Sambagruppe - Instrumente stimmen

Nanna
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Hallo zusammen,

ich habe etwa ein Jahr lang in einer Sambagruppe die mittlere Surdo gespielt. Allerdings hat es mich immer etwas gestört, dass ein ziemliches Chaos in der Truppe herrschte und keiner so richtig wusste, was er zu tun hat. Deswegen hab ich dort wieder aufgehört.
Da mir der Sambagroove aber richtig viel Spaß macht, hab ich Anfang des Jahres beschlossen, eine eigene Gruppe zu gründen. Ein bisschen Unterstützung dabei bekomme ich von einer Person aus der alten Truppe, aber so oft kann ich ihn auch nicht zu Rate ziehen.
Deswegen würde ich gerne hier mal nachfragen.
Ich habe mich schon einigermaßen in die Theorie eingearbeitet, aber ich finde nicht zu all meinen Fragen Antworten.

Im Moment geht es ums Stimmen.
Wir sind bis jetzt 6 Leute und haben 1 tiefe Surdo, 1 mittlere und 2 hohe. 1 Repinique und 1 Caixa.

Auf der Webseite von Kalango, wo wir auch unsere Instrumente gekauft haben, gibt es ein Video zum Stimmen der tiefen Surdo. Sie stimmen sie in F.
Wird dann die mittlere auf A und die hohe auf C gestimmt?
Auf welchen Ton wird die Repinique und die Caixa gestimmt?

Das mag banal klingen, aber wir fangen wirklich ganz von vorne an.
Ich habe ambitionierte Leute gefunden, die echt Lust haben, sich auch mit der Theorie zu beschäftigen und sich richtig einzuarbeiten.
Die ersten Wochen haben wir nur mit Sticks auf dem Tisch bzw. auf Büchern die 16tel geklopft, betont und unbetont, mit dominanter und nicht dominanter Hand, usw. und einfache Grooves probiert.
Die Instrumente haben wir erst seit Kurzem und sie klingen einfach noch nicht richtig. Jemand hat uns geholfen und hat sie so nach Gehör gestimmt, aber es stimmt irgendwie nicht so richtig.

Kennt sich jemand aus?
Wäre dankbar für Hilfe

Nanna
 
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Dieses "auf Ton stimmen" macht mMn nur Sinn, wenn man die Sambapercussions mit nem Orchester spielt, bzw einer weiteren Bläser oder anderen Instrumentengruppe. Für "normale Samba Percussion" alleine kann man sich das sparen, weil soviele mögliche relevante Techniken, wo es durchaus Sinnhaft ist, eine tonal gestimmte Trommel zu haben, verwendet man eh nicht.

Ich würde Dir einfacher nahelegen, mit der grossen Surdo anzufangen, diese so (in sich) klanglich stimmig zu stimmen, und dann nach "Gefühl" (bzw dem, was ihr ausdrücken wollt.... Samba is ja nich gleich Samba) die mittlere, die hohen und die Repi zu stimmen.
Das braucht zwar wirklich etwas Übung und Feingefühl, aber es lohnt sich, das zu lernen.

Die Caixa: je nachdem, wie tief / bzw knallig die grosse Surdo ist. Eventuell auch den Teppich nachziehen, nicht nur stimmen.

Bei YT glaube ich auch mal ein Video mit guten Ideen zu möglichen Stimmmöglichkeiten gefunden zu haben.

Ich lese Du kommst aus Bayern?
Wenn Du die ganzen Trommeln durchgestimmt und angepasst haben magst, oder ggf macht er auch noch/wieder Kurse zum Stimmen, frag mal bei Alex von Troyan (Zachow) Drums nach.
Guter Kumpel von mir, und toller Schlagzeugbauer mit super Gehör.

Wenns Dich tröstet:
Die allerwenigsten Schlagzeuger können ihr Drumkit wirklich vernünftig in sich klingend, stimmen.

Bei aller Theorie zu diesen Rhythmen usw:
Vergesst nicht das "Lebensgefühl" dahinter. Das ist mEn wichtiger und macht nen geilen Sound aus... als dass da nun 100% perfekt nach Tonleiter oder Modulation xy gestimmt ist, oder ob die kleine Surdo nicht auch in Fissus7maj4 sonstwas schräg klingen kann, aber es passt halt.
 
die absoluten Töne sind nicht wirklich wichtig, der Tonabstand eventuell. Wenn es die Surdos hergeben (Geometrie und Befellung), dann versucht mal, die in etwa auf Quint-Abstand zu stimmen.
Das klingt im Zusammenspiel richtig fett (sofern das Timing und die Phrasierung paßt).

Ein Aspekt ist die Bespielbarkeit, irgendwann machts keinen Spaß mehr auf der großen Surdo zu spielen, wenn sie vor lauter tief keinen Rebound mehr hat.

Der Tonabstand zu den kleinen Trommeln ist nicht so wichtig, die Repinique muß "knallen" und darf aber die Caixa weder zudecken noch dauerhaft übertönen.
 
Ich würde Dir einfacher nahelegen, mit der grossen Surdo anzufangen, diese so (in sich) klanglich stimmig zu stimmen, und dann nach "Gefühl" (bzw dem, was ihr ausdrücken wollt.... Samba is ja nich gleich Samba) die mittlere, die hohen und die Repi zu stimmen.
Aha, also besser nach Gefühl. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, das ich nirgends was gefunden hab, über's Stimmen. Danke für deine Antwort

die absoluten Töne sind nicht wirklich wichtig, der Tonabstand eventuell. Wenn es die Surdos hergeben (Geometrie und Befellung), dann versucht mal, die in etwa auf Quint-Abstand zu stimmen.
Okay, alles klar. Werden wir mal so probieren. Danke.
 
die Repinique muß "knallen" und darf aber die Caixa weder zudecken noch dauerhaft übertönen.

Das ist generell die Kunst im Bandgefüge (egal welche Stilrichtung): Jedem Instrument soviel "Platz" zu lassen, dass es nicht übertönt wird oder es zu einem undefinierbaren Klangbrei kommt.
 
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Aha, also besser nach Gefühl. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, das ich nirgends was gefunden hab, über's Stimmen. Danke für deine Antwort

Naja, soweit zumindest meine Erfahrung.
Ich hab "früher(TM)" auch mal diverse Percussion Gruppen geleitet oder mitgespielt, und die klanglich "Besten" Ergebnisse haben wir gehabt, wenn nach Gehör/Gefühl gestimmt /gespannt wird.
Viele machen zB den "Fehler" beim Stimmenwollen nen Finger ins Fellzentrum zu stupfen, und dann die Spannschrauben entlang durchzu"stimmen". Das kann das Fell nicht frei vibrieren und Du verhunzt Dir eig. den Klang.
Oft ist auch einfach nur ein anderes Fell von Nöten. oder bisschen dämpfen, damit alle in sich klingen.

Das ist alles wirklich kein Hexenwerk oder mega schwierig.
Macht für den Anfang erstmal so, dass es weitestgehnd in sich klingt. Das "Feintuning" oder anpassen, ggf nachstimmen usw kommt dann im Laufe der Zeit von alleine, das Gehör dafür entwickelt sich mit.

Mehr einfach machen ohne zu hirnen, dafür Freude haben.
klassische Konditionierung quasi :-D
 
Ich spiele schon sehr lange Schlagzeug, Percussioninstrumente und auch Samba.

Die bevorzugte Klangvariante der Dreiertöne, also die 3 Toms am Schlagzeug oder die Surdos werden auf
ein Terz und eine Quinte abgestimmt. - Ein Terz zwischen den hohen Trommeln und dann eine Quinte runter
auf den tiefsten Ton. In Tönen ausgedrückt z.B. von oben nach unten c' a e

Im Prinzip hat hier aber niemand was Falsches geschrieben, die genannten Töne dienen nur als Beispiel,
gestimmt wird aus dem Bauch heraus und mit Herz statt Terz :)

Die Terz und die Quinte sind aber bereits in unserer natürlichen Aussprache hinterlegt und dieser Trick
hilft mir schon seit 20 Jahren beim Stimmen meiner Instrumente, bzw wenn man Ihn schon sehr lange
anwendet, hat man das auch wirklich schon im Gefühl.

Also den ziemlich genauen Abstand erhält man durch die Vokale i, a und o.
Singt man sich egal in welcher Tonhöhe die Silben: "Bim, Bam, Bom" vor, erhält man ein richtig gutes
Ton-Verhältnis für Surdos oder für 3 Toms am Schlagzeug.

Wenn man mal im Stimmungsurwald völlig desorientiert ist, hält einen mein Trick schon gut in der Spur
und vor allem am Leben :)


Die Snare:
Den unteren Teil Richtung Snareteppich oder Gitarrensaiten richtig anknallen, den oberen Teil komplett lösen,
die Schrauben dann soweit reindrehen bis sie wieder "greifen" und im Kreuzverfahren ca 1,5 Umdrehungen auf jede
Schraube und fertisch.

Die Repi:
ZU der wurde bereits alles erwähnt, die wird richtig angezogen und erzeugt so eigentlich keine
Tonhöhe, sondern eher ein Percussives Knallen, einen fast schon keramischen Sound.


Grüße Peter
 
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Also den ziemlich genauen Abstand erhält man durch die Vokale i, a und o.
Singt man sich egal in welcher Tonhöhe die Silben: "Bim, Bam, Bom" vor, erhält man ein richtig gutes
Ton-Verhältnis für Surdos oder für 3 Toms am Schlagzeug.

:-D
Spannend herr Friedensfrosch.
Ich kenn die IAO Formel zwar noch in nem anderen Zusammenhang (Magie), aber interessant dass Du son ähnliches "Tonabstands Ding" nutzt.
Ich mach es mit "Bauch-Hals/Brust-Kopf" Ton.
Sprich, ein summen/brummen in den Regionen erzeugen. Den Rest macht der Körperschall ;-) (Die Idee ist aus der Klangtherapie abgeschaut).
N Bekannter schwört widerum auf "Bodypercussion".
Und der Schlagzeugbaumeister machts halt einfach aus dem ff.
 
Macht für den Anfang erstmal so, dass es weitestgehnd in sich klingt. Das "Feintuning" oder anpassen, ggf nachstimmen usw kommt dann im Laufe der Zeit von alleine, das Gehör dafür entwickelt sich mit.
Genau so haben wir es gemacht. Haben die Instrumente nach Gefühl aufeinander gestimmt und es hat erst mal prima gepasst.

Also den ziemlich genauen Abstand erhält man durch die Vokale i, a und o.
Singt man sich egal in welcher Tonhöhe die Silben: "Bim, Bam, Bom" vor, erhält man ein richtig gutes
Ton-Verhältnis für Surdos oder für 3 Toms am Schlagzeug.
Super, danke für den Tipp und auch für die Erklärung zu Snare und Repi.
 

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