Saitenlage - Einstellung finden

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Ich wollte einfach mal wissen, wie ihr das macht. Ich habe 10 Seiten Suchergebnisse im Forum gefunden, aber meist geht es um Saitenstärken, dass man da dann auch noch mal nachstellen muss. Wie prüfe ich, was einzustellen ist, wenn die Saitenlage zu hoch ist?

Grund für meine Frage
Im Januar begann ich Gitarre zu spielen. Bei meiner Gitarre war die Saitenlage laut der Tests zu hoch, am Sattel passte das Blatt Papier, aber am 12. Bundstäbchen waren zwei Euromünzen übereinander möglich.
Eigentlich nehme ich Gesangsunterricht, aber bekam vor kurzem ein paar Gitarrenstunden. Die Gitarre dort ließ sich viel leichter spielen, daher wollte ich beim nächsten Saitenwechsel die Stegeinlage etwas abschleifen. Geht ja schnell und laut Tutorials sehr einfach. Der Gitarrenlehrer meinte aber, es läge am Sattel, nicht am Steg und den Hals hätte offensichtlich schon mal jemand eingestellt.

Vor zwei Tagen habe ich meine Gitarre zum Gitarrenbauer gebracht. Der fand einen losen Halsstab vor und konnte meine Kleine ohne weiteres nur mit Einstellen des Halsstabes auf die Idealmaße bringen.

Wie läuft das bei euch, wenn ihr eine Gitarre mit zu hoher Saitenlage habt? Wie prüft man, ob die Halskrümmung die Ursache ist? Ich sehe keinen Unterschied zu vorher, wenn ich den Hals runter schau, aber die Gitarre spielt sich angenehmer. Wie stellt man fest, wo der Hase begraben liegt? Ich meine, der Gitarrenlehrer lebt Musik und Gitarre, ist erfahren, aber seine Einschätzung war auch daneben. Andererseits war der Mann im Laden auch sehr überrascht, dass der Halsstab lose ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mache es so: da die Saiten gerade sind schaue ich an den Saiten entlang, ob der Hals gerade oder ein ganz wenig nach hinten durchgebogen ist. Ist das nicht der Fall, stelle ich den Halsstab ein.
Unabhängig davon kann man den Sattel testen.
Ob der Sattel zu hoch ist, kann man oft schon durch ein paar Cowboy Akkorde merken. Klingen die schief, ist der Sattel zu hoch (angenommen die Bünde passen). Oder ähnlich der Papiermethode je Saite: drücken im dritten Bund und klappern auf dem ersten Bund: ist dort minimal Bewegung, ist es gut.
Passen die beiden Einstellungen geht es an die Brücke: sind die Saiten im Bund 12 zu hoch, schraube ich die Brücke(-nraiter) runter (bei der E-Gitarre) oder Pfeile den Steg runter (bei der A-Gitarre).
Dann noch bei der E-Gitarre die Oktavreinheit einstellen durch Stimmen im 12. Bund und vor/zurück passend stellen der Saitenreiter der Brücke. Fertig
 
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Wenn der Halsstab lose ist, bedeutet das nicht unbedingt, dass der Hals verzogen, bzw gekrümmt ist.
Ich mache das nach Augenmaß, um zu sehen, wie der Hals sich verhält.
Es gibt sicher verschiedene Methoden, eine wäre, die Saiten zu entspannen (kein Zug mehr) die Saiten im ersten und zwölften Bund drücken, es muss zwischen den beiden Bünden ( 1 und 12) ein kleiner Spielraum bleiben, vllt so, dass ein Papier dazwischen passt.
Das ist aber die Halskrümmung.
Die Saitenlage wird mit der Bridge geregelt.
 
Wenn ich es richtig verstehe, hat die Halskrümmung zwar einen Einfluss auf die Saitenlage, aber es wird die Saitenlage nicht über die Halskrümmung eingestellt. So habe ich es auch schon gelesen, aber es war mir unklar, weil meine kleine ja dann passte. Es wäre also im ersten Schritt immer erst einmal die Halskrümmung zu prüfen, bevor man sich die Saitenlage überhaupt ansieht?

Ob der Sattel zu hoch ist, kann man oft schon durch ein paar Cowboy Akkorde merken. Klingen die schief, ist der Sattel zu hoch (angenommen die Bünde passen). Oder ähnlich der Papiermethode je Saite: drücken im dritten Bund und klappern auf dem ersten Bund: ist dort minimal Bewegung, ist es gut.
Was sind denn Cowboy Akkorde?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
:rolleyes:

Wie stellt man fest, wo der Hase begraben liegt?

Darauf gibt es leider keine so einfache kurze Antwort. Ich mache das jetzt fast fünfzig Jahre und lerne immer noch dazu.

Es wäre also im ersten Schritt immer erst einmal die Halskrümmung zu prüfen, bevor man sich die Saitenlage überhaupt ansieht?

Ja, die Halskrümmung unter Saitenspannung sollte man zuerst prüfen.

.
 
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Servus,

bei Änderung der Saitenstärke (z.B. von Medium zu Light oder annersrum) ist es gut möglich, dass du den Hals etwas nachjustieren musst.
Das ist auch meine Vorgehensweise, wenn ich die Gitarren meiner Verwandschaft im "Kundendienst" hab:

1. Halsjustage prüfen: ich kann mit der optischen Variante des Prüfens nichts anfangen - ist mir auch zu ungenau...
--> daher mein Check:
- Klampfe im Koffer lassen
- Tiefe E-Saite mit der linken Hand/Finger im 1. Bund und mit der rechten Hand/Finger im 12. Bund oder am Hals-Korpusübergang niederdrücken (alternativ Kapo im 1. Bund)
- dann den Abstand zwischen der Saite und dem 7. Bund checken - die sollte nicht aufliegen, sondern minimal "Luft" haben
--> wenn Abstand zu hoch: dann Halsstabschraube vorsichtig anziehen, um den Abstand zu verringern
--> wenn Saite auf dem Bundstäbchen aufliegt, dann Halsstabschraube lockern, um die Spannung aus dem Hals zu nehmen (gibt es meist, wenn man auf eine dünnere Saitenstärke wechselt)
--> Hals nach etwa 24h nochmal nach gleicher Methode nochmal checken

Siehe auch hier: https://www.lakewood-guitars.de/faq_topic.php?faq_id=63

2. Saitenlage beurteilen: hier kommt es viel auf den Spielstil an - wer "reinhaut", dass die Saiten klirren, benötigt eine deutlich höhere Saitenlage, damit nix scheppert, als jemand, der filigranes Fingerpicking macht - der braucht auch eine deutlich niedrigere Saitenlage für angenehmes Spiel --> Standard ist so zwischen 2-2.5mm
- je nach Klampfe geht das mit "Shims" unter der Stegeinlage (siehe OVATION), die man entweder rausnimmt oder zusätzliche einlegt oder nur durch Abschleifen der Stegeinlage...
siehe auch: https://www.lakewood-guitars.de/faq_topic.php?faq_id=63

Gruß
 
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Wenn das alles nicht funktionieren sollte, kann gut sein, dass der Hals verzogen ist oder mit den Bundstäbchen irgendwas nicht passt - das würde ich dann mal nem Gitarrenbauer zeigen...
--> Wichtig: Mit dem Halsstab/-schraube "vorsichtig" sein - das hat schon manche Klampfe geschrottet, wer da mit roher Gewalt dran geht...

Bei weiteren Fragen gerne melden...
 
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Ich bringe jede (neue) Gitarre ein mal zu einem Profi meines Vertrauens. Der kann das deutlich besser als ich und das Ding ist danach sehr sauber eingestellt, inkl. der oft machbaren Optimierungen an Kerben, Stegeinlage, etc. ... man muss nicht alles selbst drauf haben!

Ich mache dann die "Kleinigkeiten" danach selbst - also ein bisschen Nachjustieren wenn ich mal deutlich andere Saiten draufziehe usw., oder mal bisschen hin und her bei Klima-/Temperaturverschiebung (als Viel-Umzieher wird einem schnell klar, dass das einen Effekt hat), aber ich mag mich in meiner knappen Hobbyzeit vornehmlich mit Spielen befassen und nicht mit Wartung.

Dass es nicht so einfach ist zeigt dir ja die Meinungvielfalt in deinem Fall, und die Vielzahl an Tipps in unterschiedliche Richtungen hier im Forum.

Und auch, wenn es zu allen Dingen alle Arten von Tipps und Videos gibt ... es ist schon interessant, wie oft eine Website wie z.B. Justinguitar die Empfehlung ausspricht das vielleicht nicht selbst zu probieren: https://www.justinguitar.com/guitar-lessons/action-guitar-set-up-guide-bc-164

Wir kriegen hier auch jede Menge Anfragen im Forum, wo irgendwer wild an irgendwelchen Dingen herumgeschraubt hat und es nicht hinbekommt.

JA, das ist an sich alles nicht so schwer. ABER der Teufel liegt halt schon im Detail, und zwischen "leidlich OK" und "wirklich gut" liegt halt oft ganz viel Erfahrung und gelerntes Fachwissen - das kann man sich nicht mit einem YT-Video oder ein paar Artikeln "draufschaffen", das muss man halt lernen und probieren und ein wenig experimentieren... wenn man will.
 
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Stimmt schon - einen Profi an der Hand zu haben ist immer gut...

Es gibt halt Spieler, die sich nicht mit der Technik beschäftigen wollen oder können - ich finde die technischen Hintergründe rund um die Klampfe halt auch sehr interessant... und habe Spass daran, das Meiste in Sachen Einstellung/Justage selbst erledigen zu können...
 

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