und dem non-reverse Headstock stammt sie ziemlich sicher aus 1991. ESP selbst hat auf seiner Website auch in dem Teil mit ausgelaufenen Modellen nur spätere Modelle, und ab 1993 wurde mWn das originale Floyd Rose verbaut statt des ESP-eigenen Sinclair.

Ich stimme @soundmunich zu, dass Du auf jeden Fall ein bisschen Mühe investieren solltest, das Teil zu reinigen, denn das macht sich im erzielbaren Verkaufspreis deutlich bemerkbar. Auf jeden Fall auch die Saiten abnehmen und mit dem Wattestäbchen die Zwischenräume im Tremolo vom Schmodder befreien.

Funktional sieht das alles recht gut aus, die eine Macke im Cutaway finde ich nicht so dramatisch, aber sehr wichtig sind natürlich die Bünde. Wenn die nicht runtergespielt sind bzw. keine sichtbaren Kerben zeigen (was bei dem Alter eher selten ist), solltest Du sie ebenso wie das Griffbrett schön aufpolieren und auch entsprechend präsentieren. Das Griffbrett ist in einigen Bereichen ziemlich ausgetrocknet, da würde ich auf jeden Fall mit Griffbrettöl drangehen, um wieder ein einheitliches Bild herzustellen. Die tiefen Lagen um den 2.-5. Bund sind da wichtig, speziell unter den hohen Saiten. Sicher kennst Du diese Bilder, auf denen der Verkäufer die Saiten zur Seite zieht, damit man den Zustand der Bünde sehen kann.

Nicht genau erkennbar ist der Headstock. Wenn das da an der tiefen E-Saitenmechanik ein Riss sein sollte, müsste man den schon etwas näher untersuchen. Solange es nur ein Riss im Lack oder sogar nur ein Kratzer vom Saitenwechseln ist, ist es bei dem Alter hinnehmbar, wenn es aufs Holz durchgeht oder gar auf der Rückseite zu sehen ist, sollte das evtl. gerichtet werden.

Das Trem sieht gut aus, hier kommts vor allem drauf an, ob die Messerkanten und die Lagerbolzen möglichst gut erhalten sind. Größter Risikofaktor ist da meistens, wenn die Höhe bei aufgespannten Saiten verstellt wurde, dann gibts Macken in der Messerkante und Riefen im Stehbolzen. Wenn sie aber gut erhalten sind, kann man das ruhig fotografieren, damit punktet man bei den Interessenten.

Ich denke, es ist eine Gitarre, die durchaus auch für Sammler interessant sein könnte, aber von denen gibt es bei ESP natürlich auch nicht ganz so viele. Aber das Angebot ist eben auch ziemlich knapp bei diesem Modell, wie der Kollege schon schrieb. Mit geschraubtem Hals, Locking Trem und kurzer Gibson-Mensur ist das schon ein interessanter Exot, mir fallen aus der Zeit spontan noch die Kramer Nightswan und die Peavey Vandenberg sowie die Charvel Fusion Deluxe ein, ansonsten sündteure Custom-Gitarren wie z.B. Valley Arts. Ich glaube aber nicht, dass man in Deutschland für 3.000 € und mehr tatsächlich einen Käufer finden wird, bis zu 2.000 € könnte ich mir bei gutem Zustand aber schon auch vorstellen.

Gruß, bagotrix
 
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...ich hatte früher mal eine ESP-Phase und einige ältere ESPs. So sehr ich sie schätze, ich fürchte, der normalerweise erzielbare Preis ist leider deutlich darunter. Das Trem ist ... Nunja, es ist schwer, Ersatzteile dafür zu bekommen.
Ich würde sie auf Vordermann bringen und behalten.
Sie parallel mal anzubieten zu einem attraktiven Wunschpreis kann man ja trotzdem und sehen, was passiert.
Viel Erfolg!
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...aber meine eher pessimistische Einschätzung ändert nichts daran, dass das sehr coole Rockgitarren sind. Diese Gitarren haben den "ESP-Mythos" begründet!
 
Naja, die Begründung von einem ESP-Mythos verorte ich eher in die Zeit davor. In den 70ern gab es interessante Replacement-Parts, vor allem aber die 80er waren prägend. Damals die knallbunten Superstrats mit irren Grafiken, die Errichtung von Custom Shops in den USA und Deutschland (Düsseldorf, darüber gibt es einen tollen Thread hier im Forum), damals spannende Endorser (von Toten Hosen bis Metallica war viel dabei, was damals extrem angesagt war), usw.
Eine Grafik-ESP würde ich heute auch in gutem Zustand bei 3000 € sehen, bei den 90er-Modellen kenne ich mich nicht so gut aus, aber 1500 € im derzeitigen leider nachlässig gepflegten Zustand bis hin zu (guter Zustand) 2000 bis (in Topzustand, den ich hier bisher nicht erkennen kann, sry) 2500 € halte ich auch für nicht utopisch.
Im Übrigen volle Zustimmung zu den bisherigen Beiträgen.
 
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