Saitenführung am Sattel und Kopfplatte

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Hallo zusammen,

wie ist eure Meinung und Erfahrung zu gerader Saitenführung (Strat) vs. abgeknickter Saitenführung (Paula) am Sattel und Kopfplatte? Theoretisch sollte eine gerade Saitenführung weniger Reibung ermöglichen, da es einfacher sauber auszufeilen ist, und die Saite weniger Reibungsfläche am Sattel hat. Vor allem in Verbindung mit einem Trem sollte die Stimmstabilität höher sein.

Was meint Ihr?

JB
 
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Hallo zusammen,

wie ist eure Meinung und Erfahrung zu gerader Saitenführung (Strat) vs. abgeknickter Saitenführung (Paula) am Sattel und Kopfplatte? Theoretisch sollte eine gerade Saitenführung weniger Reibung ermöglichen, da es einfacher sauber auszufeilen ist, und die Saite weniger Reibungsfläche am Sattel hat. Vor allem in Verbindung mit einem Trem sollte die Stimmstabilität höher sein.

Was meint Ihr?

JB

Du hast die Fakten schon klar genannt. Eine gerade Saitenführung ist die beste. Wenn es möglich ist, sollte diese immer gewählt werden. Leider ist das bei manchen Extremkopfformen nicht immer möglich. Solche Dinge lehne ich ab, und baue es nicht. Auch eine stark abgewinkelte Kopfplatte die dazu noch zur Seite verlaufende Saiten hat, sind sehr ungünstig. Aber viele Hersteller stellen Design VOR die Praxis. Der Grund für abgewinkelte Kopfplatten war den Saitendruck auf den Sattel und dadurch Schwingungen auf den Hals zu bringen. Wird bei schlecht gemachten Sattelkerben erkauft mit Verstimmungen und Stimmproblemen. Kerben sauber arbeiten, das richtige Sattelmaterial wählen und die Kerben mit Graphit rutschiger machen sind die einzigen Lösungen.
 
Bei Problemen mit klemmenden Saiten an Sattel und Trem hilft bei mir der
Einsatz von Wirbelseife (wird eigentlich für Geigen gebraucht). Damit lassen
sich, neben einer optimalen Einstellung der Gitarre, so manche Klemmprobleme
"wegschmieren".
 
Du hast die Fakten schon klar genannt. Eine gerade Saitenführung ist die beste. Wenn es möglich ist, sollte diese immer gewählt werden. Leider ist das bei manchen Extremkopfformen nicht immer möglich. Solche Dinge lehne ich ab, und baue es nicht. Auch eine stark abgewinkelte Kopfplatte die dazu noch zur Seite verlaufende Saiten hat, sind sehr ungünstig. Aber viele Hersteller stellen Design VOR die Praxis. Der Grund für abgewinkelte Kopfplatten war den Saitendruck auf den Sattel und dadurch Schwingungen auf den Hals zu bringen. Wird bei schlecht gemachten Sattelkerben erkauft mit Verstimmungen und Stimmproblemen. Kerben sauber arbeiten, das richtige Sattelmaterial wählen und die Kerben mit Graphit rutschiger machen sind die einzigen Lösungen.

Sehe ich ähnlich, aber eine gewisse Neigung der Kopfplatte ist nötig damit die Saiten genug Druck gegen den Sattel ausüben um nicht zu schnarren und bei Tremolo Einsatz nicht raus zuspringen.
 
Sehe ich ähnlich, aber eine gewisse Neigung der Kopfplatte ist nötig damit die Saiten genug Druck gegen den Sattel ausüben um nicht zu schnarren und bei Tremolo Einsatz nicht raus zuspringen.

Das ist schon klar, aber bei hunderten anderer Konstruktionen werden Stringtrees (Saitenniederhalter) verwendet. Wenn diese nicht zu tief montiert werden und evtl. noch eine Rolle haben, reicht das auch ohne eine Sollbruchstelle wie die abgewinkelte KP zu verwenden.
@ Organic: Netter Tip!
 
Das ist schon klar, aber bei hunderten anderer Konstruktionen werden Stringtrees (Saitenniederhalter) verwendet. Wenn diese nicht zu tief montiert werden und evtl. noch eine Rolle haben, reicht das auch ohne eine Sollbruchstelle wie die abgewinkelte KP zu verwenden.
@ Organic: Netter Tip!

Wobei Stringtrees zusätzliche Reibung bedeuten. Ich hatte noch bei keiner meiner Gitarren einen Bruch an der angewinkelten Kopfplatte, ich finde hier den Begriff Sollbruchstelle nicht passend.

Bei Problemen mit klemmenden Saiten an Sattel und Trem hilft bei mir der
Einsatz von Wirbelseife (wird eigentlich für Geigen gebraucht). Damit lassen
sich, neben einer optimalen Einstellung der Gitarre, so manche Klemmprobleme
"wegschmieren".

ja guter Tip, wird mal ausprobiert...

https://www.thomann.de/de/gewa_wirbelseife_464860.htm
 
zu tief? Muss es nicht zu hoch heissen? Erklä'r mal bitte, was passiert, wenn er zu tief montiert wird. :gruebel:
Zu hoch = zu wenig Saitendruck / zu tief = zu viel Saitendruck - beides suboptimal für die Stimmstabilität! (würde ich jetzt sagen wollen)
 
Function Follows Form... :D





zu tief? Muss es nicht zu hoch heissen? Erklä'r mal bitte, was passiert, wenn er zu tief montiert wird. :gruebel:

Gruß Michael

Die Saite soll hinter dem Sattel nur so tief gedrückt werden vom Niederhalter, das sie bei Bendings nicht rausspring, oder so locker ist, das sie "sirrt". Ich bekomme immer wieder Strats und Tele zum Service, wo die Butterfly Stringtrees ohne einen Abstandring oder Hülse, egal wie man es bezeichnet, fast plan auf die Kopfplatte geschraubt wurden. Und dadurch ein unnötig starker Winkel der Saite natürlich zu viel Reibung erzeugt. Also in richtiger Höhe angebracht, dazu einer mit Rollen, minimiert die Reibung erheblich.

- - - Aktualisiert - - -

Wobei Stringtrees zusätzliche Reibung bedeuten. Ich hatte noch bei keiner meiner Gitarren einen Bruch an der angewinkelten Kopfplatte, ich finde hier den Begriff Sollbruchstelle nicht passend.

Wenn Du erst einmal so viele LP oder baugleiche Gitarren- Kopfplattenbrüche repariert hast wie ich, dann siehst Du das anders.
Wenn eine solche Gitarre nach hinten umfällt, ist die Kopfplatte zu 90% ab, oder zumindest angerissen. Das ist Fakt! Sollbruchstelle ist ein wenig hart ausgedrückt, entspricht aber leider den Tatsachen. Sei froh, das Deine dieses Erlebnis noch nicht hatte. Ich reiße mich nicht um solche Reparaturen - aber wenn dann ein "junger Bengel" vor der Tür steht, mit Tränen in den Augen - dann kann ich nicht anders....
 
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...wo die Butterfly Stringtrees ohne einen Abstandring oder Hülse, egal wie man es bezeichnet, fast plan auf die Kopfplatte geschraubt wurden...

Oha. Genau das habe ich auch bei einer meiner Strats so gemacht... :gruebel:

Mit bestem Dank und Gruß
Michael
 
Du, nee, besten Dank - aber das ist gar ned nötig. Ich schraube einfach wieder eine Hülse ( = "Abstandsstück") zwischen Stringtree und Holz und gut ist. Solche Hülsen liegen bei mir in der Bastelkiste; womöglich liegt auch die der 50s Strat noch da mit herum.

Gruß Michael
 

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