Saitenlage

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KarlB
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Hallo,

bisher habe ich nur passiv gelesen, aber jetzt habe ich doch mal eine konkrete Frage.

Ich habe vor gut einem Jahr auf einer Yamaha C40 angefangen, spiele jetzt aber meistens auf einer CG100 und nutze die C40 nur noch, wenn ich eine Gitarre irgendwohin mitnehme.

Als ich die alte Gitarre jetzt mal wieder angespielt habe, ist mir aufgefallen, dass sie ziemlich schnell schnarrt. Besonders fällt es bei der D-Saite auf, wenn sie im zweiten Bund gegriffen wird. Da ich bei Liedbegleitung häufiger ein am brauche, ist das ziemlich ungünstig. Wenn ich sehr sanft spiele passiert es nicht, aber sobald ich etwas lebhafter spiele, wird es ziemlich unschön.

Es mag sein, dass ich am Anfang etwas zaghafter war, aber es ist mir damals nie aufgefallen. Bei genauem Hinsehen fällt mir auf, dass der Saitenabstand zum dritten Bundstäbchen ziemlich gering ist, wenn ich im 2. Bund ansetze, auf jeden Fall geringer als bei der CG100 (nicht wirklich Welten, aber es kommt mir kleiner vor).
Wieviel Luft sollte da im Normalfall noch sein? Wenn ich am Hals entlangschaue, würde ich ihn tendenziell als gerade bezeichnen.

Ich habe heute die alten, total heruntergespielten Saiten durch neue (wie vorher -> Daddario EJ45) ersetzt, aber richtig viel hat es nicht gebracht.

Nun habe ich einen Haufen Fragen:
Kann das eine Einstellungssache sein?
Kriegt man soetwas hin?
(Unter der Annahme, dass beider mit "ja" zu beantworten ist...) Wo im Großraum Dortmund gibt es einen fähigen und bezahlbaren Gitarrenservice, den ihr empfehlen könntet? Ich wohne etwas nordöstlich von Dortmund.
Gibt es Hilfe zur Selbsthilfe, oder ist soetwas grundsätzlich für Leute, die ihr Handwerk verstehen?
 
Eigenschaft
 
Wenn Du am 2. Bund niederdrückst sollte zwischen 3.Bundstäbchen und Saite etwa 0,3 - 0,5 mm Abstand sein.

Du kannst aber überhaupt die Saitenlage kontrollieren:
Messe den Abstand jeder Saite über dem 12. Bundstäbchen (sollte etwa 2,5-3,5 bei Diskantsaiten und 3,5-4,5 mm bei den Bass-saiten betragen).

Und dann noch die Halskrümmung:
Drücke jede Saite am 1. und am 12. Bund und messe den Abstand jeder Saite über dem 6. Bundstäbchen (sollte ca. 0,5 - 1 mm betragen).

Die Saitenlage kann man über die Höhe der Stegeinlage korrigieren (entweder vorhandene Stegeinlage durch planes abschleifen auf der Unterseite niedriger machen oder neue Stegeinlage auf die gewünschte Höhe bearbeiten.

Die Halskrümmung kann bei Nylonsaitengitarren selten eingestellt werden, da der Großteil keinen Halsstab wie die Westerngitarren besitzt.

Falls die Halskrümmung zu gering wäre, könnte man eventuell mit hard tension Saitensätzen vom Schnarren davonkommen. Es könnte auch sein, dass Dein Problem nur vorübergehend jetzt in den Wintermonaten auftritt --> durch zu trockene relative Luftfeuchtigkeit kann eine vorher optimale Halskrümmung zu schwach werden.
 
Vielen Dank,

ich habe gerade nachgemessen und die Abstände am 12. Bundstäbchen kommen ganz gut hin (so genau man das halt mit einem Zollstock messen kann...)

Bei der Halskrümmung dagegen komme ich bei beiden Gitarren nicht auf die von dir genannten Werte. Wenn man sich anstrengt und einen kontraststarken Hintergrund nimmt, kann ich am 6. Bundstäbchen gerade eben noch unter der Saite hindurchsehen, aber ein Millimeter ist das auf keinen Fall...

Da sagtest, dass die Umgebung eine Rolle spielen könnte. Als ich damals nur die C40 hatte, stand diese in einem Gitarrenständer in der Wohnung, wurde dann aber durch die andere Gitarre verdrängt. Seitdem (ca. 6 Monate) fristet sie ihr Dasein stehend in einem Gigbag. Kann es sein, dass ihr das nicht gerade gut getan hat?
 
Seitdem (ca. 6 Monate) fristet sie ihr Dasein stehend in einem Gigbag. Kann es sein, dass ihr das nicht gerade gut getan hat?

Denke nicht das dies eine Rolle spielt. Ein Gigbag wird nicht wasserdampfdiffusionsdicht sein. (--> ein Austausch von Temperatur und Luftfeuchtigkeit erfolgt trotz Gigbag).

Es könnte sein, dass die Halskrümmung ursprünglich schon eher sehr leicht war --> also näher zu 0,5 mm als zu 1 mm am 6. Bund.
Und dies bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von z.B. 45 - 55%.
Ist die rel. Luftfeuchtigkeit langfristig unter 40-35% oder sogar noch geringer --> dann gibt das Holz Feuchtigkeit an die Umgebung ab - es schwindet.
Die Schwundeigenschaften von Halshölzern sind zwar gering --> aber trotzdem könnte es sein dass die Krümmung von 0,5 mm z.B. auf 0,2 mm zurückgegangen ist (und da steigt natürlich je nach Anschlagart das Schnarr-Risiko).

Ich kenne jetzt nicht die Schwundeigenschaften von Nyatho (dies ist eine asiatische Holzart, die bei günstigen Gitarren als Halsholz verwendet wird und sehr ähnlich ist wie Mahagonie). Eine andere Bezeichnung wäre NATO (kommt auch in der Karibik und Südamerika vor).

Aber positiv ist auf jeden Fall, dass die Saiten nicht am 6.Bundstäbchen aufliegen.
Wenn die Luftfeuchtigkeit wieder deutlich über 45% steigt wird vermutlich die Halskrümmung auch wieder etwas größer werden.

Ansonsten würde ich jetzt eher stärkere Saiten verwenden --> hard tension.

Eventuell vielleicht noch kontrollieren ob der Hals nicht verzogen ist und die einzelnen Bundstäbchen inspizieren, ob da nicht vielleicht eines zu weit raussteht bzw. zu hoch ist.

Die Gitarre von einem Servicetechniker begutachten lassen wäre auch eine gute Idee --> Empfehlungen diesbezüglich Nähe Dortmund sollten Dir hier andere geben.
 
Falls die Halskrümmung zu gering wäre, könnte man eventuell mit hard tension Saitensätzen vom Schnarren davonkommen.

Hatte das Problem schon mal jemand und dann damit Erfolg?
Ich habe im Moment das gleiche Problem, A und E Saite 2, 3 Bund. Direkt hinter dem Bundstäbchen gegriffen geht es noch, aber mit etwas Abstand schnarrt es munter vor sich hin. Die Saiten sind an der Unterseite dann auch schon angeknabbert. ( ebenfalls 2-3 Bund)
Mir kam kurz der Gedanke mal die Stimmung anzuheben. :) Also die Saiten einfach mal stärker Spannen und über Nacht stehen lassen, könnte ja auch etwas bringen. Ich versuche eigentlich meine Räume feucht zu halten und die Gitti ist jetzt auch schon bestimmt 30 Jahre alt aber dieses Jahr mag sie wohl nicht mehr.
:(
 
.. Direkt hinter dem Bundstäbchen gegriffen geht es noch, aber mit etwas Abstand schnarrt es munter vor sich hin. Die Saiten sind an der Unterseite dann auch schon angeknabbert. ( ebenfalls 2-3 Bund)
Mir kam kurz der Gedanke mal die Stimmung anzuheben. :) Also die Saiten einfach mal stärker Spannen und über Nacht stehen lassen, könnte ja auch etwas bringen. Ich versuche eigentlich meine Räume feucht zu halten und die Gitti ist jetzt auch schon bestimmt 30 Jahre alt aber dieses Jahr mag sie wohl nicht mehr.
:(

Wenn es direkt bei dem Bundstäbchen schnarrt indem gegriffen wird --> dann dürfte dies eine andere Ursache haben --> eventuell das Bundstäbchen zu nieder oder eine Abnutzung am Bundstäbchen. (das heißt man kann nicht mehr weit genug die Saite runterdrücken damit sie einen guten Kontakt mit dem Bundstäbchen hat).
Auch eine an dieser Stelle beschädigte Saite (Umwicklung) kann dieses Problem bewirken --> da würde ich empfehlen Saiten erneuern, Bundstäbchen an den betroffenen Stellen inspizieren.
Ähnliche Schnarr-Probleme haben manchmal auch Anfänger durch ungeübte Greiftechnik - auch wenn Bundstächen, Saiten, Halskrümmung, ect. in Ordnung sind.

Schnarren durch zu niedrige Saitenlage oder zu geringe Halskrümmung entsteht wiederum beim nächsten Bundstäbchen (z.B. man greift am 2. Bund --> es schnarrt am 3. Bundstäbchen)
Mit Hochstimmen aller 6 Saiten um einen Viertelton (50 Cent über Normalstimmung) erreicht man eine Zugkrafterhöhung um 6% --> dies wäre etwa der Unterschied zwischen normal tension und hard tension Saiten und dies könnte man im Falle eine zu geringen Halskrümmung versuchen (Hochstimmen um einen Halbton wäre zwar noch effektiver, aber da kann es eventuell passieren dass dies die eine oder andere gebrauchte Saite nicht mehr mitmacht und reißt).
 
Schnarren durch zu niedrige Saitenlage oder zu geringe Halskrümmung entsteht wiederum beim nächsten Bundstäbchen (z.B. man greift am 2. Bund --> es schnarrt am 3. Bundstäbchen)
Ähm, ja, genau darum ging es ja.

Mit Hochstimmen aller 6 Saiten um einen Viertelton (50 Cent über Normalstimmung) erreicht man eine Zugkrafterhöhung um 6% --> dies wäre etwa der Unterschied zwischen normal tension und hard tension Saiten und dies könnte man im Falle eine zu geringen Halskrümmung versuchen (Hochstimmen um einen Halbton wäre zwar noch effektiver, aber da kann es eventuell passieren dass dies die eine oder andere gebrauchte Saite nicht mehr mitmacht und reißt).

Bei meiner Gitti habe ich eher Angst, dass mir der Steg um die Ohren fliegt.
Obwohl...6% dürften da nicht viel ausmachen?
 
Weil Du geschrieben hast
Direkt hinter dem Bundstäbchen gegriffen geht es noch, aber mit etwas Abstand schnarrt es munter vor sich hin.
--> hätte ich das so verstanden:
--> Du greifst am 2. Bund einmal unmittelbar hinter dem 2. Bundstäbchen und dann etwas weiter weg (Mitte 2. Bund).
Ein Schnarrproblem in diesem Fall am 2. Bundstäbchen hat nicht eine zu schwache Halskrümmung als Ursache.

Wenn aber das Problem beim Greifen am 2. Bund am 3. Bundstäbchen entsteht dann kann wiederum die Halskrümmung eine Ursache sein.
--> Aber in diesem Fall dürfte zwischen einem Greifen "knapp hinter 2. Bundstäbchen" und "Mitte 2. Bund" keine Verbesserung oder Verschlechterung auftreten, da dies keine Änderung der Saite über dem 3. Bundstäbchen bewirkt.

Diese beiden Probleme sollten nicht verwechselt werden, da man sonst eventuell an falscher Stelle einen Fehler aussichtslos zu beheben versucht.


Was den Steg bzw. die Brücke betrifft --> wenn da kein Spalt auf eine sich lösende Leimverbindung hinweist --> wäre Deine Angst unbegründet.
Für folgende Zugkräfte sollte jede Klassikgitarre mindestens gebaut sein (ohne dass irgendetwas sich löst oder bricht), weil es ja solche Saiten für dieses Instrument gibt:

light/normal-tension: 33 - 38 kg
hard-tension: 39 - 43 kg
extra-hard-tension: 44 - 48 kg

Also wenn Du nicht gerade extra-hard-tension Saiten draufgespannt hast und Deine Brücke keine Vorschäden hat darf eine Erhöhung um einen Viertel- oder Halbton keine Brückenflugübungen verursachen :D.
Beispiel: 38 kg (Normalstimmung) --> 40 kg (Erhöhung um 50 Cent) oder --> 42,5 kg (Erhöhung um einen Halbton).

Ich hoffe doch da sind in Deinem Fall Saiten für Klassikgitarren drauf (also Nylon + Bass-Saiten Nylonkern metallumwickelt) und nicht Stahlsaiten für Westerngitarre mit wesentlich höheren Zugkräften welche den Hals schon verzogen haben und diverse Probleme verursachen (Ausnahme wären spezielle Stahlsaiten für Klassikgitarre von Thomastik Infeld mit Zugkräften um ca. 43 kg).
 
Hallo vielen Dank erst einmal für die Antwort,
also ich habe gestern Abend mal einen Halbton höher gestimmt, und siehe da, das Schnarren ist weniger geworden, ich kann jetzt bis ungefähr Mitte des Bundes noch so greifen, dass es nicht schnarrt.
Ich hab im Moment Daddario Pro Arte Hard-Tension Saiten aufgezogen.
Mh, ja es schnarrt wenn ich im zweiten Bund greife am Steg des zweiten Bundes, aber ich sehe da nichts was an dem Bund anders ist als bei den anderen. Höhe, Zustand, keine fühlbare scharfe Kante...nichts. Die D Saite schnarrt auch nicht.
Und wenn ich die Saiten stärker spanne s.o. wird es besser.
Ich habe auch, da die A Saite an der Unterseite 2 und 3 Bund abgeschabt aussah die Saite mal in Längsrichtung nach unten verschoben, so dass da eine saubere Stelle aufliegt (die Saiten sind gerade 2 Wochen drauf). Also daran liegt es nicht.
Ich hab natürlich auch das Griffbrett neu geölt beim letzten Wechsel... *grübel*

Was den Steg betrifft, die Gitarre ächtzt und knack schon bedenklich wenn ich sie nachspanne. Meine anderen tun das nicht, darum bin ich da etwas skeptisch.
 

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